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Meinst du, dass das in meinen Thread passt, Portugal ?

Zitat von kritisches_Auge:
Bedarf es dieser Vorschriften, dieses Konzepts, warum kann ich nicht selber bestimmen wann und wie lange ich mich im Verzicht übe, nicht fernsehe, keine Süßigkeiten esse, etc.?

Wenn du diese Vorschrift als Möglichkeit siehst, dann bestimmst du doch selbst, wann und wie lange ich es mache. Nämlich 7 Wochen. Eine Vorschrift ist ein muss, aber eine Möglichkeit ist ein kann.

Diese Möglichkeit bietet dir Voraussetzungen, die du vielleicht sonst nicht hast. Die Gemeinsamkeit. Das starten mit einer guten Motivation. Nicht nur der eigenen, sondern der von mehreren. Man baut sich gegenseitig auf. Im Grunde genommen ist es die Gruppendynamik, die hierbei entscheidend ist. Man ist kein Einzelkämpfer sondern man ist in einer Gruppe, die alle eines gemeinsam Erleben - Verzicht.


Zitat von kritisches_Auge:
Enthaltsamkeit soll auch einem bestimmten Schema folgen: Wenn ich widerstehen kann, mich nicht verführen lasse, ist dies eine Wohltat für das Selbstwertgefühl.

Wenn das bei dir so ankommt, sich so anfühlt, dann sei froh, aber das empfindet nicht jeder so. Verzicht wird oft als negativ empfunden. Ich will etwas haben, aber ich darf nicht. Es ist ein wegnehmen von etwas Schönem, Gewohntem. Verlassen von eingetrampelten Pfaden, was passiert mit mir? Was verändert sich? Will ich das überhaupt?....


Zitat von kritisches_Auge:
was nützt es mir, wenn ich sieben Wochen lang verzichte und dann wieder haufenweise Süßigkeiten in mich hineinstopfe oder stundenlang fernsehe,

Ich gewinne an Erfahrung. Wenn ich 7 Wochen anders lebe, dann kann ich feststellen was es mit mir macht. Andererseits habe ich mich auf diese Zeit festgelegt und weiß, dass ich dann wieder zurückkehren kann, wenn mir danach ist. Es ist keine Entscheidung für immer, das kann einen gewissen Druck raus nehmen und andereseits motivieren. Das schaffe ich. 7 Wochen, das geht vorbei.

Durch die Erfahrungen kann ein allgemeines Umstellen der Gewohnheiten sich einstellen, wenn man aber gar nicht erst ran geht an den Verzicht, weil man es für immer machen möchte, dann macht man keine Erfahrungen und weiß letztendlich nicht, wie es sich auswirken würde.


Zitat von kritisches_Auge:
Kinder verlieren durch die Vorschriften der Eltern das Vermögen selber zu wissen was ihnen guttut,

Da stimme ich mit dir überein. Und weil man es verliert muss/kann man es wieder lernen. Dazu sind solche gemeinsamen Rituale gut. Irgendwann braucht man sie vielleicht nicht mehr, aber ich finde sie sind ein guter Anlass es sich wieder bewusst zu machen.
So denke ich übrigens noch nicht lange. Bisher waren es für mich auch immer Vorschriften und somit ein muss und somit für mich: Nein, da mache ich nicht mit.


Zitat von kritisches_Auge:
Dies hat manchmal ein suchtähnliches Verhalten bei den Erwachsenen zur Folge die sieben Wochen zu einer Art innerer Reinigung brauchen um zu sehen das es auch einmal anders geht, um sich zu regenerieren.

Und ist es nicht besser sich 7 Wochen seiner Sucht zu stellen als überhaupt nicht? Weil das Vorhaben ansonsten so groß ist, dass man eh meint man schafft es nicht und um sich das zu beweisen schafft man es auch nicht?
Will ich nicht lieber mal 7 Wochen mir beweisen, dass ich es schaffen kann, wenn ich wirklich will?
Und irgendwann stellt sich dann die Frage, will ich nicht länger auf mich achten?

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es ein guter Weg ist um für sich einen Mittelweg zu finden.

A


Über die Enthaltsamkeit von Aschermittwoch bis Ostern

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Die Gemeinsamkeit bedeutet mir nichits, ich war schon immer ein Einzelkämpfer, eine Gruppe könnte mich nie motivieren. Manche treffen sich um gemeinsam zu trauern, ich würde zuhause bleiben.

Ich glaube, es war Fauda der mich einmal im Forum eine Asketin nannte, das ist natürlich stark übertrieben, aber ich unterscheide mich wirklich sehr von anderen. Ich würde mich nie mit Süßigkeiten vollstopfen sondern habe mein festes Maß, ein mon chérie pro Tag, eine andere Likörpraline, nicht mehr. Und ich würde auch nie essen bis ich pappsatt bin, weil ich mich dann doof und unlustig fühle, sondern ich höre auf bevor ich ganz satt bin, das Sättigungsgefühl stellt sich ja leicht später ein.
Ich rauche eine bestimmte Anzahl von Ziggis.
Eine 1.25 Liter Flasche mit meinem Lieblingsalk reicht drei bis vier Tage.
Es besteht kein Grund dafür, diese Dinge zu minimieren.
Äußere Dinge z.B. in der Wohnung bedeuten mir nichts.

Was das Ändern von Gewohnheiten betrifft, so ergibt sich das bei mir von selbst, ich glaube, darüber redeten wir schon einmal. Wie intensiv war ich am Anfang mit meinem Handy zu Gange, jetzt liegt es in der Schublade und wird ab und zu einmal angesehen, vielleicht neige ich nicht zur Sucht.
Das Einzige was ich mir bewusst vornahm: während meiner Lesestunden kein Smartphone zu nutzen, das machte ich manchmal um bestimmte Dinge nachzuschlagen, aber dann verirrte ich mich doch wieder auf das Forum.

Zitat von kritisches_Auge:
vielleicht neige ich nicht zur Sucht.

Kontrollsucht? Feste Regeln müssen eingehalten werden?
Wie fühlst du dich, wenn du mal 2 Pralinen isst oder mal 2 oder 3 Zig. mehr rauchen würdest? Ist es nicht anstrengend das ständig zu kontrollieren? Rauchst du manchmal auch weniger oder hörst du auf, weil du dir nicht mehr erlaubst? Klappt das alles, wenn du einen normalen Tagesablauf hast und fordert das deine Aufmerksamkeit es einzuhalten, wenn mal alles anders läuft? Ungeplante Termine, irgendein Problem mit deinen Wellensittichen?


Zitat von kritisches_Auge:
Es besteht kein Grund dafür, diese Dinge zu minimieren.

Vielleicht deshalb, weil du dir schon das ganze Jahr Grenzen setzt und jetzt noch mehr reduzieren willst du nicht? Du achtest doch schon darauf, dass es nicht ausartet. Und die Tatsache, dass du es selbst nicht reduzieren willst, nicht verzichten willst lässt es für dich als Pflicht anfühlen und darum siehst du auch keinen Sinn dahinter.


Zitat von kritisches_Auge:
Die Gemeinsamkeit bedeutet mir nichts, ich war schon immer ein Einzelkämpfer, eine Gruppe könnte mich nie motivieren.

Mir bisher auch nicht, weil ich mich immer hinten angestellt habe und ich immer darauf bedacht war nicht aufzufallen um nicht ausgelacht zu werden. Somit konnte/kann ich die positive Energie nicht so nutzen.
Aber momentan kann ich mich für den Einzelkampf sehr schlecht motivieren und vielleicht würde mir eine Gruppe gut tun?

Poste deinen Text nächstes Jahr wieder, vielleicht denke ich dann wieder anders.

Ich mag diese Kontrolle, sie gibt Sicherheit.
Bei den Pralinen kam ich wirklich noch nie in Versuchung mehr zu essen, bei den Ziggis habe ich mir erlaubt vor schrecklichen Dates, Zahnarzt, z.B. unkontrolliert zu rauchen und ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie mir dann nicht mehr schmeckten, es ekelte mich sogar vor etwa 18 Zig., also wird es heute vielleicht nur eine oder zwei mehr, abgesehen davon, dass ich keine Angst mehr vor dem Zahnarzt habe.

Aber Probleme irgendwelcher Art können mehr Ziggis zur Folge haben aber nicht mehr Süßigkeiten, ich stopfe mich wirklich nie voll.

Ich war nie schüchtern, es ist mir unangenehm aufzufallen, aber ich richte meine Verhalten nicht danach aus, wenn ich etwas tun möchte, tue ich es, auch wenn ich dabei auffalle. Ich kann nur mit den meisten Menschen nichts anfangen.

Zitat von kritisches_Auge:
Bedarf es dieser Vorschriften, dieses Konzepts, warum kann ich nicht selber bestimmen wann und wie lange ich mich im Verzicht übe, nicht fernsehe, keine Süßigkeiten esse, etc.?

Solche Vorschriften sind für mich schon lange keine mehr. Früher, in der Pubertät z.B., habe ich mich über alles aufgeregt, was irgendwie autoritär etc.auf mich wirkte. Bis ich erkannte, dass ich es ja selbst bin, die es so interpretiert. Damals hatte ich da einen Trigger.
Das ist lange vorbei. Wenn ich irgendwo etwas von Vorschriften lese, regt mich das nicht mehr auf, wenn es nicht zwingend mich selbst betrifft.
Irgendwelchen religiös motivierten Verzichten unterzieht man sich ja freiwillig. Das kann tun, wer will. Die anderen lassen es. Das ist für mich kein Problem. Wenn ich Spaß daran habe und neue Erfahrungen machen will, mache ich da eine Zeit lang mit, um das Ganze zu erproben.
Habe ich keine Lust dazu, ist es jedem anderen einschließlich mir herzlich egal.

Ich hatte das nicht persönlich sondern ganz allgemein gemeint, statt ich hätte ich auch man schreiben können, aber das Wort man ist ja verpönt, darüber könnte man auch einmal diskutieren.

Zitat von kritisches_Auge:
Ich hatte das nicht persönlich sondern ganz allgemein gemeint,

Na ja, ich denke, du wolltest damit verstehen lernen, warum Menschen sich so einem Ritual unterwerfen, oder?
Um etwas zu verstehen muss man aber beide Seiten anschauen. Die, die das freiwillig machen und dich selber, warum es dir schwer fällt sich das vorstellen zu können, warum man so etwas freiwillig macht, was einem das bringt.

Dass es dir schwer fällt, dir das vorzustellen, vermute ich eben, weil du diese Diskussion startest. Und ob du bereit bist, dich selber dabei auch anzusehen ist ja deine eigene Entscheidung.

Ich kann da jetzt nur von mir sprechen. Letztes Jahr war ich noch deiner Ansicht. Warum macht man das? Irgendjemand macht da so ein Ritual und alle laufen da treudoof hinterher und hinterfragen das nicht.....
Bei mir hat das eindeutig mit meinem Ich muss gar nichts zu tun. Aber da ich ja sowieso etwas verändern, verzichten wollte, hat mir das gut getan, dass andere es auch tun.

Nun aufgrund meiner Erfahrung vom letzten Jahr und meinem eigenem darauffolgenden Thread weiß ich, dass es durchaus auch positiv sein kann, wenn man gemeinsam etwas plant und versucht es umzusetzen. Somit denke ich heuer, dass es durchaus eine Erfahrung sein kann, aus der man lernen kann, wenn man es denn bewusst und völlig freiwillig macht, nicht weil man es halt so macht und irgendjemand vorschreibt.

Ja, das trifft sicher auf dich zu.
Aber ich kenne mich und weiß wo ich etwas ändern will und was einfach zu mir gehört.

Jeder von uns hat hier einen mehr oder weniger schweren Rucksack zu tragen, ich bin darauf bedacht den meinigen so leicht wie möglich zu machen und nicht noch zusätzlich zu erschweren.

Ich habe noch einmal über diese Fastenzeit nachgedacht, meins wäre es sowieso nicht, mir gibt es auch nichts wenn andere das gleiche machen.

Wenn ich einmal probieren würde ohne bestimmte Dinge auszukommen, Schoko, Kekse, täte ich es nicht zu diesem Zeitpunkt, der Februar ist für den Menschen oft eine anstrengende Zeit, viele schrieben auch schon, dass sich ihre Depressionen verschlimmern, sogar an Pflanzen kann man beobachten, dass es ihnen in dieser Zeit nicht gut geht.
Schon lange fehlt Licht und Sonne.

Deshalb würde ich persönlich meine Fastenzeit und Verzichtzeit in den Sommer verlegen, vom biologischem her gesehen finde ich diese Zeit ungünstig.

Die Fastenzeit nach der Faschingszeit, ergab sich in früheren Zeiten natürlicherweise daraus, dass die Vorräte bis zu dieser Zeit nahezu verbraucht waren.

Bei mir gibt es nur ab und zu Süßigkeiten und zwar wenn ich einkaufen war, das ist ein oder zweimal pro Woche. Zig. überhaupt keine und Alk. höchstens alle paar Jahre ein Glas und dann auch nur wenn ich irgendwo eingeladen bin. Zu Hause habe ich keinen Alk., weil ich ihn mir nicht zulege, da ich weiß, dass er eh nur einstaubt, jahrelang ungeöffnet herumsteht und Platz wegnimmt.

Ich kann wirklich nur den Kopf darüber schütteln, dass Leute in dieser Zeit anfangen wollen zu fasten. Die Angst vor einem Krieg ist verständlicherweise riesengroß und Schokolade ist gut für die Nerven- ich fasse es einfach nicht, dass man sich das in dieser Zeit auch noch antut.

Der kirchliche Hintergrund interessiert mich beim Fastengedanken nicht. Auch nicht die Idee des Verzichtes.
Ich sehe es eher als Anlass mich etwas in Disziplin zu üben und was zu tun, was mich jetzt schon längere Zeit an mir selbst stört.

Konkret ist das keine Ruhe und Konzentration auf das Lesen zu finden und das möchte ich ändern. Ich möchte mir Zeit dazu nehmen. 25 Seiten sind etwa 1 h und die knapse ich beim Internet und beim Nachrichtenverfolgen im TV ab.

Warum aber in der Gruppe?
Wenn ich dieser Gruppe beitrete, fühle ich mich verpflichtet das Vorgenommene auch zu realisieren und Rechenschaft drüber abzulegen, also mein Verhalten zu kommentieren.
Nach dem Motto, Versprochen ist Versprochen, übe ich durch die Gruppendynamik Druck auf mich aus, um meine Selbstkontrolle zu unterstützen.
Ich empfinde das aber als positiven Druck.

Funktioniert bestimmt nur, wenn man sich ehrlich selbst reflektieren kann und nicht irgendwelchen ausgedachten Müll berichtet, um gut da zu stehen. Ich hasse Selbstbetrug.

Ja, Logo, das verstehe ich, ich müsste mich eher darin üben einmal einen Tag nicht zu lesen, wahrscheinlich komme ich auf drei Stunden Lesezeit.

Eine Gruppe und Gruppendynamik hat keinen Einfluss auf mich, hatte es noch nie.

Zitat von Logo:
Warum aber in der Gruppe?

In einer Gruppe ist der Druck mehr da (nicht Negativ) es zu schaffen.
Wenn, dann täte mir eine Gruppe gut, ich will ja nicht alleine da stehen, es nicht zu
schaffen.

Zitat von kritisches_Auge:
Ich kann wirklich nur den Kopf darüber schütteln, dass Leute in dieser Zeit anfangen wollen zu fasten.

Fasten im Bezug auf das Essen/Süßigkeiten kann unter Umständen auch daran liegen, dass sie an Weihnachten und Fasching einfach die Sau raus gelassen haben und alles mitgenommen haben, weil so ein großer Überfluss an Krapfen und Co.

Wenn man das ganze Jahr so diszipliniert ist wie du, dann braucht man auch kein Fasten bezüglich des Essens. Deshalb wird das Verzichten inzwischen ja auch oft auf andere Dinge ausgelegt. Einfach etwas zu reduzieren, wo man den Eindruck hat, dass man es übertreibt und man damit wieder etwas bewusster umgehen sollte.
Für mich geht es eigentlich hauptsächlich darum, dass man bewusster wird. Was würde ich gerne reduzieren, was würde ich statt dessen gerne intensivieren.

Ich liebe es, gut ausgeschlafen zu sein, kristallklar im Kopf, wenn verschiedene Gedanken miteinander Fangen spielen. Wenn ich, wie ich oft lese, pappsatt wäre, hätte ich dieses Gefühl nicht, sondern das Gegenteil.

Eine sehr konservative Lehrerin, eine richtige Schrulle, erzählte uns einmal in der Schule wie gut es wäre, Disziplin zu üben, eine Erdbeere in der Hand zu halten und sie nicht zu essen sonden zu warten. Ich konnte diese Lehrerin nicht ausstehen, aber ihre Worte blieben irgendwie hängen.

Am meisten muss ich Disziplin üben wenn ich nicht lese, nicht schriebe, kein spanisches Video sehe sondern die Federn der mausenden Vögel wegsauge, wie gleich.
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Ich möchte das einmal hier notieren um mich bei dem anderen Thread nicht einzumischen.
Der Wunsch nach Süßigkeiten in Stresssituationen kommt nach m.E dass sehr kleine Kinder und größere natürlich auch mit Süßigkeiten getröstet werden wenn sie weinen und unglücklich sind.
Außerdem werden ihnen viel zu häufig Süßigkeiten mitgebracht.

Ich habe meine Kinder in den Arm genommen, getröstet, mit ihnen geredet, aber es gab keine Süßigkeiten und die Großeltern habe ich darum gebeten, nichts mitzubringen.
Natürlich gab es einmal ein Stück Schokolade, aber nur von mir, nicht von Besuchern, denen empfahl ich die leckeren Bio- Fruchtschnitten, die gab es auch bei Ausflügen.

Nach wie vor würde mich nichts dazu motivieren, bei dieser Enthaltsamkeit mitzumachen.

Das Ergebnis dieser Erziehung ist dann, dass jeder Cent, der den Kindern zur Verfügung steht, heimlich in Süßigkeiten umgesetzt wird.
Ich war paar Jahre, neben meinem Job, Lagerleiter in einem kleinen Betriebskinderferienlager und kenne solche Fälle.

War dir die Erziehung dieser Kinder bekannt?

A


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