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baumfrau
Eine Freundin litt unter Ängsten, Sie wollte keine Tabletten nehmen aus Angst, aber dafür griff Sie in Ihrer Not zum Alk. und wurde zur Alk., Sie machte einen Entzug und nahm dann auch Medis gegen Angst. Sie hat nur noch selten eine Attacke und nimmt auch keine Medis mehr.

Eine andere Freundin litt unter Depressionen, Sie weigerte sich auch Medis zu nehmen, Sie war Medizinerin. Sie hat sich dann spontan das Leben genommen.

Ich habe selber mal in Psychiatrien gearbeitet und weiß, wie schnell Patienten zugdröhnt werden und einige ein Antidepressiva bekommen und dazu noch 3-6 verschiedene Antipsychiotika.

Soviel wie nötig und so wenig wie möglich, sage ich da nur.

Ansonsten muß man sich selber helfen, gerade bei dieser Erkrankung.

02.09.2012 12:47 • #21


Schlaflose
Zitat von Avalon:
Die Liste von Nebenwirkungen ist ja oft so erschreckend lang und von einer Art, wo man alleine davor schon fast Angst haben muss. Dazu dann die Ungewissheit, was dieses Zeug dann wirklich im eigenen Gehirn bewirkt - wo selbst die Experten und Studien sich widersprechen oder ungenau sind. Bei manchen Medikamenten wird erst nach vielen Jahren belegt, dass deren Wirkung doch nicht so toll war oder gewisse Nebenwirkungen unterschätzt wurden.


Man muss aber doch etwas erst einmal ausprobieren, bevor man strikt dagegen ist. Wenn man selbst die Erfahrung gemacht hat, dass man schlimme Nebenwirkungen hatte, dann kann ich verstehen, wenn man keine mehr nehmen will, aber von vorneherein dagegen zu sein, weil man Nebenwirkungen haben könnte und weil man nicht weiß, was es im Gehirn ausrichten könnte, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Ich ärgere mich maßlos, dass ich in den ersten Jahren meiner Schlafstörungen an 2 Therapeuten geraten bin, die Medikamente ablehnten und ich dadurch unnötig mehrere Jahre ein Martyrium durchleiden musste. Denn geholfen haben die Therapien null. Als ich dann endlich mit den ADs anfing, habe ich natürlich den Beipackzettel gelesen, aber mir war das alles egal, mir ging es so hundsmiserabel, und ich wollte endlich wieder schlafen können oder von mir aus an den Nebenwirkungen sterben, aber ich musste es zumindest ausprobieren. Und siehe da, außer ein paar Tage Schwindel, Benommenheit und Übelkeit ist nichts passiert, außer dass ich endlich gut schlafen konnte.
Das Ganze ist jetzt fast 14 Jahre her und ich nehme immer noch welche, zwar eine stark reduzierte Dosis, aber ich lebe noch, mein Gehirn arbeitet noch genauso gut wie früher, meine Blutwerte sind immer in Ordnung, und wenn sich in 20 Jahren irgendwelche Spätfolgen bemerkbar machen, ist mir das egal, Hauptsache bis dahin ist es mir gut gegangen.
Ich finde, jeder sollte sich die Chance geben, sein Leid mit Medis zu lindern, statt jahrelang mit seinen schlimmen Symptomen das Leben zu versauen. Natürlich sollte man nebenher auch eine Therapie machen, aber nur auf Therapie zu vetrauen ist, wenn man von dem ausgeht, was hier so über Erfolge von Therapien geschrieben wird, ziemlich naiv.

Viele Grüße

02.09.2012 15:43 • #22


A


Medikamente ja oder nein?

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Christina
Zitat von cocojan:
Zitat von Christina:
Zitat von Valencia:
Wenn ich nun aber die entsprechenden Medis nehme darf/kann ich eigentlich nicht mit dem Auto fahren. Tja, schöne Sch .....

Da ist guter Rat teuer .....
Gilt nur für Benzos.



das stimmt so ja wohl nicht. wieso steht dann bei den anderen Medikamenten im Beispackzettel der abschnitt, dass die fahrtüchtigkeit herabgesetzt ist usw?
Nachlesen: Anfangs herabgesetzt sein kann und dass dies doch bitte zu beachten sei. Steht übrigens auch bei diversen Nichtpsychopharmaka. Aber einzig bei Benzos wird im Falle eines Unfalls der Nachweis im Blut ähnliche Konsequenzen haben wie eine Alk.. Bei allen anderen Medikamenten ist die Sedierung nämlich eine unerwünschte Nebenwirkung und das Mittel individuell nicht geeignet, wenn diese Nebenwirkung dauerhaft anhält.

Liebe Grüße
Christina

02.09.2012 16:25 • #23


A
Hi Schlaflose,
es ist sicherlich sinnvoll, wenn man es selbst ausprobiert, bevor man diese Entscheidung trifft.

Persönlich habe ich dies damals sogar selbst ausprobiert, was ich aber in der Regel verschweige, da dies damals eine Verzweiflungstat war - mir war damals auch alles egal .
Ich hatte damals zufällig die Gelegenheit durch eine Bekannte an Antidepressiva zu kommen, die sogar sehr häufig bei diesen Ängsten und Depressionen verschrieben werden - ich hätte sie also auch vom Hausarzt verschrieben bekommen, wohin ich aber wegen der Angst nicht gehen konnte .
Ich wollte einfach ausprobieren, ob dies eine Möglichkeit sein könnte. Ich wählte die kleinste mögliche Dosierung, aber schon am folgenden Tag bekam ich diese schreckliche Benommenheit und Schwindelgefühle so dass ich mich da noch viel schlechter gefühlt habe.
Danach habe ich das Zeug in der Mülltonne versenkt und war mit dem Thema für alle Zeiten durch

02.09.2012 16:38 • #24


Schlaflose
Zitat von Avalon:
Ich wollte einfach ausprobieren, ob dies eine Möglichkeit sein könnte. Ich wählte die kleinste mögliche Dosierung, aber schon am folgenden Tag bekam ich diese schreckliche Benommenheit und Schwindelgefühle so dass ich mich da noch viel schlechter gefühlt habe.


War ja bei mir auch so, aber ich hatte im Beipackzettel gelesen, dass das eine häufige anfängliche Nebenwirkung ist, und nach einiger Zeit aufhört und das hat mir deswegen keine Sorgen bereitet. Ich hatte den Zeitpunkt für das Einschleichen extra in die Ferien gelegt, weil ich von vornherein wusste, dass ich in diesem Zustand nicht arbeiten kann.
Wenn man sich gut informiert, bevor man anfängt, weiß man, was auf einen zukommt und das nimmt einem die Angst, mir zumindest.

Viele Grüße

02.09.2012 16:56 • #25


M
Zitat von Schlaflose:
Ich würde behaupten, dass bei denjenigen die so absolut gegen Medikamente sind, dies ihre Angsterkrankung widerspiegelt. Man hat Angst vor den Medikamenten, vor ihren (Neben)wirkungen, vor Kontrollverlust usw. und vermeidet sie. Man geht von vornherein davon aus, dass die böse Pharmaindustrie einem vorsätzlich schaden möchte und nur darauf aus ist, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das grenzt schon fast an Verfolgungswahn.

Viele Grüße


Ich bin nicht grundsätzlich nicht gegen Medikamente, habe vor 2 Jahren wo es mir so schlecht ging auch welche genommen. Aber irgendwo stimmte da doch die Logik nicht..
Habe mich mit Medis total gut gefühlt, und meine Therapie wahrscheinlich nicht ernst genug genommen. Deshalb ist es wohl bei mir zu diesem heftigen Rückfall gekommen.
Jetzt will ich versuchen ohne Medis eine Therapie oder sogar eine Reha zu machen, um meine Ängste bewusst ( und nicht durch Medis unterdrückt ) anzunehmen.

02.09.2012 17:31 • #26


A
Zitat von Schlaflose:
War ja bei mir auch so, aber ich hatte im Beipackzettel gelesen, dass das eine häufige anfängliche Nebenwirkung ist, und nach einiger Zeit aufhört und das hat mir deswegen keine Sorgen bereitet. Ich hatte den Zeitpunkt für das Einschleichen extra in die Ferien gelegt, weil ich von vornherein wusste, dass ich in diesem Zustand nicht arbeiten kann.
Wenn man sich gut informiert, bevor man anfängt, weiß man, was auf einen zukommt und das nimmt einem die Angst, mir zumindest.

Vielleicht wolle ich damals unbewusst gar nicht, dass dies wirklich funktioniert, da dies bedeutet hätte, dass ich dann zu einem Arzt hätte gehen müssen, um mir mehr Antidepressiva verschreiben zu lassen - mein Vermeidungsverhalten war schon immer viel kreativer, als ich .

02.09.2012 17:43 • #27


Schlaflose
@momi

Das kann ich ja nachvollziehen. Was mich auf die Palme bringt ist, wenn jemand aus Prinzip dagegen ist und es dann auch noch so hinstellt, dass diejenigen, die Medikamente nehmen, charakterlich zu schwach sind, um es ohne zu schaffen und dass es so eine Art Heldentat und charakterliche Größe ist, wenn man darauf verzichten kann.

Ich jedenfalls nehme gern die Errungenschaften der modernen Medizin in Anspruch und möchte mir nicht vorwerfen, ich hätte etwas nicht versucht, um meine Situation zu verbessern.

Viele Grüße

02.09.2012 17:58 • #28


C
Zitat von cocojan:
Zitat von Christina:
Zitat von Valencia:
Wenn ich nun aber die entsprechenden Medis nehme darf/kann ich eigentlich nicht mit dem Auto fahren. Tja, schöne Sch .....

Da ist guter Rat teuer .....
Gilt nur für Benzos.



das stimmt so ja wohl nicht. wieso steht dann bei den anderen Medikamenten im Beispackzettel der abschnitt, dass die fahrtüchtigkeit herabgesetzt ist usw?
Das steht sogar bei einigen pflanzlichen Mitteln im Beipackzettel. Und eben auch bei Chemie. Deswegen DARF man aber Auto fahren. Der Hinweis bedeutet nichts weiter, als das man es abschätzen sollte und es ist ein Hinweis auf es könnte die Fahrtüchtigkeit herabsetzen.... Muss aber nicht. Das man nicht darf, sthet dort nie.

Aber im Gegensatz dazu, selbst bei nicht BtMG Medikamenten, wie eben Benzos oder Tilitin und ähnlichen steht ganz klar ... Sie dürfen nicht Auto fahren oder Maschienen bedienen! Und auf solche Medikamente kann auch bei Kontrollen getestet werden.

Beispiel, um das zu verdeutlichen: Wer als Gefangener im offenen Vollzug ist, der kann, wenn er nach dem Ausgang wieder in die JVA kommt, getestet werden und das wird auch oft gemacht. Verboten ist dann hier logischerweise Alk., alle harten Dro. (z.B. Dro., Dro., Gras, Dro., Dro. etc.), aber auch Medikamente wie Benzos, Opiate, Opioide und Ritalin (BtMG) etc. Wenn da einer nur Tavor genommen hat, der kommt nie wieder raus aus dem offene Vollzug und wahrscheinlich wird er in eine geschlossene JVA verlegt.
Hier werden also quasi (für uns) simple Medikamente wie harte Dro. eingestuft.

Für Baldrian oder irgendwelche AD oder Neuroleptika würde sich dagegen kaum wer interessieren und dafür gibt es auch keine Tests. Auch nicht bei Verkehrskontrollen.

Man muss hier also sehr genau unterscheiden.

02.09.2012 18:21 • #29


C
sollten aber in den ersten wochen der medi-einnahme nebenwirkungen auftreten, wie z.b. schwindel und benommenheit o.ä., dann wäre es ja wohl unverantwortlich in einem solchen zustand auto zu fahren und nix is mit therapie in der zeit.

02.09.2012 20:54 • #30


C
Manche warten 8-10 Monate auf einen Termin für Therapie, gehen arbeiten, 2 Kinder, Alleinerziehende, fahren Auto. Etwas Müdichkeit oder Schwindel und dann Auto fahren ist dann wohl das geringste Problem.

Als ich in der Tagesklinik war, da gab es etliche, die nahmen 1-3 AD und mehrfach die Woche Tavor und jeder fuhr Auto. Hat keinen interessiert, auch die Ärzte nicht.

02.09.2012 21:03 • #31


baumfrau
Ich hatte mehrere Klinikaufenthalte und fragte, ob ich mit meinem Auto fahren dürfte, es wurde mir gesagt, das ich das selber entscheiden und verantworten müsse. In einer anderen Klinik mußte ich vorher beim Arzt vorsprechen und auch unterschreiben, das ich es selbst verantworte.

Ich habe seit 23 Jahren einen Führerschein und hatte immer ein Auto und war
unfallfrei.

Bis ich selber merkte, das ich zur Gefahr werde, letztes Jahr, habe ich 3x rechts vor links übersehen, da wurde es knapp. Dann bin ich 2x über eine rote Ampel gedüst, 1x hielt mich die Polizei an. Da gab ich mein Auto ab. Man merkt selber, wenn man es erstmal lassen sollte. Ich war immer eine sichere Fahrerin, aber die Ängste machte mich unsicher und die Konzentration und Reaktion war nicht mehr so da und auch die Medis verursachten Benommenheit.

02.09.2012 21:13 • #32


C
Ich halte absolut nichts davon! In einer Akutphase und wenn man wirklich nicht weiter weiß, dann kann man ruhig mal für einige Wochen das Zeug nehmen, aber dann auch wieder absetzen. Bei mir war das so, dass man erstmal gar nicht wusste, das ich unter Panikattacken litt. Bis das herausgefunden wurde vergingen ca. 1-2 Monate. Als ich dann wusste, was das ist und wie man damit umgeht, dann ging es mir schlagartig besser. Die Unwissenheit hat bei mir teilweise diese Panik ausgelöst. Als alles klar wurde, hat sich mein Zustand und meine Panikattacken dratitisch reduziert. Medikamente finde ich grundsätzlich Mist, nur eben in solchen Fällen wie z.B. bei mir evtl sinnvoll.

Was ich allerdings absolut nicht nachvollziehen kann ist, warum viele Ärtze unglaublich positives über die ganzen Psychopharmakernblablublas und Tablleten-Humbug sprechen und diesen Mist ihren Patienten Monate oder gar Jahre, wenn nicht auch ein ganzes Leben lang verschreiben!! Nein Danke kann ich da nur sagen!! Die Ärtze sollen den schei. lieber selber schlucken und nicht den Körper anderer damit auf Dauer vergiften!

Wie das hier schonmal erwähnt wurde. Panikattacken sind im Grunde reine Kopfsache. Wenn man sich seinen Ängsten stellt und sich damit ausführlich beschäftigt, dann werden sich die Attacken schon von ganz allein reduzieren und irgendwann dann auch komplett einstellen. Davon bin ich Überzeugt!

Dann gibt es ja noch 10000 Nebenwirkungen und Wechselwirkungen (wenn man mehrere Medis einnimmt). Sodbrennen, Durchfall, Blutdruck und und und ... !! Schrecklich! Und wenn man kleine Beschwerden beim Therapeuten erwähnt, dann will er sofort die verdammte Dosis der Medis erhöhen, erhöhen ... und nochmals erhöhen bis man dann irgendwann kollabiert. Sorry, aber dass ganze macht mich so wütend, da könnt ich platzen!

Fazit: Ich sag mal so... Man kann Medis nehmen, aber nur wenn es wirklich nicht anders geht, wie in meinem Fall. Aber um Gottes Willen nicht Monatelang und auf keinen Fall ein ganzes Leben lang, so wie das viele Ärtze leider machen wollen. Am Besten, wenn man gar die Finger davon weg lässt.

24.09.2012 15:27 • #33


A


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