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Ich stelle immer wieder fest, dass ich mich in sozialen Situationen oft anscheinend nicht „normal“ verhalte. Also es kommt immer mal vor, dass ich unbeabsichtigt unhöflich bin.

Z. B. neulich war ich in einer Arztpraxis, habe mir einen neuen Termin geben lassen, mich verabschiedet, bin gegangen und dann sagt mein Mann, der auch mit war, zu mir, dass ich mich gar nicht bedankt habe. Mir selbst ist das nicht aufgefallen und das war auch keine Absicht von mir. Ich konnte mich nicht einmal daran erinnern, was die Frau überhaupt noch zu mir gesagt hatte beim Verabschieden und auch nicht, ob oder was ich geantwortet hatte.

Oder mal beim Einkaufen wollte ich was fragen, habe eine Verkäuferin dort was räumen sehen, bin hin, habe gefragt und mein Mann meinte dann, man quatscht die doch nicht einfach von der Seite an und stellt gleich die Frage, … Manchmal fällt mir im Nachhinein auch selbst sowas auf. Auf Arbeit habe ich vor paar Wochen beim Gehen einer Kollegin noch etwas mitgeteilt und mich verabschiedet und dann fiel mir, als ich draußen war, auf, dass von ihrem Büro ja die Tür aufstand zum Nachbarbüro und ich mich bei der Chefin dort drin gar nicht verabschiedet habe und dass das ja unhöflich rüberkommen kann.

Kennt ihr sowas auch? Was kann ich da machen? Irgendwie bin ich da manchmal nicht so geistesgegenwärtig oder manchmal weiß ich vielleicht auch wirklich nicht, wie ich mich richtig verhalten sollte.
Es gibt auch viele Situationen, in denen ich mich unsicher fühle und ich dann grübelnd dastehe, was jetzt wohl von mir erwartet wird, wie man sich verhalten sollte in so einer Situation. Ein Beispiel wäre auf Arbeit, ich gehe zu einer Kollegin, frage etwas, bekomme auch Antwort, rede weiter mit der Kollegin, es kommt eine weitere Kollegin dazu, die ein Anliegen hat, die beiden unterhalten sich und irgendwann stehe ich nur noch blöd daneben und weiß nicht, ob ich einfach gehen soll oder ob das Gespräch nochmal auf mich kommt.

Bei mir wurde eine ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Ich denke, dass das da mit reinspielt. Eigentlich denke ich von mir, dass es in den letzten Jahren besser geworden ist, aber dann kommt immer mal was, wo ich merke, dass ich bei den sozialen Kompetenzen ziemliche Defizite habe.

Vielleicht fehlen mir da auch irgendwie ein paar Gehirnwindungen. Vor einigen Jahren hatte ich mal eine berufliche Maßnahme mitgemacht, in der auch viele Kompetenzen getestet wurden. Bei dem Test für die Sozialkompetenzen kam heraus, dass ich da unterdurchschnittlich bin.

Ich habe für den Test am längsten gebraucht von allen Anwesenden und habe trotzdem mies abgeschnitten. Auch im Nachhinein weiß ich eigentlich nicht, wie ich da hätte „richtig“ antworten müssen. Ich habe über alles ewig nachgedacht und mir fehlten irgendwie immer noch mehr Hintergründe und ich dachte mir, kommt ja darauf an, wie dieser oder jener Umstand ist, … In einige Situationen konnte ich mich auch nicht „reindenken“, weil die für mich persönlich völlig abwegig sind. Also in solchen Situationen war ich noch nie und es ist auch äußerst unwahrscheinlich, dass mir das mal passiert. Deshalb weiß ich auch nicht, wie man sich da verhält. Würde mich auch interessieren, wie ihr da reagieren würdet. Falls von eurer Seite auch Interesse besteht, könnte ich das mal zusammentragen, was so die Fragen waren.

Ich denke im Großen und Ganzen bin ich (hoffentlich) nicht unhöflich. Ich versuche zumindest freundlich/höflich zu sein, helfe auch mal jemandem mit Rollator oder Kinderwagen aus dem Bus, biete auch mal meinen Sitzplatz an ältere Leute an .

Aber ich ärgere mich dann trotzdem immer wieder, wenn so eine Situation kommt, wo ich gespiegelt bekomme, dass das nicht in Ordnung war, wie ich mich verhalten habe.

14.08.2025 21:38 • 19.08.2025 x 1 #1


27 Antworten ↓


Das hab ich auch mal, bei mir ist es halt eher die unsicherheit.


Aber das xy nicht i.O war hat mir noch nie einer zu mir gesagt, wenn man mal bitte und danke vergisst mein Gott, oft bin ich auch so in Gedanken..

Und manchmal nervt mich das auch das ständige bitte und danke, das hat man bei gute Kollegen, Freunde und Familie schon abgelegt.

Das hat aber nix mit unhöflich zu tuen.

Wir zeigen das halt dann auf andere wege.

Und ich hab auch mal vergesse alle tschö zu sagen, wir sind alles menschen und man sollte auch nicht alles auf ne Goldwage legen.

A


Wie kann ich meine Sozialkompetenz verbessern?

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Zitat von Micha2:
Und manchmal nervt mich das auch das ständige bitte und danke

Mich nervt das auch manchmal. Eigentlich wäre das auch besser, wenn das nicht so inflationär verwendet werden würden, denn dann wüsste man manchmal besser, ob jemand nur höflich ist oder es wirklich so meint.

Mich nervt auch, wenn

Ja genauso^^

Man muss es ja auch nicht übertreiben.....

Weil das ist denn auch nicht mehr echt.

Und irgendwas vorspielen da bin ich nicht der richtige für.

Zitat von Micha2:
Aber das xy nicht i.O war hat mir noch nie einer zu mir gesagt

Ist auch die Frage, warum mir sowas gesagt wird. Ist mein Verhalten wirklich so mies? Das habe ich mich schon öfters gefragt. Damals in der Ausbildung war noch ne andere Azubine da und ich musste mal telefonieren und sie war mit im Büro. Da meinte sie danach, dass sie fand, dass ich unfreundlich klang. Also ich habe sowas über viele Jahre von verschiedensten Menschen immer mal gesagt bekommen und dann zweifelt man auch und wird auch unsicher.

Zitat von Micha2:
Weil das ist denn auch nicht mehr echt.

Den Gedanken finde ich gut. Will ich immer höflich sein, oder will ich echt sein? Und wenn man echt ist, dann hat man auch mal schlechte Tage, ist in Eile und dann ist man eben auch mal nicht immer superfreundlich.

Hallo @Tigerlilie das kenne ich auch, von Früher und auch Heute noch.

Grade Heute beim Zahnarzt ist mir das aufgefallen. Meine Ärztin hatte mir erzählt,
das sie in ihrem Urlaub schlechtes Wetter hatte und Heute hat sie mir erzählt, das sie noch
mal in den Urlaub fährt. Sie wünschte mir einen schönen Urlaub und dann ging sie aber auch schon
heraus aus der Tür und ich hatte wohl auch noch schönen Urlaub gewünscht, aber ich wollte ihr noch
schönes Wetter wünschen und dazu kam ich gar nicht mehr.

Bei Personen die mich kennen, finde ich mein Verhalten nicht so gut, aber bei Fremden, würde ich mir
an Deiner Stelle nicht so einen Kopf machen.

Aber Du kannst es auch wunderbar für Dich üben. Freundlichkeit kommt immer sehr gut an.
Probiere es einfach und lass Dich von Deinem Mann nicht entmutigen. Ist noch kein Meister vom
Himmel gefallen.

@Abendschein Das kenne ich auch, dass ich dann denke, ich hätte ja noch dieses oder jenes sagen oder wünschen können.

Das Problem ist halt, dass die Erkenntnisse immer erst zu spät kommen.

In letzter Zeit habe ich mir nach Gesprächen auch manchmal gedacht, dass ich viel zu viel von mir erzählt habe und auch mal was hätte fragen können oder so. Hab dann Bedenken, dass das negativ/als Desinteresse ankommen könnte beim Gegenüber, wenn ich von mir erzähle und die andere Person nichts frage.

Der Knackpunkt ist, dass du dich und deine Reaktionen selbst bewertest und damit in eine Unsicherheit verfällst, die eine unkomplizierte/natürliche Reaktion häufig zunichte macht. Du fragst dich, ob du etwas falsch gemacht hast, ob du alles richtig gemacht hast, ob man etwas so oder so macht.
Du musst nicht schlecht schlafen, weil du dich bei deiner Chefin versehentlich nicht verabschiedet hast. Du wirst bestimmt alle Regeln des Miteinanders kennen und sicher nicht grob im Umgang sein. Sei so wie du bist und versuche nicht, dich zu perfektionieren, sonst machst du dich verrückt mit dieser Selbstbeobachtung und gibst deiner Persönlichkeitsstörung zusätzlich Raum. Wenn Fehler auftreten, dann ist es eben so. Es ist sogar so, dass du auf jeden Fehler, den du so hinnimmst und über den du nicht nachträglich nachdenkst, stolz sein kannst, denn er stärkt dich.

Zitat von Tigerlilie:
Da meinte sie danach, dass sie fand, dass ich unfreundlich klang. Also ich habe sowas über viele Jahre von verschiedensten Menschen immer mal gesagt bekommen und dann zweifelt man auch und wird auch unsicher.

Ich arbeite auch im Büro hab viel mit Menschen zu tuen, ab und zu kommt dann mal man könnte zum tschüss ja auch noch nen schönen Tag wünschen.

Ja kann man machen wenn mir danach ist aber so das gespielte wie gesagt neee.

Trotzdem ist man ja am Tele freundlich, also dieses standard freudnlich aber schei...freundlich ist dann auch zuviel.

Und wie gesagt man vergisst auch einiges im eifer..

Aber die meisten nehmen es mit Humor zumindest bei uns.



Aber das ich unfreundlich klinge hat wie gesagt mir noch niemand gesagt, ich muss eher aufpasssen das der Ossi dialekt nicht so durchdrückt weil dann versteht immer keiner mehr was



Ich kenne dich natürlich nicht, aber ich glaube auch nicht das du unfreundlich bist.

Eventuell täuscht das auch einfach nur, wir hatten auf arbeit auch jemand, da dachte man auch ohje am Tele, aber wenn man dann gegenübersaß war das der netteste Mensch den es gab.

Aber ich kann mir schon vorstellen das du an dir dann zweifelst wenn immer mal jemand sowas sagt.

Was man da machen kann weis ich nicht, aber eins weis ich, man sollte sich nicht auf krampf irgendwie verstellen, sei einfach wie du bist.

Zitat von Tigerlilie:
@Abendschein Das kenne ich auch, dass ich dann denke, ich hätte ja noch dieses oder jenes sagen oder wünschen können. Das Problem ist halt, dass ...

Dann frag doch beim nächsten Mal nach. Alles was Du bemerkst, das es falsch sein könnte, kannst Du beim nächsten Mal tun. Freundlich sein ist toll finde ich und da freut sich jeder Mensch drüber. Probier das mal aus. Tut gut.

Hallo Tigerlilie,

ich kenne solche sozialen Unsicherheiten auch.
Zu den von dir beschriebenen Situationen möchte ich noch anmerken, dass ich die jetzt alle nicht so wirklich schlimm finde, sondern eher aus der Kategorie „kann passieren“, da habe ich schon ganz andere Menschen erlebt, die wirklich unfreundlich waren. Deine Situationen empfinde ich eher als typische Alltags-Situationen, wo in der Hektik und dem normalen Alltagsstress alles Mögliche passieren kann. Durch deine ÄVPS hängen dir diese Situationen nur länger nach und du „durchdenkst“ sie im Nachhinein sehr viel länger, als andere Menschen das tun würden.

Ich hatte im Rahmen meiner Behandlung für Persönlichkeitsstörungen und Angsterkrankungen eine Gruppentherapie, die sich soziales Kompetenztraining nannte. Da wurden alle möglichen sozialen Situationen nachgespielt und reflektiert, ich empfand das als sehr hilfreich.
Man sagte mir, dass es solche Gruppen wohl auch als ambulante Gruppentherapie gibt, das habe ich aber noch nicht ausprobiert. Vielleicht wäre das ja etwas für dich?

Ansonsten möchte ich dir sagen: Sei nicht so streng mit Dir, solche Sachen passieren im ganz normalen Leben, du darfst dir selber erlauben, solche Situationen schneller abzuhaken und im Nachhinein nicht mehr so lange darüber nachzugrübeln.

@darkshadow Danke. Das ist oft leichter gesagt als getan mit dem Abhaken. Ich fühle mich dann teilweise richtig schlecht, wie so ein kleines Kind, mit dem geschimpft wird. Mein Anspruch ist da schon sehr hoch an mich selbst.

Mich wurmt das irgendwie auch immer noch, dass ich so schlecht bei diesem Test damals abgeschnitten habe. Dabei ist das Jahre her.

Das mit dem Abhaken kann ich total gut verstehen, das ist bei mir auch noch so.
Ich weiß zwar theoretisch, dass ich es abhaken sollte, mache mir aber oftmals trotzdem noch Gedanken. Nur weiß ich inzwischen, dass es an meiner Persönlichkeitsstörung liegt, und so kann ich meine Reaktionen besser einordnen.
Es erfordert ganz viel Übung und viele, viele Wiederholungen, bis es besser wird. Aber mit der Zeit wird es besser, wenn man am Ball bleibt.

Die Sache mit dem Test kann auch daran liegen, dass du die Fragen zu sehr durchdacht hast, und wie Ferrum schon schrieb, geht dann die Intuition flöten.

Du bist unsicher und traust deiner Intuition nicht, dadurch kommt es dann manchmal zu Reaktionen, die auf andere vielleicht etwas merkwürdig wirken. Das liegt aber nicht daran, dass du keine Sozialkompetenz hättest, sondern an deiner Unsicherheit und deinem zu viel Nachdenken, wo andere einfach aus dem Bauch heraus reagieren. Aber man kann lernen, seiner Intuition wieder mehr zu vertrauen.

Zitat von Tigerlilie:
Kennt ihr sowas auch?

Die Beispiele, die du nennst, kenne ich auch, aber ich würde mir nie einen Kopf darüber machen.

Zitat von Tigerlilie:
Bei mir wurde eine ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.

Die habe ich auch und deswegen versuche ich, solche Situationen so kurz wie möglich zu halten. Höflichkeitsfloskeln sind mir insgesamt zuwider. Bei uns auf der Arbeit (seit März bin ich zum Glück in Rente) hatte es sich in den letzten Jahren eingebürgert, dass jeden Tag, wenn man sich begegnete, gefragt wurde Alles klar? Ich habe das gehasst und absichtlich nie gefragt. Man kann es auch übertreiben mit der Höflichkeit.

Liebe Tigerlilie,

wenn Du Deine Sozialkompetenz verbessern möchtest, dann geht das am besten, wenn Du
etwas mehr darauf achtest, wie andere Menschen mit Dir kommunizieren und auch wie Du mit den
anderen Menschen kommunizierst.
Dabei bedeutet kommunizieren nicht nur sprechen, sondern auch vor allem, wie Dein Tonfall dabei ist und
auch wie Deine Körpersprache dabei spricht.

Zitat von Tigerlilie:
Ich versuche zumindest freundlich/höflich zu sein,

Das ist ja gut.

Zitat von Tigerlilie:
Aber ich ärgere mich dann trotzdem immer wieder, wenn so eine Situation kommt, wo ich gespiegelt bekomme, dass das nicht in Ordnung war, wie ich mich verhalten habe.

Das kann ich verstehen. Allerdings muss derjenige, der Dir etwas spiegelt, z.B. Dein Mann, da nicht
immer völlig Recht haben. Andere Menschen haben andere Vorstellungen, was gut und richtig ist.

Zitat von Tigerlilie:
Ich stelle immer wieder fest, dass ich mich in sozialen Situationen oft anscheinend nicht „normal“ verhalte.

Zitat von Tigerlilie:
Also es kommt immer mal vor, dass ich unbeabsichtigt unhöflich bin.

Damit solltest Du im aktuellen Trend liegen. Wir kommunizieren schon seit Jahren immer kälter
und unpersönlicher.

Zitat von Tigerlilie:
Ich konnte mich nicht einmal daran erinnern, was die Frau überhaupt noch zu mir gesagt hatte beim Verabschieden und auch nicht, ob oder was ich geantwortet hatte.

Hier kannst Du beginnen, etwas zu verbessern.
Wenn Du angenehm mit einem Menschen kommuniziren möchtest, dann geht so etwas dann
besonders gut, wenn Du Dir absichtlich überlegst, was sage ich dem anderen Menschen und wie
sage ich etwas dem anderen Menschen.
Worte und unsere Körpersprache können manchmal Türen öffnen. Aber manchmal bleiben Türen
einfach zu.

Ich vermute, wenn Du nach einer Begegnung mit anderen nicht weißt, was der andere Mensch
überhaupt zu Dir gesagt hat, dann hast Du in dem Gespräch nur auf Dich selbst geachtet.

Dies zu verbessern ist gar nicht schwer.
Aber Du musst es wollen. Was Du nicht wirklich willst, das kannst Du auch nicht.

Dass hat vor allem damit zu tun, dass Du dann versuchen solltest etwas völlig Neues zu lernen.
So etwas kostet Dich viel Konzentration und auch einiges an Zeit.
Diese Zeit hast Du dann für andere Dinge in Deinem täglichen Leben natürlich weniger.
Als erstes solltest Du deswegen entscheiden, ob Dir das Verändern so wichtig ist.
Wenn nicht, dann verhalte Dich so, wie Du es bisher immer gemacht hast. Damit kommst Du ja
auch zurecht.

Zitat von Tigerlilie:
und ich dann grübelnd dastehe, was jetzt wohl von mir erwartet wird, wie man sich verhalten sollte in so einer Situation.

Das ist immer eine wichtige Frage. Erwartet wird von uns immer ganz, ganz viel.
Du solltest aber selbst entscheiden, ist mir das diesen Aufwand wert?

Der zwischenmenschliche Bereich funktioniert so ähnlich wie das Einkaufen im Laden.
Im Geschäft oder auch beim Online-Kauf entscheidest Du immer. Gebe ich das Geld für diesen
Artikel aus? Auch das ist eine ständige Erwartung vom Verkäufer an Dich. Willst Du das schöne
Kleidungsstück haben, dann zahle dafür.

Und bei der Sozialkompetenz ist es fast genauso. Willst Du von Deinem Umfeld gemocht werden,
dann mach etwas dafür. Wenn Dir das nicht genug wert ist, dann achte nicht darauf, was andere
Menschen sagen, wie sie reagieren oder auch welche Erwartungen sie an Dich haben.

Dieses Zwischenmenschliche regeln wir ständig unterbewusst mit unserer Angst.
Wem das aber nicht wichtig genug ist, der darf natürlich auch unfreundlich kommunizieren.
Wenn man den anderen Menschen gut zuhört, spiegeln sie uns ja sofort, wie sie meine
Kommunikationsweise finden.

Viele Grüße
Bernhard

Liebe Tigerlilie,

das hört sich erstmal nicht so dramatisch an, allerdings machst du dir ja sehr viele Gedanken darüber, wie du dich am besten anpasst bzw ins Bild passt. Das stelle ich mir etwas anstrengend vor.

Hattest du das auch als Kind schon? Wie sind deine Gefühle in den Momenten wenn du mit den Leuten sprichst? Kannst du erkennen wie dein Gegenüber das empfindet?

Ich persönlich finde Höflichkeit schon wichtig, also nutze jetzt auch nicht Bitte/Danke inflationär, aber Hallo und Lächeln sind immer drin.

Zitat von Darkshadow:
Die Sache mit dem Test kann auch daran liegen, dass du die Fragen zu sehr durchdacht hast, und wie Ferrum schon schrieb, geht dann die Intuition flöten.

Du bist unsicher und traust deiner Intuition nicht, dadurch kommt es dann manchmal zu Reaktionen, die auf andere vielleicht etwas merkwürdig wirken.

Ich denke, deine Einschätzung trifft es wahrscheinlich gut. Ich denke oft viel zu viel darüber nach und das lähmt mich dann und irgendwann habe ich so sehr um die Ecke gedacht, dass mein Verhalten dann seltsam rüberkommt.
Zitat von Hotin:
Dabei bedeutet kommunizieren nicht nur sprechen, sondern auch vor allem, wie Dein Tonfall dabei ist und
auch wie Deine Körpersprache dabei spricht.

Ich denke, ich wirke nach außen oft unsicher. Rede eher leise, Arme oft am Körper verschränkt, krumme Körperhaltung.
Zitat von Hotin:
Willst Du von Deinem Umfeld gemocht werden,
dann mach etwas dafür.

Ja, ich möchte von meinem Umfeld gemocht werden und ich habe manchmal richtig Angst, negativ aufzufallen. Deshalb mache ich mir wahrscheinlicha uch über alles so viele Gedanken.
Zitat von Elly79:
Hattest du das auch als Kind schon? Wie sind deine Gefühle in den Momenten wenn du mit den Leuten sprichst? Kannst du erkennen wie dein Gegenüber das empfindet?

Ich war als Kind schon schüchtern und unsicher. Meine Gefühle sind unterschiedlich, kommt auf die Person und die Situation an. Das ganze Spektrum von Unbehagen, Angst bis Freude.
Mir fällt es eher schwer, einzuschätzen, was mein Gegenüber empfindet. Habe mich auch schon viel mit Körpersprache beschäftigt, um das besser erkennen zu können. Ein bisschen hat das geholfen, um zu erkennen, wenn eine Person kein Interesse mehr am Gespräch hat, dann dreht sich die Person ja schon halb weg, ...
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@Tigerlilie Hast du schonmal eine Therapie gemacht? Bist du in psychologischer Behandlung? Ich würde dich vom Gefühl her, schon in den neurodivergenten Bereich einstufen. Bin aber kein Arzt und daher nicht in der Lage das wirklich zu beurteilen .

Zitat von Tigerlilie:
Ich denke, deine Einschätzung trifft es wahrscheinlich gut. Ich denke oft viel zu viel darüber nach und das lähmt mich dann und irgendwann habe ...

Liebe Tigerlilie,
im Gegensatz zu dem, was Du schreibst, glaube ich nicht, dass Du zu viel darüber nachdenkst.
Ich vermute, Du denkst deutlich zu wenig darüber nach.

Es scheint anfangs schwer zu verstehen
sein. Wenn Du das möchtest, beschreibe ich da gern mehr zu.

Wir denken mit zwei unterschiedlichen
Bereichen im Kopf. Diese sind.
Das Unterbewusstsein und das Bewusste Denken.

Das Unterbewusste Denken kannst Du kaum steuern. Wenn Du hier sagst.
Ich denke viel zu viel nach, wird das nicht ganz stimmen.
Dein Gehirn, oder besser auch, Dein Unterbewusstsein denkt ständig zu viel nach. Nun hat dieses Denken einen großen Nachteil. Das Gehirn kann immer denken und denken.
Nur leider kann Dein Gehirn ohne Dein Zutun, nicht einmal ein hilfreiches Ergebnis finden.
Um ein hilfreiches und gut brauchbares Ergebnis zu erhalten, musst Du deutlich häufiger bewusst Denken und etwas für Dich entscheiden.
Nur so kommst Du voran und kannst
für Dich erfolgreich sein und auch Zufriedenheit herstellen.

Zitat von Hotin:
Liebe Tigerlilie, im Gegensatz zu dem, was Du schreibst, glaube ich nicht, dass Du zu viel darüber nachdenkst. Ich vermute, Du denkst deutlich zu wenig darüber nach.

Und ich vermute mal, dass du keine ÄVPS hast, lieber Hotin.

Ich habe diese Persönlichkeitsstörung und finde mich in den Ausführungen von Tigerlilie voll wieder. Auch wenn es bei mir, beruflich bedingt, in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich besser geworden ist, denke ich über mein vermeintlich unpassendes Verhalten in Interaktionen ebenfalls viel nach und verurteile mich auch deswegen. Und das ganz bewusst.

Je wohler und selbstsicherer ich mich in sozialen Situationen fühle, desto angemessener finde ich meine (Re-)Aktionen, weshalb ich es wichtig finde, vor allem den Selbstwert zu stärken.

Es ist die Unsicherheit, die mich leider immer mal wieder aus dem Tritt bringt und die von zu viel Grübelei genährt wird. Weshalb ich für mich nur sagen kann, weniger (denken) ist mehr!

A


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Dr. Reinhard Pichler
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