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Mich beschäftigt das Thema seit meiner Kindheit.
Aberglauben war allgegenwärtig und da ich sehr sensibel war, führte er teilweise zu erheblichen Ängsten.
Aus meiner Sicht ist der Aberglaube bereits tendenziell eine Zwangsstörung.
Es gibt ja Leute, die umkehren, wenn ihnen eine schwarze Katze über den Weg läuft.
Andere Ideen greifen tiefer.
Eulenrufe sollen den Tod bedeuten.
Dazu kann ich etwas mehr erzählen.
Diese Vorstellung war in meinem Umfeld durchaus verwurzelt.
Mir machte es daher Angst und tatsächlich meinte ich, dass Menschen starben, nachdem ich eine Eule gehört hatte.
Was natürlich Unsinn ist.
Gestorben wird immer und unabhängig davon rufen Eulen nun einmal, wie alle Vögel.
Der Aberglaube stammt aus einer Zeit, wo nachts alle Häuser dunkel waren. Nur in Zimmern, wo ein Kranker lag, brannte Licht und da diese Tiere vom Licht angezogen werden, kam es zu diesen vermeintlichen Zusammenhängen.
Nun ängstigte mich das zu einem Zeitpunkt zusätzlich.
Ich bildete mir gerade wieder eine tödliche Krankheit ein, hatte auch entsprechende Symptome und ausgerechnet da siedelte sich eine Eule bei uns an.
Um nicht verrückt zu werden, beschloss ich die Eulen zu meinen Liebligstieren zu machen, kaufte alles mögliche mit Eulen. Kissen, Decken, Kuscheltiere. Damit machte ich mir klar, dass Eulen absolut liebenswert sind und Aberglaube Dummheit.
Mir hat das geholfen.
Es gibt ja noch ganz viel weitere Beispiele für solchen Aberglauben.
Ich würde mich total freuen, wenn hier einige davon erzählen.
Welche Aberglauben in ihrem Umfeld herrschen und welche eigenen Erfahrungen sie damit gemacht haben.
Glaubt ihr an so etwas, oder könnt ihr euch davon völlig frei machen?
Ich sehe, wie gesagt einen Zusamenhang mit Zwangsgedanken, magischem Denken und anderen scheußlichen Dingen.
Liebe Grüße und danke!

05.01.2024 12:31 • 06.01.2024 x 2 #1


21 Antworten ↓


Aktuell hab ich mich damit befassen müssen. Ich hatte gelesen das man zwischen den Jahren keine Wäsche waschen bzw aufhängen darf. Also hab ich am 29.12. Wäsche gewaschen und wollte sie am 31.12. Wieder abnehmen. Dann hab ich aber gelesen das zwischen den Jahren die Rauhnächte gemeint sind vom 25.12. Bis 05.01. Das war für mich dann auch ein sehr komisches Gefühl. Es heißt wohl das die wilden Reiter sich damals im aufgehangenen Leinentuch verfangen haben, dieses dann klauten und im nächsten Jahr als Leichentuch zurückgebracht haben und solche Sachen. Ich habe lange überlegt was ich tun soll. Hab dann die Handtücher so aufgehangen das sich niemand darin verfangen kann, hosen usw hab ich einfach so hängen lassen. Voll blöd eigentlich die Wäsche hängt bis heute, da ich mich nicht mehr rangetraut habe, außer die Stücke die ich in der Zeit brauchte.

A


Aberglauben - wie seht ihr den?

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Hallo @marialola

Die Frage und das Thema an sich sind wiklrich interessant und ich denke, dass es kaum jemanden gibt der nicht irgendwo an einen Aberglauben glaubt bzw eine Marotte hat, die darauf basiert (auch wenns einige nichjt zugeben möchten)

Ich kann von mirselber sagen, dass ich auch ein paar Aberglauben verfallen bin, auch wenn die von der Logik und eigentlichem Ursprung sicherlich nicht den vermeintlich negativen Effekt haben wie denen angedacht sind. AAllerdings: der Mensch ist nunmal Mensch und wenn er sich etwas nicht erklären kann (meist aus Unwissen, was neben Koinzidenzen eigentlich (fast?) immer der Ursprung ist). Oder es waren Aliens!

Aber Spaß bei Seite, bei mir ist es die 13 die Unglück bringt (in Japan und China ist das übrigens die 4 da die eine sehr ähnliche Schreibweise und Aussprache hat wie Tod und gilt deshalb als Zeichen des Unglücks und Verderbens). Wenn ich rein statistisch und logisch rangehe ist an der 13 eigentlich nichts weiter dran wie bei jeder anderen Zahl.
Wie bei vielen anderen Sachen. z.B. dein Beispiel mit Eulen, oder dass man bei Vollomd schlechter schläft oder da die Kriminalität in der Nacht aussergewöhnlich hocht ist etc häng eher damit zusammen, dass sich das menschliche Gedächtnis eine Verbindung sucht um sich an bestimmte Ereignisse besser zu erinnern, sich also Eselsbrücken sucht. Da der Vollmond nur etwa alle 4 Wochen (oder so) vorkommt ist das natürlich ein vbergleichsweise selterneres Ereignis und das kann sich das Gedächtnis leichter merken, weil eben selten/nicht gewöhnlich. und in Kombinationen wie die genannten prägt sich das natürlich ein und kommt zum Aberglauben.

Interessanter Zusatzfakt:
Ursprünglich war der Abergloube ein Irrglaube, das mittelhochdeutsche Wort aber bedeutet so viel wie verkehrt. Im Christentum tauchte der Begriff Aberglaube im späten Mittelalter auf. Er stand für falsche, von der christlichen Religion abweichende Glaubensinhalte und -formen.

Einen Glauben, der nichts mit der Religion zu tun hatte, nannte die christliche Kirche im Mittelalter „Afterglaube“. Das heißt so viel wie „falscher Glaube“. Aus dem Wort „Afterglaube“ entwickelte sich das Wort „Aberglaube“.

Theoretisch kann man sich da natürlich mit unmengen an Wissen von frei machen, allerdings ist das mittlerweile so in das gesellschaftliche Bewusstsein integriert (ob bewusst oder unterbewusst, ob man es Aberglaube oder Marotte nennt) und der Mensch nicht fähig ist alles Wissen der Welt als Einzelperson zu erlangen, gheschweige denn zu speichern (merken), dass es sich bei den Meisten doch irgendwo einschleicht.
Zumal ich persönlich auch denke bzw glaube, dass es doch vielleicht etwas mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als dass ich es erklären kann und dadurch natürlich auch etwas Aberglaube gehört. Allerdings sind wir da wieder beim Thema Unwissen ...

Ob Aberglaube an sich schädlich ist, ist also eher unwahrscheinlich. Allerdings ist jeder Mensch irgendwo emotinal getrieben und hält sich in schlechten Zeiten oder bei stark negativen Ereignissen am Glauben fest, wenn es (scheinbar) keine logischen Erklärungen gibt oder die emotionalen Eindrücke das logische Denken beeinflussen oder blockieren (getreu dem Thema Das kann doch nicht wirklich wahr sein! Das ist wissenschaftlich/von der Logik nicht nachvollziehbar! Das ist noch nie passiert (re seltene lokale Ereignisse)!

Persönlich würde ich es perse da nichtmal als Zwangsgedanken abtun (auch wenn es dazu führern kann, wenn man das exxesiv auslebt - aber das hast du bei etlichen anderen Sachen auch). Ich habe mir auch nie wirklich die Frage gestellt, ob ich es loswerden und aus meinem Leben abgrenzen/verbannen will. Ganz im Gegenteil, ich nehme es an und akzeptiere es mit dem Gedanken, dass die Ursprünge im Unwissen liegen und die gängigen Aberglauben mittlerweile meist gut nachvolziehbar und erklärbar sind. Und aus der Sicht kann ich dann auch merken, ob es zu einem Zwang wird, wenn es mein Leben zu sehr beeinträchtigt.

(PS um mal einen Gedanken einfach mal fließen zu lassen: Was ist schon ein Mensch ohne Marotten, Fehler und Aberglaube? Möchte ich wirklich alles ausmerzen und auf eine rein intelektueller, rein wissenschaftlicher Ebene agieren und alles rein kalkulatorisch unlogisches ausgrenzen? Möchte ich also wie eine Machine sein oder noch träumen, fühlen und erleben wollen?)

@Honey2910 Ich glaub ich hab aus versehen deinen BH genommen Soll ich den wieder aufhängen?

@Marc_Sky solange du da kein Leichentuch draus machst ist alles in ordnung

@Honey2910 Nöö ich k.eb nur bisschen Glitter drauf. In schweinchen-rosa.

@Marc_Sky das schreckt böse Geistern bestimmt auch ab. Da machen die dann einen großen Bogen drum.

Zitat von marialola:
aus meiner Sicht ist der Aberglaube bereits tendenziell eine Zwangsstörung.


Wenn dadurch das Lebe zu sehr eingeschränkt wird - JA !

Danke für eure Antworten. Das mit der Wäsche und der Wilden Jagd kenne ich auch.
@Marc_Sky
Ich empfinde es so, dass Aberglauben durchaus schaden kann, weil er belastet und sogar unfrei macht. Das ist dann etwas anderes, als eine harmlose Marotte.
Ich finde es harmlos, wenn einer dreimal auf Holz klopft oder toi toi toi sagt, wenn er etwas nicht berufen will.
Aber das mit der Wäsche hat mir vor Jahren tatsächlich Angst gemacht. Ich kannte das nämlich nicht und ein Nachbar wies meine Mutter darauf hin, als sie gerade Wäsche aufhängte. Nun würde im kommenden Jahr jemand im Haus sterben. Mir machte das furchtbare Angst. Es hat mich auch jahrelang irgendwie unfrei gemacht, weil gerade zwischen den Feiertagen bei uns viel Wäsche anfällt.
Es gibt harmlose Aberlauben, es kommt aber sicher auch auf den Menschen an, wie robust er ist.
Auch diese ganzen Geschichten mit Vorzeichen, die können ganz schön ängstigen, wenn jemand ohnehin zu Ängsten neigt.
Handlesen ist auch so eine Sache, die mir Angst machen könnte.
Ich versuche dann, mit wissenschaftlicher Logik heranzugehen, um diese Ängste ad absurdum zu führen.
Übrigens liebe ich Gruselgeschichten und Gespenster, das mag ich….ich glaube nicht daran, es ängstigt mich nicht, ich lese so etwas absolut gerne. Vielleicht sogar eine Art der Bewältigung.

Ich denke, der Mensch ist per se, abergläubisch, er kann gar nicht anders, weil er immer nach Gründen Ursachen und Bedeutungen sucht. Interessant ist doch, dass sich mancher Aberglaube kulturell widerspricht, zum Beispiel zwischen Europa und China. Ich bemerke bei mir ständig Aberglauben im Kleinen. Man muss sich von Aberglaube, wie zum Beispiel „schwarze Katze“ oder „nicht die Wäsche waschen zwischen Weihnachten und Neujahr“ frei machen, das ist alles völliger Unsinn. Ganz frei machen kann man sich von Aberglaube vielleicht nicht, aber man kann ihn soweit bekämpfen und klein machen, dass es nur noch ein Spiel ist . . .

Zitat von marialola:
Ich empfinde es so, dass Aberglauben durchaus schaden kann, weil er belastet und sogar unfrei macht. Das ist dann etwas anderes, als eine harmlose Marotte.
Ich finde es harmlos, wenn einer dreimal auf Holz klopft oder toi toi toi sagt, wenn er etwas nicht berufen will.

Wo liegt da der Unterschied? (Re auf Holz klpfen/etwas hinauf beschwören contra Aberglaube)

Wie bei allem anderen auch ist Aberglauben wie bei Ängsten generell (oder Ähnlichem) alles schädlich, wenn man es zu nah an sich lässt, in sich rein schlingt und in sich vergräbt. Es kommt darauf an wie man damit umgeht.
Bei Aberglauben spielt meist Wissen bzw nicht wissen eine große Rolle und hat den Ursprung eben in micht wissen (siehe den Threat oben). Wenn ich mir einen Aberglauben ansehe und deren Ursprung erkunde kann ich den sachlich rational auch erklären und sehen inwiefern da etwas dran ist.

Zitat von Reconquista:
Man muss sich von Aberglaube, wie zum Beispiel „schwarze Katze“ oder „nicht die Wäsche waschen zwischen Weihnachten und Neujahr“ frei machen, das ist alles völliger Unsinn.

Wie willst du dich davon frei machen und warum ist das völliger Unsinn? Was sind da die Hintergründe bei den Aberglauben und deiner Meinung?

Zitat von Marc_Sky:
Wie willst du dich davon frei machen und warum ist das völliger Unsinn? Was sind da die Hintergründe bei den Aberglauben und deiner Meinung?

Es ist deshalb völliger Unsinn, weil nicht jedes Mal, wenn einem eine schwarze Katze über den Weg läuft, ein Unheil geschieht. Meistens geschieht gar nicht besonderes und oft geschieht danach sogar etwas Gutes. Es ist also gar nichts dran an dem Aberglaube. Ich mache mich davon frei, indem ich mir das oben gesagte klarmache. Die Hintergründe sind, dass wir, bzw. unser Hirn, ständig Bedeutungen „sieht“, wo keine sind. Wenn wir zum Himmel schauen „erkennen“ wir nach kurzer Zeit Gestalten in den zufälligen Wolkenformationen. Sie erinnern uns an Figuren und Gesichter. Vor tausenden von Jahren haben die Menschen wahrscheinlich solche und andere „Bedeutungen“ für real gehalten und das in Sprüche gepackt und weiter erzählt. Traditionen des Aberglaubens. Da sie uns einschränken können, halte ich es für gut, sie zu entzaubern und ins Museum zu stellen. Fangen wir nicht mit Astrologie an, genau derselbe Mumpitz, nur mathematisch ausgeklügelter.

Zitat von Reconquista:
Die Hintergründe sind, dass wir, bzw. unser Hirn, ständig Bedeutungen „sieht“, wo keine sind. Wenn wir zum Himmel schauen „erkennen“ wir nach kurzer Zeit Gestalten in den zufälligen Wolkenformationen. Sie erinnern uns an Figuren und Gesichter.

´Da hast du bedingt recht. Unser Hirn bzw Verstand verarbeitet viel auch durch assoziazion bzw lernt erstmal dadurch. Wenn bei der schwrzen Katze (wo im übrigen auch die Richtung eine Bedeutung hat in der die läuft), Freitag der 13te, Vollmond etc kein Unglück passiert wäre, würden wir das nicht damit in Verbindung bringen. Unser Verstand sieht ein Eregnis, wobei ein vorhergehender Faktor oft genug ähnlich/der gleiche ist. Ähnlich wie bei einem Hund: Wenn er einen Trick lernt weiß er, dass der ein Leckerli bekommt, ergo bringt ei Eregnis in Zusammenhang mit einem folgendem geschehen, dass idR die gleichen bzw ähnliche Abläufe hat.

Das Beispiel mit dem Himmel und Formationen zu erkennen, die willkürlich da sind ist übrigens kein Aberglaube sondern grob beschrieben nur Interpretationen des Gehirns auf deren Erfahrungsbasis, um Objekte schneller zu erkennen und dadrauf reagieren zu können. Das nennt sich Pareidolie.und wird sogar absichtlich in der Wirtschaft verwendet (ein bekanntesBeispiel ist Design von der Front von Autos)

Zitat von Marc_Sky:
´Da hast du bedingt recht. Unser Hirn bzw Verstand verarbeitet viel auch durch assoziazion bzw lernt erstmal dadurch. Wenn bei der schwrzen Katze (wo im übrigen auch die Richtung eine Bedeutung hat in der die läuft), Freitag der 13te, Vollmond etc kein Unglück passiert wäre, würden wir das nicht damit in ...

Und? Hast du ein mulmiges Gefühl an einem Freitag dem Dreizehnten?

@Reconquista
Joa hab ich ab und an.

@Reconquista Wo möchtest du mit der Frage drauf raus?
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Zitat von marialola:
Mich beschäftigt das Thema seit meiner Kindheit. Aberglauben war allgegenwärtig und da ich sehr sensibel war, führte er teilweise zu erheblichen ...

Das waren keine Eulen allgemein...( Kissen ect.völlig umsonst gekauft) sondern es ging um ein Eulen Tier das war der Kauz. Alle anderen Eulen sind von diesem Aberglauben völlig ausgeschlossen. Nur mal so am Rande.

Zitat von Marc_Sky:
@Reconquista Wo möchtest du mit der Frage drauf raus?

Auf nichts. Ich stelle bei mir immer wieder Aberglaube fest, obwohl ich ihn für völligen Humbug halte, und finde es faszinierend. Ich beobachte es.

Ich bin zwar absolut nicht abergläubisch, das hindert mich aber nicht daran damit zu spielen.

Salz verschüttet? Ja, ich werfe ein bisschen was davon über die linke Schulter (was meine Freundin gar nicht gut findet). Eine Leiter steht irgendwo? Wenn möglich, gehe ich nicht drunter her. Ich bin aber auch nicht wie Krösa-Maja und kriege die Panik, wenn es nicht anders geht oder ich nicht daran denke.

Man gruselt sich ja auch bei einem entsprechenden Film oder fiebert mit - obwohl klar ist, dass es nicht die Wirklichkeit ist.

Etwas weniger resistent bin ich gegenüber selbstfabrizierten Omen und Aberglauben: wenn ich z. B. was kaufe und mir vielleicht nicht ganz sicher bin, und dann noch beim Bezahlen erstmal die falsche Pin eingebe, dann kommt auch mal der Gedanke Na, sollte das vielleicht ein Zeichen sein?. Weil ich könnte das unbewusst ja selbst initiiert haben – ein Zusammenhang wäre also da.

Anders als beim Salz oder einer schwarzen Katze...

A


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