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Zitat von Krokodil90:
das hatte ich auch nicht so empfunden, dass es pathologisiert wird, hab aber vielleicht nicht alles gelesen


Du hast es ja selbst als Ausdruck einer Selbstoptimierungs-Gesellschaft formuliert, die den Menschen zu diesem Verhalten zwingt oder drängt. Und das wäre dann pathologisch - also eine krankhafte Reaktion auf ein krankhaftes System der Selbstoptimierung.

Das ist es aber mMn nicht.
Das ist menschlich bzw das ist Leben allgemein.

Die funktionale Mutation ist das Besondere, das den neuen Maßstab setzt und die Anpassung des Ganzen ist das natürliche Ergebnis eines Systems, das sich selbst reguliert.

@Tekton krankhaft nicht, Reaktion ja. Ist aber meiner Meinung nach eine logische Konsequenz des Ganzen. Und ich glaube nicht, dass es unbedingt bewusst passiert, sondern sich einfach durch bestimmte Strukturen dann so ergibt.

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Erkenntnis des Tages

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Ich glaube nicht,dass jemand wirklich autark leben will,oder in einer autarken Gruppe.

Den ganzen Tag schufften,nur um zu ueberleben.

Zitat von Saina91:
Diese Freiheiten bedeuten halt auch mehr Verantwortung übernehmen und irgendwie liegt mir das nicht. In Gesellschaften, wo alles klar geregelt ist, gibt das mehr Sicherheit.

Das ist das Spiel. Zur Zufriedenheit braucht es, das persönliche Gleichgewicht zu finden zwischen Konformismus und Individualität.

Zitat von Saina91:
Ja das ist auch so. Je individualistischer desto verwirrter wird man und es fehlt einem das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Das ist Typabhängig. Nicht jeder braucht ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl.
Oder aber auch: Wie viel Interaktion einzelne Menschen brauchen, um das gleiche Zusammengehörigkeitsgefühl zu empfinden, ist sehr unterschiedlich.

Zitat von Mariebelle:
Ich glaube nicht,dass jemand wirklich autark leben will, oder in einer autarken Gruppe.

Weit verteilte kleine Völkchen lebten früher autark. Bis runter zu wenigen hundert Individuen. Manche haben manchmal aber auch die Nachbarn überfallen.

Computer:
Unkontaktierte Völker im Amazonasgebiet, in Papua-Neuguinea oder auf den Andamanen (z. B. die Sentinelesen) leben nach wie vor fast vollständig unabhängig von moderner Zivilisation.
Diese Gruppen betreiben Jagd, Sammeln, Fischfang und teilweise kleineren Gartenbau und nutzen keine externe Versorgung.
Sie gelten als die wenigen wirklich autarken Gruppen weltweit, sind aber gleichzeitig sehr gefährdet, wenn sie in Kontakt mit Außenstehenden kommen.
..........
Absolute Autarkie ist extrem selten und findet sich heute fast nur noch bei unkontaktierten indigenen Völkern. Alle anderen „autarken“ Gruppen sind in der Praxis eher weitgehend selbstversorgend, aber nicht völlig unabhängig.

@User_0815_4711

Ja das stimmt schon. Viele brauchen da nicht viel Interaktion, Zusammensein, sind eher Einzelgänger und trotzdem glücklich. Bin ich eigentlich auch oft.
Aber ich habe mich nie gefunden und habe die Schuld immer der Gesellschaftsform gegeben, dass ich da nicht reinpasse, dass ich in anderen Ländern erfolgreicher wäre usw. Ist aber glaube alles pathologisch und wahrscheinlich hätte ich in anderen Ländern dieselbe Wahrnehmung wie jetzt auch.
Schon komisch manche Gedanken haha

In den indigenen ,autarken Gruppen ,gibt es aber idR eine klaren Rollenverteilung.
Da es keine chemische Verhuetung gibt,bekommt eine Frau mehrere Kinder und betreut sie in der Regel auch mit andern weiblichen Gruppenmitgliedern.

@Mariebelle

Ja, das ist ja glaube auch die ursprüngliche Form. Dass man in einer Gruppe zusammenlebt und mehrere Personen die Kinder betreuen. Die heutige Kleinfamilie ist nicht so traditionell, denke ich.

Zitat von Mariebelle:
Keine/r kann total autark leben.
Dazu braucht man Eingentum ,genug Wasser,Waermemoeglichkeit fuer das Haus,selbstangebautes Obst,Gemuese,Getreide,ggfs Tiere....etc


Mjo. Aber es ging mir gar nicht um die Versorgung usw, sondern darum, wie das menschliche Bewusstsein funktioniert - und Unabhängigkeit ist nicht möglich, weil sich das Bewusstsein erst durch die Reibung mit der Umwelt verfestigt.

Ein unabhängiges Gehirn ist befindet sich im thermodynamischen Gleichgewicht. Das heißt, es ist tot.

Alles was sich im Außen (der Welt) befindet ist ein Referenzwert, mit dem sich vom Gehirn verglichen wird. Es bildet den Kontrast zwischen Sein und Nicht-Sein.

Und daraus entspringt auch das menschliche Bedürfnis nach dem Besonderen, weil das Bewusstsein ein relationales System ist, kein absolutes.

Hegel hat es so formuliert: Selbstbewusstsein entsteht erst durch das Anerkanntwerden im Anderen. Ohne dieses Momentum bleibt man in einer Art bloßem und unruhigen Selbstbezug stecken.

Das Bedürfnis nach Anerkennung ist also kein Mangel, sondern Ausdruck derselben Gesetzmäßigkeit, die Bewusstsein überhaupt möglich macht - dass es sich nur durch Relation stabilisiert.

Deshalb erübrigt sich auch jeder moralische Firlefanz dazu, der diese Natur unterdrückt.

Zitat von Saina91:
@Mariebelle Ja, das ist ja glaube auch die ursprüngliche Form. Dass man in einer Gruppe zusammenlebt und mehrere Personen die Kinder betreuen. Die heutige Kleinfamilie ist nicht so traditionell, denke ich.

Oder in einer Grossfamilie.
Heute werden Kinder oft als belastend,teuer egoistisch angesehen,in vielen westlichen Laendern.


Aber es erhaelt den Fortbestand der Gruppe.

Da reduziert sich der Sinn des Lebens auf das Wesentliche - Überleben der Species. Seit fruchtbar und mehret euch.
So soll ja Gott oder waren es andere Erschaffer, die Menschen auf die Welt losgelassen haben.

Allen anderen empfehle ich das Heilmittel des Miteinanders - Toleranz.

Zitat von Tekton:
Mjo. Aber es ging mir gar nicht um die Versorgung usw, sondern darum, wie das menschliche Bewusstsein funktioniert - und Unabhängigkeit ist nicht möglich, weil sich das Bewusstsein erst durch die Reibung mit der Umwelt verfestigt. Ein unabhängiges Gehirn ist befindet sich im thermodynamischen Gleichgewicht. Das ...

Ohne Versorgung kannst du lange fabulieren.



Zitat von Mariebelle:
Ohne Versorgung kannst du lange fabulieren.


Aber auch mit Versorgung wirst du es nicht verstehen

Zitat von Tekton:
Aber auch mit Versorgung wirst du es nicht verstehen

Doch natuerlich,ich bin ja versorgt,muss nicht jagen und habe freie Zeit.

🔁 Video geteilt von fourofour:


Wer es nicht so mit der Sozialisierung und Konformität hält, wird oft als asozial ausgegrenzt und gebranntmarkt .

Es gibt ja so eine soziale und gesellschaftliche Gürtellinie. So eine Art Grundgesetz des menschlichen Zusammenlebens, an die sich nahezu jeder abhängig hält.
Extremes Beispiel: Menschen essen keine Menschen.
Es sei denn, dass extremer Eiweißmangel, religiöser Wahn und Hunger keinen anderen Ausweg zu lassen, um zu überleben.
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Es gibts Tabus,in jeder Gesellschaft o Gruppe.

Zitat von Mariebelle:
Doch natuerlich,ich bin ja versorgt,muss nicht jagen und habe freie Zeit.


Ja. Freie Zeit, um dich zB von jenen abzugrenzen, die nicht versorgt sind.

Könnte man jetzt ein Palaver drum machen, warum du dich abgrenzen willst, aber man könnte auch einfach sagen: Das ist mir doch egal, warum du Angst vor dem animalischen der Natur hast, um daraus deine Überlegenheit zu schlussfolgern, ohne zu wissen, ob mich dieser Referenzwert überhaupt tangiert - als hätte ich die Angst ebenfalls.

Ich wähle letzteres.
Mach doch.
Mir machst du damit keine Angst ️

Ich wuerde mal behaupten ,in Deutschland sind die meisten versorgt und haben Zeit fuer Palaver.

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