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Hallo
Ich bin momentan richtig verzweifelt
Seit Sommer mache ich eine Ausbildung. Bei dieser Ausbildung ist es so, dass wir auch Betriebsunterricht haben. Das Problem dabei ist, das wir sehr viel prsäentieren und vorstellen müssen. Ich habe mit sowas aber extreme Porbleme. Jetzt ist es bei uns in der Berufsschule in einem Fach das selbe. Dort müssen wir auch oft Gruppenarbeiten machen, und meine Gruppe hat dann auch noch entschieden, dass wir nicht alle zusammen nach vorne gehen, nein, jeder von uns muss einmal! Und als nächste bin ich dran! Ich kann an nichts anderes mehr denken. Alleine vorne zu stehen ist für mich noch viel viel schlimmer als mit mehreren. Mir fällt es leider auch schwer mich im Unterricht zu melden, selbst da bekomme ich schon Herzrasen...
Sobald ich nur Präsentation höre setzt bei mir alles ab. Einmal habe ich mich sogar krank gestellt und bin nach Hause gegangen. Ich habe auch immer Baldrian dabei, aber die helfen garnicht
Meine Angst ist hauptsächlich das man mir meine Angst ansieht. Ich zitter halt immer extrem, sogar in den Beinen!! In ca 2 Monaten muss jeder eine 15 Minütige Präsentation halten, ich weiß nicht wie ich das schaffen soll.
Ich kann an nichts anderes mehr denken als an Präsentationen und ich muss sagen, dass meine Selbstbewusstsein dadurch total sinkt. Den niemand in meiner Klasse hat damit solche Probleme
Vor ein paar Tagen in der Betriebsschule sollten wir auch als Gruppe nach vorne, kurz davor habe ich wirklich nur noch an Flucht gedacht. Mir war übel, extrem schwindelig, richtig komisch...Das kann doch nicht so weiter gehen...
Hat irgendjemand Tipps? Oder geht es jemandem ähnlich?

04.10.2012 18:05 • 09.10.2012 #1


17 Antworten ↓


Hallo Engelchen,

ich kann deine Angst gut nachvollziehen, da es bei mir sehr ähnlich ist. Vor Präsentationen habe ich extreme Angst, sodass ich mir sogar einfach mal eine schlechte Note eintragen gelassen habe, als mich vor die Klasse zu stellen und die Rede zu halten. Als ich dann beim letzten Mal einen Kurzvortrag gehalten habe, war ich auch super nervös und dachte kurz davor, dass ich es nicht schaffe und hatte Panik. Als es dann soweit war, habe ich es durchgezogen und habe auch extrem gezittert und wohl auch ein wenig schnell vorgetragen, aber am Ende ist nichts Schlimmes passiert. Ich denke, am besten ist es, wenn du dich gut auf die Präsentation vorbereitest und sie daheim nochmal durchgehst, ansonsten hilft denke ich nur die Exposition, um irgendwann darüber hinwegzukommen...

Es kann dir nichts Schlimmes passieren. Ich wünsche dir ganz viel Glück!

lena

A


Extreme Panik, reden vor der Klasse

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Du kannst das langsam steigend üben. Bitte doch gut vor und präsentiere dann vor deiner Familie oder Freunden. Mach das regelmäßig mit unterschiedlichen Themen so das es normal für dich wird. Langsam wird die Angst wen'ger. Ein bisschen Nervenkitzel ist normal, aber mit üben kannst du so weit kommen, das du nicht blockierst.

Hey,

ich kann dich vollkommen verstehen. Ich erinnere mich zu gern an meinen ersten Tag. Wir sollten uns einzeln nach vorne stellen und eine 5 Minuten Rede über uns selbst halten. Ich wollte weglaufen und nie wieder kommen. Naja, hat nicht so geklappt. ;D Schließlich stand ich vorne, meine Nerven im Gesicht waren durchgehend am zittern, ich bekam kein richtiges Wort raus. Irgendwie hatte ich es dann doch geschafft. Und was mir erst später aufgefallen war, niemand hat mich ausgelacht, keiner hat mich auf mein Verhalten angesprochen, es war wie vergessen. Trotzdem hatte ich Angst vor dem nächsten Mal und ich erzählte meinen Lehrern was mit mir los ist. Ich habe ganz klar gesagt, dass ich erst wieder vor der ganzen Klasse spreche, wenn ich bereit dafür bin. Und sowas haben Lehrer zu akzeptieren. Denk dran, niemand MUSS. Deine Angst sollte gerade von pädagogischen Kräften ernst genommen werden. Also wag es dich einfach mal. (:
Also ich hab mich so die ganzen 2 Jahre durchgemogelt.
Ist natürlich keine Form es zu bessern, aber es macht den Schulalltag enorm gelassener, wenn du weißt, du bist in der Hinsicht abgesichert. Und wenn dich mal Mitschüler drauf ansprechen, dann sei einfach ehrlich. Schäm dich nicht für deine Ängste.

So, genug des Guten.
Tschüü.

Hallo tini89,
danke für den guten Tipp in deinem Beitrag!! Der ist sehr hilfreich!

Liebe Grüße Sumi

Also ich habe mehr oder weniger das gleiche Problem. Sich vorstellen in einer großen Runde, Vorlesen (vor allem wenn es der Reihe nach ist a la oh mein gott gleich bin ich dran! . Naja leicht gesagt, schwer..
Zu Tini: also das mit dem durchmogeln hat zwei Seiten: ich habe mich ja gewissermaßen auch durchgemogelt, ich denke aber bzw. es ist ja allgemein bekannt, dass man sich den Situationen stellen muss, in welchen man Angst hat. Das, was du beschrieben hast, hört sich etwas nach Vermeidungsverhalten an, was letztlich nur angstförderlich ist. Aber Respekt dafür, dass du offen und ehrlich mit deiner Angst umgegangen bist (was sicherlich die Angst an sich auch etwas abbaut)..Ich tue mir sehr schwer darüber zu reden (auch nur wenige Freunde von mir wissen davon)

Zitat von sumi:
Hallo tini89,
danke für den guten Tipp in deinem Beitrag!! Der ist sehr hilfreich!

Liebe Grüße Sumi


Es ist wohl kaum ein guter Tipp dem Vermeidungsverhalten nachzugeben. Üben es zu machen, Hilfsmittel die es einem leichter machen, sowas sind Tipps, aber tue es einfach gar nicht, ist wohl nicht die richtige Richtung. Das macht alles nur schlimmer.

Vielen Dank für eure netten Antworten, es ist schön zu lesen, dass man nicht ganz alleine mit diesem Problem ist.
Diese Beta Blocker helfen wirklich, beats? Könnte ich auch einfach zu meinem Hausarzt gehen und der könnte die mir verschreiben?
Ich habe auch einfach Angst, das ganze jemandem in der Klasse zu erzählen, weil ich Angst davor habe, dass die anderen dann denken oh Gott, was ist das denn für eine!?

Also die Beta-Blocker habe ich von einem Psychater verschrieben bekommen. Mein Therapeut kennt den Psychater und hat mich an ihn weiterverwiesen. Ich möchte aber nochmal betonen, dass das nicht die Lösung ist, allerdings helfen kann, wenn man meint, dass gar nichts mehr geht, um irgendwie die Schule/Studium noch durchziehen zu können.
Wie gesagt, ich habe auch immense Schwierigkeiten damit anderen von meiner Redeangst zu erzählen und versuche es zu verbergen. Dennoch ist es glaube ich wichtig sich anderen Menschen zu öffnen und mit ihnen über die Problematik zu sprechen, denn wenn du mit anderen darüber sprichst, ist das ein weiterer Schritt der Anerkennung der eigenen Angst und damit auch ihrer Akzeptanz. Natürlich sollten das Menschen sein, die dir vertrauenswürdig erscheinen. Und ich bin mir fast sicher, dass dir viel Verständnis entgegenkommen wird - viele haben Probleme mit Vorträgen etc..
Aber ich weiß, es ist schwer.. nur nicht den Mut verlieren!

Du kannst das langsam steigend üben.

Hey,

natürlich ist es keine Weise es zu bessern, das sagte ich ja auch.
Sinn ist es bzw. war es bei mir, sich sicher sein zu können. Meine Lehrer wussten bescheid und ich hatte es alleine in der Hand mich zu entscheiden ob ich mich zB. im Unterricht aktiv beteilige. Wenn du weißt, du musst nicht, sondern es tust wenn du willst, dann kann es den Schulalltag enorm erleichtern. Wenn du morgens aufstehst und deine Gedanken sich nur um die Schule kreisen im Sinne von Oh Gott, hoffentlich muss ich heute nicht vorlesen wie auch immer, kann das eine Hilfe sein.
Und ich muss sagen, letzten Endes führte es bei mir zu einer Besserung. Denn ich war im Unterricht viel gelassener, weil ich nicht die ganze Zeit die Angst hatte gleich was sagen zu müssen, nach einiger Zeit meldete ich mich von allein. Wenn du permanent unter Druck und Angst stehst, ist es auch eher kontraproduktiv. Sich alleine entscheiden zu können, sich bereit zu fühlen, weil man sich sicher ist, das ist bei einer Angsterkrankung hilfreich. Und nicht die knallharte Variante man muss.
Wenn der eine oder andere unter euch mit dem ich muss besser zurecht kam, dann ist das doch toll.

Ja, ich denke auch, dass es einem bestimmt gut tuen würde, wenn man es dem Lehrer sagt. Aber wie soll das dann ablaufen? Dann muss man ja direkt der ganzen Klasse davon erzählen, da die sich natürlich auch fragen, warum man da nicht mitmachen muss.
Durch die Schule ist es so, dass wir momentan fast wöchentlich Gruppenreferate halten müssen. Viele werden jetzt denken, das sowas super ist damit man sich daran gewöhnt. Aber für mich ist es soo grauenvoll. Ich kann an nichts anderes mehr denken. Wahrscheinlich müssen wir nächste Woche sogar einzelreferate halten
Ich kann nicht jeden Tag mit dieser Angst leben. Mein Selbstbewusstsein wird schon weniger.
Ich habe jetzt wirklich überlegt zum Hausarzt zu gehen und ihm die Sache zu schildern. Aber das Problem ist, dass ich mich bei meinem Hausarzt überhaupt nicht wohl fühle.. Aber da er eigentlich ein guter Arzt ist und ich schon Jahre da bin, habe ich nie gewechselt....
Was soll ich nur tun

Ich hatte mich auch oft gefragt, was meine Mitschüler davon halten. Irgendwann kamen dann auch leider die unangenehmen Fragen, aber ich war da einfach ganz ehrlich und man hat mich tatsächlich verstanden. Dafür muss man sich nicht schämen, sollen die anderen es erstmal besser machen. Und wenn du dafür kein Verständnis bekommst, dann zeugt das nicht gerade von Reife deiner Mitschüler.

Was den Arztbesuch angeht, nimm das auf jeden Fall in Angriff, nicht dass die Angst sich noch weiter verstärkt. Ich für meinen Teil habe mich damals zu einem Neurologen überweisen lassen, dieser hat erstmal ein EEG gemacht, um körperliche Ursachen ausschließen zu können. Dies war dann auch der Fall, und ich bekam ein Medikament für meine Angst, ebenso Adressen von Psychologen in meiner Nähe. Das ist denke ich ein gesunder Weg.
UND fast vergessen, lass deine Schilddrüse untersuchen, viele Menschen leben mit Ängsten, die auf eine Erkrankung der Schilddrüse zurückzuführen ist.

Gruß

Zitat von tini89:
Hey,

natürlich ist es keine Weise es zu bessern, das sagte ich ja auch.
Sinn ist es bzw. war es bei mir, sich sicher sein zu können. Meine Lehrer wussten bescheid und ich hatte es alleine in der Hand mich zu entscheiden ob ich mich zB. im Unterricht aktiv beteilige. Wenn du weißt, du musst nicht, sondern es tust wenn du willst, dann kann es den Schulalltag enorm erleichtern. Wenn du morgens aufstehst und deine Gedanken sich nur um die Schule kreisen im Sinne von Oh Gott, hoffentlich muss ich heute nicht vorlesen wie auch immer, kann das eine Hilfe sein.
Und ich muss sagen, letzten Endes führte es bei mir zu einer Besserung. Denn ich war im Unterricht viel gelassener, weil ich nicht die ganze Zeit die Angst hatte gleich was sagen zu müssen, nach einiger Zeit meldete ich mich von allein. Wenn du permanent unter Druck und Angst stehst, ist es auch eher kontraproduktiv. Sich alleine entscheiden zu können, sich bereit zu fühlen, weil man sich sicher ist, das ist bei einer Angsterkrankung hilfreich. Und nicht die knallharte Variante man muss.
Wenn der eine oder andere unter euch mit dem ich muss besser zurecht kam, dann ist das doch toll.


So wie du es schilderst, ist es recht einleuchtend. Ich kann schon gut verstehen, dass wenn der Leidensdruck so groß ist, man auf Medikamente, mit den Lehreren reden oder andere Mittel zunächst einmal zurückgreift. Man muss dann nur die nötige Selbstdisziplin aufwenden und sich in den Ar. treten und dann wirklich mal freiwillig ein Referat halten oder sich zum Vorlesen melden.. also so ein gewolltes man muss

Richtig.

Mein Wortgewusel hat tatsächlich jemand verstanden.

Ja, ich habe tatsächlich was an der Schilddrüse. Aber dagegen nehme ich Tabletten. Kann das trotzdem daher kommen? Ich mache mir jetzt aufjedenfall einen Termin bei einem Neurologen. Aber was sagt man denen am Telefon? Möchte das ja nicht jedem direkt erzählen.

@ Engelchen
Wegen der Schilddrüse habe ich keine Ahnung. Wegen dem Termin beim Neurologen: du musst am Telefon ja nicht sagen, was deine Problematik ist, zumindest ist das meistens so, sondern nur, dass du einen Termin ausmachen möchtest, und eigentlich ist es doch nicht schlimm darüber zu sprechen? Das wird vertraulich behandelt und die Dame oder der Herr am Telefon wird sicher nicht zum ersten mal von Redeangst und dergleichen zu hören bekommen und demenstprechend professionell damit umgehen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Es ist zumindest so, dass viele die an der Schilddrüse erkrankt sind, auch von der Angst begleitet werden. Gerade bei der Unterfunktion.
Was den Neurologen angeht, am Telefon brauchst du überhaupt nichts sagen, das geht nur dich und dem Arzt etwas an.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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