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Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) verursachen während der Einnahme bei sehr vielen Leuten Sexualstörungen. Dies ist weithin bekannt und steht auch in der Packungsbeilage. Was jedoch nur die wenigsten wissen und wovor auch nirgends gewarnt wird: Die sexuellen Störungen verschwinden bei einigen Personen auch nach dem Absetzen des SSRI nicht.

Nebst SSRI können mindestens auch SNRI (Selektiver Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer) und eventuell SSRE (Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Erhöher [Stablon]) bleibende Sexualstörungen verursachen.

Dieser Medikamentenschaden läuft unter der Bezeichnung PSSD (Post-SSRI Sexual Dysfunction, übersetzt: Post-SSRI sexuelle Funktionsstörung). Folgende Symptome sind typisch für PSSD (brauchen nicht alle zusammen vorhanden zu sein, oft sind es aber mehrere davon):
- verminderte oder nicht vorhandene Libido
- Impot. oder reduzierte Vaginalbefeuchtung
- Schwierigkeiten, eine erek. oder sexuelle Erregung hervorzurufen oder aufrechtzuerhalten
- andauernde genitale Erregungsstörung trotz fehlender sexueller Erregtheit
- schwacher, verspäteter oder fehlender Orga. (Anorgasmie)
- Orga. ist weniger oder überhaupt nicht befriedigend (ejakulatorische Anhedonie)
- vorzeitiger Orga.
- verminderte Empfindlichkeit des P., der *beep* oder der Kli.
- genitale Gefühlstaubheit
- keine oder verminderte Reaktion auf sexuelle Reize vermindertes Sperma-Volumen
- Dauererektion (Priapismus)

PSSD kann nach dem Absetzen des SSRI Wochen, Monate, Jahre und länger andauern.

Die genaue Ursache von PSSD ist noch nicht definitiv bekannt. Momentan deutet aber vieles darauf hin, dass SSRI das Gehirn auf genetischer Ebene permanent verändern (und zwar u.a. die Serotonin-Rezeptoren). Bei Nagetieren zumindest wird dieser Defekt erwiesenermassen vererbt. Es ist davon auszugehen, dass es sich beim Menschen gleich verhält. Es besteht somit die reelle Gefahr, dass PSSD auf die Kinder übertragen wird.

Wie häufig PSSD eintritt, ist ebenfalls nicht ermittelt. Es handelt sich jedoch definitiv nicht um absolute Einzelfälle; dafür gibt es einfach zu viele PSSD-Leidende. Zum Glück scheint aber nur eine Minderheit betroffen zu sein.

Die grosse Mehrheit der Ärzte weiss nichts von PSSD. In aller Regel wird einfach angenommen, die Sexualstörungen seien pychischer Natur. Das trifft teilweise sicher auch zu, aber nicht bei PSSD - einem neurologischen Problem.

In der Forschung ist die Existenz von PSSD mittlerweile auch anerkannt. Es existieren zahlreiche wissenschaftliche Studien, die PSSD belegen (vgl. dazu den Wiki-Artikel). Leider dringt dieses Wissen gar nicht, bzw. viel zu langsam an die Öffentlichkeit. Man lernt normalerweise erst von PSSD, wenn es schon zu spät ist. Nebst weitergehender Forschung ist es deshalb dringend nötig, die Leute über PSSD aufzuklären.

Momentan sind keine Therapien/Heilmittel bekannt, die PSSD beheben. Immerhin erholen sich einige Betroffene mit der Zeit von alleine und anderen helfen bestimmte Substanzen (Vitamine, Aminosäuren, Heikräuter). Zudem sind Experimente mit Nagetieren im Gange, die zu vorsichtigem Optimismus Anlass geben (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1943 ... d_RVDocSum).

Es geht uns nicht um Angstmacherei oder Antidepressiva-Bashing, sondern darum, dass die Leute eine informierte Entscheidung treffen können, wenn es um SSRI co. geht. Und PSSD ist nun mal ein möglicher Folgeschaden. Dass das Wissen um PSSD Personen vor sehr schwierige Abwägungen stellen kann, ist unbestritten; aber die Realität lässt sich nicht ändern. Um unsere Selbstverantwortung als Patienten wahrnehmen zu können, müssen wir wissen, was wir uns überlegen, einzunehmen.

Wir haben vor kurzem eine deutschsprachige Selbsthilfe-Gruppe für PSSD-Betroffene gegründet. Sie findet sich unter http://de.groups.yahoo.com/group/SSRIsex_German/ Wir würden uns sehr freuen, wenn Personen, die unter sexuellen Problemen nach dem Absetzen von Antidepressiva leiden, beitreten würden. So können wir uns austauschen und zusammen nach Lösungen suchen. Die Seite ist noch im Anfangsstadium. Wir haben aber vor, nach und nach einige Dokumente aufzuschalten. Vor allem jedoch hoffen wir auf neue Mitglieder, um gemeinsam die Sache anzugehen.

Unser Vorschläge an alle, die etwas in Sachen PSSD unternehmen möchten:
- Ärzte (v.a. Psychiater und Neurologen) auf die Problematik ansprechen, am Besten unter Vorlage des Wiki-Artikels, der auf Fachliteratur verweist.
- Wenn ihr jemanden kennt, der von PSSD betroffen ist oder es sein könnte: Bitte auf PSSD aufmerksam machen.
- Wenn ihr selber an PSSD leidet, es eventuell auch noch den Arzneimittelbehörden melden.

Achtung! Bitte auf Grund dieses Beitrags ja nicht die Behandlung mit SSRI abbrechen! Wenn überhaupt sollte dies stets mit der behandelnden Fachperson abgesprochen werden und allenfalls langsam geschehen. Im Übrigen könnte ein zu schnelles Absetzen die Entstehung von PSSD unter Umständen sogar begünstigen, nebst allen anderen z.T. gefährlichen Nebenwirkungen.

Noch ein paar Links zu PSSD:
- http://de.wikipedia.org/wiki/PSSD informativer deutschsprachiger Wikipedia-Eintrag
- http://de.groups.yahoo.com/group/SSRIsex_German/ deutschsprachige Selbsthilfe-Gruppe
- http://health.groups.yahoo.com/group/SSRIsex/ englischsprachige Selbsthilfe-Gruppe


Freundliche Grüsse

20.11.2009 15:26 • 17.10.2022 #1


28 Antworten ↓


O
Hallo north4

Betreffen diese neuen Erkenntnisse auch das Medikament CITALOPRAM ?

Denn wenn ja, dann wird mir nun klar, warum nicht nur meine Depressionen, sondern auch meine Beziehungsängste/Störungen (unerfüllbare Wünsche nach Nähe und Zuneigung und natürlich auch mehr) verschwunden sind (unterdrückt wurden/werden).

Vorab ein liebes Danke für jede weitere Information dazu, omega

20.11.2009 16:27 • #2


A


Bleibende Sexualstörungen durch SSRI - Antidepressiva (PSSD)

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N
Hey omegaman

Ja, Citalopram zählt zu der Wirkstoffgruppe: SSRI
Mir gehts genauso wie dir !

Wenn du die Lust und Kraft hast melde dich doch bei unserer
deutschen Selbsthilfegruppe an. Wir freuen uns über jeden
der etwas zu berichten weiß.

Schöne Grüße

20.11.2009 16:37 • #3


O
Danke north4

Ich habe das Medikament erst vor zwei Wochen (eigenmächtig) wieder abgesetzt.
Hatte es zuvor etwa 13 Monate lang genommen (40mg täglich).

Der Grund für mein Absetzen war aber eigentlich ein Anderer.
Mich hat das Antidepresiva zu friedlich gemacht, meine Frühwarnsysteme waren nicht mehr in funktion.
Ich habe daher zu meinem Schaden einige Tiefschläge, privat und im Berufsleben, einfach wie Gottgegeben hingenommen.

Es gibt auch ein Beitrag von mir, hier im Forum, dazu.

Liebe Grüsse, omega

20.11.2009 17:58 • #4


elster
Ich nehme seit 2002 SSRI und habe definitiv keine Beschwerden, nicht mal annähernd.

20.11.2009 17:58 • #5


O
Hallo elster

Ich glaube es geht auch nicht so sehr um Beschwerden im Sinne von den klassischen körperlichen Nebenwirkungen, wie sie auf dem Beipackzettel beschrieben werden.

Es geht um die Dinge, die einfach fehlen, und die man dann (betäubt) auch nicht mehr vermisst.

Liebe Grüsse, omega

20.11.2009 18:46 • #6


elster
Ich kann eigentlich nicht sagen, das ich betäubt irgendwas vermisse in meinem Leben, das läuft schon recht passabel, nicht nur in sexueller Hinsicht, auch menschlich

20.11.2009 18:51 • #7


N
@ omegaman
Genau es wird eine Art hermdrömeln. Dinge die vor der Einnahme, troz Depression, spass gemacht haben sind nicht mehr so toll.
Ich habe zwar eine Freundinn, aber das verlangen nach Nähe, Zuneigung und Gefühl ist nicht mehr so ausgeprägt... es gibt keine wirklichen einschneidenen Erlebnisse mehr.
Wo schlechte Gefühle sind können auch Gute existieren. Ying und Yang

@elster
Das Problem betrifft auch nicht jeden ! Wir vermuten bzw. die Forscher auch, dass spezielle Serotoninrezeptoren überschwemt werden ( 5HT1a/b)
die haben eine Art Speicherfunktion und drossel die Empfindlichkeit gegenüber Serotonin. Diese Funktion die über den Zeitraum der Einnahme ja auch erwünscht ist, geht bei einigen Menschen leider nicht mehr zurück...

Theoretisch könnte man diese wieder freilegen indem man Antagonisten einsetzten würde. Diese Stoffe wurden bisher erst an Raten erfolgreich getestet.

Der deutsche Wikieintrag über SSRI:
Youtube Video von einem Betroffenen:

20.11.2009 19:07 • #8


O
Hallo north4

Jetzt, wo du es beschreibst, sehe ich es bei mir rückwirkend auch so.

Ich habe vor der Medikamenteneinnahme trotz extremer Depressionen für mich noch sehr viel gemacht (Hobby, Computergrafik und Anderes).

Und wenige Tage nachdem ich das Medikament abgesetzt habe, da habe ich fast meine ganze Wohnung (positiv) umgebaut und sogar eine 30 Jahre alte Elektrogitarre (also Hobby) komplett restauriert.

Was den sexuellen Aspekt angeht, so kann ich leider nichts sagen.
Wegen meiner Beziehungsängste habe ich noch niemals Sex gehabt.

Liebe Grüsse, omega

20.11.2009 19:20 • #9


M
hallo zusammen,

also ich nehme seit Februar Cialopram und zwar 20mg am Tag.
Seitdem habe ich kaum noch Verlangen nach Zuneigung, Kuscheln oder Sex. Die Beziehung zu meinem Freund leidet natürlich darunter, bin richtig gefühlskalt geworden.
Vor dem Citalopram war ich das komplette Gegenteil.

Meint Ihr das liegt echt alles am Citalopram?
Hab schon versucht es abzusetzen, aber dann kamen meine Ängste wieder extrem zurück und ich hab es weitergenommen.
Würde mich freuen eure Erfahrungen zu lesen!

liebe Grüße
meffi

20.11.2009 21:12 • #10


N
Hey meffi

Mir gings unter der Einnahme genauso... meiner Meinung nach hat es keinen Stimmungsaufhellende wirkung ! es dämpft stark die Emotionen: nichts haut dich wirklich vom Hocker, aber es kann dir auch nicht wirklich emotional etwas passieren.
Mach dir bitte keine Sorgen, wenn du es langsam ausschleichst hast du gute Chancen die Post-Nebenwirkungen zu vermeiden/verringern.

Leider, so musste ich es feststellen, meinen viele Ärzte es liegt noch an einer vorhandenen Depression (dachte ich auch mich haut die Emotionslosikeit viel mehr aus dem Hocker, die vor meiner Depressionbehandlung noch nicht da war) Sie wollen am liebsten weiter Medikamente geben ohne die Ursachen wirklich herauszufinden.
Ich versuche selbstständig herauszufinden warum ich in bestimmten Situation so reagiere (Angst, Unwohlsein) eine Gesprächstherapie ist denke ich mehr angebracht.

Leider ist es ein großes Problem das das Umfeld ( Schule, Eltern, Arbeit, Freunde) schwer mit solcher art Krankheit schwer umgehen können. Es ist nunmal kein Beinbruch...

Alles Gute

20.11.2009 22:00 • #11


O
Hallo

Also ich kann mich da nur voll und ganz anschliessen.

Anfangs war ich von Citalopram begeistert, denn meine Depressionen (ich hatte vorher die Absicht mein Leben zum 17 Juni 2009 -50ster Geburtstag- zu beenden) waren nahezu vollständig verschwunden. Körperliche Nebenwirkungen hatte ich in der Einschleichphase und danach auch keine.

Nun habe ich zwar meine Depressionen wieder, werde Nachs bis zu 10 mal schweissgebadet wach, aber ich fühle und lebe.

Liebe Grüsse, omega

21.11.2009 11:21 • #12


M
Ich finde auch, dass das Citalopram irgendwie ruhigstellt, man kann nur noch schwer Gefühle zeigen, alles ist mir egal

Manchmal frag ich mich ob das Cita überhaupt ne positive Wirkung hat, dachte mit Antidepressiva wäre ich wenigstens ein bisschen besser gelaunt. Mein Neurologe meint aber ich soll es auf jeden Fall noch bis zum Frühjahr nehmen und dann nochmal versuchen es abzusetzen.

Aber mich macht diese Gefühlskälte total fertig. Und wenn es nach meiner Therapeutin ginge müsste ich das Medi sofort absetzen


@omegaman

auch wenn ich nicht so überzeut vom Cita bin, bin ich doch froh, dass es Dir geholfen hat!! Mit den Depris werden wir auch noch fertig!!

meffi

21.11.2009 12:26 • #13


O
Ja, den Depressionen MIT Gefühl (also ohne Betäubung) die rote Karte zeigen,
so sehe ich es heute auch.

21.11.2009 12:52 • #14


N
ja das hatte ich auch nach der ersten einnahme ! mir wurde eiskalt am körper ich wurde saumüde. mein bestes stück hat sich zusammengezogen und wurde eiskalt/gefühlstaub; ich hatte extrem geweitete pupillen, war immer irgendwie neben der spur, hatte manchmal extremes kribbeln über den ganzen körper, später mit bluthochdrück und drückendes gefühl in der lungengegend, nachts extremes schwitzen( mein ganzes bett war nass), ich wurde total emotionslos( mein opa lag im krankenhaus mit krebs... hat mich kalt gelassen), teilweise bewegungsstörungen, keine freunde mehr über gutes essen, kino, spiele, party... irgendwie alles einheitsbrei, keine ero. gedanken mehr kein bedrüfniss mehr nach liebe... einfach ein gefühlsloser zombie.

meine persönliche vermutung:
unser serotoninspiegel war vollkommen normal (depressionen können verschiedene ursachen haben siehe radiobeitrag) wenn nicht sogar erhöht. die zusätzliche erhöhung durch den wiederaufnahme hemmer des serotonins hat die konzentration im synaptischen spalt so stark erhöht das die darunterliegenden rezeptoren föllig überreizt wurden. die autorezeptoren 5ht1a etc. haben mit einer downregulation reagiert. dieser schaden kann nicht behoben werden, da diese autoreceptoren nur nachgeschaltet sind. zusätztlich werden auch die 5ht2a rezeptoren im zentralen nervensystem verringert(weniger angst, emotionen etc.) sind die folge.


wofür die einzellnen rezeptoren gut sind und was sie mit deinem befinden sowie körperfunktionen zu tun haben kannst du hier nachlesen.

http://en.wikipedia.org/wiki/5-HT_receptor#Subtypes


was bei der einnahme von ssri in deinem kopf passiert hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin- ... e_Adaption

das der pharma das problem bekannt ist hier:


http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1943 ... d_RVDocSum


vergleiche einmal die rezeptoren und die hier aufgeführten nebenwirkungen.

http://en.wikipedia.org/wiki/Ssri#General_side_effects

wie ein sertoninsyndrom aussieht und was da alles passiert, ich hab persönlich nachts zb. derbe geschwitzt, drückendes gefühl in der brust interessanter beitrag über antidepressiva im deutschlandfunk, empfehlenswert!

http://www.dradio.de/aodflash/player.ph ... =1065917/

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/1065917/


endronax ( reboxetin ) ist übrigens wirkungslos

http://iqwig.de/index.981.html



ich persönlich habe das medikament(citalopram) genommen ohne zu wissen das dies passieren könnte (pssd). ich habe über ein jahr lang, auch noch nach der einnahme gedacht das ich sowas wie eine depressive phase hatte und deshalb meine libido so im keller war und ich keine richtige erek. bekam( oder nur bei direkter berührung ). keine ero. gedanken nix. die hatte ich vor der einnahme egal wie beschiessen ich mich gefühlt habe ! daraufhin fand ich diese selbsthilfe gruppe mit mitlerweile über 2200 mitgliedern. da ich kein englisch genie bin habe ich mit teephos selber eine eigene gruppe aufgemacht. heute versuchen wir eine lösung für das problem zu finden, sowie einen guten interessierten neurologen.

wer die kraft aufbringen kann. ihr seid herzlich willkommen.

http://de.groups.yahoo.com/group/SSRIsex_German/


schöne grüße

09.12.2009 01:28 • #15


N
PS: Ich wurde darauf hingewiesen einmal die Betroffenen Medikamente aufzulisten (wer sich nicht sicher ist guckt seinen Wirkstoff bei Wikipedia nach)

Als Generika bezeichnet man ein Arzneimittel, das eine wirkstoffgleiche Kopie eines bereits unter einem Markennamen auf dem Markt befindlichen Medikaments ist.


SSRI:

* Citalopram (Cipramil®,CitaLich®,Citalogamma®,Citalon®,Futuril ®,zahlreiche Generika)
* Escitalopram (Cipralex®)
* Fluoxetin (Fluctine®,Fluxet®, Generika,)
* Paroxetin (ParoLich®,Paroxalon®,Paroxat®,Seroxat®, Generika)
* Sertralin (Zoloft®, Generika)
* Fluvoxamin (Fevarin®, Generika)
* Trazodon (Trittico®, Generika)


SNRI:

* Atomoxetin (Strattera®, Indikation: ADHS)
* Reboxetin (Edronax®)
* Maprotilin (Ludiomil®)

17.12.2009 22:09 • #16


F
Ich nehme seit 8 Jahren SSRIs und hatte eine 2 monatige Pause gemacht. In dieser Pause hat sich meine Orgasmusfähigkeit wieder verbessert. Ob sie allerdings besser wäre wenn ich nie SSRIs genommen hätte kann ich natürlich nicht beurteilen. Immerhin nehme ich 8 Jahre diese Medikamente und durch die körperliche Alterung verringert sich normalerweise auch die sexuelle Leistungsfähigkeit.
Interessanter Weise haben Medikamente wie viag** oder cial** überhaupt keine Wirkung bei SSRI-bedingter Impot.. Ich habe beide mal ausprobiert aber es wirkte einfach nicht, obwohl die sexuelle Stimmulation erfolgte.
Antidepressiva wirken halt nur im Gehirn und nicht auf die Sexualorgane, viag** allerdings wirkt nicht im Gehirn, daß müsste es aber um den SSRI-verursachten Defizit entgegenzuwirken.
Ich bin zwar immer noch Orgasmusfähig, allerdings stark verzögert und mit Erregtionsproblemen. Dazu kommt noch eine verminderte Reizempfindung am Gl.. Ich spüre halt weniger.
Nun muss man abwägen, will man ein Leben ohne Ängste und Depris oder ist einen der Sex wichtiger.

(Die Sternchen musste ich machen, weil das Board diese Markennamen von Pfizer bzw. Lilly nicht akzeptiert hat)

23.12.2009 01:19 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

N
hab ich das richtig verstanden, du bekommst deine orgasmussfähigkeit sowie die reizempfindung zurück wenn du das medikament pausierst ?

alle diese sachen wirken übrigens in unserem gehirn.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sildenafil

diese sachen funktionieren bei pssd aber nicht weil sie nicht an der richtigen stelle ansetzen. es wird legentlich eine errektion ermöglicht, aber keine ero. gefühle oder gedanken ( libido allg. ).

dort könnte man, so wie es schon erfolgreich probiert wurde, mit antagonisten an den serotonin rezeptoren ansezten, die durch die ssri desensibilisiert worden sind ( überreizung durch zuviel serotonin im synaptischen spalt )

23.12.2009 03:57 • #18


N
Die Studie an Mäusen zeigt ja das ein starker Antagonist an den 5-HT1a Rezeptoren (Serotonin) eine !visuelle kontrolierte sexuelle Stimulation auslösen und vor einem Rückfall schützen.

Das PSSD Problem umfast diesen Bereich sehr stark durch die Fehlende Erregungsweiterleitung wird der Sex als unbefriedigend erlebt.
Durch die Möglichkeit mit einem Antagonisten die Agonistenwirkung des SSRI rückgängig zu machen: heist das Dauerrauschen im synaptischen Spalt, das durch zuviel Serotonin ausgelöst wird, rückgängig machen. Zuviel Signalübertragung (Erregungsweiterleitung) erschwert das gezielte Warnehmen einer Stimulation.
Sehr feine Wahrnehmungsorgane wie die Haut(erogene Zonen), Augen(vissuell), riechen(Pheromone), Psyche(Erregung, Lust) sind dadurch als erstes Betroffen. Das Serotoninsystem verdrängt zusätzlich andere wie zb. Dopamin, durch eine erhöhte Signalstärke werden andere Signale, die an der Nervenzelle anliegen, verdrängt. Dopamin ist wiederrum sehr wichtig für den Orga. etc....

Wer glaubt davon betroffen zu sein, kann sich hier viele weiter Informationen anschauen

http://de.groups.yahoo.com/group/SSRIsex_German/

08.03.2010 13:09 • #19


S
Also ich nehme seit 4 Wochen Zoloft 25 mg jeden Tag. Am Anfang klar alle Nebenwirkungen die es so gibt und nicht gibt, auch keine Lust mehr.

Da konnte meine Frau *beep* vor mir tanzen es regte sich nichts. Mittlerweile ist es so, das wenn ich daran denke es sich wieder was regt .

Auch es sich selber machen geht wieder und auf optische Reize reagiere ich auch schon wieder. Aber eben nicht mehr so doll wie früher.


Also kann man nicht generell sagen das es mit SSRI nicht geht, jeder Mensch ist halt anders und ich denke auch mal es liegt an der Dosierung des SSRI .

Wie gesagt ich nehme ja ne MINI Einheit.

09.03.2010 19:19 • #20


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Dr. med. Andreas Schöpf