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K
Hallo,

leide ziemlich stark unter Angst vor dominanten Menschen.

Sobald ein Mensch aus meiner näheren Umgebung dominant auftritt
( reden, Körpersprache) werde ich ganz klein. Dann traue ich mir nix mehr zu. Unterhalte ich mich mit jemandem und eine dominante Person mischt sich ein oder kommt dazu, dann fühle ich mich klein und ergreife meistens die Flucht.
Was kann ich tun, um solche Situationen lockerer anzugehen, statt den menschen aus dem Weg zu gehen. Ich sehe mich immer als Störenfried an, egal wo ich bin und habe das Gefühl, keine Rechte gegenüber anderen zu haben.

09.05.2008 07:40 • 20.06.2022 #1


3 Antworten ↓


C
Hallo Kathi,

ich steig mal gleich mit ner Frage ein, ok? Über wen ärgerst Du Dich denn (nachträglich?) in so einer - wie von Dir beschriebenen - Situation mehr...über Dich selbst, weil Du dann ohne weiter nachzudenken, instinktiv die Flucht ergreifst, oder über den, der Deines Empfindens nach seine Dominanz ausnutzt und Dich mehr oder weniger absichtlich (subjektiv) verdrängt/verjagd?

Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man das zu unterscheiden lernt und dann mal ran geht und guckt, ob das Gegenüber wirklich irgendwelche Ziele mit seinem Auftreten verfolgt, oder ob das einfach nur Jemand ist, der schon auf Grund seiner Erscheinung (Statur, Größe) und/oder Stimmlage ganz automatisch und gar nicht unbedingt gewollt, die Aufmerksamkeit von allen möglichen umstehenden Leuten auf sich zieht.

Zitat:
Ich sehe mich immer als Störenfried an, egal wo ich bin und habe das Gefühl, keine Rechte gegenüber anderen zu haben.
Das ist natürlich sehr schwierig, Dir da was zu raten - Du kennst bestimmt auch Leute, denen scheint es gar nichts auszumachen, wenn sie sich vordrängeln, denen ist es auch nicht peinlich, wenn sie darum gebeten werden, doch mit ihrem Anliegen einen Moment zu warten, oder wenn sie direkt gebeten werden, doch bitte die Umstände zu berücksichtigen etc...in jeder Arztpraxis, in jedem kundenorientierten Bereich in jedem Büro gibt es die...genauso wie solche, die stillschweigend darauf warten, dass man sie auffordert ihre Meinung zu äußern oder dass sie ganz gezielt auf ihr Anliegen angesprochen bzw. befragt werden...im Grunde wollen aber Beide das Gleiche...die ungeteilte, exklusive Aufmerksamkeit - gleichgültig was für eine Atmosphäre oder Drum Herum herrscht...irgendwie geht es wieder mal nur um ne angemessene Balance...

Was meinst Du denn mit Rechten? Klar gibt es vermutllich auch Persönlichkeiten (wie meine Mum ) die meinen, es währe ihr Gottgegebenes Recht, sofort und gleich bedient, behandelt, angehört zu werden (wenn Du auf sie triffst, dann ist mein Rat: Lauf so schnell Du kannst )...und wenn sie das nicht bekommt, dann nimmt sie das fürchterlich persönlich, je nach Situation auch als Angriff auf ihre Menschenrechte...aber ich denke, die Mehrheit der Leute, denkt da drüber nicht wirklich in Spähren von Recht und Unrecht...und das solltest Du vielleicht auch nicht mehr tun...weil es Dich einfach nur noch mehr verunsichert und Du Dich dann von dem einen oder anderen unhöflichen, gedankenlosen oder einfach nur unachtsamen Menschen Deiner Rechte beraubt fühlst...mußte nicht, die meisten Leute haben einfach nur den Kopf voll, haben keine Zeit für Höflichkeit (was ich sehr schade finde), oder haben gar nicht mitbekommen, dass das (wie in Deinem Beispiel) ein intimes/privates Zwiegespräch war. Deswegen ist es wichtig, dass DU Dir die eine oder andere Situation und Person noch mal genauer anguckst, bevor Du gehst, bzw. Du entscheidest der/die ist einfach dominanter als ich.

Bei Autoritätspersonen (Vorgesetzte, Beamte, Lehrer etc) oder die, die sich dafür halten, gelten selbstverständlich andere Regeln...die ich manchmal auch nicht so ganz verstehe - da gibt es so Leute drunter, die - aus welchen Gründen auch immer - meinen, sie müßten sofort und jedem Gegenüber ihre Position klarstellen, find ich schwierig da meine eigene Balance zu halten...ich bezweifle dann nicht automatisch deren fachliche Kompetenz oder deren Kritik...ich find es nur schwierig meinen Respekt aufrecht zu erhalten, wenn Jemand, der ohnehin schon am längeren Hebel sitzt, meint er müßte sich dann auch noch menschlich aufplustern und seine Macht demonstrieren...da regt sich dann in mir das aufmüpfige Kind...

09.05.2008 10:52 • #2


A


Probleme mit dominanten Menschen - fühle mich dann klein

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R
Hey Kathi, vielleicht hilft es dir, wenn du ein bisschen Sport machst, dir quasi ein bisschen Kraft antrainierst. Körperlich das hilft meist auch psychisch.

12.05.2008 01:00 • #3


Sogno
Ich würde zwar nicht unbedingt behaupten, dass ich Angst vor dominanten Menschen habe, aber ich bin auf der Hut und empfinde sie als generell unsympathisch. Das klingt wahrscheinlich intolerant, aber es ist meine ehrliche Meinung. Ich gehe instinktiv auf Abstand. Das hat einerseits unterbewussst mit meinem psychischen Trauma zu tun, andererseits möchte ich aber auch nicht mit solchen Charakteren umgeben sein. Niemand sollte ein anderes Wesen von oben herab behandeln oder in irgendeiner Art und Weise unterdrücken. Natürlich ist das Wunschdenken, denn im echten Leben herrschen die Starken über die Schwachen. Daher gehe ich ihnen soweit als möglich aus dem Weg.

Was mich dabei oft umso mehr stört ist die Tatsache, dass eben diese Leute oft als Sieger hervorgehen und zurückhaltenden Personen als langweilig und uninteressant bezeichnet werden.

20.06.2022 12:13 • #4





Dr. Reinhard Pichler