Pfeil rechts
13

Azure
Hallo, mal ein paar Frage zur Forumsnutzung in die Runde.

Ich bezeichne die Zeit, die ich hier im Forum verbringe als Zeit, die ich für meine eigene Psyche, bzw zur Beschäftigung mit mir selbst verbringe. (Auch das Lesen und beantworten anderer Themen mache ich ein Stück weit aus Eigeninteresse.)
[Darüber hinaus pflege ich auch noch persönliche Notizen, wobei diese inzwischen nicht mehr so viel mit meinen psychischen Problemen zu tun haben. Das Forum ist also schon ein guter Kanal. Im Tagebuch habe ich dann manchmal noch einen Link auf einen speziellen Post hier im Forum.]

[Die Frage bitte nicht falsch verstehen, ich finde es ja toll, dass ihr euch so viel Zeit für das Forum nehmt, es interessiert mich einfach.]

Wieviel Zeit verbringt ihr im Forum bzw. beschäftigt ihr euch (auch andersweitig) mit eurer Psyche?

Wieviel dieser Zeit ist zielgerichtete Beschäftigung, wieviel sind (ggf. ziellose) wiederkehrende Gedanken/ Grübeln?

Wäre diese Zeit aus eurer Sicht stellenweise andersweitig besser investiert?

Verbringt ihr mehr Zeit in diesem Forum als es euch recht ist?

Konntet ihr für euch spürbare Erfolge aus diesem Forum mitnehmen? Woran erkennt ihr eine Entwicklung?

Ist es euer Ziel, dass ihr irgendwann nicht mehr auf dieses Forum hier angewiesen seit?

28.02.2023 03:25 • 28.02.2023 x 1 #1


8 Antworten ↓


kritisches_Auge
Zitat von Azure:
Wieviel dieser Zeit ist zielgerichtete Beschäftigung, wieviel sind (ggf. ziellose) wiederkehrende Gedanken/ Grübeln?

Das ergibt sich bei mir, wenn ich mich gezielt mit etwas beschäftige hält mich das eher vom eigenen Grübeln ab.

Zitat von Azure:
Wäre diese Zeit aus eurer Sicht stellenweise andersweitig besser investiert

Das kann ich generell nicht sagen, ich achte darauf, dass es nicht zuviel wird.

Auch wenn ich mich nicht überall beteilige, kann ich viel mitnehmen, das merke ich oft erst später, wenn ich mich besser selber beruhigen kann oder keine Angst mehr vor einigen Dingen habe.

Mein Ziel ist es absolut nicht, eines Tages das Forum verlassen zu können, hier gibt es User die ich liebgewonnen habe und wissen möchte wie es ihnen geht, fernab der Angst rede und diskutiere ich gerne mit ihnen.
In der äußeren Welt herrscht viel Unverständlich für die Psyche und ich empfinde es als ein gutes Gegengewicht einen Ort zu haben an dem das möglich ist.

28.02.2023 10:15 • x 2 #2


A


Wieviel Zeit für die Beschäftigung mit eigener Psyche?

x 3


Angstmaschine
Zitat von kritisches_Auge:
In der äußeren Welt herrscht viel Unverständlich für die Psyche und ich empfinde es als ein gutes Gegengewicht einen Ort zu haben an dem das möglich ist.

Ja, und ich will meinem Umfeld auch nicht immer wieder mit meinen Problemen und Grübeleien auf die Nerven fallen. Ich bin niemandem böse, wenn er mich nicht versteht (wohl aber, wenn er mich / meine Probleme nicht akzeptiert), aber es bringt einfach nichts, einem blinden Farben erklären zu wollen in der Hoffnung er könne sie dann sehen und einem beim Malen helfen.

Ich habe es eine Zeit mit Selbsthilfegruppen versucht, die Erfahrungen waren aber mehr als enttäuschend. Einmal die Woche treffen, nur die Hälfte der ohnehin schon wenigen Leute ist da, es wird eigentlich nur oberflächlich geredet und wenn doch mal was passiert ist die knappe Zeit schon wieder rum.

Ich konnte mir erst nicht wirklich vorstellen hier klar zu kommen. Aber - auch wenn es hier mal rappelt - bin ich immer wieder positiv überrascht, wie liebevoll, freundlich und respektvoll hier miteinander umgegangen wird. Auch wenn mal Tacheles geredet wird.

Von daher: ja ich verbringe mittlerweile den größten Teil meiner psychischen Arbeit hier im Forum.

Und auch ja: manchmal wäre die Zeit vielleicht besser investiert. Damit meine ich aber nicht die Zeit hier im Forum, sondern allgemein die Zeit die ich mich um meine Psyche kümmere - was Grübeln und mich selbst durcheinander bringen einschliesst. Ich habe hier aus einer Therapie noch eine Karte liegen auf der steht: Nicht grübeln, machen - das bringt es eigentlich auf den Punkt.

Man kann sich auch über-therapieren, aber ich finde hier immer wieder interessante Gedanken, Menschen, Schicksale und neue Ansätze und finde mich so oft wieder - das tut mir einfach im Moment sehr gut.

28.02.2023 11:01 • x 1 #3


moo
Hi Azure,

wieder mal ein reizendes Thema des Meisters interessanter Aspekte!

Zitat von Azure:
Wieviel Zeit verbringt ihr im Forum bzw. beschäftigt ihr euch (auch andersweitig) mit eurer Psyche?

Das in Zeit zu formulieren fällt mir schwer. Eigentlich nahezu immer, wenn ich nicht zielgerichtet etwas anderes Konkretes tue. Da Zeit für mich kein verlässliches Maß mehr darstellt und ich keine Alternativwährung anerkenne, fühle ich mich diebezüglich halbwegs unabhängig.

Zitat von Azure:
Wieviel dieser Zeit ist zielgerichtete Beschäftigung, wieviel sind (ggf. ziellose) wiederkehrende Gedanken/ Grübeln?

Letzteres würde ich nicht als Beschäftigung mit der Psyche bezeichnen.

Zitat von Azure:
Wäre diese Zeit aus eurer Sicht stellenweise andersweitig besser investiert?

Wie o. g., stellt Investitionsfreiheit für mich ein - immerhin weitgehend erreichtes - Ziel dar.

Zitat von Azure:
Verbringt ihr mehr Zeit in diesem Forum als es euch recht ist?

Das Forum ist ein Teil meines Erlebens und Denkens geworden. Somit darf es jederzeit rein und raus aus meinem Geist.

Zitat von Azure:
Konntet ihr für euch spürbare Erfolge aus diesem Forum mitnehmen? Woran erkennt ihr eine Entwicklung?

Ja, hier vermerkt: stammkneipe-zum-lichtblick-f119/dieses-forum-ist-wertvoll-weil-t112519.html

Zitat von Azure:
Ist es euer Ziel, dass ihr irgendwann nicht mehr auf dieses Forum hier angewiesen seid?

Sollte ich mal aus dem Forum - in welcher Form auch immer - ausgewiesen werden, wird sich die Tragfähigkeit meiner hier gewonnenen Einsichten herausstellen. Bis dahin vertraue ich auf meine Überzeugung, dass ich hier nie auslerne.

28.02.2023 11:06 • x 2 #4


kritisches_Auge
Zitat von moo:
Bis dahin vertraue ich auf meine Überzeugung, dass ich hier nie auslerne.

Ganz genauso ist es, über die Psyche lernt man nie aus, zum Glück.

28.02.2023 12:02 • x 1 #5


Icefalki
Meine Psyche ist nur zufrieden, wenn sie vernünftig beschäftigt ist. Und da ich gerne denke, gerne nach Lösungen suche, gerne anderen helfen, das dann mir hilft und ich mich gerne mit anderen austausche, ob virtuell oder life, bin ich viel im Forum.

Bin jetzt schon älter und zusätzlich der Meinung, dass es nicht schaden kann, den Verstand zu benutzen, um nicht zu verkalken.

Wenn ich so die Facebookeinträge lese, was auf Frage geantwortet wird, mach ich 3 Kreuze, in diesem Forum mitschreiben und mitlesen zu dürfen, da im Gegensatz zu scheinbar Normalos, unser Forum, was den Umgang und das Miteinander anbelangt, echten Goldstandart aufweist.

Vielleicht werden auch nur die Menschen an ihre Belastungsgrenzen getrieben, die denken, fühlen und in der Lage sind, mit ihren Mitwesen auf diesem Planeten vernünftig umgehen zu wollen.

Wer weiss das schon. Und generell tu ich meistens eh nur das, was mir gefällt.

28.02.2023 12:47 • x 5 #6


kritisches_Auge
Zitat von Icefalki:
Wenn ich so die Facebookeinträge lese, was auf Frage geantwortet wird, mach ich 3 Kreuze, in diesem Forum mitschreiben und mitlesen zu dürfen, da im Gegensatz zu scheinbar Normalos, unser Forum, was den Umgang und das Miteinander anbelangt, echten Goldstandart aufweist.

Ganz genauso ist es, aber wirklich.

28.02.2023 18:16 • x 1 #7


S
Zitat von Azure:
Hallo, mal ein paar Frage zur Forumsnutzung in die Runde.

Ich bezeichne die Zeit, die ich hier im Forum verbringe als Zeit, die ich für meine eigene Psyche, bzw zur Beschäftigung mit mir selbst verbringe. (Auch das Lesen und beantworten anderer Themen mache ich ein Stück weit aus Eigeninteresse.)
[Darüber hinaus pflege ich auch noch persönliche Notizen, wobei diese inzwischen nicht mehr so viel mit meinen psychischen Problemen zu tun haben. Das Forum ist also schon ein guter Kanal. Im Tagebuch habe ich dann manchmal noch einen Link auf einen speziellen Post hier im Forum.]

[Die Frage bitte nicht falsch verstehen, ich finde es ja toll, dass ihr euch so viel Zeit für das Forum nehmt, es interessiert mich einfach.]

Wieviel Zeit verbringt ihr im Forum bzw. beschäftigt ihr euch (auch andersweitig) mit eurer Psyche?

Wieviel dieser Zeit ist zielgerichtete Beschäftigung, wieviel sind (ggf. ziellose) wiederkehrende Gedanken/ Grübeln?

Wäre diese Zeit aus eurer Sicht stellenweise andersweitig besser investiert?

Verbringt ihr mehr Zeit in diesem Forum als es euch recht ist?

Konntet ihr für euch spürbare Erfolge aus diesem Forum mitnehmen? Woran erkennt ihr eine Entwicklung?

Ist es euer Ziel, dass ihr irgendwann nicht mehr auf dieses Forum hier angewiesen seit?


@Azure

Ich finde Deine Frage(n) ganz toll, legitim und interessant.

Ich bin hier zu unterschiedlichen Zeiten und auch unterschiedlich lange. Daher kann ich die Gesamtdauer nicht genau nennen. Mit meiner Psyche und der Gesellschaft (psychologisch, soziologisch) beschäftige ich mich schon fast 24h. Ich meine bewusst 24h, da ich ziemlich oft von Dingen träume, die ich erlebt habe, die mich belasten. Manchmal arbeite ich auch im Traum und habe dann am nächsten Morgen eine neue Erkenntnis oder bin schlauer bzw. ein Problem wurde gelöst. Ab und an auch eine Methodenänderung, Sichtwechsel usw.

Ich sehe alles erst einmal neutral als zielführend und zielgerichtet, denn anfangs weiß man ja noch nicht, ob es fruchtet -zumeist dauern Dinge, die die Psyche betreffen, eben sehr lange-, sodass man da wenig darüber sagen kann, ob es (nicht) passt. Auch wiederkehrende Gedanken und Grübeln ist nicht so schlecht, wie es oft suggeriert und pauschal behauptet wird. Solange ein Problem nicht gelöst oder der Status Quo unverändert ist, grübelt man eben und sucht nach einer Lösung bzw. geht diverse logische Dinge durch. Ich bin auch ein Grübler und Logiker, da ich nicht einfach so etwas entscheide oder mich so spontan in die Welt stürze. Ich gehe gedanklich alles durch, um mir etwas die Angst zu nehmen bzw. vorbereitet zu sein. Und bei vielen Themen kann ich den ganzen Tag grübeln, da ich einfach keine logische Antwort finde oder es ein mist ist.

Ich kann mir für mich schon vorstellen, dass ich meine Zeit besser in andere Dinge investieren könnte, wenn ich gesund bzw. stark wäre. Aber, selbst wenn ich gesund wäre, würde ich hier Zeit verbringen, um von Erfahrungen zu berichten oder Dritten zu helfen. Ein Austausch ist wichtig! Und, wenn Betroffene es geschafft haben oder von Erfahrungen berichten, ist das Gold wert. Insofern würde man ja weiterhin Zeit hier verbringen. Vielleicht dann nicht mehr so viel? Ich weiß es nicht.

Wäre ich gesund, wäre meine Situation anders, dann kann ich mir schon vorstellen, dass man die Zeit anders besser verbringt.

Ich weiß nicht, was mir oder ob mir das RECHT ist. Ich habe keine Freude, keinen Spaß und bin leer, sodass mir viele Dinge egal sind bzw. ich nicht weiß, was ich fühlen, denken, sagen oder meinen soll, darf, kann oder muss. Es ist eher ein stetes Fragen danach, ob ich das so oder anders machen muss?

Ich bin ein Logiker und prüfe jeden Tag den bzw. meinen Tag. Ob ich nun Handlung x vollziehe oder eben nicht, ändert nichts an meinem Leben, an der Umgebung, am Umfeld, im Land, der Welt, an der GEsellschaft. Infolgedessen ist es nachweislich irrelevant, ob ich etwas (nicht) tue. Ich führe da ganz einfache Tests durch. Am Tag x habe ich x getan und es hat sich nichts geändert. Ich bin Luft und leer. Am Tag y habe ich y getan und es hat sich ebenfalls nichts geändert. Ich bin Luft und leer. Zwecks Wahrscheinlichkeiten, Wissenschaft und Co. habe ich dies dann natürlich wiederholt und Tage, Monate und Jahre versucht. Nichts!

Ich suche eben Hilfe zur Selbsthilfe. Da ich schon zig Dinge durch habe und mir bis heute kein Mensch helfen konnte -oder wollte- und ich kompliziert zu sein scheine, liegt auch das wieder an mir.

Bisher konnte ich noch gar nichts für mich mitnehmen, da eben auch hier sehr massenkonform und systemlastig agiert wird. Ich lese gerne, tausche mich auch und beherzige diverse Ratschläge. Nur, wenn Mensch A eben nicht Mensch B ist und der Ratschlag eine STandardfloskel ist oder aus dem Sammelbecken der Pauschalitäten gefischt wird, dann bringt mir das erneut nichts. Dennoch versuche ich andere Wege und probiere dies und jenes aus. Schlecht ist eben, dass die meisten Menschen zu pauschal denken. Jeder Mench ist anders. AUch bei einer Therapie bringt es nichts, wenn man ohne Diagnose und EInschätzung pauschal nach dem Lehrbuch und nicht individuell anders vorgeht. Da habe ich auch schon viel erlebt. Schubladendenken, begrenzer Horizont, Überheblichkeit, Schema F.

Aber, die eigene Psyche und fremde Menschen interessieren mich schon, da ich das alles ja besser verstehen möchte.

28.02.2023 21:39 • #8


Azure
@SadGuy, Ich habe kurz offtopic noch einen Vorschlag für dich: Spiele das folgende Spiel mit einem Augenzwinkern mit: Nimm dir täglich eines deiner Themen heraus und entscheide dieses mit allen Konsequenzen. Bleibe gerne bei diesem einen Thema am Tag aber halte dir deine Entscheidung schriftlich fest und ziehe es einfach durch. Sollten Folgeentscheidungen notwendig sein, so zieh sie entweder direkt kongruent nach (falls schnelle Entscheidung notwenig) oder nimm sie dir für den nächsten Tag vor...
Wenn dir jemand dumm kommt, dann antworte einfach, hab ich so entschieden. (wir beide wissen, dass du Für und Wider gewissenhaft für dich abgewogen hast, du bist dann anderen nicht mehr zwingend Rechenschaft schuldig)

Entscheidest du dich, das Spiel mitzuspielen?

01.03.2023 00:37 • #9





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag