Gestern ging es bei mir emotional stark ins Tal, einen Tag vorher war eine Art Trigger, wo ich mich verletzt und wütend fühlte, gepaart mit einer düsteren Glocke der Depression.
Am Tag drauf nach der Arbeit nachmittags fing ich dann mit der Aufarbeitung an, die Energie war noch irgendwie da.
Ich hab gemerkt, dass Schreiben mir geholfen hat. In Worte fassen, erforschen, wo mich das hinführt, es zu fassen bekommen.
Danach konnte ich für mich alleine auch etwas tiefer tauchen und nachfühlen, um welches Bedürfnis und welche Verletzung es geht. Und dann kam eine Art Trauer hoch. Aber mein ganzer Körper und Nervensystem fühlte sich darin auch sehr überlastet an. Sodass ich irgendwie dachte, dass etwas Distanz dann auch wieder gut tut.
Manchmal hilft es mir auch, mir über bestimmte Mechanismen klar zu werden und ich habe nachgelesen, wie im Gehirn Sprache und Emotion verarbeitet wird und was ggf. helfen kann, besser zu verarbeiten.
Mir fällt es sehr oft schwer, in einem akuten Schub etwas zu greifen und nicht völlig überwältigt zu sein.
Aber allein die Beschäftigung wie etwas geht - hat mir irgendwie auch schon Distanz gebracht.
Ich hab gedacht, dass ich vielleicht noch so ne Art Behinderung oder Fehlschaltung im Hirn hab, aber das hab ich nicht beschuldigend gedacht, sondern eher mitfühlend, Verständnis suchend.
Ich weiß, dass ich einiges vermeide, weil bei mir oft Kleinigkeiten etwas auslösen können.
Z B löst es bei mir auch viel aus, wenn viele Menschen viel beurteilen und etwas aggressiver sind oder wirken. Ich bleibe oft in Reaktionen hängen bis es ein Gewirr ist und ich überfordert und überwältigt davon bin.
Das Erden und den Körper fühlen hilft mir dann auch wieder sehr. Entweder sowas wie von Fuß bis Kopf Körperpartien mental aufmerksam betrachten. Oder bewusst Atmen in Verbindung mit den Sinnen.
Manchmal hilft mir auch, mich zu bewegen und spazieren zu gehen, besonders wenn viel Unruhe noch da ist.
Oder eine wirklich starke Ablenkung. Wenn ich so halbwegs ruhiger bin und diese Bedrängnis nur noch so mittelmäßig da ist, hilft auch eine leichtere Ablenkung z B durch Spiele oder Serien schauen.
Wenn ich Glück habe, werde ich dann müde. Und Schlafen hilft mir auch bei Distanz und Reset. Und gestern abend wurde ich das auch, hatte zwar noch stressig geträumt und auch richtige Stressattacken im Traum gehabt, aber heute morgen war ich halbwegs fit, und über diese Gefühle der Aufregung und alles, was vom Trigger angerührt war, lag wieder eine Decke.
Aufatmen. im Alltag weitermachen.Konnte zwei Dinge tun, die ich mir vorgenommen hatte und schon etwas aufgeschoben. Jetzt bin ich noch erschöpft von dem ganzen Prozess, aber eher so auf positiv entspannte Art, bin erleichtert, dass ich es geschafft habe, diese Welle durchzustehen. Ich habe noch etwas über Emotionen regulieren gelesen heute, und nochmal versucht, mir die Techniken zu verankern, damit ich beim nächsten Mal auch wieder Dinge bereit habe.
@blue1979
Wegen dem Vermeiden von Triggern, das würde ich so als Mittelweg sehen.
Wenn ich weiß, dass mich etwas sehr arg triggert und einen richtig starken Kampf kostet, der auch sehr lange anhält, würde ich es meiden.
Aber wenn es um etwas geht, was mich - etwas- herausfordert oder eher in so eine mittlere Anspannung oder die Dauer der Belastung absehbar ist, dann würde ich es eher machen. Denn da ist ja auch lohnenswertes, was einem Freude und Energie spendet.
16.04.2025 18:48 •
x 3 #1700