Pfeil rechts

T
Hallo zusammen,

ich bin hier, um mir mal ein paar Einschätzungen von unbeteiligten Personen zu holen. So langsam wird meine Ex-Beziehung nämlich zum großen Durcheinander.

Ich, Anfang 30, habe knappe 10 Monate lang eine sehr intensive Beziehung mit einer 28jährigen geführt. Wir kannten uns bereits vor der Beziehung flüchtig. Sie hat eine etwas wilde Vergangenheit, weshalb ich lange Zeit Hemmungen hatte, mit ihr eine Beziehung einzugehen. Ich habe in meiner letzten Beziehung schlechte Erfahrungen gemacht (meine Ex vor ihr war Borderlinerin, die Beziehung ist mit einem großen Drama zu Ende gegangen, ich brauchte 2 Jahre zur Regeneration) und wollte so etwas ungerne noch einmal durchmachen.

Meine jetzige Exfreundin hat sich ziemlich ins Zeug geworfen, um mich zu bekommen. Irgendwann ließ ich mich auf sie ein - aber, wie ich gestehen muss - so richtig fallen lassen konnte ich mich aus oben genannten Gründen eigentlich nicht. Die Beziehung lief einige Monate trotzdem ganz gut, relativ intensiv und harmonisch. Doch nach ca. einem halben Jahr gab es immer häufiger Streits, in denen sie am Ende immer handgreiflich wurde, sich anschließend dafür schämte und mich meistens im Affekt verlies, dies aber hinterher (ich ging nicht, sondern wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatte) wieder zurücknahm.

Vor gut zwei Wochen gab es mal wieder einen solch heftigen Streit, ich bin zum ersten Mal wirklich gegangen und habe mir am nächsten Tag 2 Wochen Beziehungspause erbeten. Ihr kam das auch recht, da sie momentan mitten in einer stressigen Prüfungsphase steckt.

Nach 3 Tagen habe ich dann, mehr eine Kurzschlusshandlung, Schluss gemacht. Ich wollte einfach den Kopf frei haben, weil bei mir überhaupt nichts mehr ging. Sie war ziemlich geschockt und erlitt einen Zusammenbruch, ich fühlte mich zunächst frei und klappte drei Tage später auch vollständig zusammen.

Mittlerweile, 2 Wochen später, geht es mir wieder ganz gut, ich habe mich gefangen. Wir hatten zwischendurch immer wieder sporadisch Kontakt per SMS. Ich habe mehrmals signalisiert, dass Beziehungsaus von meiner Seite übereilt und als Kurzschlusshandlung geschehen ist und dass ich mir wünschen würde, wir würden noch einmal langsam ganz von vorne anfangen.

Am Samstag trafen wir uns auf einen Kaffee und redeten sehr lange und zum ersten Mal völlig ruhig über alles. Das Treffen lief so gut, dass wir uns dazu entschieden, am Abend zusammen auf eine Party eines Freundes zu gehen (sonst wäre nur ich gegangen, weil ich enger mit ihm befreundet bin). Obwohl wir beide keinen Alk. tranken, haben wir irgendwann kurz rumgeknutscht. Für mich war das sehr schockierend, da ich nichts dabei fühlte. Ich brachte sie anschließend nach Hause, küsste sie noch einmal. Wieder überhaupt nichts.

Das Schlimme: seitdem fühle ich mich besser. Es ist, als habe ich mir selbst beweisen wollen, dass ich über sie hinweg bin. Ja, ich bin geradezu euphorisch.

Gestern meldete sie sich und war sehr depressiv. Fragte, ob sie vorbeikommen könne. Wir redeten den ganzen Abend und schliefen dann nebeneinander, sie verbat sich allerdings jeglichen körperlichen Kontakt mit der Begründung, sie müsse sich emotional von mir entfernen, um erkennen zu können, ob eine erneute Beziehung mit mir für sie in Frage käme. Meinte, sie wolle in jedem Fall bis zum Ende ihrer Prüfungsphase (Ende April) warten, bevor sie wieder Zärtlichkeiten zulässt. Ich kann diese Argumentation nicht ganz nachvollziehen - die Frage ob erneuter Versuch oder nicht lässt sich doch nicht rein rational entscheiden- Gefühle sollten doch auch noch im Spiel sein, oder?

Tja, das ist grad der Status quo. Ich weiß selbst nicht, ob ich es noch einmal mit ihr probieren würde. Mein Herz ist ganz klar noch bei ihr, auch wenn ich dieses seltsame Erlebnis mit dem gefühllosen Küssen gehabt habe. Der Verstand ist zwiegespalten.

Sie ist eine sehr problematische Persönlichkeit. Sehr extrovertiert, launisch und extrem hübsch, treibt viel Sport, reist, sucht immer den Kick. Gleichzeitig sehr unsicher, vieles ist nur Fassade. Hatte Selbstmordgedanken in der Pubertät, die Mutter hat sich vor einigen Jahren nach Depressionen umgebracht. Sie hat das nie verarbeitet, nur verdrängt und überlegt jetzt, eine Therapie anzufangen.

Ich muss zugeben, dass es gerade diese unkonventionelle an ihr extrem reizt. Normale Frauen langweilen mich schnell.

Wie, außer extrem konfus, wirkt all das auf euch?

05.03.2012 15:18 • 05.03.2012 #1




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag