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HeikoEN
Zitat von prinzessin22589:
Ich wollte beides nicht weil ich VT auch nur als symptombehandlung sehe und bei einer dauermedikation ich nicht mehr einschätzen kann, ob die Ängste besser werden oder nicht. Dann können mir die Ängste nicht mehr helfen zu den Ursachen zu finden.

Absolut richtig! Genau das ist auch meine Erfahrung und Denke. Die Angst steht für etwas und das muss man erkennen. Drückt man diese weg mit Medis oder Vermeidung oder oder oder...findet man nur sehr schwer den Weg heraus, weil die Ursache(n) verborgen bleibt.

Man kann das auch gut hier im Forum erkennen, in den Nachrichten wird genauestens über die Symptome gesprochen und 5 Schläge mehr beim eigenen Puls endet fast in einer Panikattacke. Das es darum gar nicht geht, verstehen viele nicht. Und auch, dass es keine tollen Tipps und Tricks gibt. Wenn, dann dienen diese ggf. dem Umgang mit Symptomen, aber nicht der eigentlichen An- und Erkennung der Ängste. Daher würde es für mich auch absolut null Sinn machen, Jahrzehnte lang Tabletten zu fressen und sich den Symptomen hinzugeben. Symptome sind ja nur Hinweise, Aufzeiger für etwas, was dahinter steht. Und wie Du schon schreibst, gute Hinweisgeber dafür, welchen Weg man gehen soll und welcher ggf. eine Sackgasse ist.

28.05.2012 11:35 • #21


P
Ja das sehe ich auch so. Es wird nur über Symptome geredet und darüber nachgedacht. Die innerer Einstellung das die Panikattaken einem ein guter und wichtiger Wegweiser sind und man sie eher wie einen guten Freund begrüßen sollte anstatt versuchen mit Gewalt sie nieder zu kämpfen. Meine Erfahrung ist eh, wenn man sich der Panik nicht in der weg stellt und sie eher durch einen durch laßt, dann hält sie sich auch nicht so schnell auf. Aber sie will einem eben auch was sagen und wenn man ihr nicht zuhören will, dann muss sie eben immer lauter werden. Ich weiß, das klingt ein wenig vermenschlicht, aber das hat mir sehr geholfen meine Grundeinstellung dazu grundlegend zu verändern. Meine Panik mein Freund.

28.05.2012 12:18 • #22


A


Berater im Forum

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C
Es gibt aber manchmal nicht Ursache A, die man mal eben so findet und abstellt. Das ist ein Märchen und das haben mir so auch schon Psychiater und Psychologen gesagt.

Und ich kenne Leute, die stellen sich der Panik schon seit 20 Jahren nicht in den Weg, trotzdem verschwindet sie nicht, auch nach 6 Therapien und 10 Jahre Pillen nicht.

Oft ist es ja auch nicht mehr nur die Panik im Kopf, die manche Menschen dann hindert, überhaupt noch normal am Alltag teilzunehmen, sondern ein halbes Dutzend körperliche Symptome, von denen sich 1 oder 2 vielleicht schon allein zu eigenständigen chronischen Krankheiten entwickelt haben.

Jede psychische Erkrankung und die Angst/Panikstörung besonders (!), kann auf Dauer enorm körperliche krank machen. Das kann von Tinnitus, bis zu chronischen Schmerzen reichen (und mehr). Selbst das Immunsystem kann durch psych. Erkrankungen deutlich angekratzt werden.

Und auch bei Herz/Kreislauferkrankungen ist JEDE psychische Erkrankung mit anderen Risikofaktoren gleichzusetzen.

28.05.2012 12:58 • #23


P
Ja solche kenne ich auch und die meisten davon brechen jede Therapie ab, wenn sie auch nur in die Nähe der angstursachen kommen. Oder sind weit ab davon sich überhaupt einzugestehen, sie hätten eine psychische Erkrankung. Die suchen immer noch die medizinischen Ursachen. Egal, jeder kann manchen was er will und was er für richtig hält. Jeder muss ja mit seinem eigenen leben klar kommen. So wat

28.05.2012 13:11 • #24


C
Es gibt aber auch Menschen, die haben wegen anderer Störungen im Laufe der Jahre eine Angst/Panikstörung entwickelt. Da gibt es keine Ursache in Form eines traumatischen Erlebnisses, einer Situation, einem Ort oder was auch immer. Da ist die Angst/Panikstörung quasi eine aufgesetzte Störung (so nennen es auch die Psychiater und Psychologen). Aufgesetzt auch eine andere Störung.

Das kann z.B. Autismus oder Asperger Syndrom sein, schizoide Persönlichkeitsstörung und auch ADHS/ADS.

Oft ist es hier dann eben so, die Betroffenen haben eine völlig andere soziale Kompetenz, als gesunde Menschen, völlig gestörte Emotionen etc. Und eben nicht mal eben so seit einigen Jahren, sondern ein Leben lang, seit der Geburt. Nichts davon ist nach aktuellem Stand der Wissenschaft heilbar. Betroffene können sich hier nur irgendwie mit ihren Störungen arrangieren. Lernen, damit umzugehen. Trotzdem wird hier auf Lebenszeit nie was so laufen, wie bei gesunden Menschen. Nicht im Hinblick auf Berufsleben, soziales Umfeld, Beziehungen.
Hier kann Therapie nur helfen, damit etwas besser umzugehen, aber nie heilen. Und Depression, Angst/Panikstörungen, Zwangsstörungen und mehr sind hier leider oft Folgeerkrankungen.

Ich finde es jedenfalls immer lustig, wie manche Leute hier scheinbar meinen, Depression oder z.B. Angst/Panikstörungen haben ihre Ursache in irgendwelchen schlechten Erlebnissen oder Erfahrungen, Einsamkeit, Arbeitslosigkeit, einer schlechten Kindheit oder was auch immer in der Richtung. Sicher sind da häufig die Ursachen zu finden, aber bei weitem nicht immer.

28.05.2012 13:57 • #25


HeikoEN
Zitat von crazy030:
Und ich kenne Leute, die stellen sich der Panik schon seit 20 Jahren nicht in den Weg, trotzdem verschwindet sie nicht, auch nach 6 Therapien und 10 Jahre Pillen nicht.
Was denkst Du läuft bei denen falsch?

28.05.2012 14:03 • #26


C
Zitat von HeikoEN:
Zitat von crazy030:
Und ich kenne Leute, die stellen sich der Panik schon seit 20 Jahren nicht in den Weg, trotzdem verschwindet sie nicht, auch nach 6 Therapien und 10 Jahre Pillen nicht.
Was denkst Du läuft bei denen falsch?

Ich vermute, da ist es einfach eine Frage der Sensibilität. Es gibt Menschen, die sind schon von Natur aus irgendwie ängstlich und haben ein, ich sag es mal so, dünnes Nervenkostüm.

Und so ist es auch z.B. bei Depression. Da gibt es halt Leute, wo es ganz gut zu behandeln ist und wo auch eine deutliche Ursache erkennbar ist (Stress, Überarbeitung etc.). Oder bei einer depressiven Anpassungsstörung, wo es vielleicht gerade wirklich nur (nicht abwertend gemeint) ein schlimmes Erlebnis gab, Todesfall etc. Da kann man gut was machen. Und manchmal sind diese Personen dann auch vom Typ her nicht im depressiven Raster, was dann auch gut ist.

Dann gibt es aber Menschen, die haben schon vom Typ her eine depressive Veranlagung.

Und dann muss man halt immer sehen, Menschen sind verschieden und Methode A mag bei 5 von 10 Leuten was bringen, bei 3 geht dann aber nur Methode B und bei 2 geht nichts. Das ist so.

28.05.2012 14:33 • #27


HeikoEN
Zitat von crazy030:
Dann gibt es aber Menschen, die haben schon vom Typ her eine depressive Veranlagung.


Veranlagung wäre dann genetisch bedingt?

28.05.2012 15:08 • #28


C
Zitat von HeikoEN:
Zitat von crazy030:
Dann gibt es aber Menschen, die haben schon vom Typ her eine depressive Veranlagung.


Veranlagung wäre dann genetisch bedingt?
Ja.

Ich hab dazu mal was auf der Seite eines Psychiaters gelesen. Es gibt wohl Menschen, die sind von ihrer Grundveranlagung schon offen für bestimmte psychische Störungen.

28.05.2012 15:18 • #29


C

28.05.2012 15:20 • #30


B
Huhu

Es ist oft unklar, ob genetische Veranlagung oder später erworbene
neuronale Prägungen eine Rolle spielen.

In dieser Frage kann nur die Zukunft der Genforschung Antworten
bringen.

In meinen Fall (Asperger-Symtomatik) wurden beide Möglichkeiten
in Betracht gezogen. Ererbt vom Vater und/oder durch frühe trau-
matische Erlebnisse erworben.

Das Ergebnis ist aber neuronal in beiden Fällen nahezu gleich, es
sind reale Präpositionen oder Veränderungen im Gehirn und/oder
in dessen Steuerung (Botenstoffe etc.).

Liebe Grüsse, der Beobachter

28.05.2012 15:34 • #31


C
Sicher ist es dann aber auch einen Blick wert, ob deutliche Auffälligkeiten schon immer da waren, also auch als z.B. 3-jähriges Kind, oder erst seit einigen Jahren bei einer Person von vielleicht 40 Jahren.

28.05.2012 15:45 • #32


B
Jupp, heute werden bei den vorgeschriebenen frühkindlichen
Gesundheitsuntersuchungen entsprechende Tests automatisch
mitgemacht.

Zu meiner Zeit (geboren 1959) war das leider noch nicht so.

Erste Auffälligkeiten, von denen ich weiss, gab es aber bereits
im Kindergarten (Ängste vor anderen Kindern, Flucht etc.). Das
fiel aber damals in die Rubrik schüchtern und war damit erst
einmal für die nächsten Jahre (bis zur Pubertät) erledigt.

28.05.2012 16:27 • #33


P
Solche frühkindlichen Symptome und krankheitsbilder würden sich sicherlich in vielen Fällen in einem liebevollen Elternhaus auch anders entwickeln. Wenn das Kind mit Urvertrauen und einem gesunden Selbstwertgefühl und Selbstbewustsein ausgestattet wird und in dem wissen groß wird, meine Eltern leiben mich bedingungslos egal was ich mache, dann lassen sich einige Probleme sicherlich beheben und das leid im Erwachsenenalter deutlich reduzieren.

28.05.2012 16:41 • #34


C
Zitat von prinzessin22589:
Solche frühkindlichen Symptome und krankheitsbilder würden sich sicherlich in vielen Fällen in einem liebevollen Elternhaus auch anders entwickeln. Wenn das Kind mit Urvertrauen und einem gesunden Selbstwertgefühl und Selbstbewustsein ausgestattet wird und in dem wissen groß wird, meine Eltern leiben mich bedingungslos egal was ich mache, dann lassen sich einige Probleme sicherlich beheben und das leid im Erwachsenenalter deutlich reduzieren.
Nein, das stimmt auch nicht. Ein nicht geringer Teil der Problemkinder stammt nämlich aus guten Verhältnissen (Eltern Akademiker etc.) und sie wachsen in einer behüteten, harmonischen Umgebung auf. Oft sind auch Geschwister vorhanden, die unter gleichen Bedingungen komplett anders sind.

Und mir ist von sehr vielen anderen Leuten bekannt, da war es so. Gespräche mit etlichen Psychiatern und Psychologen hatte ich zu der Thematik auch schon. Dieses wenn nur die Verhältnisse anders gewesen wären... ist Quark.

Mein Neffe ist auch so ein Kind, sein Bruder das komplette Gegenteil, beide wuchsen identisch auf. Eltern beide Akademiker, Mutter Lehrerin (!). Ein andere Bekannter, Mutter Anwältin, Vater Richter, Sohn Autist und etliche andere psych. Störungen. Keiner weit und breit in der Familie mit einem ähnlichen Schicksal.

Es gibt psychische Lebenswege, mit denen kommt man auf die Welt und die sind durch nichts zu beeinflussen in der Kindheit.

28.05.2012 17:00 • #35


P
Zitat von crazy030:
Zitat von prinzessin22589:
Solche frühkindlichen Symptome und krankheitsbilder würden sich sicherlich in vielen Fällen in einem liebevollen Elternhaus auch anders entwickeln. Wenn das Kind mit Urvertrauen und einem gesunden Selbstwertgefühl und Selbstbewustsein ausgestattet wird und in dem wissen groß wird, meine Eltern leiben mich bedingungslos egal was ich mache, dann lassen sich einige Probleme sicherlich beheben und das leid im Erwachsenenalter deutlich reduzieren.
Nein, das stimmt auch nicht. Ein nicht geringer Teil der Problemkinder stammt nämlich aus guten Verhältnissen (Eltern Akademiker etc.) und sie wachsen in einer behüteten, harmonischen Umgebung auf. Oft sind auch Geschwister vorhanden, die unter gleichen Bedingungen komplett anders sind.

Und mir ist von sehr vielen anderen Leuten bekannt, da war es so. Gespräche mit etlichen Psychiatern und Psychologen hatte ich zu der Thematik auch schon. Dieses wenn nur die Verhältnisse anders gewesen wären... ist Quark.

Mein Neffe ist auch so ein Kind, sein Bruder das komplette Gegenteil, beide wuchsen identisch auf. Eltern beide Akademiker, Mutter Lehrerin (!). Ein andere Bekannter, Mutter Anwältin, Vater Richter, Sohn Autist und etliche andere psych. Störungen. Keiner weit und breit in der Familie mit einem ähnlichen Schicksal.

Es gibt psychische Lebenswege, mit denen kommt man auf die Welt und die sind durch nichts zu beeinflussen in der Kindheit.


Leider hat das was du geschrieben hast nichts mit dem zu tun was ich meine, aber egal. Es gibt ja eh nur das was in dein Glauben passt, daher ist das absolut müßig. Auch und selten wachsen 2 Kinder in einer Familie tatsächlich gleich auf. Und warum ein akerdemikerhaushalt auch gleich ein liebevolles Elternhaus sein muss, erschließt sich auch nicht. Und dein Beispiel mit dem autistischen Kind ist auch so ein Ding, in einer HZ 4 Familie hätte er sicherlich auch noch mal einen anderen Lebensweg genommen.

28.05.2012 17:36 • #36


C
prinzessin22589

Was Du meinst, war doch eindeutig. Und mit glauben läuft bei mit überhaupt nichts. Ich schreibe nur über Dinge, die mich selbst betreffen oder die ich real erlebt hab, auch mit Menschen in meiner Umgebung.

28.05.2012 17:49 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

B
Manches (endogen/genetisch) präpositioniertes Leid kann ein
liebevolles Umfeld (Elternhaus) etwas auffangen/abschwächen,
und manches (eher exogenes/geprägtes) Leid wird durch ein
weniger liebevolles Umfeld erst geschaffen und ausgelöst.

28.05.2012 18:26 • #38


P
Zitat von Beobachter:
Manches (endogen/genetisch) präpositioniertes Leid kann ein
liebevolles Umfeld (Elternhaus) etwas auffangen/abschwächen,
und manches (eher exogenes/geprägtes) Leid wird durch ein
weniger liebevolles Umfeld erst geschaffen und ausgelöst.


Genau und das hat mit Glauben nichts zu tun, auch wenn du es selber nicht erlebt hast, kann es trotzdem passieren und richtig sein. Genau wie deine aussagen auf dir zutreffen, treffen die aussagen von anderen Menschen auf sie zu. Das eine schließt das andere nicht aus.

28.05.2012 18:31 • #39


C
Ja, na sicher ist viel beeinflussbar. Wenn es aber um die Veranlagung im Kern geht, die ist da und da kann man nichts zu 100% durch das Umfeld wegbekommen und auch nicht überhaupt erst auslösen.

Wer das behauptet, der wird dann sicher auch die Auffassung vertreten, Homo wird man durch Einflüsse und durch andere Einflüsse bekommt man das dann auch mal eben so weg. So lange ist es ja noch nicht her, da waren auch das noch Krankheiten. In manchen Regionen der Erde ist es heute noch so.

Da gibt es ja auch gerade zum Thema ADHS/ADS Unmengen von Theorien und auch immer noch die Behauptung, es sei eine Modediagnose in den Industrieländern. Das löst sich aber alles immer mehr in Luft auf.

Man hat in vielen neueren Untersuchungen festgestellt, Kinder mit diesen ADHS/ADS Symptomen gibt es erstmal in allen Schichten und mit gutem oder schlechtem Elternhaus hat es nichts zu tun und, was ich am wichtigsten finde, man findet ebenso viele Kinder auch in Entwicklungsländern, wo Kinder nicht einer ständigen Reizüberflutung, Computern, Lärm, Stress, Werbung und so weiter ausgesetzt sind. Es ist also keine Modeerscheinung in hoch entwickelten Ländern.

Mein Psychiater sagte mir neulich, gerade bei ADHS/ADS kann diese ungefilterte Reizwahrnehmung allein schon in vielen Alltagssituationen Panik auslösen oder ein Gefühl der Angst machen. Und da ist es dann eben auch nichts, was nur im Kopf stattfindet und was man mal eben so locker verarbeiten kann. Das geht nämlich nicht.

28.05.2012 18:52 • #40


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