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@User_0815_4711
Hi, ja da gibt es einiges, was momentan mehr auf meinen Schultern lastest, als auf denen von meinem Mann. Das hat allerdings den Hintergrund, dass er aktuell kurz vor seiner Abschlussprüfung steht (hat sich beruflich nochmal komplett neu aufgestellt vor drei Jahren). Wir wussten, dass es nicht einfach wird finanziell und mit Kind, aber haben den Schritt dennoch unterschätzt. Das leidige Thema mit den Finanzen ist auch der Grund, warum ich nur ungern meine Arbeitszeit von aktuell 24 Stunden noch weiter reduzieren möchte - aber wie hier schon viele geschrieben haben, ist es dringend Zeit für Veränderung/Tapetenwechsel/Entlastung - wie auch immer.
Ich gehe für mich Optionen wie Reha, Kur, Tagesklinik durch. Die aktuelle 6 wöchige Krankschreibung hat nur bedingt zu Ruhe geführt.

@Hotin
Du hast Recht mit dem, was du schreibst. Es tut mir selbst nicht gut und der Preis für die Harmonie und die Zufriedenheit anderer ist hoch.
Warum ich mich trotzdem so verhalte?
Tja das liegt in meiner Kindheit. Ist man unkompliziert und lieb, dann sind einem die anderen auch zugewandt, sobald man aber unangenehm und schwierig wird, wird man mit Ignoranz abgestraft. Einfach klassische Dinge a la komm wieder, wenn du dich beruhigt hast. Ich hatte nie das Gefühl, dass meine Meinung interessiert oder relevant ist.
Ich hab also das Gefühl von vorneherein nicht gewinnen zu können und dann lass ich den Aufwand lieber gleich sein.
Dass das heute als Erwachsener so nicht stimmen muss, habe ich zwar irgendwo erkannt, aber nicht richtig verstanden. Ein bisschen wie bei einer Matheaufgabe: Ist eine Formel vorgegeben, kann man sie zwar vielleicht lösen, aber ohne die Formel oder mit einer kleinen Änderung ist man auf geschmissen.
Meinem Kind gegenüber stehe ich damit auch mir selbst im Weg, denn Regeln und Konsequenzen müssen sein fürs Zusammen leben, gleichzeitig will ich aber nicht seinen Willen brechen und ihm schon gar nicht androhen, dass ich ihn alleine lasse, wenn er nicht macht, was ich will.
Ihm dafür immer nachzugeben, ist aber auch der falsche Weg.
Zumal zwischen der Erwachsene bestimmt grundsätzlich und schreibt dem Kind alles vor und der Erwachsene lässt das Kind ohne Rücksicht auf Verluste selbst entscheiden, um es nicht einzuschränken viele Ebenen und ein Mittelweg liegen.
Manche Dinge können Kids ganz easy mitbestimmen, bspw. welcher Pullover oder welche Jacke angezogen wird, aber dass Pullover/Jacke angezogen werden müssen, weil es draußen kalt ist, können Erwachsene durchaus besser einschätzen und als Vorschrift geben...

A


Braucht es einen Sinn um glücklich zu sein?

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@sandracookie

Ich würde es in deinem Fall vielleicht nicht Sinn, sondern Motivation nennen, denn wie es aussieht, kennst du deinen Sinn bereits - zumindest bin ich der Meinung ihn zu lesen - aber du kannst dich nicht mehr dafür motivieren.

Der Sinn steckt hinter einer gedanklichen Ziellinie. Es zieht den Menschen in eine bestimmte Richtung.

Die Motivation steckt hinter einer gedanklichen Startlinie. Es schiebt den Menschen in eine bestimmte Richtung.

Motivation bringt dich in Bewegung. Sinn hält dich auf Kurs. Deinen Kurs kennst du scheinbar. Die Motivation aber ist weg. Von daher würde ich vielleicht dort anfangen.

Was hat dich einst motiviert, diesen Weg mal zu gehen und warum ist es jetzt nicht mehr so? Was hat sich geändert? In dir, in deiner Bewertung, warum du diesen Weg angefangen hast? Ist der Weg noch richtig?

Hallo Sandra,

mit Deiner Antwort beeindruckst Du mich.

Zitat von sandracookie:
Tja das liegt in meiner Kindheit. Ist man unkompliziert und lieb, dann sind einem die anderen auch zugewandt, sobald man aber unangenehm und schwierig wird, wird man mit Ignoranz abgestraft.


So hast Du es selbst in Dein Buch des Lebens (in Dein Unterbewusstsein) hineingeschrieben.
Findest Du, dass Du es mit Deinem heutigen Wissen noch einmal genauso dort reinschreiben würdest?


Zitat von sandracookie:
Ich hatte nie das Gefühl, dass meine Meinung interessiert oder relevant ist.

Hier sprichst Du von einem Gefühl. Hast Du das auch schon mehrmals in echt geprüft, ob
Deine Meinung wirklich zählt? Ohne Dein Gefühl zu fragen.

Zitat von sandracookie:
Ich hab also das Gefühl von vorneherein nicht gewinnen zu können und dann lass ich den Aufwand lieber gleich sein.


Wunderbar. Bedeutet das nicht, wegen eines oder mehrerer Gefühle hast Du darauf verzichtet,
Dir ein Grundvertrauen selbst zuzulegen.

Zitat von sandracookie:
gleichzeitig will ich aber nicht seinen Willen brechen und ihm schon gar nicht androhen, dass ich ihn alleine lasse, wenn er nicht macht, was ich will.

Wer denkt denn, dass Du seinen Willen brechen sollst. Das hört sich heftig an.
Und warum soll er befürchten, dass Du ihn alleine läßt, wenn er nicht auf Dich hört?

Da gibt es doch wesentlich elegantere Methoden Kinder durch erziehen zu lenken.

Zitat von sandracookie:
Ihm dafür immer nachzugeben, ist aber auch der falsche Weg.

Dann mache es zukünftig besser. Dabei wirst Du Dich bestimmt auch deutlich lockerer und
entspannter fühlen.

@Hotin
So in der Art selbst schreiben, möchte ich das natürlich ungern, weil es ein sehr negativer Glaubenssatz ist, der mich immer wieder behindert.
Er beruht allerdings auf entsprechenden Erfahrungen und Empfindungen. Kann sein, dass sich das verstärkt, wenn sich dieses Muster in den Alltagssituationen oft bestätigt fühlt.

Da ist es dann die Kunst, sich diesen eigenen Gefühlen/Wahrnehmungen bewusst zu werden und sie im nächsten Schritt zu hinterfragen - Ist das wirklich so? Zählt meine Meinung zB nichts?

Es gibt Menschen, die reagieren direkt beleidigend oder mit Drohungen, wenn sie kritisiert werden, auch wenn das Gegenüber es vielleicht gar nicht so negativ meinte.
Bei solchen Menschen fällt es mir extrem schwer ihr Verhalten nicht auf mich persönlich zu beziehen.
Im Grunde spricht es ja eher für ihre eigenen Probleme und Ängste abgelehnt und in Frage gestellt zu werden.
Dennoch empfinde ich es als Ablehnung meiner Person.

Dieses eigene hinterfragen und umprogrammieren, in dem man fest stellt, man kann es auch anders sehen, ist ein langwieriger Prozess, wo ich teilweise die letzten Jahre dank Therapie Fortschritte gemacht habe, aber teilweise auch wieder in Phasen wie jetzt Rückschritte mache.

In Bezug auf das Kindererziehungsthema:
Das mit dem Willen brechen wäre auch das extrem Beispiel und für mich in Bezug mit einer autoritären Erziehung, wo man nicht als eigene individuelle Persönlichkeit angesehen wird und nichts wert ist, wenn man nicht funktioniert.
Auch wenn ich nicht so bin, hab ich Angst, dass Handlungen/Entscheidungen, die ich für mein Kind treffen muss, auch wenn es was anderes möchte so rüber kommen.
Mit dem Alleinlassen bezieht sich das auf Situationen, wo Erwachsene das den Kids androhen, damit sie machen was sie wollen.
Insgesamt muss ich leider sagen, gab es viele Freunde und Familienmitglieder, die meine Schwangerschaft und in meiner frühen Elternschaft nur kritisiert haben und Kommentare wie lass ihn doch schreien/meckern oder er wird verwöhnt, wenn du immer sofort auf ihn reagierst abgelassen haben, die so gar nicht meinen Instinkten und Vorstellungen entsprochen haben. Aber auch da war es schwer für mich, mich abzugrenzen und denen zu sagen, dass das so nicht geht.

Zitat von sandracookie:
So in der Art selbst schreiben, möchte ich das natürlich ungern, weil es ein sehr negativer Glaubenssatz ist, der mich immer wieder behindert.

Hier verstehe ich nicht, was Du damit meinst.

Zitat von sandracookie:
Da ist es dann die Kunst, sich diesen eigenen Gefühlen/Wahrnehmungen bewusst zu werden und sie im nächsten Schritt zu hinterfragen - Ist das wirklich so? Zählt meine Meinung zB nichts?

Ja genau. Das ist ein möglicher Schlüssel zur inneren Ruhe. Immer in Gedanken erst einmal
hinterfragen. Beurteile ich es gerade richtig?

Zitat von sandracookie:
Bei solchen Menschen fällt es mir extrem schwer ihr Verhalten nicht auf mich persönlich zu beziehen.

Manchmal fällt uns das schon schwer. Menschen sagen oft Dinge ohne vorher darüber
nachgedacht zu haben. Auch hier wieder das Gleiche.
Man nennt das unterbewusst denken und sprechen. Das geht schon häufiger mal ganz schön
daneben, wie?
Was kommt bei Sandra an, wenn ich mich so verhalte.

Zitat von sandracookie:
Dieses eigene hinterfragen und umprogrammieren, in dem man fest stellt, man kann es auch anders sehen, ist ein langwieriger Prozess, wo ich teilweise die letzten Jahre dank Therapie Fortschritte gemacht habe

Würden wir hier darüber schreiben, wenn das einfach wäre?

Zitat von sandracookie:
Das mit dem Willen brechen wäre auch das extrem Beispiel und für mich in Bezug mit einer autoritären Erziehung, wo man nicht als eigene individuelle Persönlichkeit angesehen wird und nichts wert ist, wenn man nicht funktioniert.

So etwas könntest Du doch sowieso nie tun. Warum denkst Du dann überhaupt darüber nach?

Zitat von sandracookie:
Auch wenn ich nicht so bin, hab ich Angst, dass Handlungen/Entscheidungen, die ich für mein Kind treffen muss, auch wenn es was anderes möchte so rüber kommen.


Ich vermute, dann machst Du da etwas falsch. Kinder testen ständig Grenzen aus. Sie denken
noch viel weniger bewusst als erwachsene Menschen.
Frage Dich aber einmal. Was sollte passieren, damit Dein Sohn irgendwann mal freiwillig
trainiert, bewusst zu seinem Vorteil, zu denken?

Zitat von sandracookie:
Mit dem Alleinlassen bezieht sich das auf Situationen, wo Erwachsene das den Kids androhen, damit sie machen was sie wollen.

Das sehe ich ja auch ein bisschen als bekloppt an.

Zitat von sandracookie:
Insgesamt muss ich leider sagen, gab es viele Freunde und Familienmitglieder, die meine Schwangerschaft und in meiner frühen Elternschaft nur kritisiert haben und Kommentare wie lass ihn doch schreien/meckern oder er wird verwöhnt, wenn du immer sofort auf ihn reagierst abgelassen haben, die so gar nicht meinen Instinkten und Vorstellungen entsprochen haben.

Ja da sagst Du mir aber etwas völlig Neues.
Frage immer andere. Andere hauen Dir immer ihre angeblichen Weisheiten um die Ohren.
Entweder Du stellst dabei Deine Ohren auf Durchzug.
Oder Du versuchst denen zu sagen.
Ich höre ja, was ihr sagt. Bitte lasst mich es aber selbst entscheiden, wie ich mit meinem
Sohn umgehe.
Wer das nicht vertragen kann, der soll ruhig nach Hause gehen.

@sandracookie

Also ich verstehe dich bezüglich der Erziehung sehr gut. Man hat einfach Angst Fehler zu machen, die den Kindern schaden. Und mir würde niemand zutrauen, dass ich mal laut werde oder schreie oder so, aber passiert mir bei meinen Kindern auch mal, wenn sie mich so gar nicht ernst nehmen. Deswegen ist es gar nicht so einfach.

Jetzt, gerade, bin ich irgendwie endgültig verloren.
Mein Mann ist mir super wichtig und eine große Stütze im Leben, nur leidet er momentan wegen mir, weil meine Depressionen schlimmer anstatt besser werden. Er meint er fühlt sich überfordert und hilflos, die Tabletten würden es nur schlimmer machen und ich hätte an nichts mehr Freude - das ist alles etwas, was ich völlig verständlich und legitim finde, aber es hat etwas in mir zerbrochen, dass mich noch einmal so richtig in den Abgrund gestoßen hat. Ich habe daraufhin viel geweint und bin noch müder als sonst, kann kaum aufstehen.
Ich bin selbst so wütend, verzweifelt und frustriert, weil ich die erste wäre, die alles ändern würde, wenn ich nur wüsste wie.
Ich habe das Gefühl mir nur was vorgemacht zu haben, in dem ich mich die letzten Tage/Wochen damit vertröstet habe, doch etwas zu machen/nach einer Lösung zu suchen. Ich warte aktuell auf Therapieplatz und nen Platz in der Tagesklinik. Beim Duloxetin erhöhe ich seit 13 Tagen auf 60 mg.
Ich versuche mich in Achtsamkeit, Selfcare und Ruhe zu finden, renne von Arzt zu Arzt, um weitere Faktoren, die mit rein spielen abzuklären, aber es scheitert einfach komplett.
Allein jetzt fällt es unglaublich schwer endlich aufzustehen, sich endlich aufzuraffen und ich kann mir nicht vorstellen, wie es weiter gehen soll. Mir ist bewusst, dass das Duloxetin das alles aktuell verschlimmern kann wegen der neuen Dosis verursachen kann und dennoch hasse ich gerade alles, am meisten mich selbst!
Wie soll ich mich denn annehmen, mich akzeptieren so wie ich bin, wenn diese Krankheit und auch meine anderen Erkrankungen (u.a. Asthma, Allergien, Neurodermitis) so krass dominieren, dass sie meine Lebensqualität vollkommen zerstören und mir alles kaputt machen, was mir wichtig ist?!
Ich will das alles einfach nur loswerden, vor allem aber die psychischen Probleme, ich bin es so leid zu analysieren, mir zu sagen du darfst schlechte Tage haben, die schlechten Gefühle dürfen da sein, du musst Trauma/Problem xy nur aufarbeiten etc pp
Ich will sie nicht, ich will nicht, dass das weiter mich und mein Leben bestimmt/zerstört...

Huhu Du Liebe,

Depressionen zu haben ist so schwer. Ich hab es seit 30 Jahren. Bin gut eingestellt. Hatte aber auch Phasen, wo ich nicht das Bett verlassen konnte.

Also wenn mir jetzt jemand anderes (Dein Mann) noch Druck macht von wegen
Zitat von sandracookie:
die Tabletten würden es nur schlimmer machen und ich hätte an nichts mehr Freude


dann kann man ja auch nicht Hoffnung positiv in die Zukunft blicken, oder?

Ich würde da denken, wenn mein Mann schon so negativ denkt, wer soll mir da noch helfen können.

Kein direkter Vorwurf an Deinen Mann, er ist wahrscheinlich verzweifelt.

Antidepressiva sollten nach spätestens 5 Wochen helfen, ansonsten wird was neues ausprobiert.

Hatte eben auf Dein Profil geguckt.

Ist das Lied von Lady Gaga Zufall oder hast Du wirklich “a million reasons to walk away”?
Ist in Deiner Beziehung überwiegend alles in Ordnung?

Ich hatte nämlich mal nen Zusammenbruch, weil mein Körper vor mir wusste, dass nix mehr in der Beziehung okay war …

Zitat von sandracookie:
Ich will das alles einfach nur loswerden, vor allem aber die psychischen Probleme, ich bin es so leid zu analysieren, mir zu sagen du darfst schlechte Tage haben


Klar willst Du das los werden. Also für mich gehört die Krankheit zu mir, ist ein Teil von mir, hab geschnallt, ich muss damit leben.

@Luce1
Ja ich verstehe wie du das meinst. Ich hab es auch eher als Druck machen von meinem Mann empfunden. Dass es für ihn genauso schwierig ist damit umzugehen, wie für mich selbst, ist verständlich, nur hatte es eben den Effekt wie soll ich an Besserung glauben, wenn er es selbst so anders wahrnimmt? Dann wird es ja scheinbar doch nicht besser
Er bräuchte im Endeffekt da auch mal andere Gesprächspartner, mit denen er sich austauschen kann, was ihn an der Situation belastet und wie man damit umgehen kann, ohne sich als Angehöriger selbst zu überfordern. Für mich als Betroffene ist es irgendwie unmöglich ihn da gleichzeitig Tipps zu geben und mich selbst über Wasser zu halten. Insgesamt versuche ich zu kommunizieren, dass er mich nicht heilen wird/kann/muss. Er ist nicht mein Therapeut, sondern mein Partner. Mir reicht Verständnis, ernst genommen werden, jemand zum Zuhören, der mitfühlend ist da aus. Er hat da eher selbst den Anspruch, dass er mich nicht so traurig sehen kann und da was machen muss.

Das Lied ist kein Zufall, nur beziehe ich es für mich persönlich nicht nur auf Beziehungen, sondern auch aufs Leben insgesamt.
Trigger

Ich hab mittlerweile öfter mit Suizidgedanken zu kämpfen, aber egal wie viele Gründe ich habe, wenn ich nur einen finde, der mich überzeugt, mache ich weiter.



Die Beziehung zu meinem Mann an sich, ist schon nach wie vor stimmig, aber wir haben uns zuletzt im stressigen Alltag etwas auseinander gelebt. Da wäre Luft nach oben in Sachen wieder mehr aktive Paarzeit im Alltag.

Also, du kommst so rüber, als wenn du total mit Deinen Gefühlen in Einklang bist.
Auch wenn es negative Gefühle sind.

Bei mir war das so. das meine Lieben mich in die Natur locken wollten.
“Du musst raus…”
“Du musst ..”

ES GING NICHT. Ich bin zwar raus, aber fühlte mich 24/7 bescheiden.

Sport hatte auch nicht geholfen. Ich hab irgendwie das Gefühl, dass die Seele eine Zeit braucht, damit es ihr besser geht.

Bei mir kam nach 3 Monaten Sofa auf einmal der Gedanke, ich will wieder nach Italien reisen.
Wahrscheinlich so ein Überlebens-Instinkt.

Wenn es Dir besser geht und Du wieder mehr Lust hast, dann würde ich Dir und Deinem Mann empfehlen, 1x die Woche nur ihr beide essen gehen oder auch nur spazieren gehen ohne Kind.

Ich kenne viele, die das machen, gerade auch wenn sie Kinder haben …

Zitat von sandracookie:
Jetzt, gerade, bin ich irgendwie endgültig verloren.


Ach Sandra,
das meinst Du doch nicht im ernst, oder doch?

Zitat von sandracookie:
Mein Mann ist mir super wichtig und eine große Stütze im Leben, nur leidet er momentan wegen mir, weil meine Depressionen schlimmer anstatt besser werden.

Warum beschreibst Du das so? Meinst Du nicht eher, Du fühlst Dich nur dann sicher, wenn er
Dir sagt, dass er Dich liebt und Dich unterstützt?

Zitat von sandracookie:
Er meint er fühlt sich überfordert und hilflos, die Tabletten würden es nur schlimmer machen und ich hätte an nichts mehr Freude

Nun hat er mal etwas gesagt, was Dich befürchten lässt, er könnte Dir ein wenig von der Sicherheit
wegnehmen. Und Du hast nun eine neue Angst. Die nennt sich vermutlich, die Angst vor dem
Alleinsein.

Zitat von sandracookie:
es hat etwas in mir zerbrochen, dass mich noch einmal so richtig in den Abgrund gestoßen hat.

Warum? Er hat doch nur gesagt, er fühlt sich momentan hilflos und überfordert.
Mehr hat er doch nicht gesagt. Oder doch? Was meinst Du denn in diesen Sätzen gehört zu haben?

Zitat von sandracookie:
und dennoch hasse ich gerade alles, am meisten mich selbst!


Ach ja, das hört sich echt klug und hilfreich an. Ist das eine Aussage, die ohne Deine
Gefühle in Deinem Kopf entstanden ist?

Zitat von sandracookie:
Ich bin selbst so wütend, verzweifelt und frustriert, weil ich die erste wäre, die alles ändern würde, wenn ich nur wüsste wie.

Soll ich Dir das glauben? Wenn Du wirklich beginnen willst, etwas zu verbessern,
ist es dann klug, wenn Du Dich haßt?
Merkst Du etwas?

Zitat von sandracookie:
Wie soll ich mich denn annehmen, mich akzeptieren so wie ich bin, wenn diese Krankheit und auch meine anderen Erkrankungen (u.a. Asthma, Allergien, Neurodermitis) so krass dominieren, dass sie meine Lebensqualität vollkommen zerstören und mir alles kaputt machen, was mir wichtig ist?!


Würdest Du Dich denn leichter annehmen und akzeptieren lernen, wenn das, was Dich da immer
behindert, eigentlich gar keine so richtige Krankheit ist?
Ist es nicht mehr eine Situation, in deres Dir schwer fällt, einigen Deiner Gefühle nicht
immer 100%ig zu glauben?

Am Anfang diesen Monats, hast Du geschrieben.
Dennoch würde ich mich hier gerne dazu austauschen.

Gilt das für Dich heute noch?

Viele Grüße
Bernhard

@Luce1
Interessant, dass das so rüber kommt. Ich fühle mich mit meiner Gefühlswelt eher überfordert. Ich habe in der Vergangenheit oft die negativen Gefühle unterdrückt und nehme sie oft nicht ernst, was dann aber irgendwann zum Ausbruch kommt, wie ein Vulkan. Mittlerweile arbeite ich viel daran, die Gefühle wahrzunehmen und zu benennen, vielleicht kommt das daher.

So eine kurze Auszeit ohne Kind, nur mit Partner ist eine gute Idee.

Zitat von Hotin:
Warum? Er hat doch nur gesagt, er fühlt sich momentan hilflos und überfordert.
Mehr hat er doch nicht gesagt. Oder doch? Was meinst Du denn in diesen Sätzen gehört zu haben?

Ich habe quasi das Gefühl für seine Überforderung verantwortlich zu sein, weil ich es nicht schaffe auf einen grünen Zweig zu kommen. Er reagiert oft so emotional und ich beziehe das sofort auf mich selbst.
Die andere Sache ist, dass ich selbst diese Phase mit der Medikamenteneinstellung hasse, weil sie so viel Zeit in Anspruch nimmt.
Ich muss mir da ständig selbst versichern, dass es Geduld erfordert/dass es sich am Ende lohnen kann durchgehalten zu haben.
Dass mein Mann dann so direkt meint, es würde alles nur schlimmer werden und es in paar Wochen auch nicht besser wäre, weil das ja schon Jahre so geht - ist der Punkt, der mich da getroffen hat, einfach weil ein Teil von mir, dem ich keine Aufmerksamkeit schenken wollte, befürchtet, dass das wirklich so eintreffen könnte und schon fahren die Gedanken Achterbahn und spielen die Worstcase Szenarien durch.
Zitat von Hotin:
Nun hat er mal etwas gesagt, was Dich befürchten lässt, er könnte Dir ein wenig von der Sicherheit
wegnehmen. Und Du hast nun eine neue Angst. Die nennt sich vermutlich, die Angst vor dem
Alleinsein.

Ich denke das kann gut sein, dass das mein Bedürfnis nach Sicherheit getriggert hat. Man hat schon Angst, dass der Partner irgendwann sagt, es wird ihm zu doof und er mich verlassen würde.

Zitat von Hotin:
Würdest Du Dich denn leichter annehmen und akzeptieren lernen, wenn das, was Dich da immer
behindert, eigentlich gar keine so richtige Krankheit ist?
Ist es nicht mehr eine Situation, in deres Dir schwer fällt, einigen Deiner Gefühle nicht
immer 100%ig zu glauben?

Am Anfang diesen Monats, hast Du geschrieben.
Dennoch würde ich mich hier gerne dazu austauschen.

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Das ist der Punkt, wo ich mich verloren fühle, weil ich momentan nicht mehr wirklich weiß wer ich eigentlich bin, was ich will und was mein Sinn ist. Das einzige, was ich festgestellt habe, ist, dass ich viele Dinge, die ich früher geliebt habe und denen ich leidenschaftlich nachgegangen bin (bspw. Hobbies wie zeichnen, reiten, Sport) nicht mehr mache und das vermisse, weil die Dinge, die stattdessen Raum in meinem Alltag einnehmen nicht so erfüllend sind. Mir ist es aber trotz solcher Erkenntnisse nie gelungen da etwas zu ändern. Man könnte ja zB sagen einmal die Woche zum Sport gehen an einem festen Termin würde als Anfang und Ausgleich reichen, aber selbst bei sowas verzettel ich mich und dann ist schon wieder Frust und Wut da. Es ist als ob ich immer über dieselbe Hürde stolpere, aber im Grunde nicht weiß, wie diese Hürde wirklich aussieht und deswegen auch nicht sagen kann, was mir helfen würde diese Hürde abzubauen und zu umgehen...

Als ich eine junge Mutter war,sah ich meinen Sinn im Leben meine Kinder gut zu versorgen.sie zu lieben,sie zu begleiten.
Nachdem beide ausgezogen waren,fiel ich in eine tiefe 'Sinnkrise'.

Heute sehe ich meinen Sinn in meiner Ehe und Arbeit.

Zitat von sandracookie:
Dass mein Mann dann so direkt meint, es würde alles nur schlimmer werden und es in paar Wochen auch nicht besser wäre, weil das ja schon Jahre so geht - ist der Punkt, der mich da getroffen ha

Und das würde mich genauso treffen. Ja.

Ich würde- und hab ich selber auch immer wieder gemacht -
ich hab gesagt, “macht mir bitte keinen Druck sonst raste ich aus”.

Dann hab’s nur große Augen. Das nervt wirklich.

Tut mir leid, dass es im Moment so bei Dir ist. Fühl Dich gedrückt
Mitglied werden - kostenlos & anonym

@Luce1
Dankeschön. Ja, Druck ist ganz schwierig für mich, da konnte ich noch nie mit umgehen, weshalb Prüfungssituationen auch schon immer ein Problem für mich waren.
Ich denke halt er müsste sich selbst auch mal etwas offener mit seinem Umfeld über seine Sorgen und Probleme austauschen, sei es mit einem guten Kumpel, der Familie oder halt im Internet in einem Forum. Klar bin in grundsätzlich auch bereit ihm umgekehrt ebenfalls zuzuhören und zu unterstützen, aber ich kann da auch nicht bei allen Themen helfen und beim Thema Psyche ist es als würde er Öl ins Feuer gießen, wenn er sich äußert, was ihn belastet und ich dann aufgrund meiner eigenen Thematik sofort die Schuld bei mir suche und es dann noch schlimmer mache. Ich habe da einfach keinen Abstand zu differenzieren, dass seine Äußerungen nicht automatisch mein Versagen im Kampf gegen mich selbst bedeutet. Könnte ich das, wäre ich wahrscheinlich nicht an dem Punkt, wo ich gerade bin...

Zitat von sandracookie:
Ich habe quasi das Gefühl für seine Überforderung verantwortlich zu sein,


Das kann so sein.

Zitat von sandracookie:
Er reagiert oft so emotional und ich beziehe das sofort auf mich selbst.

Nun, auch das ist völlig verständlich. Mit emotionalen Sätzen spricht er direkt Deine unterbewusste
Angst an. Und die Angst ist ein Gefühl. Ein Gefühl kann sich aber nicht verteidigen.
Deshalb bekommt Deine Angst dann direkt noch mehr Angst.

Also, wie wirst Du häufig reagieren? Na? Vielleicht mit starken Schuldgefühlen?

Zitat von sandracookie:
Es ist als ob ich immer über dieselbe Hürde stolpere, aber im Grunde nicht weiß, wie diese Hürde wirklich aussieht

Ich bin mir ziemlich sicher, wie diese Hürde aussieht.
Du bewertest die Aussage Deines Mannes nur unterbewusst. Das macht Angst.
Beurteilst Du dieselbe Aussage, die Dein Mann gemacht hat mit Deinem langsamen
bewussten Denken, dann kannst Du dort auch zu einem anderen Ergebnis kommen.

Er hat doch klar gesagt, er kann nur schwer damit umgehen, wenn er sieht wie Du leidest.
Das bedeutet, Du hast hier zwei Denkergebnisse.
Welches Denkergebnis wirst Du n
ehmen.

Erstens. Ich fühle mich schuldig?
Oder zweitens. Schade, mein Partner kommt gerade nicht gut damit klar, dass ich
leide.

Wäre es schlimm, wenn ich mich für zweitens entscheide?
Denn absichtlich scheinst Du ja vermutlich nicht einzuknicken.

Kann Deine Hürde also sein. dass Du die Aussagen Deines Partners zu oft nur mit
Deinen Gefühlen versuchst zu bewerten?
Und dann immer bei Deinen Schuldgefühlen landest?
Findest Du keinen besseren Landeplatz?

Zitat von Hotin:
Kann Deine Hürde also sein. dass Du die Aussagen Deines Partners zu oft nur mit
Deinen Gefühlen versuchst zu bewerten?
Und dann immer bei Deinen Schuldgefühlen landest?
Findest Du keinen besseren Landeplatz?

Ich schätze das bezieht sich nicht nur auf meinen Partner, sondern auch auf andere Personen aus meinem Umfeld. Ich nehme vieles persönlich, habe kein dickes Fell, wie es oft heißt.

Zitat von Hotin:
Oder zweitens. Schade, mein Partner kommt gerade nicht gut damit klar, dass ich
leide.

Wäre es schlimm, wenn ich mich für zweitens entscheide?

Es wäre schön, wenn ich mich für zweitens entscheiden könnte.
Dem Ganzen im Weg stehen die Gefühle, die zuvor entstanden sind.
Also in der Situation direkt fällt es schwer auf so etwas nicht emotional zu reagieren, mit etwas Abstand und tief durchatmen, kann ich das, was du schreibst schon eher nachvollziehen. Ich fühle mich aber ein bisschen, als würde ich bei zweitens meine Emotionen quasi ausklammern und hinten anstellen und da hab ich wieder die Sorge, dass es nicht gut wäre, wenn ich das unterdrücke keine Ahnung, ob man versteht, was ich meine.

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