Das ist die Variante, die Bedrohlichkeit bei der Trennung schürt, wie so oft, die Angst verstärkt und dann lähmt. Es ist nicht die Natur, die die zwischenmenschliche Beziehung eingerichtet hat, es sind die menschlichen Köpfe und Empfindungen. Sicher, wenn eine Gewohnheit sehr lange anhält, entsteht eine Bindung, wenn diese bis zur Abhängigkeit geht, bereitet die Trennung große Schmerzen, aber das muss nichts sein. Wenn ich bei mir bleiben kann, auch in der Beziehung, ändert sich bei Trennung das Gegenüber, aber bei mir bleiben bleibt gleich. So ist die Gewohnheit bei sich zu bleiben und nicht beim Gegenüber eine einfache Möglichkeit, das Drama der Trennung abzumildern. Die unbedingte starke Nähe und unausweichliche Bindung sind ein Ammenmärchen von Menschen, die sich selbst aufgeben, für den Partner, weil es so bequem ist und er bzw., sie alles regelt. Eine Beziehung mit Selbstvertrauen ist stetiges Ausloten der Bereiche, ein Hin und Her der Gefühle, eine Sicherheit gibt es nicht. Jeden Tag kann der Hammer fallen und die Beziehung ist zu Ende. Dessen sollte man sich bewusst sein, dazu ist der denkende Kopf mit der empfindenden Seele da, das regelt nicht die Natur, das muss man ganz bewusst selbst gestalten, die zwischenmenschliche Beziehung mit Anfang und Ende.
Natürlich ist der Weg in die Selbstständigkeit nach der Trennung ein steiniger Weg mit Mühe, Entbehrung und Konflikten. Jede gute Hilfe und Unterstützung kann man dankbar annehmen. Es ist zu schaffen, man kann von der Gewohnheit loslassen und neue Rituale begründen, die ein eigenständiges Leben ermöglichen, auch mit Kindern. Selbst das Frauenhaus ist eine Hilfe in so einer Situation, um wieder auf eigne Füße zu kommen.
18.05.2025 18:51 •
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