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Hallo! Mein Name ist Emilia, ich bin 22 Jahre alt und ich habe folgende Frage, bei der ich wirklich hoffe, dass ihr mir helfen könnt: Ich habe wegen starken Depressionen und Borderline seit mehr als 5 Jahren Citalopram 20mg genommen. Die Wirkung davon wurde allerdings immer schwächer und es fiel mir immer schwerer, durch mein Studium zu kommen, weshalb mein Psychiater mir im November 2023 37,5mg Venlaflaxin verschrieben hat.

Seitdem fühle ich mich körperlich wie ein Wrack. Ich kann keinen Sport mehr machen, weil mein Herz sich dann sofort meldet,
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es fühlt sich dann an, als würde meine Brust explodieren oder als würde jemand mich pieksen.



Trigger

Mein Psychiater hat mir bei der Verschiebung des Medikaments natürlich nicht erzählt, dass Venlafaxin den Blutdruck drastisch ansteigen lassen und auch zu Herzrhythmusstörungen führen kann.



Als ich mich mit diesen Bedenken an ihn wandte, stellte er tatsächlich fest, dass mein Puls bedenklich hoch war (früher war mein Puls immer niedrig!) jedoch sagte er mir, dass ich nun einfach die doppelte Dosis des Medikaments nehmen sollte, um einen positiven Effekt zu erzielen.

Das habe ich eine Woche lang probiert aber bin dann sofort auf 37,5mg zurück, weil ich nicht sehe, wie das meine Herzprobleme verbessern soll, wenn ich einfach noch mehr von dem Medikament nehme, welches diese Probleme verursacht. Und ich hatte noch nie Probleme mit dem Herz oder einem erhöhten Puls. Ich bin außerdem 22 und abgesehen von meiner Psyche kerngesund. Das kann nur von dem Medikament kommen.

Ich habe nun extreme Angst um meine Gesundheit, ich vertraue meinem Psychiater nicht mehr und möchte auch nicht mehr zu ihm gehen und die anderen Psychiater bei denen ich angerufen habe, nehmen keine neuen Patienten mehr an. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Aber ich möchte dieses Medikament definitiv nicht mehr nehmen. Ich weiß aber auch nicht, wie ich wieder zu Citalopram zurückkehren kann. Wahrscheinlich muss ich das Venlafaxin erst ausschleichen, oder? Anderseits nehme ich eine 37,5mg Retardkapsel, die sich nicht teilen lässt, das heißt, ich würde die Pille dann einfach für ca. 2 Wochen komplett weglassen und dann wieder auf Citalopram umsteigen, oder?

Vielleicht habt ihr ja Erfahrungen mit dem ausschleichen von Venlafaxin und könnt mir davon berichten. Dieses Medikament kommt für mich jedenfalls definitiv nicht weiter in Frage.

Danke schonmal!

06.02.2024 12:22 • 07.02.2024 #1


2 Antworten ↓


peaceofmind210
Hey Enfant,
ich hoffe ich kann dir dazu etwas schreiben:
ich vertraue meine damaligen Psychiater auch nicht mehr, aber wenn es um eine Medikation geht, ist es wichtig da hinzuschauen. Nebenwirkungen sind manchmal so krass, kenne ich nur zu gut.

Hast du alternativ einen Hausarzt oder gibt es eine Institutsambulanz an deinem oder einem näherem Standort? Die können schneller Termine vergeben als niedergelassene FÄ und ich würde auch nicht lange mit körperlichen Beschwerden warten an deiner Stelle!
Ich z. B. habe Trevilor /Wirkstoff: Venlafaxin bis ca. Ende 2013 genommen - damals auch zeitweise in einer höheren Dosis (aktuell aber keine AD´s mehr), ich habe es damals selbst abgesetzt, es nochmal 2014 probiert, aber da kam es mir nicht mehr so gut.
Kann aber generell nur davon abraten es auch so zu machen wie ich damals. Da sollte ein Facharzt oder Arzt her und alles peu a peu veranlassen. Versuch es doch mal mit der Institutsambulanz (meist sind die angegliedert oder integriert in einer Fachklinik ).

Ich hoffe, dass es dir bald allgemein besser geht und du dein Studium mit Erfolg genießen und durchziehen kannst !

Beste Grüße

06.02.2024 14:14 • x 1 #2


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Lieber Peace of Mind,

ich danke dir für deine liebe Antwort!
ich habe leider keine Institutsambulanz in der Nähe, habe aber einen Termin mit meiner Ärztin wegen dem Herzen ausgemacht und einen weiteren mit dem Psychiater wegen dem Medikament. Ich hoffe es wird dann besser.

Liebe Grüße

07.02.2024 18:28 • x 1 #3





Dr. med. Andreas Schöpf