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H
Hallo,

nicht falsch verstehen. Mir geht es im Moment recht ok. Nur leide ich öfter an Suizidgedanken und frage mich diese Frage öfter. Vielleicht kann mir sie jemand beantworten.

Wenn man bei akuten Suizidgedanken- oder Absichten 112 ruft oder in die Notaufnahme fährt (oder eine andere Person anruft oder fährt), was machen die Ärzte dort? Sie können mir ja in diesem Moment auch nicht helfen, oder doch? Und müsste ich dann dort bleiben und würde am Ende vielleicht sogar eingewiesen werden?

Über eine Antwort wäre ich dankbar.

Danke schon mal und liebe Grüße

18.06.2022 01:25 • 27.10.2022 x 1 #1


35 Antworten ↓


S
Zitat von HHLM:
Sie können mir ja in diesem Moment auch nicht helfen, oder doch


Doch. Jemand hört Dir erstmal zu. Das mag sich jetzt erstmal nicht sehr hilfreich anhören, ist es aber.

Dableiben musst Du nur, wenn Du einen Suizid durchgeführt hast. Meine Kollegin hatte mal ganz viel Tabletten geschluckt, sie musste eine Nacht dableiben und wurde dann entlassen, hatte aber die Aufgabe, sich einen ambulanten Therapeuten zu suchen (alle abtelefonieren, Warteliste).

Inwieweit das geprüft wurde, k. A.

18.06.2022 01:48 • x 4 #2


A


Selbstmordgedanken - Krankenhaus?

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Seele in Not
Ist doch gut, wenn man im Notfall Hilfe bekommt und nicht erst lange Wartezeiten hat. Bei mir im Leben ist es auch oft turbulent und mir manchmal einfach alles zu viel. Dann habe ich ab und zu auch seltsame Gedanken. Aber bei mir ist es so, dass ich mich, trotz allem, zuhause am Sichersten fühle. Für mich käme maximal eine ambulante oder teilstationäre Therapie in Frage. Ich hab auch schon gedacht, jetzt packst du deine Siebensachen und gehst in die Notaufnahme. Aber schon auf dem Weg dahin, würde sich das alles relativieren. Dazu kommt meine Angst vor Krankenhäusern (Kindheitstrigger). Ich würde auf der Stelle kehrt machen und die Heimreise antreten. Ich muss mir immer sagen lassen Dann ist dein Leidensdruck nicht groß genug. Ich behaupte, nein, meine Angst ist größer. Ich habs schon mal stationär versucht und am nächsten Morgen meinte meine zuständige Psychologin Ihnen steht ja die Angst ins Gesicht geschrieben. Waren Sie schon mal wo eingesperrt? Und da hatte ich endlich eine Begründung für meine unerträgliche Angst. Versteht nur leider nicht jeder. Und so erklären sich auch meine zig Rückzüge die ich hier im Forum in meinen 10 Jahren, die ich schon hier bin, immer wieder gemacht habe. Immer hab ich auf stark gemacht. Das ist aber nicht unbedingt der richtige Weg. Wer sich in dem geschützten Raum einer Klinik wohl fühlt, sich dort sicher fühlt, sollte das auf jeden Fall annehmen.

18.06.2022 03:12 • x 7 #3


H
@portugal ich danke dir

18.06.2022 09:04 • x 1 #4


E
Die Frage ist doch eher, willst du das die Suizidgedanken verschwinden?

Ich war ambulant in Therapie, noch kein Antidepressiva und hatte Suizidgedanken. Ich habe 2 Kinder, Vollzeitjob, Allein erziehend.

Ich konnte nicht mehr und bin stationär gegangen.

Im Rückblick war das die beste Entscheidung.

Ich war gut 2 Monate stationär.

18.06.2022 12:23 • x 3 #5


Icefalki
Zitat von HHLM:
Über eine Antwort wäre ich dankbar.


Immer, wenn man in Not ist, sei es psychisch oder physisch wird einem geholfen. Krankenhäuser müssen einen Patienten aufnehmen, und je nach Lage eben reagieren.

Weisst du, manchmal hilft alleine die Gewissheit, dass sich um einen gekümmert wird, allerdings bei Angstpatienten meistens komisch, da dieses Kümmern in der Kindheit und/oder Jugend nicht vorhanden war, oder mit Strafen verbunden.

Deswegen mögen viele die Vorstellung nicht, sich in die Hände fremder Menschen zu begeben, obwohl sie selbst ohne Ende leiden. Ist echt interessant, warum so viele Hilfe fürchten.

Danke @Seele in Not , für diese Erkenntnis, auch hier muss ich hier sagen.
Zitat von Seele in Not:
Waren Sie schon mal wo eingesperrt?

18.06.2022 12:38 • x 1 #6


I
Es sind ja wie das Wort sagt, GEDANKEN....und zwischen denken und tun liegen Welten.
Wenn es ganz schlimm ist und du meinst, es irgendwie tun zu müssen, dann gehe in die Klinik oder lass dich bringen.
Wenn du sehr aufgeregt oder panisch bist, kann es sein, dass du ein Beruhigungmedi bekommt, damit du runterfahren kannst.
Alles andere haben die anderen schon geschrieben.

18.06.2022 13:55 • #7


Seele in Not
Zitat von Icefalki:
Immer, wenn man in Not ist, sei es psychisch oder physisch wird einem geholfen. Krankenhäuser müssen einen Patienten aufnehmen, und je nach Lage eben reagieren. Weisst du, manchmal hilft alleine die Gewissheit, dass sich um einen gekümmert wird, allerdings bei Angstpatienten meistens komisch, da dieses ...

Bin überrascht, dass es anscheinend vielen so geht wie mir. Hab mich immer geschämt dafür. Weil viele eben meinten, dass ich mir gar nicht helfen lassen will.

18.06.2022 15:09 • x 1 #8


Icefalki
Zitat von Seele in Not:
Weil viele eben meinten, dass ich mir gar nicht helfen lassen will.


Nee, ich habe bei jedem Unfall, jedem Schmerz, jeder Problematik gesagt bekommen: Bist selbst schuld, was hast du wieder angestellt. Dabei die Ablehnung gespürt, sprich, ich musste wirklich erst lernen, dass es Menschen gibt, die helfen.

Und dazu kommt, dass man gar nicht wirklich damit umgehen kann, wenn einem geholfen wird.

Will hier den Rahmen nicht sprengen, aber ich könnte ein Buch darüber schreiben, was Vertrauen anbelangt. Hat mit nicht wollen nix zu tun, liegt am nicht wirklich trauen.

18.06.2022 16:08 • x 2 #9


I
....oder es wird einem gesagt, man muss nur gesund werden wollen.
Ich kann Hilfe gut annehmen.
Meine Therapeutin hat allerdings mal gesagt, sie könne mich nur begleiten, aber anscheinend nicht helfen.
War drauf und dran mir einen anderen Therapeuten zu suchen, aber ich habe das dann mal angesprochen,
wir konnten das klären. Bin dann bei ihr geblieben.

18.06.2022 16:16 • x 1 #10


Seele in Not
Zitat von Icefalki:
Nee, ich habe bei jedem Unfall, jedem Schmerz, jeder Problematik gesagt bekommen: Bist selbst schuld, was hast du wieder angestellt. Dabei die Ablehnung gespürt, sprich, ich musste wirklich erst lernen, dass es Menschen gibt, die helfen. Und dazu kommt, dass man gar nicht wirklich damit umgehen kann, wenn einem ...

Ähnlich wie bei mir. Und trifft das sehr gut. Ich finds schlimm, wenn andere denken, bei dem gehts doch immer irgendwie weiter. Und wenn man dann nicht so funktioniert, wie andere sich das vorstellen, tut mir das persönlich am meisten weh, weil ich denke, dass das andere dann als Ablehnung sehen. Ich weiss von einem Fall, da hat sie sich hingesetzt und meinte ich stehe jetzt nicht mehr auf. Und dann wurde ihr geholfen. Würde ich nie fertig bringen. Ich stehe immer wieder auf, egal wie es mir geht. Und dann heißt es eben, na dann kann der Leidensdruck nicht groß genug sein.

18.06.2022 16:19 • x 3 #11


Azure
Ich wünsche euch allen täglich neue Kraft.

18.06.2022 16:22 • x 3 #12


florené
Zitat von Azure:
Ich wünsche euch allen täglich neue Kraft.

Das bringt es auf den Punkt.
Ich wünsche dir das auch.

18.06.2022 16:26 • x 1 #13


I
Ich habe mich auch mal vor die Tür des Chefarztes gesetzt, so lange bis er Zeit hatte.
Manchmal muss man zu ungewöhnlichen Mitteln greifen um Gehör zu finden.

18.06.2022 16:28 • x 1 #14


florené
Wenn es einmal wirklich extrem schlecht geht, muss man sich einweisen lassen.
Hier z.B. müsste ich einen Termin für ein Vorgespräch machen im KH (Psychosomatik/Psychiatrie).
Dafür brauche ich eine Überweisung vom Hausarzt.
Nee, stimmt nicht bei suizidal ist direkt die Psychiatrie zuständig, also Überweisung für die Psychiatrie.
Da geht es erstmal um Medikamente.
Wenn man einfach so hingeht (Institutsambulanz) bekommt man ein kurzes Gespräch und ein Medikament. Mehr nicht. So war jedenfalls meine Erfahrung.

18.06.2022 16:36 • x 1 #15


E
Wie unterschiedlich Kliniken sein können.

Als ich nicht mehr konnte und die Suizidgedanken Überhand nahmen, hab ich Montag in der Klinik angerufen. Einweisung vom Psychiater, Mittwoch um 9 in der Klinik, Aufnahmegespräch fast 2 Stunden, danach wurde geguckt ob auf der Wunschstation des Arztes, der die Aufnahme gemacht hat, ein Platz frei war.

Dort dann hingekommen.
Donnerstag gleich Chefarztgespräch, ankommen in der Klinik und ab Montag ging alles los.
1 x Woche Einzel, 2 x Woche Gruppe, 2 x Woche Ergo, 1 x Woche Ergo allein, 1 x Woche Chefarztgespräch, 2 super Bezugspfleger gehabt. Die anderen Pfleger waren auch toll.

Alle waren sehr engagiert und ich war 2 Monate dort und das war nur Psychiatrie und keine Psychosomatische oder Rehaklinik.

18.06.2022 17:56 • x 2 #16


D
Bei akuten Suizidgedanken kann man sich jederzeit in eine psychiatrische Ambulanz begeben. Wenn ein stationärer Aufenthalt induziert ist, bekommt man den in der Regel, freies Bett vorausgesetzt, auch.

Psychosomatik und Reha Kliniken nehmen normalerweise keine akut Suizid gefährdeten Patienten auf, weil es eigentlich keine Überwachungszimmer für solche Fälle gibt. In der letzten psychosomatischen Klinik in der ich war und die ursprünglich als reine Psychiatrie geplant wurde, wurden diese Überwachungszimmer umgestaltet, sodass sie wie die anderen waren. Es wird auch meistens kein Personal vorgehalten, wie es in einer Akutpsychiatrie üblich ist.

Wenn solche Gedanken aufkommen, kann vielleicht auch die Telefonseelsorge helfen. Zumindest kann einem da jemand zuhören.

19.06.2022 04:16 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

strohbichler
Hallo zusammen,

bin neu hier im Forum und gerade dabei mein AD Venlafaxin auszuschleichen. Hab ich 8 Jahre genommen aber auch sehr schlechte Phasen gehabt.
Bin seit dem 01.04.22 von 150mg auf 37,5mg runter.
In den letzten Wochen hatte ich hauptsächlich damit zu kämpfen, dass die Ängste wieder stärker geworden sind.
Gab halt Tage da habe ich das Haus nicht mehr verlassen und bin dann den ganzen Tag am Grübeln und dabei meinen Körper zu beobachten. Hab es aber irgendwie [nur im Notfall mit Benzo] aushalten können.

Nun habe ich seit gestern Abend wieder diese Selbstmordgedanken und die Angst dass ich irgendwann die Kontrolle über meinen Körper verlieren und dann nicht mehr rational entscheiden kann was ich tue oder nicht.
Ich muss aber sagen dass ich seit 2013 immer wieder Selbstmordgedanken hatte, also auch mit AD.
Ich schaffe es irgendwie nicht mich davon abzulenken.
Was macht Ihr in solchen Fällen?
Ab 05.09.22 bin ich einer psychosomatischen Rehaklinik, wobei ich in meinem aktuellen Zustand eine Akutklinik bevorzugen würde. Aber besser als keine Unterstützung.
Bin heute schon wieder am Überlegen das AD wieder hochzufahren

27.08.2022 11:32 • #18


D
@strohbichler
Hast Du denn in all den Jahren auch Psychotherapie gehabt? Ich persönlich sehe in den AD eigentlich nur eine Möglichkeit, mich stabil genug zu machen, dass eine Therapie zweckmäßig durchgeführt werden kann. Sui.Gedanken hatte und habe ich immer wieder, trotz Medikamente. Also alleine dadurch wird sich mein Denken nicht ändern, dass weiß ich. Mir nehmen sie nur etwas "Penetranz" aus den Gedanken, also es entsteht kein unablässiger Druck, handeln zu wollen.
Ob Dir eine auf Dosierung helfen könnte, solltest Du schon mit deinem Arzt besprechen. Wieso schleichst Du das Venlafaxin denn aus? Gibts da einen medizinischen Grund?

27.08.2022 12:20 • #19


E
Medikamente sollten nie ohne Absprache mit dem Facharzt abgesetzt werden.

Bei Suizidgedanken würde ich in die nächste Klinik gehen.

27.08.2022 12:21 • #20


A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl