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Hallo

Danke für deine liebe Antwort!

Ich komme aus NRW.
Also habe ich das jetzt richtig verstanden? Ich würde bei einem freiwilligen Rücktritt nach den Sommerferien zunächst normal in meine Stufe gehen und das Schuljahr beginnen. Merke ich dann aber, dass ich es nicht schaffe und mein Abitur lieber ein Jahr später machen möchte, kann ich bei unserem Direktor einen Antrag stellen (insofern das bei uns genauso möglich ist wie bei euch) und würde dann im zweiten Halbjahr in den Jahrgang unter mir zurückgesetzt?
Das wäre eine gute Lösung für mich. So hätte ich nicht den Druck jetzt auf jeden Fall die richtige Entscheidung treffen zu müssen. Würde ich dann im neuen Schuljahr merken, dass es die falsche Entscheidung war weiter zu machen, könnte ich einen freiwilligen Rücktritt beantragen.

Es hört sich wirklich verrückt an mit der Selbst-Hypnose und ich empfinde es so ähnlich wie du damals, mir so etwas einzureden erscheint mir falsch. Aber ich werde es mal versuchen, schaden kann es ja nicht und mehr verlieren kann ich dadurch ja auch nicht.
Seit dem ich aber mal einen Kurs für Autogenes Training durchgezogen habe, muss ich sagen, glaube ich ich mehr an solche unterbewussten Beeinflussungen. Zu Beginn des Kurses dachte ich auch, dass es nie klappen wird, und siehe da am Ende des Kurses hat es wunderbar funktioniert.
Der Tod deines Vater tut mir sehr leid! Es freut mich aber, dass du gelernt hast damit umzugehen.

Ja ich befürchte auch dass meine Seele nicht mehr kann. Heute geht es mit gar nicht gut. Ich nehme mich gar nicht mehr selber wahr, so als wäre ich wo ganz anders aber doch hier. Mein Körper fühlt sich ganz komisch an. Musste gerade noch etwas einkaufen, war mit dem Fahrrad unterwegs und plötzlich fuhr ich auf einer stark befahrenen Straße (obwohl es extra einen Fahrradweg gab) und ich habe erst nach einer ganzen Weile gemerkt, dass die Autofahrer schon alle hupten und ich gar nicht dahin fuhr wo ich hin wollte. Ich weiß nicht wie ich meinen Zustand heute beschreiben soll. Aber am liebsten würde ich einfach den ganzen Tag verschlafen und nichts mitbekommen.
Nächste Woche Dienstag hoffe ich nochmal mit meiner Schulpsychologin telefonieren zu können. Ihr kann ich irgendwie vertrauen und dann hoffe ich Mittwoch oder Donnerstag einen ruhigen Moment zu finden, um meinen Eltern kurz zu erklären, dass ich psychologische Hilfe beanspruchen möchte.
Sag mal kannst du mir sagen ob meine Krankenkasse die Kosten übernimmt?

Liebe Grüße
Lila

P.S.
Ist es bei euch auch wieder so heiß? Heute sind es bei uns 35 Grad. Aber unser Haus ist angenehm kühl. Wir haben die letzten kühleren tage genutzt mal ordentlich durchzulüften und haben jetzt Mittags alles Rollos unten und Fenster zu. Wirklich angenehm.

Genau,das mit dem Rücktritt hast du richtig verstanden
Hier kannst du mal genauer nachlesen: http://www.schulministerium.nrw.de/BP/index.html
Jedes Bundesland bietet eine staatliche Schulberatung an. Das kann sehr nützlich sein, wenn man sich unsicher ist und Fragen hat. Oftmals wissen die Lehrer nämlich selber auch nicht genau, was Sache ist. Die staatlichen Schulberater kennen sich besser aus.

Das was du beschreibst ist vermutlich die Derealisation, ein ganz typisches Symptom der Angsterkrankung. Ich hatte das auch oft. Es fühlt sich total gruslig an, oder? Als würde man gar nicht denken, bloß wie eine Hülle durch die Gegend laufen, aber ohne Innenleben. Ich fand das ganz schlimm, mich selber nicht mehr richtig zu spüren. Zum Glück ging es nach Beginn meiner Therapie echt rasch vorbei.

Wenn du schon Kontakt mit der Schulpsychologin hast, frag sie doch mal ob sie dir einen Therapeuten empfehlen oder Termine vereinbahren kann. Meistens kennen sich die Psychologen aus dem Studium oder von Konferenzen untereinander und können oft unter der Hand Plätze vermitteln, an die man normalerweise gar nicht ran kommt.

Um die Krankenkasse brauchst du selber dich nicht zu kümmern. Die Sache läuft so ab: Du gehst zum Therapeuten. Der schickt deinem Hausarzt einen Brief, ob du körperlich gesund bist. Der Hausarzt untersucht dich vllt. noch mal, aber meistens geben sie den Stmepel drauf und ab dafür. Dann beantragt der Psychologe mit dem Schreiben vom Hausarzt die Therapie - fertig. Du selber musst da überhaupt nichts machen, das macht dein Therapeut für dich. Wichtig ist aber, dass du dir einen Psychologischen Psychotherapeut suchst. Die haben neben dem Studium eine spezielle Ausbildung gemacht, um Angsterkrankungen mit Hilfe der Verhaltenstherapie zu behandeln. Hier ist ne gute Liste mit solchen Psychotherapeuten, vielleicht sind ja auch welche in deinem Umkreis dabei: https://www.psychic.de/psychotherapeuten.php

Ich hab damals übrigens 30 Therapiestunden bekommen von der Krankenkasse, und hab auch 2-mal die Woche meine Termine wahr genommen. Aber die 30 Stunden hab ich gar nicht alle gebraucht, ich war schnell wieder fit. Mein Therapeut war echt klasse find ich.
Man muss sich aber klar sein, dass der Therapeut zwar helfen und unterstützen und Tips geben kann, die Arbeit aber bei einem selber liegt.

Bei uns hat's heut übrigens 37°C und ich bin im Supermarkt fast ohnmächtig geworden, weil ich 2 Stunden lang im stickigen heißen Zug fahren musste und kein Geld hatte mir was zu Trinken oder Essen zu kaufen Und dabei hält mein Kreislauf eigentlich echt viel aus! Außerdem hatte ich heute auch noch eine Klausur, und da wir uns konzentrieren mussten waren die Fenster 3 Stunden lang geschlossen.. aber Rollos gab's keine. Sauna ist ein Witz dagegen, echt.


Liebe Grüße,
Bianca

A


Dieses Wetter macht mir zu schaffen

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Danke für den Link der Schulberatung. Da wäre ich ja nie drauf gekommen. Ich schau mir die Seite gleich mal in Ruhe an, oder rufe Montag mal dort an.

Ich finde diese Deralisierung auch schrecklich. Mir hat das ja in einem anderem Thread schon mal jemand gesagt, aber da war es noch nie so schlimm wie heute. War gerade noch ein Stündchen mit meiner besten Freundin unterwegs, das tat gut, sie schafft es immer mich gut daraus zu holen. Jetzt hier zu Hause ist es aber wieder schlimm, aber zum Glück nicht so schlimm wie heute morgen. Da habe ich mich genau so gefühlt wie du es beschrieben hast, wie eine Hülle die durch die Welt fährt. Ich hoffe, dass dieses Gefühl in dieser Stärke nicht mehr so schnell wieder kommt.

Ich habe in der Liste direkt zwei Praxen gefunden, die in meiner Stadt sind und in der näheren Umgebung sind noch ganz viele weitere vorhanden. Man glaubt gar nicht wie viele Psychologen es scheinbar in so einer kleinen Stadt gibt. Ich schau gleich mal ob ich die Telefonnummer raus bekomme, um einen der beiden zu erreichen.
Jetzt habe ich auch wieder mehr Antrieb und bin mehr motiviert etwas zu unternehmen. Ich hoffe die Motivation hält an und ich schaffe es endlich mal das durch zuziehen.
Im Prinzip ist mir klar, dass ich selber hart an mir arbeiten muss, aber das macht mir gleichzeitig auch ziemlich Angst, weil ich nicht weiß ob ich das schaffen kann. Zur Zeit fehlt mir schließlich völlig der Antrieb und ich würde am liebsten den ganzen Tag nur schlafen. Sogar kleine Aufgaben scheinen für mich eine große Hürde darzustellen. Ich werde jetzt nochmal mit dem Listenverfahren machen und dann eins nach dem anderen abarbeiten, vielleicht komme ich so ja mal vorwärts.

Ich hätte noch eine Frage: Du spricht, oder allgemein wird im Forum immer von „Therapie“ gesprochen. Ich dachte immer eine Therapie wäre etwas stationäres, wobei man den ganzen Tag betreut wird. Ist es auch eine Therapie wenn man ein oder zwei Mal die Woche einen psychologischen Termin hat?


Ja ich glaube bei diesen Temperaturen kann auch der stärkste Kreislauf nur schwer mithalten. Ich merke das ja auch, obwohl ich noch nie Probleme damit hatte. Ich zwinge mich jetzt immer viel zu trinken, weil ich eigentlich viel zu wenig trinke. Aber mein Appetit lässt völlig zu wünschen übrig. Ich kann kaum was essen und wenn ich etwas esse wird mit sofort schlecht.
Oh Gott und dann in so einem Raum eine Klausur schrieben, ich glaub ich wäre gestorben. Das ist ja schrecklich. Als ob man sich dann besser konzentrieren kann, oder? Also ich würde lieber Geräusche ertragen und dafür vernünftig Luft bekommen. Wie ist die Klausur denn für dich gelaufen?

Ich war vorhin mit meiner besten Freundin eine Freundin auf einem Reittunier besuchen. Normalerweise ist das hier immer ein großes Event und viele Leute aus der Umgebung kommen, um dort mit zureiten und halt um zu zuschauen. Heute war nichts los, so habe ich das noch nie erlebt. Und das alles wegen der Hitze. Irgendwie finde ich das schade... kann es natürlich teilweise verstehen, aber trotzdem...

So ich gönne mir jetzt eine kalte Dusche und dann mal schaun was ich mache

Liebe Grüße und einen schönen Abend noch
Lila

Wenn dich deine Freunde so gut ablenken, dann mach doch vielleicht etwas mehr als bisher mit ihnen. Ein großer Teil meines Weges aus der Angst bestand darin, mir den Tagesablauf dermaßen voll zu packen und mich überall hin aufzuraffen, dass ich Abends bloß noch ins Bett und Schlafen wollte. Ich bin dadurch wieder viel aktiver geworden, viel unabhängiger, viel glücklicher auch am Ende meiner Therapie. Und weil ich so vieles andere im Kopf hatte hatte die Angst oft gar keine Chance.

Ein weiterer riesen Schritt war auch, die Attacken auszuhalten und einfach meinem Körper zu vertrauen. Das war sehr schwer, weil ich wirklich Todesängste hatte. Aber danach kam nie wieder eine so starke Attacke wie damals, und mein Arzt meinte das ist auch so üblich. Dass man, wenn man sie einmal übersteht, die Attacke in dem Ausmaß nicht mehr kommt. Ich war auch sehr streng zu mir, wie du. Ich wollte IMMER gut, ach was, perfekt sein. Aber das schafft kein Mensch auf Dauer. Erst durch die Attacken hab ich gelernt, dass man Schule auch mal hinten anstellen und sich Zeit für Freunde nehmen muss, wenn man glücklich sein will. Mittlerweile bin ich zwar immer noch gut, aber kein Perfektionist mehr wie früher. Ich gebe wie schon gesagt das Beste, aber wenn mein Bestes nur eine 3 ist, dann stört mich das auch nicht weiter. Ich bin durch die Angst nachsichtiger geworden und achte besser auf mich. Ich finde auch rückblickend, dass die Angst mir sehr geholfen hat. Zum Ende meiner Therapie hin hab ich mir die Angst oft als riesen böses Monster vorgestellt, mit einem kleinen rosa Briefumschlag in den Pranken. Sie wollte mir nie etwas tun, sie wollte aber, dass ich diesen Brief lese. Und wenn ich weg gerannt bin vor der Angst hat sie mich nur umso vehementer verfolgt, denn sie wollte ihre Aufgabe erledigen, mir diesen Brief zu geben. Der Brief war immer irgend eine Message aus meinem Unterbewusstsein, je nach Situation eine Andere. Wenn die Angst kam, bin ich in mich gegangen und hab überlegt, was sie mir diesmal ausrichten soll. Und irgendwann hat mir die Angst dann auch keine Angst mehr gemacht. Sie wollt ja nur was ausrichten

Freut mich, dass du gleich mehrere Therapeuten gefunden hast. Am Besten rufst du jeden an und sprichst aufs Band. Warte nicht bis einer persönlich rangeht, das verschwendet unnötig viel Zeit. Und lass dich nicht verunsichern, wenn's nicht gleich klappt mit dem Termin. Zum Vergleich: Ich hab 30 Therapeuten angerufen, davon hatten 8 sofort einen Notfalltermin für mich frei. Man muss also schon hartnäckig sein. Darum auch mein Tipp mit der Schulpsychologin. Die kann dir evtl. jemanden vermitteln, damit du nicht so lange warten musst.

Mit der Therapie bist du leider total falsch informiert! Es gibt verschiedene Form der Therapie. Du kannst ja zum Arzt auch in die Praxis (ambulant) oder ins Krankenhaus (stationär) gehen. Und der Therapeut ist nichts anderes als ein Arzt für den Kopf, für die Seele. Du kannst eine ambulante Therapie wählen, also in gewissen Abständen in die Praxis gehen, reden, dir Tipps geben lassen und Übungen machen. Oder du kannst stationäre Therapie in einer Klinik machen. Auch da gibt es wieder unterschiedliche Formen der Therapie. Man kann sowohl die ganze Zeit über dort bleiben und auch dort übernachten, oder man kann teilstationär hingehen, also Vormittags bis Nachmittags Therapie, Abends heim ins eigene Bett zum Schlafen, Frühmorgens am nächsten Tag wieder hin. Du kannst dir das aussuchen wie du willst.

Wichtig ist einfach nur, dass du eine Verhaltenstherapie gegen die Ängste machst. Dabei bekommst du viele Tipps wie man mit den Attacken umgehen kann, aber ich habe es als sehr hilfreich empfunden nebenher auch eigene Strategien für mich selber heraus zu finden. Ich hab z.B. Vieles ausprobiert was mir hier im Forum geraten wurde. Was nicht geholfen hab hab ich verworfen, den Rest beibehalten. Ich hab zeitweise im Bad getanzt am Morgen um die Angst zu vertreiben oder bin alle paar Minuten auf den Heimtrainer, damit mein Herz nicht mehr so hämmert. Gestört war das irgendwie schon, aber es hat geholfen, und nur das zählt ja

Es war übrigens schon gut dass die Fenster zu waren, wir hatten Listening Comprehension, und zwar volle 2 Stunden lang. Aber nicht so wie in der Schule, sondern mit Akzenten aus ganz England (war in Englisch Sprachpraxis die Prüfung) und das war echt sauschwer. Ich war ja erst vor drei Wochen selber in England und hab eigentlich jeden verstanden, aber da war ein Genuschel dabei, das war echt heftig. Zudem gab es auf unseren Test Papern nur die Antworten und Linien zum Schreiben, die Fragen wurden im Text gestellt, danach hatte man je Frage 5 Sekunden Zeit zum Antworten. Das heißt man konnte sich auch nie auf die Fragen vorbereiten indem man vorher mal Alles durchliest, denn man kannte die Fragen ja nicht. Und die Technik hat Alles nochmal erschwert: Kassettenrecorder von Anno-Dazumal vor's Mikro gestellt, ganz toll. Man hatte also doppelt das Rauschen und Knistern drin. Neenee, ging echt gar net. Zum Glück hatte ich im ersten Test schon 100 Punkte, dann brauch ich diesmal nicht mal die Hälfte richtig haben und hab trotzdem bestanden. Aber einige haben große Angst, dass sie durchgefallen sind. Es lief bei keinem so richtig gut.


Liebe Grüße und gute Nacht,
Bianca, die heut im Poll planschen war

Ich bin auch dabei mich wieder mehr von meinen Freunden ablenken zu lassen. Das Problem ist nur dass ich bei vielen Freunden auch Angst habe. Nur bei meinen beiden besten Freundinnen fühle ich mich halt völlig wohl und hab keine Angst. Und die beiden haben ja auch nicht immer Zeit, eine ist zum Beispiel zur Zeit im Ausland und kommt erst in zwei Wochen wieder.
Ich habe auch schon oft gemerkt, dass ein voll gepackter Tag mir gut tut, gerade gegen meine Depressionen. Allerdings löst das bei mir auch schnell Stress aus. Ich brauche auch mal Zeit für mich und muss zu sehen dass ich hier im Haushalt helfe (sonst geht es hier völlig drüber und drunter). Und dieser Stress, der aber eigentlich nur von meinen Gedanken aus kommt, ist zur Zeit noch schwer auszuhalten.

Den Vergleich mit dem Monster und dem rosa Umschlag finde ich sehr süß. Er trifft es aber auch sehr gut.
Aber ich weiß nicht ob ich wirklich unter Pas leide. Zwar äußert sich meine Angst oft auch körperlich, aber ich glaube das ist ganz anders als bei euch. Ich habe hier in dem Forum schon viele Beiträge gelesen, aber bei mir ist das irgendwie nicht so. Deswegen verstehe ich auch einfach nicht was mit mir los ist. In vielen Sachen verstehe ich euch sehr gut, aber viele sind bei mir auch einfach ganz anders. Ob ich also auch eine Verhaltenstherapie brauche, weiß ich nicht.
Ich habe aber auch schon viele Tipps aus dem Forum ausprobiert und versucht die die mir geholfen haben beizubehalten. Klappt mal besser und mal nicht so gut, weil mir halt hin und wieder auch der Antrieb fehlt das wirklich durch zuziehen.

Nächste Woche werde ich mich um einen Therapeuten kümmern. Habe endlich auch einen Weg gefunden meinen Eltern das nahe zu legen ohne Details erzählen zu müssen. Ich werde ihnen erklären, dass mir die schulpsychologische Beratung wirklich weiter hilft und ich gerne regelmäßigerere Termine hätte. Eine Überwindung wird es aber trotzdem bleiben, aber so kann ich mich wenigsten schon mal gedanklich mit diesem Gespräch abfinden.
Hast du dann auch bei mehreren Therapeuten einen Termin gemacht? Ich weiß dass die „Chemie stimmen muss“ und ich habe auch etwas Angst keinen Therapeuten zu finden dem ich wirklich vertrauen kann. Aber ich weiß nicht ob ich den Mut habe zu mehreren Therapeuten zu gehen und einigen von ihnen dann zu sagen, dass ich mich bei denen nicht wohl fühlen kann.

Oh Gott das wäre ja gar nichts für mich gewesen, aber schön, dass du schon vorher genug Punkte gesammelt hattest, um nicht mehr durchfallen zu können.
Was machst du denn zur Zeit, wenn ich fragen darf?

Das Wetter präsentiert sich ja heute wieder von seiner besten Seite. Ich bin aufgewacht und erstmal völlig Kollabiert. Ich wollte ins Bad gehen, da wurde alles schwarz. Musste mich dann erstmal festhalten und stand so dann bestimmt zwei Minuten in meinem Zimmer, aber umgekippt bin ich zum Glück nicht.
Aber mir geht es heute wieder gar nicht gut. Alles fühlt sich wieder so komisch an und ich habe das Gefühl totale Schmerzen zu haben. Habe versucht was zu essen, ging nicht da wurde mir wieder direkt übel.
Ich denke ich werde nachher mal wieder den T-shirt Trick anwenden. Bikini an, T-Shirt an, ab unter die kalte Dusche und dann ein bisschen in den Garten legen.

Eigentlich müsste ich gleich zu unserem Gemeindefest, aber ich habe noch niemanden gefunden der mit mir zusammen dahin geht und alleine schaffe ich das heute auf keinen Fall. Dann noch bei dem Wetter, da wird mir ja schon bei dem Gedanken schlecht.

Wie geht es dir heute?

Liebe Grüße
Lila

Na, sich selber eine Diagnose zu stellen ist auch sehr schwer, und auch wenig empfehlenswert. Ich wollte damals etwa gerne in die Tagesklinik, um mit den Attacken aufzuräumen, aber die haben mich als total harmlosen Fall eingestuft - ich fand das natürlich entsetzlich. Auch mein Therapeut meinte zu mir ich wirke so ruhig noch mit der Angst und dass ich eigentlich keine Tabletten brauch, und ich saß da und dachte mir: WTF? Ich bin absolut am Ende mit den Nerven! Die eigene Einschätzung ist meistens maßlos übertrieben aus ärztlicher Sicht. Aber man leidet als Patient halt trotzdem sehr darunter.

Bei mir war's damals so dass meine Hausärztin noch das Herz richtig umfangreich prüfen wollte, weil ich über Herzrasen geklagt hab, aber ich war mir sicher, dass das von der Psyche kommen muss und wollte keine Zeit verlieren. Ich hab dem ersten der angerufen hat direkt zugesagt und einen Termin gemacht, und den anderen die angerufen haben abgesagt. Beim ersten bin ich dann auch geblieben, und der war klasse. Es waren aber bei den anderen auch welche dabei, die klangen so transusig oder komisch, da hätt ich direkt gelogen dass ich schon wen hab glaub ich. Mein Bauchgefühl ist mir bei sowas sehr wichtig, und ich will mich ja wohl fühlen.
Er meinte dann auch direkt nach zwei Sitzungen: Ja, Sie sind durch den vielen Stress einfach in eine Angsterkrankung reingerutscht. Aber ich hatte auch nicht nur Panikattacken, ich hatte auch Angst vor der Angst, Angst vor Herzinfarkt, Angst vor dem Tod, Angst vor Schlaganfall, also eigentlich sehr vielfältig hat sich das bei mir geäußert.
Ich rate dir dennoch zu einem Psychotherapeuten, weil der genau das Gleiche kann wie ein studierte Psychologie, und noch mehr Man verliert da ja nix, man kann nur gewinnen.

Du hast übrigends 3 oder 5 Sitzungen -bin mir nicht sicher was genau- Zeit, dir zu überlegen ob der Therapeut zu dir passt oder nicht. Danach kannst du dir ganz unverbindlich einen Neuen suchen, und auch erst danach wird dieser Antrag bei der Kasse gestellt. Aber mach dir da nicht allzu große Gedanken. Wenn der oder die nett am Telefon klingt, schau einfach mal vorbei. Und wenn es nach 5 Sitzungen nicht passt, ruf bei einem Anderen an.

Ich hab damals am Telefon schon gesagt, sie sollen nur dann zurück rufen wenn sie wirklich bald Zeit für eine fortlaufende Therapie haben. Manche haben mir nämlich auch angeboten so alle paar Wochen einmal reinzuschauen oder dass sie in 3 Monaten Termine hätten - aber das hielt ich für nicht hilfreich. Der Therapeut muss nett genug sein, dass man mit ihm klar kommt, aber er sagt auch mal Sachen, die man nicht so gern hören will oder die einem nicht so gefallen. Das wär dann z.B. kein Grund den Therapeuten zu wechseln, sondern sogar deswegen genau da zu bleiben. Meiner hat mir z.B. oft gesagt: Sie wissen aber schon, dass sie sich mit dieser Denkweise selbst keinen Gefallen tun. Das fand ich am Anfang unhöflich, bis ich kapiert hab, dass er Recht hatte. Er hat mir auch geraten, ins Krankenhaus zu fahren und den Obduktionsbericht von meinem Papa abzuholen, eben genau WEIL ich Angst hatte vor dem Ergebnis und auch vor dem Krankenhaus. Fand ich absolut behindert von ihm damals, dann hab ich's mich doch getraut, und war danach so glücklich dass ich's gewagt hab dass ich fast geweint hab. Offiziell abgeschlossen hab ich meine Therapie übrigens nie. Ich meinte irgendwann zu ihm: Ich glaub ich brauch gar nicht mehr zwei Sitzungen die Woche, ich komm auch mit weniger aus. Er dann: Das ist gut, ich bin jetzt zwei Wochen lang auf Fortbildung, aber danach meld ich mich wenn Termine frei sind, oder Sie rufen einfach an! Und angerufen haben dann weder ich noch er, weil ich gemerkt hab das sich gut alleine klar komme. Ich hab ihm aber ein Präsent und ne Karte vorbei gebracht als ich dann mein Abi hatte und er hat sich total gefreut darüber

Mach dir nicht im Vornherein schon so viele Gedanken. Das wird schon!
Mach immer schön eines nach dem anderen. Niemand kann mit einem Satz einen ganzen Berg erklimmen, aber Stufe für Stufe, das geht schon. Du brauchst dir jetzt noch nicht den Kopf darüber zerbrechen was ist wenn du mit dem Therapeuten nicht klar kommst. Du hast ja noch nicht mal angerufen oder Termine ausgemacht
Ruf erst mal an, warte ab wer sich meldet, und dann entscheide wer am Telefon nett klingt und geh dort hin. Das Bauchgefühl ist in solchen Fällen eigentlich ein verlässlicher Helfer.

Ich studier im Moment bzw. schreib grad meine Klausuren, nächsten Dienstag um 8:00 und um 18:00 und den Dienstag drauf nochmal eine, danach bin ich fertig. Vom 24.07. bis 14.10. sind dann Ferien
Oh yeah.
Heut ist's bei uns unerträglich heiß. Ich hab nichtmal Lust mich rauszulegen, dabei bin ich eigentlich ein richtiger Frischluftfanatiker. Aber bei 38°C hört's auf.

Liebe Grüße,
Bianca

Bianca, du bist ein Glücksfall für dieses Forum...

Ja ich sollte mir nicht wieder so viele Gedanken machen, aber genau das gehört halt zu meinen Problemen. Ich habe super viel Angst vor Dialogen. Mein Problem ist glaube ich nicht eine soziale Phobie, man meidet Menschenmengen, weil man Angst macht, so wie es hier oft beschrieben wird. Ich meide zwar mittlerweile auch Menschenmengen aber nur weil ich Angst habe mich mit jemanden Unterhalten zu müssen. Daher habe ich auch so Angst davor mit dem Therapeuten zu reden, obwohl ich ja weiß, dass er mir helfen möchte.

Ich kann mir gut vorstellen, dass man vieles hört was man eigentlich gar nicht von sich wissen möchte oder dass man Tipps bekommt, die einem völlig absurd erscheinen. Aber ich denke wenn man sich richtig darauf einlässt und dem Therapeuten vertraut, kann es nur besser werden.

Aber weiß du was mir auch große Angst macht? - Das Telefonat! Ich finde das schrecklich, wiel ich einfach nicht weiß was ich sagen soll, die werden mich doch dann schon direkt für völlig bescheuert halten. Ich weiß doch nur, dass es mir nicht gut geht und ich da nicht mehr alleine raus komme. Aber ansonsten weiß ich überhaupt nichts. Ich weiß nicht woher das kommt dass es mir so schlecht geht (anderen in meiner Situation würde es wohl blendend gehen, denn eigentlich habe ich doch alles). Und vor allem ich weiß einfach nicht was das ist. Ja gut ich weiß zwar, dass ich mit depressiven Verstimmungen zu kämpfen habe, aber sonst? Dann werde ich mir wieder einen zurecht stammeln und mich anschließend völlig dafür hassen, dass ich nicht einmal einen vernünftigen Ton raus bekomme.
Wahrscheinlich klingt das jetzt alles völlig bescheuert. Ich könnte mich ja selber auslachen und für dumm erklären, wenn ich lese was ich schreibe, aber wenn ich ehrlich bin ist es eben genau das was ich denke und wovor ich Angst habe.


Wie geht es dir denn zur Zeit?
Ich finde deine Antworten (danke noch mal dass du mir immer so ausführlichen Antwortest, das hilft mir sehr weiter und mir tut es auch gut von den Erfahrungen anderer zu lesen) hören sich immer so lebendig an, würde mich freuen wenn ich das richtig sehe und es dir momentan ganz gut geht.

Was studierst du denn?
Ich hoffe, dass ich den Sprung auch schaffen werde und ich auch meine Konzentration wieder bekomme. Ich würde wahnsinnig gerne in Richtung Pädagogik studieren. Vielleicht Erziehungswissenschaften, aber was genau kann ich mich noch nicht festlegen. Ich fine es aber wahnsinnig interessant.


Ja das Wetter ist wirklich krass. War heute kurz auf unserem Gemeindefest, es war echt unerträglich und ich habe wirklich keinen gesehen der nicht geschwitzt hat. Plötzlich wurde schwitzen auch nicht mehr verachtet, keiner wurde dumm angeschaut. Ich fand das natürlich sehr faszinierend (ich leider an Hyperhidrose), denn sonst wird ja schon der kleinste Fleck missbilligend angeschaut. Habe mich also diesbezüglich mal recht wohl gefühlt und ich selbst bin sogar aufgrund meiner verschiedenen Antitranspirantprodukte ohne einen einzigen Fleck davon gekommen.
Schlimm war aber, dass natürlich die ganze Gemeinde anwesend war und da meine Eltern beide in der Kirche sehr aktiv sind, und ich auch ein bisschen, kamen viele Dialoge auf mich zu. Und das gerade heute wo ich doch eh wieder eine wandelnde Hülle bin. Bin dann auch schnell wieder nach Hause und jetzt bin ich völlig erledigt. Raus gehe ich heute auch nicht mehr.

Abkühlung ist erstmal nicht in Sicht habe ich gerade gehört. Ok Mittwoch soll es sich „abkühlen“ aber unter 25 Grad kommen wir trotzdem nicht. Scheint ein intensiver Sommer zu werden.

Liebe Grüße

@afuman
Danke, das bedeutet mir viel aus deinem Mund bzw. über deine Tastatur. Ich schätz deine Beiträge nämlich auch sehr!

@Lila
Klar ist das Telefongespräch erst mal komisch. Man redet ja mit einem völlig Fremden oder eigentlich nur mit dem Anrufbeantworter über seine Probleme. Das fühlt sich sehr seltsam an. Und vor Allem spricht man zum ersten Mal auch aus, was wirklich los ist. Schreiben, Denken und Sprechen sind dreierlei ganz verschiedene Dinge. Sobald ausgesprochen bekommen die Probleme ein richtiges Gesicht, finde ich.
Aber du siehst ja selbst: So wie es jetzt ist kann es nicht bleiben. Aber alleine schaffst du es nicht, auch wenn du schon sehr aktiv bist und viel probierst - was sehr gut ist! Aber der Therapeut hat studiert und gelernt, mit kranken Menschen zu arbeiten. Du brauchst dir keine Gedanken machen, dass er dich komisch finden wird oder dass du dich blamieren kannst. Der hat wahrscheinlich schon weitaus Schlimmeres erlebt als dich
Ich hab etwa eine Tante, die ist schizophren, und wenn die Krankheit sie einholt kommt sie in die Geschlossene, aus der sie regelmäßig versucht auszubrechen. Ihre Tarnung beim letzten Mal: Ein weißer Pelzmantel. Sie dachte das wär unauffällig.
Nervenärzte kennen so ziemlich jede Form psychischer Krankheiten mit allen ihren Facetten. Und es sind ja auch Ärzte. Beim Frauenarzt muss einem auch nix peinlich sein, dann muss man sich beim Nervenarzt auch nicht schämen.

Ich rate dir dennoch dazu, dir vorher grob zu überlegen was du sagen willst und dir kurze Notizen zu machen und die in der Reihenfolge beim Anruf abzuarbeiten. Auch ohne Angst ist man da einfach total nervös, ich weiß noch wie lange ich mich seelisch darauf vorbereiten musste mal zum Hörer zu greifen. Wenn du keine Diagnose hast bisher, zähl kurz und knapp deine Symptome auf, also das woran du derzeit leidest. Du kannst auch ruhig etwas übertreiben. Du kannst alternativ auch sagen, woran du fürchtest zu leiden. Also: Ich fürchte ich leide an Depressionen. Mach ruhig klar, dass es dir dringend und dein Leidendruck sehr groß ist.
Ich hab mir damals auch vorher überlegt was ich sagen will und Stichpunkte gemacht damit ich in der Nervosität nichts vergesse. Meine Ansage war immer in etwa so: Guten Tag, mein Name ist Bianca XY, ich leide seit dem Tod meines Vaters unter Panikattacken und bräuchte dringend ärztliche Hilfe, da in 4 Monaten mein Abitur ansteht und ich im Moment nicht weiß wie ich damit umgehen soll. Bitte rufen Sie mich doch zurück, falls sie in nächster Zeit fortlaufende Termine anbieten können. Meine Nummer ist: blablabla . Vielen Dank und einen schönen Tag noch.
Nachdem ich das dann 30 mal gesagt hatte, ging's mir komischerweise echt gut. Weil ich selber erkannt hatte, dass ich Probleme hab, aber dann wusste, dass ich erste Schritte in richtung Hilfe und Heilung gemacht hab. Und das war wichtig.

Der Therapeut, der dann als erster angerufen hat und bei dem ich auch die Therapie hatte hat selber seine Frau verloren und gestand mir später, dass ich ihn in meiner höflichen aber verzweifelten Art sehr an seine Tochter erinnert hab, die auch kurz vor dem Abi war als ihre Mutter starb. Er konnte sich wirklich gut in mich hinein versetzen, und ich war echt froh, dass ich direkt bei dem gelandet bin.

Mir geht's im Moment wie du richtig sagst blendend
In letzter Zeit schau ich oft in den kristallklaren blauen Himmel hoch oder schau den *beep* bei ihren Flugübungen zu und denk mir: Das Leben ist schön.

Ich studiere übrigens Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt und Englisch. Das ist also auch in die pädagogische Richtung. Und es macht mir total viel Spaß. Ich weiß nicht ob du es gelesen hattest, aber ich war vor einigen Wochen mit einer Schulklasse als Begleitperson in England, und da hab ich gemerkt dass es mir wirklich liegt mit den Kids zu arbeiten und mich um sie zu kümmern. Ich kann das kaum beschreiben, aber ich hab so eine Art Schäferhund-Liebe gespürt, ich wusste ich bin für die Kinder verantwortlich und muss dafür sorgen dass ihnen nichts passiert und sie sich wohl fühlen. Als ich diesen Donnerstag im Zug Heim gefahren bin war auch eine Schulklasse im selben Abteil, aus der 7ten waren die alle, und plötzlich bekam ein Junge richtig heftiges Nasenbluten wegen der Hitze. Die Lehrer haben sich beide versucht um ihn zu kümmern, und weil ich selber früher schlimm Nasenbluten hatte wusste ich, dass man die Vene zudrücken muss und den Kopf eben nicht in den Nacken legen darf sondern ganz normal lassen soll. Als ich mich dann eingemischt und dem Jungen gesagt hab was er machen soll hat der ältere Lehrer mich ganz dankbar angeschaut und gemeint: Sie sind wohl Ärztin? Vielen Dank!
Ich bin 22! So schnell wird keiner Ärztin. (Ich hoff ich schau net so uralt aus!) Aber ich hab wohl eine sehr kompetente Ausstrahlung gehabt in dem Moment. Wie Kinder halt so sind haben dem armen Kerl dann zwei Jungs ein Tampon gebracht zum in-die-Nase-stecken.
Achja. Kinder sind klasse.

Wenigstens warst du überhaupt am Bürgerfest und draußen, das ist doch klasse! Du kannst echt stolz auf dich sein, dass du dich noch immer so aufraffst und raus gehst. Ich glaub sobald man sich in seine Krankenrolle fügt und inaktiv wird geht's bergab.
Ich war heut auch am Bürgerfest, danach bei meiner Oma zum Schnitzelessen. Meine Großeltern haben einen neuen Wohnzimmerschrank bekommen und hatten alte Kinderspiele und Kinderbücher im Wohnzimmer rumkullern. Dann haben wir gemeinsam Quicks gespielt, ein Spiel für Kinder ab 3 *g* DAS war lustig.


Liebe Grüße,
Bianca

Bei uns fängt's grad an zu regnen, in einiger Ferne gewittert's schon. Ich glaub es kommt ein richtiges Sommer-Gewitter, das mal die Luft reinigt.

Ein Gewitter oder etwas Regen ist bei uns leider nicht in Sicht, obwohl es heute immer wieder mal sehr windig war, was ja eigentlich Anzeichen für ein Gewitter ist. Vielleicht kommt ja noch ein über Nacht.
Eine Abkühlung wäre auf jeden Fall gut, weil wir morgen Projekttag haben und das in der Hitze in den stickigen Klassenräumen sicher sehr anstrengend wird.

Ich musste bei dem was du von deiner Tante erzählst etwas in mich hinein schmunzeln. Tut mir ein bisschen leid, weil ich ja weiß dass sie krank ist, aber ich finde das mit dem weißen Pelzmantel einfach sehr süß.
Das erinnert mich sehr an meine Oma. Sie ist leider an ALS erkrankt, wobei die Krankheit bei ihr untypischerweise am Kopf anfängt und nicht, wie es meistens der Fall ist, an den Beinen und Unterkörper. Das führt dazu, dass nun nach und nach ihre Schluck- und Atem-Muskulatur immer weiter gelähmt wird. Sie kann also auch kaum noch sprechen, weil ihre Muskeln das einfach nicht mehr schaffen. Leider möchte sie und mein Opa nicht in ein betreute Wohnung oder ins Altersheim ziehen, was dazu führt, dass wir uns viel um sie kümmern müssen. Letztens zündete sie ein Feuer im Keller an, weil sie das Altpapier loswerden wollte und den Ofen nicht mehr gefunden hat. Ich weiß das ist wohl genauso wenig lustig und hätte auch ziemlich schief gehen können (meine Tante hatte ein komisches Gefühl und hat deswegen mal bei meinen Großeltern vorbei geschaut und konnte schlimmes verhindern), aber sie lacht immer so süß wenn man sie auf ihre Dummheiten aufmerksam machte. Oder einmal kamen wir zu Besuch, da ist ihr kurz vorher ein Glas mit Bananensaft runter gefallen und sie hat es nicht mehr geschafft alles rechtzeitig weg zu räumen, also legte sie einfach ein Handtuch drüber und meinte so würde es keinem von uns auffallen. Naja ich finde es immer sehr amüsant.

Die Idee mit den Notizen ist gut. Gerade damit ich die ersten Worte parat habe, die sind immer das schlimmste. Ich werde mir einen Zettel zurecht machen und schließlich sind mein Gesprächspartner ja nicht was ich vor mir liegen habe, das ist beruhigend.

Das aussprechend er Gefühle wird glaube ich ein wahnsinnig großer Schritt sein. Ich habe zwar schon mal grob mit meinen beiden besten Freundinnen darüber geredet, aber alles habe ich noch lange nicht erzählt. Das konnte ich einfach nicht. Denn wenn man es ausspricht und anderen davon erzählt wird es plötzlich real. Klar sind die Probleme auch jetzt real, aber ich glaube ich versuche sie noch immer so weit es geht zu verdrängen, was ich wohl auch die ganzen letzten Jahre gemacht habe und mir nun von Tag zu Tag schwerer fällt.


Dass es dir mittlerweile wieder gut geht, freut mich sehr und ich muss sagen das merkt man sogar deinen Texten an und bringt mich sogar des öfteren zum lächeln.
Du hast wirklich viel erreicht. Respekt!
Ich hoffe ähnliches kann ich von mir auch bald sagen und auch wieder, ohne mich scheinbar selber zu belügen, in den Himmel schauen und zu sagen „Das Leben ist schön! Und ich bin mitten drin“.

Hört sich sehr interessant an was du da so treibst. Und scheint ja wirklich genau das richtige für dich zu sein.
Was machst du dann damit nach dem Studium? Also machst du das auf Lehramt und wirst Lehrin?

Ja ich finde Kinder auch einfach nur klasse.
Habe letztes Jahr ein Praktikum bei einer Sozialpädagogin an einer Grundschule machen dürfen. Es war wunderbar und hat mir viel Spaß gemacht. An einem Tag machten wir einen Ausflug in einen Tierpark und da war ein kleiner Junge, der war sehr anstrengend und sehr aggressive, und er mochte die Esel sehr hatte aber unglaubliche Angst. Trotz der Angst wollte er den Esel füttern. Also bin ich mit ihm zusammen dahin gegangen. Ich habe seine Hand gehalten aber er hat sich gewehrt. Also habe ich das Futter in meine Hand getan und dann hat er meine Hand festgehalten und so haben wir den Esel gefüttert und er war unglaublich glücklich. Ist vielleicht ein banales Beispiel, aber ich fand es schön.
In meiner ersten Sommerferienwoche arbeite ich als Betreuerin in einer Jugendherberge. Ich freu mich schon sehr auf die Kinder.

Die Geschichte mit dem Nasenbluten finde ich lustig. Wahrscheinlich hast du sehr kompetent und ruhig gewirkt. Eben wie eine junge gute Ärztin.
Hast du die Lehrer aufgeklärt, oder in ihrem Glauben gelassen?

Ich weiß nicht was heute mit mir los ist. Meine Hände und Füße krampfen sich völlig zusammen. Habe schon Magnesium und Calcium genommen (was ich in letzter Zeit sowieso häufiger nehme), aber es hilft nichts. Ich habe für diese Antwort jetzt sehr lange gebraucht, weil meine Hände total am Rad drehen. Und ich bin eh schon so Hände und Füße empfindlich und dann jetzt noch dieses zusammenkrampfen, das macht mich wirklich verrückt. Dadurch wird mir auch noch wärmer als mir wohl eh schon ist...


Liebe Grüße
Ich geh jetzt mit einem Kühl Akku in Bett und hoffe dass das krampfen aufhört, sonst werde ich heute noch völlig verrückt.

Morgen Lila!

Über unsere Tante im Pelzmantel lacht oft die ganze Familie. Sie ist eine gern gesehen Besuchern überall, weil sie so offen und ehrlich und lustig ist. Aber wenn ihre Krankheit sie einholt reden wir immer mit Humor drüber. Sonst müsste man ja verzweifeln, helfen kann man ihr ja nicht viel dabei.
Sie hat auch mal so laut gelacht dass ihr ihr Gebiss raus gefallen ist, über den Gartenzaun bis zum Nachbarn in die Wiese
Und sie hat auch mal ihr Haus angezündet, und es ist bei uns leider nicht so gut gelaufen wie bei euch, sondern es ist abgebrannt. Sie haben von der Versicherung zwar Alles wieder bekommen, aber das war trotzdem ein Punkt wo viele in der Familie sich von ihr abgewandt haben. Mittlerweile ist aber Alles wieder gut und man verträgt sich wieder. Meine Familie ist wie ein Pack Wölfe. Wenn etwas ist, sind immer sofort alle zur Stelle und helfen. Auf meine Familie kann ich mich wirklich immer verlassen.

Die Oma von einem Nachhilfeschüler von mir hat auch ALS, aber sie kommt noch sehr gut klar. Hat allerdings ihr Haus behindertengerecht umbauen lassen, damit sie nicht ins betreute Wohnen muss. So ein Wohnheim ist glaub ich für viele ältere Menschen der pure Horror. Zumindest der Gedanke daran. In Wahrheit ist's ja nicht so schlimm.
Unseren Opa haben wir auch lange Zeit Zuhause gepflegt, das ist anstrengend und braucht viel Kraft. In der Zeit hab ich einige blöde Sachen angestellt die nicht hätten sein müssen, weil ich einfach so aufgekratzt war von der Pflege. Und dann wollte meine Familie auch keine Hilfe holen, obwohl wir jederzeit eine Pflegestufe bekommen hätten, DAS fand ich so schlimm. Diesen falschen Stolz alles alleine machen zu wollen und dabei fast kaputt zu gehen bevor man sich einfach eine Hilfe holt. Zum Glück ist das mittlerweile vorbei, mein Opa ist glaub vor 3 Jahren gestorben.

Wenn dir die Erfolgsgeschichten Anderer Mut machen lies mal im Erfolgsgeschichtenbord rein! Das hab ich damals während meiner Therapie auch gemacht, und das tat mir unglaublich gut. Es macht Mut und motiviert aktiv zu werden finde ich.

Ich finde die Arbeit mit Kindern gibt einem viel, und man kriegt auch viel zurück. Ich freu mich z.B. wenn sie von sich aus zu mir kommen und ihre Probleme schildern, weil sie darauf vertrauen dass ICH das für sie regeln kann. Oder dass sie auf mich hören und mich respektieren wenn wir unterwegs sind. Nach der Klassenfahrt haben mich Einige sogar umarmt zum Abschied, das war ja so süß
Ich bin da auf jeden Fall richtig. Sozialpädagogik oder Soziale Arbeit hätt ich auch gerne studiert, aber da kriegt man nur schwer einen Platz, kommt kaum unter. Da muss man wirklich Glück haben um an eine Schule zu kommen, die meisten landen als Diplom-Taxifahrer in einem Job den sie nie machen wollten.
Mit dem Studium ist man später Schulpsychologin und Lehrerin, Beides auf einmal. Hab schon mehrere Wochen Praktika bei Schulpsychologen gemacht und fand das sehr schön, und auch mein Probeunterricht hat mir gefallen, wenn er auch viel zu steif war weil ich damals noch viel nervöser war als heute. (Und ECHT streng.)

Ich hab die Lehrer dann natürlich aufgeklärt, aber der Junge hat seine Nase trotzdem so versorgt wie ich gesagt hab. Ich hatte ja auch Recht und das hat dann recht schnell geholfen.

Ich hatte gestern irgendwie eine Zeit lang um Mittag rum auch ganz zittrige Arme. Ich schieb das einfach auf die unerträgliche Hitze. Heut morgen hab ich fast einen Koller bekommen weil ich gemerkt hatte dass ich meine Klausuren falsch eingetragen hab im Kalender, ergo hab ich mein Zeug in der falschen Reihenfolge gelernt. Jetzt hab ich noch einen Tag um ein komplett neues Fach zu lernen anstatt wie ich dachte 9 Tage. schei. is das, aber ich bin selbst schuld und jammer nicht, sondern fang direkt an mit Lernen.

Wünsch dir einen schönen Tag!

Ich wohne auch unter dem Dach ^^

Was ich noch mache ist, Handtücher kalt nass machen und in der Wohnung verstreut hinhängen. Hilft auch ein bischen

Ich finde auch dass solange die Betroffenen noch selber Lebensfreude besitzen, ist es auch in Ordnung die Krankheit mit Humor zu nehmen. Anders würde ich das bei meiner Oma wohl auch nicht schaffen, denn zu wissen, dass sie bald qualvoll ersticken wird, weil sie einfach keine Luft mehr bekommt ist wirklich schrecklich.
Deine Familie scheint wirklich wunderbar zu sein. Bei uns ist das leider nicht so. Ich habe oft das Gefühl, dass jeder gegen jeden kämpft und jeder seinen Kopf durchsetzten möchte. Wenn ich Streitereien bezüglich meiner Großeltern mitbekomme, könnte ich immer ausrasten. Das sind zwei wirklich kranke Menschen und anstatt einfach mal für sie da zu sein, gibt es nur Streit.

Vor allem sind Kinder bedingungslos ehrlich und super spontan. Das vermisse ich in meiner Altersgruppe völlig. Ich habe das Gefühl, gerade in meiner Stufe, dass Ehrlichkeit für alle ein Fremdwort ist. Kinder sind da offener, bei ihnen weiß man wen sie mögen und wen nicht. Natürlich müssen sie auch noch lernen damit umzugehen, aber ich finde es trotzdem schön.
Während meines Praktikums im letzten Jahr bin ich auch immer noch länger in der Schule geblieben und habe auch bei der Nachmittagsbetreuung ausgeholfen. Es hat super viel Spaß gemacht und ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn eines der Kinder zu mir kam und sich seine Streicheleinheiten abgeholt hat.

Ich interessiere mich auch für soziale Arbeit und Erziehungswissenschaft, das wäre wirklich mein Traum Studium. Aber ich befürchte das schaffe ich nie, obwohl wir bei der Berufsberatung einige Tipps bekommen haben, um da besser rein zu kommen. Soziales Engagement ist da sehr hilfreich. Da ich jetzt schon einige Jahre in der Kirche mithelfe und ab nächsten Monatg noch einige soziale Projekte aus meiner Umgebung auf mich zu kommen, hoffe ich etwas Punkten zu können. Und da ich eh vor hatte als Au-Pair und FSJ erstmal ein Jahr ins Ausland zu gehen habe ich ja auch noch etwas Wartezeit, wodurch man schnell man in das ein oder andere Studium rein rutscht.
Naja um das alles zu erreichen muss ich jetzt erstmal erfolgreich mein Abitur beenden. Aber das wäre mein Traum.

Oh je. Dann drücke ich dir mal die Daumen, dass du mit deinem Stoff schnell durchkommst. Du bist also im Moment voll in der Klausurenphase?


Bei uns kam heute endlich das ersehnte Gewitter. Wir saßen in der Schule, als es auf einmal innerhalb einer Minute ganz dunkel wurde. Der Himmel sah wirklich grauenhaft aus und es war super windig. Dann fing es an zu regnen und Gewittern, ich hatte mega Angst, aber nach fünf Minuten war das Spektakel dann auch vorbei und nun ist es erstmal schön kühl draußen. Hab dann hier zu Hause erstmal alle Fenster und Türen aufgerissen, um mal wieder schön durch zu lüften.

Mit nassen Handtüchern erhöht man aber auch die Luftfeuchtigkeit, das stell ich mir etwas unangenehm vor, aber wenn es zur abkühlen hilft...

Übrigens fand ich meine Idee mit dem Kühlakku im Bett super. Ich hab ihn in ein dünnes Handtuch gewickelt und auf meinen Bauch und Rücken gelegt. Sehr angenehm, mir war den ganzen Abend nicht war.


Liebe Grüße
Lila

A


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