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Zitat von Krokodil90:
Aber eigentlich ging es darum ja gar nicht, sondern um das besonders sein wollen. Ich finde nach wie vor dass jeder Mensch per se erstmal was ...


Aber wenn jeder Mensch erstmal besonders ist, wieso sollte er dann von sich selbst nicht ebenfalls annehmen besonders zu sein?

Ist das nicht die gesunde Form von Selbstwert oder ist das gleich wieder pathologisch?

@Tekton wie ich schon sagte für die Gesamtheit ist er nicht besonders, aber für seine Angehörigen und nahestehenden Menschen ist jeder Mensch besonders. Ansonsten sind wir als Einzelpersonen der Welt ziemlich sche iss egal.

A


Erkenntnis des Tages

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Zitat von Krokodil90:
@Tekton wie ich schon sagte für die Gesamtheit ist er nicht besonders, aber für seine Angehörigen und nahestehenden Menschen ist jeder Mensch ...


Das mag ja sein, dass du der Welt egal bist, aber du meintest eben, dass jeder Mensch erstmal was besonderes sei - aber glauben, möchte er die Floskel dann bitte nicht.

@Tekton du bist mir zu anstrengend mit deiner Wortklauberei. Das hat auch was narzisstisches

Zitat von Krokodil90:
@Tekton du bist mir zu anstrengend mit deiner Wortklauberei. Das hat auch was narzisstisches


Sag das doch gleich und nicht so heimlich über drei Ecken in Beiträgen versteckt, als wäre ich bescheuert

Und Nein. Dass ich dich für deine Widersprüchlichkeit kritisiere hat nichts mit Narzissmus zu tun, sondern mit einer Quittung

Ein Spruch der mich durchs ganze Leben getragen hat:

FÜR DIE WELT BIST DU IRGENDJEMAND, ABER FÜR IRGENDJEMAND BIST DU DIE WELT .

Erich Fried

Tagebuch schreiben ist sehr befreiend.

@Windy das stimmt Liebes Tagebuch…

@Tekton nee du verstehst einfach den Punkt meiner Aussage nicht. Jeder Mensch ist per se durch seine bloße Existenz etwas Besonderes für sein Umfeld. Einfach weil er ist, wie er ist.
Dazu braucht es kein aktives Dazutun und bewusstes sich abgrenzen und besonders sein wollen, um ja nicht zu gewöhnlich zu wirken und am Ende gar nicht so besonders zu sein, wie er es gerne wäre…

Zitat von Krokodil90:
Jeder Mensch ist per se durch seine bloße Existenz etwas Besonderes für sein Umfeld. Einfach weil er ist, wie er ist.


Ja, richtig. Also ist jeder Mensch besonders. Für irgendwen. Klar.

Mir geht's darum, dass es nicht nur heutzutage, sondern schon sehr lange so ist, dass jede Form von Selbstliebe systematisch ausgetrieben wird und das dieser Punkt den Menschen krank macht, weil es den Selbstwert zerstört.

Zum Beispiel durch die Kirche.
Die Nächstenliebe wird gefordert.
Aber sie Selbstliebe abgelehnt.

Warum ist das so?
Weil Demut Macht erzeugt.

Und der Drang ins Besondere (ob nun optisch oder wie auch immer) ist immer auch eine Rebellion gegen Macht, die aus Demut geboren wird - Demut gegenüber einer gesellschaftlichen Norm, die sie als Menschen erwürgt.

Und das nur, weil die Norm die Demut verlangt, sich selbst in diese einzufügen oder rauszufliegen aus dem Saftladen.

@Tekton ich weiß nicht, ich empfinde das jetzt für mich persönlich nicht so, dass ich nicht so sein darf wie ich bin oder mich auch gut finden kann. Ich finde in Deutschland oder generell Nordeuropa sind wir schon sehr frei, uns so auszuleben wie wir gerne sind. Ich glaube, dass ein zuviel auch nicht unbedingt der Psyche förderlich ist, weil dann eben ganz viele etwas Strukturen, Orientierung etc. vermissen.
Und man sieht es ja teilweise auch, dass es eben für die Leute selbst gar nicht immer so positiv ist. Wenn jetzt einem Kind jeden Tag eingeredet wird, dass es was ganz Besonderes ist, und ganz anders als alle und alles, dann wird das Kind irgendwann im Erwachseneleben feststellen müssen, dass die anderen gar nicht erkenne wie besonders es ist und nicht die Anerkennung und Aufmerksamkeit bekommt, die es gern hätte.
Deshalb ja, für seine Menschen ist man in dem Sinne was Besonderes, weil man einfach da ist und nicht ersetzbar ist als Mensch. Aber man muss nicht um jeden Preis versuchen aktiv, etwas ganz Besonderes sein zu wollen und sich gegen alles auflehnen, was einem keine Sonderbehandlung zuteil kommen lässt.

@Tekton

Dein Beispiel mit der Kirche verstehe ich nicht. Warum wird Nächstenliebe gepredigt aber keine Selbstliebe? Den Nächsten wie sich selbst zu lieben heißt doch, dass man sich erstmal lieben muss. Sonst kann man andere nicht so behandeln, wie sich selbst
Die Kirche ist gar nicht so schlimm. Du wirst mit offenen und herzlichen Armen empfangen

Zitat von Tekton:
Ja. Natürlich ist der Begriff insofern stehend, als dass er konsequenterweise auch für Männer zutrifft, die sich von benachteiligten ...

Gut möglich .

Zitat von Saina91:
Du wirst mit offenen und herzlichen Armen empfangen

Da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht, sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche. Ich war als Jugendliche mal zeitweise aktiv in beiden und muss sagen, dass wenn man nicht so funktioniert hat, wie die Gemeinschaft es wollte, wenn man eher Zweifler als Mitläufer war, dann war man ganz schnell ein Außenseiter.
Selten habe ich Scheinheiligkeit so sehr erlebt wie im kirchlichen Umfeld. Selten so viel Wasser predigen und Wein saufen.
Ich bin vor langer Zeit aus der Kirche (ich war evangelisch) ausgetreten und kann mit all dem überhaupt nichts anfangen.

@Islandfan

Ok, das tut mir leid, dass du das so erlebt hast. Natürlich sind sie wie alle auch Sünder und machen Fehler.

Was haben die denn dann bei dir gemacht?

Zitat von Krokodil90:
ich weiß nicht, ich empfinde das jetzt für mich persönlich nicht so, dass ich nicht so sein darf wie ich bin oder mich auch gut finden kann


Ja, das kann individuell natürlich immer abweichen und ich hätte mich auch stark gewundert, wenn du mir geschrieben hättest, dass dein Selbstwertgefühl nicht unbedingt immer the yellow of the egg ist, wenn an dir als Mensch rumgenörgelt wird.

Zitat von Krokodil90:
Ich finde in Deutschland oder generell Nordeuropa sind wir schon sehr frei, uns so auszuleben wie wir gerne sind


Im Vergleich zu anderen, autoritären Ländern, klar. Ob wir aber unbedingt freier als Indigene sind - na ja. Das wär ein Thema für sich.

Zitat von Krokodil90:
Ich glaube, dass ein zuviel auch nicht unbedingt der Psyche förderlich ist, weil dann eben ganz viele etwas Strukturen, Orientierung etc. vermissen.


Ja. Zu viel oder zu wenig haben ist meistens schlecht für die Norm.

Zitat von Krokodil90:
Wenn jetzt einem Kind jeden Tag eingeredet wird, dass es was ganz Besonderes ist, und ganz anders als alle und alles, dann wird das Kind irgendwann im Erwachseneleben feststellen müssen, dass die anderen gar nicht erkenne wie besonders es ist und nicht die Anerkennung und Aufmerksamkeit bekommt, die es gern hätte.


Mhm, na ja. Das ist das pädagogische 1*1 in der Kindererziehung.

Kinder loben. Ihnen zeigen, dass die wertvoll und besonders sind. Dass sie ihr eigener Mensch sind. Mit eigenen Zielen, Wünschen und Träumen. Aber man muss ihnen auch die Grenzen zeigen. Kinder mögen klare Grenzen. Das gibt Sicherheit.

Zitat von Krokodil90:
Aber man muss nicht um jeden Preis versuchen aktiv, etwas ganz Besonderes sein zu wollen und sich gegen alles auflehnen, was einem keine Sonderbehandlung zuteil kommen lässt.


Aber vielleicht geht es ja gar nicht um eine Sonderbehandlung, sondern um Gleichberechtigung, siehe Queer-Debatte.

Zitat von Saina91:
@Tekton Dein Beispiel mit der Kirche verstehe ich nicht. Warum wird Nächstenliebe gepredigt aber keine Selbstliebe? Den Nächsten wie sich selbst zu ...

Selbstliebe wird als zu tiefst im gläubigen Menschen verankert vorausgesetzt.
Und deshalb wird sie nicht gepredigt.
Denke ich als ehemaliger Atheist und heute Konfessionsloser.
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Zitat von Logo:
Selbstliebe wird als zu tiefst im gläubigen Menschen verankert vorausgesetzt.


Nein. Die Demut gilt Gott. Man selbst ist nicht größer als Gott. Das wäre Hochmut.

Zitat von Saina91:
Was haben die denn dann bei dir gemacht?

In der evangelischen Kirche giiing es noch so gerade. Aber auch da wurde man zurechtgewiesen, wenn man mal anderer Meinung war. Wenn man mal im Konfirmandenunterricht Quatsch gemacht hat, dann gab es Ärger.
In der katholischen war es dann schlimmer, lustigerweise wussten die gar nicht, dass meine damalige beste Freundin, mit der ich im Kirchenchor war, evangelisch waren. Wir haben auch am Abendmahl teilgenommen.Wir waren beide eher kritisch, was nicht gern gesehen wurde. Wir haben dann eine Gruppe Sternsinger begleitet und danach haben sich ein paar Gemeindemitglieder über uns beschwert, weil wir halt einen Jungen, der hyperaktiv war, nicht zurechtgewiesen haben, sondern ihn einfach mal haben machen lassen. Ja, er war ein Rabauke, aber es war erfrischend lustig. Er hat nichts schlimmes gemacht, hatte vor ein paar Wohnungstüren gehämmert. Also nichts, was eine Beschwerde wert wäre. Aber als wir bei einer Familie mit einem behinderten Jungen waren, war er zu dem diesem unfassbar einfühlsam und das war für mich ein Zeichen, dass hinter dem Rabauken ein netter Junge steckt. Wir wurden danach zum Pfarrer zitiert, er hielt uns ne Predigt und wir bekamen das Verbot, jemals wieder eine Gruppe zu übernehmen.

Insgesamt war alles wie eine Fessel, ich kann damit nichts anfangen. Dass jemand gläubig ist, kann ich noch nachvollziehen, aber nicht dieses ganze Bibel-Tamtam und diesen festgelegte Glauben. Es ist ein veraltetes System und insbesondere die katholische Kirche mit ihren Skanadalen wären für mich schon ein Grund, diesen Verein zu meiden.

Zitat von Tekton:
Nein. Die Demut gilt Gott. Man selbst ist nicht größer als Gott. Das wäre Hochmut

Für mich schwer nachzuvollziehen, der Glaube an einen Gott.
Aber ich möchte hier keinen Gottesgläubigen verärgern, also Ende Gelände.
Gedanken und Glauben sind ja frei.

A


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