Hallo zusammen, nach der meiner Selbsteinweisung in eine psychosomatische Akutklinik im Sommer 24 wurde eine somatoforme Angststörung diagnostiziert. Ich lies mich, unwissend, direkt mit AD behandeln. Erst Paroxetin (führte zu extremen Nebenwirkungen), dann Venlafaxin. Habe ich bis Oktober 24 in der 112,5mg Dosis genommen, jedoch auch hier immer wiederkehrende Problematiken gehabt (Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Missempfinfungen). Dann selbstständig mit den Retardkapseln alle 2 Wochen um 12,5mg reduziert bis ich im Dezember bei 0 war. Zur Nacht nur noch 15mg Mirtazapin. Die Angststörung hatte ich durch viele therapeutische Maßnahmen mittlerweile mehr recht als schlecht im Griff. Leider habe ich in der Klinik auch meine erste Erfahrung mit Tavor gemacht. Am Anfang dachte ich nur, was für tolles Zeug. So eine kleine Pille, 0,25-0,5mg und alle Ängste waren weg. Himmlisch. Ich habe seitdem mit Tavor nie wirklich aufgehört. Ich habe es nicht täglich genommen, aber regelmäßig. Zwar nur in wirklich Minidosen 0,125-0,5mg und das so 8x im Monat, aber ich denke das ich an nicht mal der Hälfte der Situationen es wirklich gebraucht hätte. Es war manchmal halt die einfache Lösung, gerade wenn ich unterwegs oder auf Arbeit war. Zu Hause habe ich meine Techniken wo ich es fast nie brauchte, aber für unterwegs, ja da war es halt immer einfach. Ich muss dazu sagen, dass ich sehr Körpersensibel bin und daher vermutlich auch die kleinen Dosen immer ausreichten. Bis vor 4 Wochen ging es mir auch super, vor allem seit dem Wegfall von Venlafaxin. Eine heftige emotionale Situation hat mich dann aus der Bahn geworfen und Tavor hatte nur noch bedingt geholfen. Seit dem Achterbahnfahrt. 3 Tage Katastrophe (Übelkeit, Schlaflosigkeit, extreme Missempfindungen in Armen und Beine) und dann aus dem Nichts 3 Tage wieder alles gut, bis es von vorne losgeht. Ich kann mir das bis heute nicht erklären, außer, dass mein Nervensystem es gewöhnt ist, dass im Notfall Tavor da ist. Promethazin und Chlorprotixen helfen nicht wirklich. Ich habe dann aufgehört Tavor zu nehmen. Sind jetzt 10 Tage seit der letzten Tavor. Ich weiß das ich nicht abhängig bin, aber ich erlebe seit 5 Tagen immense Entzugssymptome. Ich war sogar nochmal kurz in der Klinik von damals, aber ich erlebte einen Rebound der alten Ängste und bin nach 2 Tagen wieder abgereist. War auch eh zu teuer und man wollte mir direkt starke AD geben. Heute ist der erste Tag mit nur milden Symptomen und ich hoffe, dass es so bleibt. Das ist natürlich kein Vergleich zu jemanden der täglich Tavor nimmt und das in hohen Dosen, aber ich habe mit Tabletten die Erfahrung gemacht, dass jeder einfach anders auf Medikamente reagieren kann. Ich kann nur sagen, dass ich jetzt versuche keine Tavor mehr zu nehmen. Das ich nie wieder eine nehmen werde, kann ich leider nicht ausschließen, aber dann auch nur noch im wirklichen Notfall und am besten wäre natürlich wenn solche Panikattacken gar nicht mehr eintreten. Ich versuche es weiterhin mit einer sehr gesunden und Seratonin fördernden Ernährung, Yoga, Natur, Sport, Arbeit, Psychotherapie, Körpertherapie, Hypnose usw.
P.S. Ich habe auch in der Klinik Lunivia gegen Schlafprobleme bekommen. Ebenfalls eine fantastische Wirkung. Ob es abhängig macht, da lese ich unterschiedliche Studien. Auch hier habe ich 2x pro Woche drauf zurückgegriffen. Aber auch hier ist mein Ziel, nur noch im wirklichen Bedarfsfall und am besten gar nicht mehr.
Viel erfolg Euch, Ihr seid nicht alleine!
18.04.2025 15:56 •
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