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K
Zitat von Azure:
Zitat von @Kosmos: Interessanter Aspekt bezüglich der extremen Angst die manche Leute in sozialen Situationen verspüren: Soziale Ausgrenzung war bei unseren Urvorfahren gleichbedeutend mit dem Tod... Vielleicht hilft dies, die Ängste etwas besser zu verstehen und auch in der heutigen Welt zu relativieren. (Aus ...

Ja, genau. Das ist das, was dahinter steht. Als Höllenmensch war man auf die Gruppe angewiesen. Als Kind ist man auf die Eltern angewiesen. Ablehnung bedeutete Tod. Das ist immer der Hintergrund für jede psychische Erkrankung, die wir so häufig sehen, wie Depressionen und all der Kram. Emotionen haben unsere Art überleben lassen. Deshalb haben wir das lästige Zeugs an der Backe. Schöne Emotionen sind schön. Aber negative Emotionen sind nicht schön auszuhalten. Aber die brauchen wir als Schutz, um zu überleben. Wenn wir die nicht hätten, würden wir uns immer noch an der Herdplatte die Finger verbrennen. Deshalb bleibt uns im Hirn so hängen, was uns gefährlich wurde.

Aber man sollte die eigene Macke nicht noch selbst immer noch schlimmer machen, weil man kontraproduktiv Öl ins Feuer gießt.

Und ich kann da gut mitreden, weil ich einen anderen Hintergrund als andere Menschen habe. Den will ich aber auch nicht offenlegen. Jedenfalls war es so, dass ich eigentlich von klein an immer eine total beschissene Zukunftsprognose hatte. Und ich habe deswegen völlig andere soziale Strategien entwickeln müssen als alle anderen Menschen. Ich war allein damit, es gab keine Hilfestellung. Ich musste mein eigenes Ding machen und mir alles selbst beibringen. Und davon habe ich später total profitiert. Das, was mal mein Manko war, hat mir besondere Fähigkeiten eingebracht, die mir bis heute wirklich unschätzbar im Leben helfen. Aus jedem Verlierer kann man einen Gewinner machen, wenn jemand dieses innere Feuer hat, den Willen und die Motivation und eine offene Haltung gegenüber dem Leben bewahren kann, egal, wie bitter es gekommen ist.

02.04.2023 17:33 • x 3 #61


K
Zitat von Azure:
Man muß fairerweise auch dazu sagen, dass es manchmal mehr Energie kostet, einen exttem schüchternen Menschen in die Gruppe zu integrieren, als jemanden der normal interagiert. ( ja,... das selbe gilt manchmal auch für das gegenseitige Extrem)

Eigentlich muss man sich selbst integrieren. Aber das fällt natürlich manchem schwer. Ich glaube, man muss schon nochmal festhalten, dass Menschen, denen das sehr schwer fällt, einfach krank sind. Und da können sie ja auch nix dazu. Aber im normalen Alltagsgeschehen ist halt kein Therapeut dabei, der das stufenweise erleichert, dass Vertrauen aufgebaut wird. Im Alltag ist man alleine und bringt's oder bringt's nicht.

Eine normale Alltagssituation ist eben kein therapeutisches Setting, wo man Support bekommt. Ich wünsche mir auch oft, dass jemand meine Hand hält und mir Halt gibt, aber ist halt nicht. Muss man selbst schaffen oder You fail!.

Was ich aber nicht verstehe, ist, warum die Stillen immer auf denen rumhacken müssen, die nicht still sind? Ich lass' doch die Stillen auch in Ruhe und hacke nicht auf ihnen rum. Warum können die das nicht auch tun und uns Wilden und Lauteren in Ruhe lassen? Warum muss man immer das Gegenteil von sich selbst kaputt machen und warum kann man die Vielfalt nicht schön finden? Ich mag z.B. auch manche zurückhaltenden Menschen gerne und denke mir manchmal: Ja, das wäre auch schön, wenn ich mehr so wäre!. Ich bewundere das dann bei denen. Aber ich verachte keinen, weil er lauter oder leiser ist. Meine Schwester war immer voller Neid und Missgunst gegen mich. Die hat mir das Leben zur Hölle gemacht, weil ich anders war als sie. Das ist doch nicht ok, sowas zu machen, wenn einen jemand lieb hat. Das war meine ältere Schwester und ich hatte sie schrecklich lieb und sie war mein Idol. Und die hat mich gehasst wie die Pest, nur weil sie nicht mit sich selbst zufrieden war.

02.04.2023 17:41 • x 1 #62


A


Kommen sehr stille Menschen dumm rüber?

x 3


Azure
Zitat von Kosmos:
Was ich aber nicht verstehe, ist, warum die Stillen immer auf denen rumhacken müssen, die nicht still sind?

.... manche Stillen ...



... und jetzt rede weiter ...

02.04.2023 17:44 • x 1 #63


K
Es klingt vielleicht sehr abgedroschen, aber man muss an sich selbst glauben. Und man muss an das Gute in anderen Menschen glauben. Das ist der Stoff aus dem die Wunder im Leben gemacht sind.

Es ist unheimlich wichtig, dass man, egal, welche schlechten Erfahrungen man im Leben gemacht oder gerade macht oder wieder macht, dass man an das Gute im Menschen glaubt, dass man glaubt, dass das Schicksal es trotzdem gut mit einem meint und dass dieses Leben auch für diejenigen da ist, die erst mal die Ar. gezogen haben.

Hoffnung zu haben und sich selbst zu erhalten, egal, was alles dagegen spricht, wie viele Gründe es im Außen gibt, die sagen, es ist alles nur schlimm und wird nie besser, ist die wichtigste Waffe im Kampf gegen psychische Erkrankungen.

Und das ist der entscheidende Dreh- und Angelpunkt, warum manche Menschen den Ausweg aus ihrer psychischen Erkrankung finden und andere nicht. Manche Menschen kann man frustrieren bis zum Umfallen und sie geben nicht auf. Und das sind, die es schaffen werden.

02.04.2023 17:47 • x 1 #64


Azure
Zitat von Kosmos:
Und das ist der entscheidende Dreh- und Angelpunkt, warum manche Menschen den Ausweg aus ihrer psychischen Erkrankung finden und andere nicht. Manche Menschen kann man frustrieren bis zum Umfallen und sie geben nicht auf. Und das sind, die es schaffen werden.

Gutes Schlusswort... Ich verabschiede mich dann mal für heute aus dem Forum und sorge dafür, dass ich gewappnet bin, dass ich und die Leute für die ich Verantwortung übernehme mehr oder weniger gut durch die nächste Woche kommen.

02.04.2023 17:50 • #65


K
Zitat von Azure:
.... manche Stillen ... ... und jetzt rede weiter ...



gut! Du hast mich! Und jetzt ein Kaffee zum Ausklang!

Ähm, ja, die Stillen bleiben leider oft nicht still, sondern manche werden aggressiv und machen es hintenrum. Oder man ist lange in einer Beziehung, wo man alles gibt, vertraut, und in Wirklichkeit verrät einen der andere schon lange, weil er einem auf alles neidisch ist und einen nicht wirklich lieb hat, nicht respektiert und man einfach nur verarscht wird. Man fühlt sich sicher und stellt irgendwann fest, dass man in einem Schlangennest lebt, wo keiner zu einem steht und man nur sabotiert wird, wo sich keiner für Dich interessiert, aber Dich jeder nur benutzt. Man hat keinen Stellenwert, nur als Nutzvieh. Ich habe das erlebt und ich kann heute sagen: Ich habe es überlebt. Aber eigentlich wird man nur grundlos verheizt von Menschen, die nicht die Verantwortung für sich selbst übernehmen und alle Verantwortung auf andere abwälzen. Da können schon zwischenmenschliche Katastrophen draus erwachsen... Man muss halt schon mal auch die andere Seite sehen, wie viel Leid auf der anderen Seite damit erzeugt wird.... Und die haben kaum Optionen, dem zu entgehen. Ich bin an diesen Unsicherheiten von anderen verzweifelt... Irgendwann sitzt man zu Hause und hat den mentalen Breakdown und heult sich die Augen aus und denkt: Mein Leben hat keinen Sinn mehr!. Man versteht ja nicht, was da abgeht, und warum man so niedergemacht wird..... Wenn ich dran denke, was ich an Hass und Wut abbekommen habe, für nichts und wieder nichts. Ich will auch nicht mehr mit solchen Menschen in Beziehung gehen, das ist mir zu gefährlich...

02.04.2023 17:54 • x 1 #66


K
Zitat von Azure:
Gutes Schlusswort... Ich verabschiede mich dann mal für heute aus dem Forum und sorge dafür, dass ich gewappnet bin, dass ich und die Leute für die ich Verantwortung übernehme mehr oder weniger gut durch die nächste Woche kommen.



Wenn man ganz ordentlich über die Runden kommt, ist gut. Man muss nix perfekt machen.

02.04.2023 17:55 • #67


Windy
Kurze Rede, langer Sinn. Wenn man gelernt hat unabhängig zu werden, von der Anerkennung von anderen Menschen, ist es einem egal was sie von einem halten oder nicht. Kann man lernen, indem einem andere bis zu einem gesunden Maß gleichgültig sein können.

02.04.2023 18:33 • x 3 #68


Hotin
Zitat von Kosmos:
Eigentlich muss man sich selbst integrieren. Aber das fällt natürlich manchem schwer.

Das sehe ich ziemlich genauso. Aber wer von den aktiveren Menschen gibt sich denn
Mühe, die Stillen mal zu Wort kommen zu lassen und ihre Meinungen zu erklären?
Die stillen haben manchmal ein sehr anderes Weltbild. Ist das richtiger? Oder eher falsch?

Zitat von Kosmos:
Ich glaube, man muss schon nochmal festhalten, dass Menschen, denen das sehr schwer fällt, einfach krank sind.

Still sein würde ich normalerweise nicht als Krankheit bezeichnen. Meiner Ansicht nach gibt es
ganz, ganz viele Gründe, warum jemand in einer Gruppe sehr still ist.

Zitat von Kosmos:
Was ich aber nicht verstehe, ist, warum die Stillen immer auf denen rumhacken müssen, die nicht still sind?

Tun sie das meistens? Ich kenne viele andere Situation und stille Menschen.
Schwierig finde ich eher. Wenn jemand sehr still lebt, dann hat er Gründe, warum er nur selten seine
Meinung sagt.
Wenn er sie dann aber mal sagt, dann sagt derjenige das manchmal sehr extrem und heftig.
Andere kann das sehr erschrecken, weil sie Stillsein leider fälschlicherweise meistens als
Zustimmung oder als Schwäche bewerten. Und das ist Stillsein oft eben nicht.

04.04.2023 11:30 • x 2 #69


K
@Hotin

Ich habe es noch selten anders erlebt, als dass man dafür kritisiert worden wäre, wenn man ein offenes extravertiertes Verhalten hat. Aber ich bin so und kann das auch nur bremsen, aber ganz komplett mich ändern geht nicht.

Ich habe deswegen schon oft auf den Deckel bekommen und es macht mich traurig und macht mir das Leben schwer, dass ich immer die Komplexe von anderen Menschen ausbaden muss. Ich habe ja viele Geschwister und da ist alles dabei: laut, leise, mittendrin ist keiner, ich bin noch am ehesten in der Mitte zu finden. Ich kenne also alles, die Platzhirsche, die Profilneurotiker und diejenigen, die scheintot sind....

Ich kann letztlich nur meine Erfahrungswerte posten und nicht mehr. Und das wäre einmal mein Erleben und da finde ich extrem stille Menschen ganz schlimm. Die sind für mich unberechenbar. Du weißt nicht, was sie denken, Du weißt nicht, wie sie empfinden, man weiß nicht, ob man was richtig macht oder nicht, ob es ankommt oder nicht, ob es passt oder nicht oder wie denn jetzt. Die bleiben so konturenlos und bei mir löst es aus, dass ich denen null vertrauen kann. Man lernt sie doch gar nicht kennen, wie denn, wenn sie so dermaßen zurückhaltend sind und so zugeknöpft sind? Und ich erwarte von meinem Gegenüber auch, dass es mal verbindlich wird, dass es in die Verantwortung geht, dass klare Ansagen gemacht werden und man sich mal festlegt, einen Standpunkt einnimmt und Stellung bezieht.

Das kann sich vielleicht jemand, der zu den Stillen gehört gar nicht vorstellen, was das auf der anderen Seite auslösen kann? Und es hängt auch von der eigenen Erwartungshaltung ab. Ich kann mal erklären, was ich meine. Ich hatte einen Freund, wir waren erst kurz zusammen und man hatte sich halt erst kennengelernt und für ihn war das ganz schnell eine runde Sache. Und ich bin sehr schnell in einer Beziehung gelandet, weil er war attraktiv und nett und er war wirklich so lieb zu mir, war bereit, alles Mögliche für mich zu tun, ein wahrer Kümmerer und Geld hatte er auch noch. Es schien eine gute Zukunft möglich. Aber wenn wir zusammen waren, hat er kaum was gesagt. Immer war er in der Zuhörerposition und ich habe geredet und geredet... Und immer öfter habe ich gesagt:Sag' doch auch mal was, hm!?, weil ich ihn besser kennenlernen wollte und was von wissen wollte. Und alles, was kam, war :Das ist alles so interessant, was Du erzählst. Ich höre die ganze Zeit total interessiert zu!. Eigentlich ist das ein wunderschönes Kompliment gewesen. Aber mir hat das nicht gereicht. Ich habe einen Partner gewollt, der mitmacht, der sich zeigt, der sich öffnet, der mir Impulse gibt, der mir auch mal Kontra geben kann, der mir ehrlich seine Meinung sagt, wenn ich daneben liege. Ich wollte einen agilen Mann mit hellem Köpfchen und keinen Ja-Sager. Je mehr er mich angeschwiegen hat, desto einsamer und unglücklicher war ich mit ihm. Dann habe ich Schluss gemacht und er hat die Welt nicht mehr verstanden.

Und ich denke, dass viele stillen Menschen sich das gar nicht vorstellen kann, dass es auf der anderen Seite so viele Probleme machen kann.

Das ist sicherlich auch nicht bei jedem Menschen gleich. Wahrscheinlich gibt es Menschen, die die stillen Menschen sogar sehr mögen. Das hat sicher auch seine Fans. Aber ich denke, es kann schon sehr viele Schwierigkeiten auslösen. Gerade im Job finde ich es schwierig, wenn man mit jemandem zusammen arbeiten soll, der so undefinierbar ist und nur sachlich. Das ist doch kein schönes Arbeitsklima. Natürlich geht es schlimmer, fiese, laute Kollegen, die einen mobben sind klar viel schlimmer. Dann dann lieber brave Stille. Aber ich finde die goldene Mitte immer noch am Besten.

Stillsein kommt halt auch sehr nahe an Mit jemandem nicht reden oder Jemanden ignorieren....

Ich habe z.B. auch viele Leute kennengelernt, die eisern Schweigen, um andere unter Druck zu setzen, zu strafen, zu quälen, wo der Abbruch von Kommunikation als psychische Gewalt eingestuft werden muss. Und in diese Richtung geht das Stillsein schon etwas. Wenn man das selbst macht, dann sieht man darin womöglich kein Problem. Derjenige selbst, der es macht, der erlebt es vielleicht ganz anders. Aber auf der gegenüberliegenden Seite würde ich es sehr problematisch sehen.

Ich glaube, ein bisschen positives Feedback braucht jeder, um sich wohl zu fühlen. Und wenn nicht mal das käme, dann würde ich mich schon fragen, ob ich dort sein will, wo ich so ignoriert werde. In einem Kontakt müssen sich beide Seiten wohl fühlen. Wenn sich nur eine Seite kuschelig fühlt, dann hat das Ganze keine Zukunft.

Und nein: Erwachsene Menschen werden nicht abgeholt. Das muss man selbst machen.

Ich bin z.B. bei meiner ersten beruflichen Tätigkeit im Ferienjob in einem Betrieb für Monatagearbeit gewesen. Für 4 Wochen habe ich da gearbeitet und wusste gar nicht, wie man sich in einer Firma, an einem Arbeitsplatz verhält. Dann bin ich da reingekommen, lauter wesentlich ältere Mitarbeiter als ich, alles Männer, teilweise mit multikulti Hintergrund. Und ich war total unschlüssig, was ich machen soll. Und statt einfach nur zu grüßen bin ich dann da mit meinen 16 Jahren zu jedem Mitarbeiter hingegangen und habe ihm die Hand hingeschreckt und habe gesagt: Guten Tag! und habe freundlich gelächelt. Und die haben alle die Augen aufgerissen und sich gefreut, dass sie so persönlich begrüßt wurden. Das war ein sehr guter Start und die waren supernett zu mir. Es ist auch eine Frage der Höflichkeit und des Auf-andere-Zugehens. Es ist wichtig, zu zeigen, dass man den anderen sieht, dass man ihn miteinbezieht, dass man ihm Wertschätzung entgegen bringt. Das ist ein Teil der sozialen Grundregeln. Wenn ich in einer Stadt bin, werfe ich meinen Abfall auch nicht auf die Straße, sondern in den nächsten Mülleimer. Wenn mir jemand im Weg steht, dann sage ich.Entschuldigung, würden Sie mich bitte durchlassen?! und lächle die Person dabei an, geh' in den Augenkontakt und sagen Danke!, wenn die Person zur Seite geht. Und das gehört dazu, dass man mit Menschen kommuniziert. Wenn Sprechen schwer fällt, dann kann man ja auch den anderen anschauen, Blickkontakt zulassen, man kann seine Körperhaltung öffnen, sich mit dem Oberkörper in seine Richtung drehen, Interesse signalisieren, Nicken, Lächeln, einen Stuhl zur Seite schieben und der anderen Person Platz machen und mit der Hand auf den freien Platz verweisen, jemanden so einladen, teilzunehmen.

Manche Menschen wollen halt grundsätzlich keinen Kontakt oder niemanden in der Nähe. Das kann ich verstehen, wenn jemand einfach Angst hat, weil schon viel in seinem Leben passiert ist, wo es gefährlich wurde.

Aber hat trotzdem auch eine eigene Verantwortung, wengistens so viel zu machen und zu versuchen, wie man kann. Und ich finde, da lehnen sich manche Leute schon sehr bequem zurück und schieben die komplette Verantwortung auf den anderen ab. Ich habe gestern z.B. wieder mal mich mehr ins Konfliktmanagement eingelesen und es wurde wieder klar, wie sehr man kommunikative Fähigkeiten und Sozialkompetenz erarbeiten und professionell aufbauen muss.

Auch wenn viele Leute meinen, es würde alles vom Himmel fallen, und alle anderen Menschen wären so geboren worden, dass sie vor Hallen mit 1000 Leuten Reden halten könnten:

NEIN!

Alle diese Fähigkeiten müssen erarbeitet werden, kosten Mut, Probeläufe und Überwindung. Natürlich sind manche Menschen da von Natur aus besser aufgestellt. Aber es ist auch Trainingssache und Wille. Und vor allem darf man eine Sache machen:

Man muss ein positives Menschenbild haben. Man muss davon ausgehen, dass da ganz tolle Menschen und ein paar Deppen vor einem sitzen.

Das Bild, dass man sich von sich selbst macht, muss ein gutes sein. Und das Bild, dass ich von den anderen Menschen habe, muss ein gutes sein. Nur wenn die zwei Bedingungen erfüllt sind, kann ich wirklich auf gute Kontakte und gute Beziehungen hoffen. Wenn eins dieser Bilder gestört ist, wird man krank werden. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

04.04.2023 12:23 • x 2 #70


K
Also gerade am Arbeitsplatz als neue Mitarbeiterin erwarte ich, dass man von den anderen integriert und beachtet wird. Genauso denken alle anderen in meinem Umfeld auch (die ebenfalls introvertiert sind). Ich finde es anders herum etwas „aufdringlich“. Als Neue möchte ich den Laden nicht betreten wie der Kaiser von China. :-} Natürlich nicht NIX dazu beitragen, aber aufdrängen würde ich mich als Neue nirgends. Weder im Job, noch privat (Familie des Partners oder so). Da ist Zurückhaltung angesagt. Empfinde ich persönlich auch als höflicher. Machen die meisten auch automatisch so, dass sie erstmal nicht raushängen lassen, dass sie nun der Boss des Geschehens sind. Aber jeder tickt nunmal anders.

04.04.2023 17:55 • #71


K
Zitat von Kathrina001:
Also gerade am Arbeitsplatz als neue Mitarbeiterin erwarte ich, dass man von den anderen integriert und beachtet wird. Genauso denken alle anderen in meinem Umfeld auch (die ebenfalls introvertiert sind). Ich finde es anders herum etwas „aufdringlich“. Als Neue möchte ich den Laden nicht betreten wie der Kaiser ...

Das ist genau das, was ich meine. Es kommt scheinbar nichts an von dem, was ich schreibe und zu erklären versuche....

Es ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, ob sich jemand anbiedert und aufdrängt oder ob er lediglich offen und freundlich und direkter/offensiver auftritt.

Ich bin absolut nicht der Meinung, dass sich Neue irgendwo degenmäßig verhalten müssten, dass si da unter der Grasnarbe durchschleichen müssten und den schon vorhanden Mitgliedern im Club sozusagen Respekt zollen müssten. Selbstbewusst teilhaben ist was Anderes, wie sich ranschmeißen.

Ich habe mal mit einem Personalreferenten, der auch Psychotherapeut ist, darüber gesprochen und habe ihn gefragt, wie man sich im Job am Besten verhält und dass es mir auch öfter mal zum Verhängnis wurde, dass ich keine Leise bin, sondern mich eben oft im Job viel fasziniert und die Themen mich reizen und ich eben auch dafür brenne, mitmischen will und es mir deshalb oft vorgeworfen wurde, dass ich mich wichtig machen würde, dass ich die Backen aufblasen würde und so Zeug. Das kommt bei vielen nicht gut an, wenn jemand sich einfach nicht im Schwarm versteckt. Und er hat dann gemeint: Machen Sie einfach Ihr Ding! Und was die Anderen dazu sagen, braucht Sie gar nicht interessieren. Lassen Sie die Unkenrufe an sich abprallen und leben Sie Ihr beruflichen Leben in vollen Zügen!.

Und ich sehe es auch so. Nur weil Lieschen Müller mit ihren Komplexen nicht fertig wird, muss nicht die ganze Welt angehalten werden, sondern die anderen Menschen dürfen ihre Talente und ihre Interessen und Neigungen ausleben. Das ist mit den Menschen wie bei den Hunden. Die einen sind Windhunde und die anderen sind Berner Sennenhunde. Völlig verschiedene Typen, für unterschiedliche Aufgaben ausgelegt. Und man kann aus einem Berner Sennenhund keinen Windhund machen und umgekehrt nicht. Und so ein Windhund kann halt rennen wie's Gift und der Berner Sennenhund kann einen Lastenwagen ziehen. Der Windhund könnte das wohl nicht.

Ein Fisch schwimmt und ein Vogel fliegt. Ich kann nicht sagen, der Fisch taugt nix, weil er nicht fliegen kann, dafür kann er schwimmen. Und ich kann nicht sagen, der Vogel ist Mist, weil er nicht schwimmen kann, dafür kann er fliegen.

Und so ist es mit den Fähigkeiten von Menschen. Es sind aber die Stillen, Zurückhaltenden, die auf die Lauten schimpfen, weil die Lauten es schaffen, im Mittelpunkt zu stehen. Und das ist ein Gefühl, was die meisten Introvertierten sich eigentlich wünschen, aber nicht schaffen. Da kommt der Neid her und daher das Geschimpfe. Ein Lauter kann leise sein und zurückhaltend. Aber jemand, der sich nicht vor traut, kann seinen Schatten nicht so leicht überspringen. Und das ärgert die, dass sie es nicht ins Rampenlicht schaffen.

Ich habe eine echt nette Schwester, wo ich gedacht habe, dass alles gut ist zwischen uns. Und irgendwann hat sie mir, als ihr Leben richtig im Höhenflug landete, an den Kopf geknallt: Jetzt steh' ich nicht mehr in Deinem Schatten!. Dann habe ich auch nur gedacht: Wer hat sich denn in meinen Schatten reingestellt.... Es tut so weh, wenn Menschen, mit denen man einfach nur glücklich gemeinsam leben möchte, immer heimlich auf einen eifersüchtig sind. Wenn ich manchmal solche Sprüche abbekommen habe, war ich so perplex, dass ich gedacht habe, ich wäre gegen eine Schranktür gelaufen.....

Kann's mir mal jemand erklären? Ich kapier's ehrlich nicht, warum diese sinnlosen Konflikte sein müssen?

Wer gibt denn den Introvertierten die Deutungshoheit darüber, wer die besseren Menschen sind und wie sich andere zu verhalten haben. Jeder darf für sich bestimmen, wie er sein will und leben will. Aber dann hört es auch auf. Die anderen dürfen so sein, wie sie sind. Ich schimpfe auch nicht auf die, die sich lieber zurückhalten. Ich habe einen sehr guten Freund, der ist ultra zurückhaltend, der fast unsichtbar. Und mir würde nie einfallen, dass ich ihn deswegen kritisiere oder dass ich ihn underraten würde oder dass ich ihn weniger mögen würde, weil er nicht so eine große Klappe hat. Aber er kreidet mir mein Wesen auch nicht an. Beim ersten Mal, als wir uns kennengelernt haben, habe ich ihn ausgelacht. Und das hat zwischen uns das Eis gebrochen, weil er selbst mitlachen musste. Er konnte mir nicht böse sein, weil es so lustig war, was ich gesagt hatte und ich selbst einen Lachflash hatte. Der hätte auch gleich beleidigt sein können, eine Feindschaft aufbauen können, aber er hat sich amüsiert und ich auch. Das war der Startschuss einer wunderschönen Freundschaft.... Wenn ich wieder geboren werden sollte, will ich wieder so werden wie ich bin, weil es gefällt mir, es macht mir Spaß und es gibt oft auch anderen was. Wenn ich nur still und angepasst in der Ecke sitzen würde, würde ich dieser Welt wohl nie geben, was ich ihr so geben kann.

Aber das kann jeder für sich entscheiden. Was wichtig ist, ist, dass man andere nicht komplett übergeht und umrennt. Man muss auch in der Lage sein, sich zurückzunehmen, anderen zuzuhören, andere ernst nehmen und sie zu respektieren.... Wenn man das alles auch macht, geht es mit den meisten Menschen gut.

04.04.2023 23:30 • x 2 #72


E
Zitat von Kathrina001:
Also gerade am Arbeitsplatz als neue Mitarbeiterin erwarte ich, dass man von den anderen integriert und beachtet wird. Genauso denken alle anderen in meinem Umfeld auch (die ebenfalls introvertiert sind). Ich finde es anders herum etwas „aufdringlich“. Als Neue möchte ich den Laden nicht betreten wie der Kaiser ...


Zwischen diesen Extremen gibt es noch ein Dazwischen.
Zitat von Kosmos:
Es ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, ob sich jemand anbiedert und aufdrängt oder ob er lediglich offen und freundlich und direkter/offensiver auftritt.

Weil er eben seinen Anteil sieht und nicht alles an Verantwortung den anderen zuschiebt.

05.04.2023 08:46 • x 2 #73


Hotin
Guten Morgen Kosmos.

Ich versuche es mal mit einer Antwort an Dich.
Einige Deiner Aussagen gefallen mir gut. Vieles jedoch sehe ich völlig anders.

Zunächst einmal, sehe ich das wie Du. Jeder Mensch ist wie er ist. Einen Menschen kann man und
sollte man auch nicht versuchen zu ändern.
Und da beginnt schon das erste Problem. Du möchtest gern so akzeptiert werden, wie Du bist.
Gut, dann aber lasse die stillen Menschen doch bitte auch so, wie sie sind. Ich lese von Deine Seite sehr
viel Kritik über die stillen Menschen. Warum sollen sie ihr Wesen verändern? Warum Dir annähern?

Zitat von Kosmos:
und da finde ich extrem stille Menschen ganz schlimm. Die sind für mich unberechenbar. Du weißt nicht, was sie denken, Du weißt nicht, wie sie empfinden, man weiß nicht, ob man was richtig macht oder nicht, ob es ankommt oder nicht, ob es passt oder nicht oder wie denn jetzt.

Du möchtest offensichtlich gern, dass sich stille Menschen Dir mehr anpassen, Dir mitteilen, damit
Du besser verstehst, was sie denken und fühlen.
Ich befürchte. Diese Zeit und Ruhe gibst Du diesen Menschen nicht. Nach wenigen Minuten bist
Du mit Deinen Gedanken schon ganz woanders.
Wenn Du allein einmal schaust, mit wie vielen Worten Du Deine Texte schreibst. Wer soll Dich da verstehen?

Zitat von Kosmos:
Das ist genau das, was ich meine. Es kommt scheinbar nichts an von dem, was ich schreibe und zu erklären versuche....

Du hast völlig Recht. Der durchschnittliche Mensch kann weder beim Schreiben, noch beim Reden
solche Textmengen auffassen und darauf gezielt antworten. Ich befürchte, Du überforderst viele
Deiner Mitmenschen.

Zitat von Kosmos:
Es sind aber die Stillen, Zurückhaltenden, die auf die Lauten schimpfen, weil die Lauten es schaffen, im Mittelpunkt zu stehen.

Zitat von Kosmos:
Kann's mir mal jemand erklären? Ich kapier's ehrlich nicht, warum diese sinnlosen Konflikte sein müssen?

Vermutlich ist die Erklärung eher einfach. Du schimpfst hier ständig auf das Verhalten der
stillen Menschen. Und die schimpfen teilweise auf Dein Verhalten. Dürfen sie das nicht?
Dürfen sie Dein Verhalten nicht kritisieren?

Der Unterschied von den beiden Menschentypen liegt scheinbar darin.
Du denkst sehr gefühlsmäßig, also emotional.
Stille Menschen denken sehr sachlich, halten ihre Gefühle stark zurück.
Und wie Du sagst, das angenehmste wäre es, wenn man sich in der Mitte trifft.

Das wirst Du aber nicht wollen, denn dann müsstest Du Dein Verhalten, in Teilen verändern.
Deine Texte müssten dann sehr kurz werden. Sie dürften nicht vieles unsortiert enthalten.

Und was nun? Fühlst Du Dich schlecht, wenn ich Deine Art und Weise teilweise
in Frage stelle? Wie gehst Du mit Kritik um?

05.04.2023 09:52 • x 3 #74


E
Zitat von Hotin:
Ich lese von Deine Seite sehr
viel Kritik über die stillen Menschen. Warum sollen sie ihr Wesen verändern? Warum Dir annähern?

Sie hat doch bewusst eine andere weitere Perspektive aufgezeigt, so habe ich es verstanden.

Zitat von Hotin:
Stille Menschen denken sehr sachlich

Das finde ich doch sehr verallgemeinert. Die Ursachen still zu sein, können sehr unterschiedlich sein.

05.04.2023 10:25 • x 1 #75


K
Zitat von Hotin:
Guten Morgen Kosmos. Ich versuche es mal mit einer Antwort an Dich. Einige Deiner Aussagen gefallen mir gut. Vieles jedoch sehe ich völlig anders. Zunächst einmal, sehe ich das wie Du. Jeder Mensch ist wie er ist. Einen Menschen kann man und sollte man auch nicht versuchen zu ändern. Und da beginnt schon das erste ...

So, ich kann das mit dem Zitieren in diesem Forum leider nicht so toll.

Deshalb schreibe ich jetzt einfach so eine Antwort dazu:

Ich kann mit Kritik umgehen. Und es ist auch nicht so, dass Kritik für mich immer einfach wäre. Mal kann man sehr gut damit umgehen. Mal setzt sie einem mehr zu.

Ich habe eigentlich nie auf stille Menschen geschimpft, sondern sie waren mir genauso recht wie andere auch. Ich hatte eine sehr zurückhaltende stille liebe Mutter gehabt, eine Schwester, die auch so war und ich hatte sie sehr lieb.

Aber es gab auch Leute, die still waren, die mich attackiert haben. Und wenn ich heute sage, dass ich ein Problem mit diesen Leuten habe, dann ist es die Reaktion auf das Mobbing was ich von stillen Menschen erlebt habe, obwohl ich null Anlass dafür geboten hatte. Früher war ich zu jedem Menschen nett, hilfsbereit, ich habe keinen Unterschied gemacht, ob jemand ruhiger oder wilder war, ob er den oder diesen Schul-und Berufsabschluss hatte, ob er arm oder reich war. Ich war zu jedem gleich und respektvoll. Aber nach sehr viel Mobbing, das ich völlig zu Unrecht abbekommen habe, von gewissen Personengruppen, reicht's mir einfach.

Ich habe was dagegen, wenn mir Eigenschaften angedichtet werden, die ich nicht habe. Ich will nicht dauernd in die falsche Schublade gesteckt werden, in die ich nicht gehöre und wo ich mich wieder rauskämpfen muss. Ich möchte nicht als selbstbewusster, offener, kontaktfreudiger Mensch in die Narzissten-Schublade und in die Angeber-Schublade gestopft werden, wo ich nicht reingehöre.

Und das machen aber viele Introvertierte: Sie laden ihre Vorurteile ab auf anderen Menschen und bashen sie. Und wenn dann die andere Seite aber reagiert, dann fühlen sie sich ungerecht behandelt.

Ich sehe es schon so, dass man auch mal die Frage stellen muss, wer mit dem Quatsch denn angefangen hat und woher es kommt? Wer hat denn zuerst drauf gehauen? Ich habe nicht angefangen. Und nach zwei ernsthaften Suizidversuchen, weil man mich gemobbt hat bis zum Umfallen sehe ich die Schuld klar auf der anderen Seite, die mich nicht sein lässt, wie ich bin, ohne dass ich dafür bestraft und sanktioniert werde. Das ist daher auch ein so sozialschädliches Verhalten, dass man es auch mal ansprechen muss.

Und da kann ich für mich sagen: Die anderen haben angefangen. Jetzt im Forum ist es vielleicht nicht so gemeint gewesen. Aber in meinem Real Life war es ganz klar so, dass die stillen, introvertierten zuerst mit dem Bashing angefangen haben. Und darauf reagiere ich eben jetzt. Wenn man das mal so erlebt hat und immer wieder, dann sitzt das bei mir auch. In meiner Firewall sind ruhige, introvertierte Menschen mittlerweile auch als eine Art böser Virus hinterlegt, weil ich ihre Giftpfeile und Intrigen zu oft abbekommen habe. Und dem gehe ich natürlich aus dem Weg.

Und ja, ich bin gefühlvoll. Ich bin ein Mensch und keine Maschine. Und da stehe ich auch dazu. Ich unterdrücke wenig. Regulation, so viel wie nötig. Aber verstecken tu ich mich nicht. Und deshalb mögen mich auch viele. Ehrlichkeit und Verbindlichkeit schafft Vertrauen.

Fazit:

Es passen nicht alle Menschen zusammen. Und ich habe keine Lust, zu sterben, nur weil andere Menschen mit ihren Minderwertigkeitskomplexen nicht fertig werden. Solche Leute mobben einen so lange bis man aus dem Fenster springt und die merken nicht mal, was sie da anrichten und dem anderen antun. Und ich schreibe das mal in aller Deutlichkeit, weil ich glaube, dass manche Leute gar nicht kapieren, was da am Ende rauskommen kann. Manche Menschen werden jeden Tag gemobbt und finden keine Nische mehr, wo sie sein können, wie sie sind. Die finden kein Biotop, keinen Lebensraum mehr, wo sie existieren können. Ich habe damals auch zu meinem Therapeuten gesagt:Alles, was ich will, ist bloß, meine Ruhe und dass sie mich endlich alle in Frieden lassen... So weit geht das. Und ich finde, dass das nicht sein muss und dass andere kein Recht haben, einem sowas anzutun.

Das war immer noch zu lange, aber immerhin kürzer.

05.04.2023 10:46 • x 2 #76


K
Früher war ich oft bei Dialogen in der Führungsrolle, der Problemlöser und der Mediator. Und hinterher hat man mir vorgehalten, dass ich mir zu viel Raum nehme. Mittlerweile mache es es immer öfter, dass ich mich einfach mal zurücklehne und die Arme verschränke und ganz demonstrativ nichts sage und tue. Und dann wird halt unproduktiv geschwiegen und ich setze mich hin und lasse den Herrgott einen guten Mann sein. Dann dreht man eben mal den Spieß um. Ich habe immer versucht, alles konstruktiv zu machen. Und es ist nur ausgenutzt worden, dass ich gewissenhaft war und Verantwortung übernommen habe. Je mehr ich gemacht habe, desto passiver und fauler wurden die anderen. Da ackert man wie blöde und am Ende bekommt man das auch noch vorgeworfen. Dann habe ich gesagt: Jetzt mache ich es genauso wie die anderen. Ich streike..

Seitdem lasse ich Situationen eben auch mal eskalieren und einfach was klatschen oder gegen die Wand fahren. Und jetzt müssen eben die, die sich früher auf mich verlassen haben, und mich dann noch runtergemacht haben, dafür, dass ich mich kümmere, ihren sch. eben alleine machen.

Es drücken sich ganz viele Menschen gerne aus der Verantwortung. Und wenn andere in die Verantwortung gehen und dann damit glänzen und im Mittelpunkt stehen, weil sie was leisten, dann sind die anderen neidisch und sauer und fühlen sich blamiert oder zurückgesetzt. Und das ist kein fairer Umgang mit den Menschen, die aktiv was tun und sich bemühen.

Vorhaltungen wie Angeber, Narzisst, Profilneurotiker im Endstadium oder So toll wie die meint, ist sie nicht, wenn man was richtig gut gemacht hat, die treffen und hauen voll rein. Das zerbröselt selbst sehr sichere Menschen über kurz oder lang. Auf Dauer in so einem Klima arbeiten, ist nicht möglich. Es ist nicht ok, seinen Job durch Mobber zu verlieren, weil man gut im Job ist. Ich finde das total fies, sowas zu machen.

05.04.2023 11:04 • #77

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Hotin
@Kosmos
Ich kann das verstehen, wenn Du immer wieder etwas ähnliches beschreibst, nur mit anderen Worten.
Allerdings, ist das wirklich nah an dem Thema, ob Stille dumm rüber kommen?

Ich finde, Du würdest Dich viel besser fühlen, wenn Du nicht davon ausgehen würdest, dass Du von anderen oft gemobbt wirst.
Besser würdest Du Dich fühlen, wenn Du lernen würdest, wie Du Dich besser verteidigen kannst

05.04.2023 17:53 • x 1 #78


K
Zitat von Hotin:
@Kosmos Ich kann das verstehen, wenn Du immer wieder etwas ähnliches beschreibst, nur mit anderen Worten. Allerdings, ist das wirklich nah an dem Thema, ob Stille dumm rüber kommen? Ich finde, Du würdest Dich viel besser fühlen, wenn Du nicht davon ausgehen würdest, dass Du von anderen oft gemobbt wirst. Besser ...

Ja, ich bin vom Thema vielleicht ein bisschen zu weit weggekommen....

Dass ich gemobbt wurde, habe ich mir nicht eingebildet. Und ich habe daraus gelernt:
1. Kompetenz so erhöhen, dass einem keiner was kann. Möglichst gut werden.
2. Sich zurückhalten und die eigenen Kompetenzen oder was man so für sich anführen kann, nur dort zeigen und blitzen lassen, wo es einem wirklich was bringt, z.B. beim Chef, und wo man sich sicher outen kann.
3. Auf Abstand gehen zu Leuten, die nicht koscher sind, die nur über geringe Sozialkompetenz verfügen.
4. Die Schwächen der anderen erkennen, für sich arbeiten lassen und ausnutzen.
5. Geschickt das Umfeld manipulieren, damit es so läuft, wie ich es haben möchte.

Zum Thema:
Die klugen Menschen setzen ein zurückhaltendes Auftreten nicht mit Dummheit gleich. Die wissen das, dass stille Wasser tief sein können. Aber bei leicht zu beeindruckenden Gemütern wird es wohl eher so sein, dass sie auf Showtypen reinfallen als die wahre Qualität der Leute zu erahnen. Das Restrisiko bleibt also bestehen.

Das Risiko, dass man von anderen fehleingeschätzt wird, hat jeder Mensch.

05.04.2023 18:06 • x 1 #79


Hotin
Deine Antwort finde ich gut.
Was aber passiert, wenn Du mit zwei oder drei Punkten nicht ganz richtig liegst?
Ermunterst Du dann durch Dein Verhalten Menschen nicht regelrecht, sich gegen Dich zu stellen?
Zum Beispiel, nicht immer halte ich es für sinnvoll, auf Abstand zu gehen.
Und Schwächen anderer für Dich arbeiten zu lassen und ausnutzen?
Das kann helfen? Oder. Macht das andere nicht noch mehr böse auf Dich?
Und zu versuchen das Umfeld zu manipulieren kann sehr schief gehen.
Aber was könnte das helfen?

Teilweise überrascht mich Deine Sichtweise. Wie soll es Dir damit gut gehen?

05.04.2023 18:56 • #80


A


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