Zitat von illum: Wie seht ihr das?
Gibt es für euch ähnliche Dinge, die euch so lange begleitet haben, und an denen ihr als Mensch gewachsen seid?
Als Kind und Jugendlicher die Naturwissenschaften, besonders die Astronomie, später dann die vergleichende Verhaltensforschung (Biologie). Durch die Angststörung und ironische Wendungen des Schicksals, kam ich dann in den frühern 20ern mit alternativer Medizin und darüber mit Esoterik in Kontakt.
Ich erinnere noch einen Moment, in dem ich da stand und dachte, dass die hier (in einer Tierheilpraktiker Schule) entweder einen an der Waffel haben, oder etwas wissen, was ich nicht weiß, mich aber interessiert. Die Entscheidung fiel auf Variante 2, also flocht ich Inhalte in mein Leben, die ich noch kurz davor und in anderem Kontext für völlig absurd gehalten und laut lachend zurückgewiesen hätte.
Ich wollte dieses Weltbild verstehen, verstand es und als ich eine eigene Ausbildung machte, die weitgehend auf diesem Weltbild fußte, kam ich mit dem Werk von Ken Wilber in Kontakt. Für Außenstehende ist der auch 'esoterisch', tatsächlich zerfledderte er in
Eros Kosmos Logos (seinem Hauptwerk) exakt das, was ich gerade verinnerlicht hatte und die Basis dessen war, was ich lernte.
Da ich es genauer wissen wollte, beschäftige ich mich mit Philosophie, Spititualität in Theorie und Praxis war bereits mein Wegbegleiter und da ich auch einen Kontrapunkt zur Ausbildung wollte, grub ich mich besonders in das Werk von Otto Kernberg ein.
Seit dem sind die Bausteine Psychologie, Philosophie und Spiritualität, sich überlappend und mit wechselnden Schwerpunkten feste und sich wiederholende Bausteine meines Lebens, die mal im Hintergrund und oft auch im Vordergrund ständig aktiv sind. Abrupte Brüche sind offenbar auch integrale Bestandteile meines Lebens, dies ist gerade auch wieder der Fall, sie ergeben rote Linien, die mein Leben durchziehen.
Gewachsen bin ich daran sehr, auch wenn es wohl dazu gehört, dass man im Zuge dieses Wachstums erst erkennt, was man alles nicht weiß. Wie Rilke schrieb:
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Wie weit kann ich die Illusion hinter mir lassen, Kontrolle über die Dinge, über mein Leben zu haben? Und es zulassen. In der Frage kumuliert gerade vieles, das Buffet ist eröffnet, all you can eat, immerhin habe ich die Hektik zu einem guten Teil überwunden.