Zitat von hereingeschneit: und wenn einen ein Ast auf den Kopf fällt, dann ist die Natur nicht böse, man hatte einfach gerade Pech am falschen Ort zur falschen Zeit gewesen zu sein. Oder wenn einen die Brennnessel Juckreiz beschert, dann hätte man einfach besser aufpassen müssen und wenn sich ein Dorn in die Fußsohle bohrt, weil man Barfuß unterwegs war, dann ist man auch selber schuld.
Sorry, aber ich möchte meine Gedanken noch etwas fortführen. Könnte länger werden, aber man muss es ja nicht lesen, wenn es einem nicht interessiert.
Wenn man durch die Natur Schmerzen erleidet, wie in den obigen Beispielen, dann wird man vielleicht wütend, dass einem das passiert ist, aber ich glaube kaum jemand würde dem Baum, der Brennnessel oder dem Dorn die Schuld dafür geben. Was kann der Baum dafür, dass er den Ast nicht mehr halten kann, die Brennessel für den Ort, wo sie wächst und der Dorn, für den Ort wo er liegt? Es wurde ihnen so bestimmt, durch den Samen, Wind und was sonst noch alles. Sie haben das nicht selbst entschieden.
Und wenn wir das auf uns Menschen übertragen, was haben wir denn selbst bestimmt? Haben wir unsere Eltern ausgesucht? Unsere Geschwister, unser Umfeld, ob wir arm oder reich aufwachsen....?
Nein, wir sind genauso der Natur und anderen Menschen ausgeliefert, wie der Baum und....
Als Kind haben wir keine Bestimmungsrechte.
Doch wann fängt dann die Intelligenz an, die uns Menschen so besonders machen soll? Die uns plötzlich zu liebenswerten und sozialen Wesen macht, die uns plötzlich von der Tier- oder Pflanzenwelt unterscheidet, wenn doch unsere ersten Jahre der ihrigen gleicht. Wir haben nichts selbst entschieden. Wir mussten schauen, wie man dort, wo man ausgesät wurde, leben kann.
Der Baum lernt sich dem Wind zu beugen, sonst bricht er. Er lernt mit den Wurzeln sich seine Nahrung zu holen und bestimmt noch einiges mehr, was nicht in meinem Wissen liegt.
Und wir lernen bzw. versuchen herauszufinden, wie wir in unserem Umfeld, das wir nicht selbst gewählt haben, am Besten überleben können. Man entwickelt so seine Strategien.
Wir erwarten vom Baum nicht, dass er seine Äste immer halten muss, wenn wir unter ihn durch laufen, wir erwarten nicht, dass die Brennnesseln ihre Härchen einziehen, damit sie uns nicht brennen und wir erwarten nicht, dass der Dorn aufpasst, damit er mir nicht im Wege liegt.
Aber wir erwarten vom Menschen, dass er seine Intelligenz benutzt um Schaden von mir abzuwenden. Eine Intelligenz, die ihm nie beigebracht wurde, denn auch er musste sich durchs Leben schlagen, musste sich sinnbildlich dem Wind beugen und schauen, wo er seine Nahrung her bekommt.
Also was ist ausschlaggebend, oder wann ist der Zeitpunkt, dass der Mensch sich plötzlich nach seiner Intelligenz richtet und nicht weiter Aktion und Reaktion auslebt?