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Hallo zusammen,

ich bin neu in diesem Forum und würde mich sehr freuen, Kontakte knüpfen zu können. Ich bin aus der Schweiz und mein soziales Umfeld beschränkt sich auf meine Familie – also Eltern, Schwester, meine Kinder und meinen Partner. Einen Freundeskreis oder Freunde habe ich nicht mehr.

Ich bin 34 Jahre alt und habe mehrere Diagnosen, die den sozialen Umgang erschweren: soziale Ängste, emotional instabile Persönlichkeitsstörung (ängstlich-vermeidender Typ) und rezidivierende Depressionen.

Oft fällt es mir schwer, an Veranstaltungen teilzunehmen, z. B. Elternabende, Kindergeburtstage oder Quartierfeste, weil meine Ängste zu groß sind. Das führt auch zu Konflikten und Panikattacken im Umgang mit meinem Partner, der versucht, mich zu unterstützen, aber oft nicht versteht, wie stark mich die Ängste belasten.

Ich hoffe hier auf Austausch, Tipps und vielleicht sogar auf Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Es würde mir sehr helfen, zu wissen, dass ich damit nicht allein bin und vielleicht neue Kontakte knüpfen zu können.

Liebe Grüsse

17.08.2025 14:04 • 19.08.2025 x 2 #1


10 Antworten ↓


Hallöle,

es ist mit der auch eine Herausforderung einen Freundesskreis aufzubauen und zu erhalten. Fast alle symptomfreien Menschen können die Welt in der man selbst lebt nicht nachvollziehen. Da wird man schnell abgehängt oder aussortiert.

Eigentlich können nur Menschen die ähnliches haben die eigene Welt verstehen.

Hier gibt es sicher Leute mit denen Du dich austauschen kannst.

Willkommen im Forum und guten austausch.
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Einsamkeit trotz Familie Wie gehe ich damit um?

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Hallo ‍️ und herzlich willkommen hier im Forum

Ich bin auch aus der Schweiz und kenne viele deiner Probleme
Ich selber habe eigentlich seit meinen Erkrankungen und den Erkrankungen meines Mannes nur noch Kontakt zu meinem Mann meinen beiden Kindern meinen Tieren und 2 guten Bekannten das ist alles

Seitdem wir so schlimm erkrankt sind haben sich alle Freunde die wir hatten in Luft aufgelöst und keiner ist mehr da

Und obwohl wir raus gehen ist es sehr schwer neue Freunde zu finden wenn man nicht mehr so funktioniert wie die gesunden Menschen und einfach vieles dadurch nicht mehr machen kann

Ich wünsche dir hier einen tollen Austausch

@fourofour
Hallöle auch,

vielen Dank für deine einfühlsamen Worte und das herzliche Willkommen!

Du hast vollkommen recht – es ist oft schwer, Menschen zu finden, die die eigene Lebenswelt wirklich nachvollziehen können.
Umso schöner ist es, hier auf Gleichgesinnte zu treffen und sich austauschen zu können.

In meinem jungen Erwachsenenalter habe ich leider meinen gesamten bisherigen Freundeskreis verloren.
Es fällt mir oft schwer, zwischen dem Alltag mit meinen Kindern und meinem Partner die Energie aufzubringen, neue soziale Kontakte aufzubauen.

Gestern habe ich mich bei einer Selbsthilfegruppe angemeldet, aber leider ist diese noch im Aufbau, da sich bisher noch nicht genügend Leute angemeldet haben.
Trotzdem hoffe ich, hier im Forum Menschen zu finden, mit denen ich mich austauschen und gegenseitig unterstützen kann.

Liebe Grüsse
Madiken

@Sonja77
Hallo
vielen Dank für dein herzliches Willkommen!

Es ist schön zu hören, dass ich hier auf Menschen treffe, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und nachvollziehen können, wie schwer es ist, nach Erkrankungen soziale Kontakte zu halten oder neue Freundschaften aufzubauen.

Ich kann gut nachempfinden, wie herausfordernd es ist, wenn sich der Freundeskreis durch gesundheitliche Probleme stark verkleinert hat. Auch bei mir ist es so, dass ich zwischen Alltag, Familie und Partner nicht genügend Energie für neue soziale Kontakte habe.

Umso schöner ist es, hier im Forum Menschen zu treffen, mit denen man sich austauschen und gegenseitig unterstützen kann.

Ich freue mich auf den Austausch mit euch!

Liebe Grüsse
Madiken

Zitat von Madiken:
Ich bin 34 Jahre alt und habe mehrere Diagnosen, die den sozialen Umgang erschweren: soziale Ängste, emotional instabile Persönlichkeitsstörung (ängstlich-vermeidender Typ) und rezidivierende Depressionen.

Ich habe auch die Diagnosen soziale Phobie und ängstliche (vermeidende) Petsönlichkeitsstörung. Bei mir hat das aber verhindert, dass ich überhaupt eine partnerschaftliche Beziehung beginnen konnte, geschweige denn eine Partnerschaft oder Ehe eingehen und Kinder haben. Ich war immer allein, aber nicht einsam. Soziale Kontakte einige wenige und das reicht mir völlig aus. Wenn ich mehr als 2-3 Mal im Monat eine Verabredung zum Essen oder Kaffeetrinken mit Freundinnen habe, nervt und überfordert mich das schon. Ich kann mich sehr gut alleine beschäftigen und mir die Zeit mit Sport, Haushalt, Shopping u.ä. vertreiben.

Zitat von Madiken:
Gestern habe ich mich bei einer Selbsthilfegruppe angemeldet, aber leider ist diese noch im Aufbau, da sich bisher noch nicht genügend Leute angemeldet haben.
Trotzdem hoffe ich, hier im Forum Menschen zu finden, mit denen ich mich austauschen und gegenseitig unterstützen kann.

Hallöle Madiken,

eine Selbsthilfegruppe ist eine gute Sache. Da kann man Menschen finden die ähnliches/gleiches haben.
Eine Gruppe aufzubauen braucht seine Zeit. Gerade auch bei Menschen, für die es durch ihre Symptomatiken eine Herausforderung darstellt sich im realen Leben zu treffen.
Die SHG in der ich bin, hat deshalb auch alle 14 Tage ein online Treffen. Man hat Avatare, aber einen Voicechat.

Klar, mit Familie ist die eigene Zeit und Energie begrenzt. Und die eigenen Befindlichkeiten brauchen auch ihre Versorgung.

Es gibt einige Threads zum Thema. Du kannst sie über die Forensuche nach ÄVPS finden.
Wenn Du eigene Themen hast, kannst Du auch selbst Threads aufmachen.

LG
four

@Schlaflose

Danke, dass du deine Erfahrungen so offen teilst.

Jeder Lebensweg sieht anders aus, und dein Weg passt offensichtlich zu deiner Persönlichkeit.
Es ist vollkommen legitim, dein Leben nach deinen eigenen Bedürfnissen zu gestalten.

In meiner Beziehung erlebe ich oft Spannungen und Konflikte, weil wir uns gegenseitig nicht richtig verstanden fühlen.
Mein Partner findet, dass mein Vermeidungsverhalten ihm schadet und möchte, dass ich daran arbeite.
Doch genau das löst bei mir grosse Angst aus und blockiert mich noch mehr.
Ich merke, dass Druck und Erwartung bei mir nicht helfen, sondern die Blockade verstärken.
Kleine Schritte, Sicherheit und gegenseitiges Verständnis sind für mich notwendig, um überhaupt etwas verändern zu können.

@fourofour

Hallo four,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort und die Tipps!

Liebe Grüsse
Madiken

Zitat von Madiken:
Ich merke, dass Druck und Erwartung bei mir nicht helfen, sondern die Blockade verstärken.
Kleine Schritte, Sicherheit und gegenseitiges Verständnis sind für mich notwendig, um überhaupt etwas verändern zu können.

Das ist glaub ich dir das Du Druck von aussen so empfindest.

Aber eben jeder der symptomfrei ist kann das eigentlich nicht nachvollziehen - selbst ein Partner nicht.
Auf der anderen Seite ist eine niederschwellige Konfrontation notwendig um seinen Radius zu erhalten.
Jedem Meter die der eigene Radius kleiner wird, braucht man ein mehr an Kraft um wieder zum alten Status zurückzukehren. Und da spreche ich aus eigener Erfahrung.

Denke eine SHG und das Forum hier sind zwei Punkte, wo Du dich konfrontierst. Und das ist gut.

Hallo Madiken!

Ich habe auch eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung (mit emotional-instabilen Anteilen) und leide unter rezidivierenden depressiven Episoden. Da ich glücklicherweise nur noch wenige Einschränkungen in sozialen Situationen erlebe, kann ich theoretisch ziemlich viel unternehmen. Allerdings fällt es mir schwer, enge Beziehungen einzugehen und aufrechtzuerhalten. Ich bin daher partnerlos und habe nur wenige enge Freundinnen aus meiner Schul- bzw. Studienzeit sowie ein erwachsenes Kind aus einer länger zurückliegenden Beziehung, die ich - eigentlich von Anfang bis Ende - als sehr belastend empfunden habe. Meinen Grundbedarf an sozialen Kontakten hole ich mir auf der Arbeit, in meiner Freizeit bin ich gerne für mich und genieße dann auch diese Zeit. Für mich ist es wichtig, das rechte Maß an Kontakten und Me-Time zu finden. Dann geht es mir i.d.R. gut. Auch Hobbys und Reisen tragen zu meiner Zufriedenheit bei. Und nicht zu vergessen - meine Tiere.

Wenn man eine Familie hat, ist es natürlich ungleich schwerer, für seine Bedürfnisse, die aus solchen Störungen und Ängsten nun mal resultieren, adäquat zu sorgen. Ich hoffe, dass du da genügend Freiraum (wenn es das ist, was du brauchst) für dich aushandeln kannst und auch Unterstützung bspw. durch Großeltern erfährst. Dass dein Mann deine Störungen als einschränkend erlebt, ist einerseits verständlich, auf der anderen Seite würde mich das aber zusätzlich belasten. Hoffentlich verfügt auch er über einen Ausgleich (Hobbys etc.) und Freunde, mit denen er alternativ losziehen kann, wenn es dir zu viel wird.

In einer Selbsthilfegruppe bin ich übrigens auch. Auch wenn das thematisch nicht ganz für mich passt, tut es gut, mich dort auszutauschen und unter Gleichgesinnten zu sein. Ich finde es auch sehr angenehm, dass es einen recht unverbindlichen Charakter hat und ich spontan entscheiden kann, ob ich hingehe oder nicht.

Bist du aktuell in einer Therapie? Wie sind da deine Erfahrungen? Machst du was, um besser entspannen zu können, Yoga oder ähnliches?

Liebe Grüße in die Schweiz (-:

A


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Dr. Reinhard Pichler
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