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Vergissmeinicht
Liebe Clara,

kannst Du Dir nicht 2-3 Tage Urlaub nehmen?

Gib ihm Zeit und pass auf Euch auf!

10.04.2016 19:37 • #21


JollyJack
Hey Clara,

mir rutschte das Herz bis in den linken Stiefelabsatz, als ich sah, dass es News zu Deinem Anliegen gab.... Sorry, das musste ich mal eben loswerden.
Ist KEIN Vorwurf an Dich!

Egal. Jetzt wird es schwierig für Dich. Du kannst nicht aufpassen, niemand kann das. Ich weiß, dass Du Dir Sorgen machst.
Ich weiß auch, dass das an Dir nagt. Ich rieche geradezu, dass Du Angst hast.
Hätte ich auch, ganz ehrlich.

Egal, wie mies es ihm gerade geht:
Du hast getan, was in Deiner Macht steht , und hast Dir Nichts vorzuwerfen.
Die Geschichte ist irgendwie noch nicht zuende erzählt, scheint mir.

Pass einfach nur auf Dich auf, ja?

Drücke Dich festigst.
JollyJack

10.04.2016 19:44 • x 2 #22


A


Das Drama geht weiter-wie helfe ich meinem Freund

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Clara Zett
@ vergissmeinnischt: daran habe ich auch schon gedacht, mir Urlaub zu nehmen. Aber wie lange ist lange genug? Und so plötzlich, das wird auch nicht ganz einfach sein... Am Mittwoch hat er einen Termin, normalerweise würde er mit dem AUto hinfahren, aber er steht so weit neben sich, dass ich vielleicht am Mittwoch einfach blau mache- ich weiß es noch nicht.

@ JollyJack: ich weiß, dass ich es nicht ernsthaft verhindern könnte, wenn er es tun will. Ich hab ne schei., kannste glauben. Schließlich habe ich das Ganze schon mal durchgemacht und das war ein Trauma für mich, das ich immer noch nicht ganz verarbeitet habe. Aber er war den ganzen Tag normal ansprechbar, nur sehr hektisch und gereizt und die meiste Zeit liegt er mit Kopfhörern im Bett. Wie gesagt, er ist eher passiv. Er versteht nur nicht, was ich so schlimm daran finde, wenn jemand sterben will. Er sieht es als (Er-)Lösung. Er weiß aber auch (wir haben ja damals drüber geschrieben), was das mit mir macht und ich hoffe einfach, dass er es mir zuliebe sein lässt.

Nein ein Ende sehe ich gerade noch nicht, jedenfalls kein Gutes.

10.04.2016 19:55 • #23


enten
Hallo Clara,
kann mich Jolly anschließen,hab mein Herz jetzt aber wieder hoffe du auch,Jolly
und wie Jolly bereits sagte:Du hast getan, was in Deiner Macht steht , und hast Dir Nichts vorzuwerfen
Hoffe das langsam etwas Ruhe einkehrt bei euch,muss aber trotzdem sagen,dass seine Medik-Kombi schon sehr krass ist.Er scheint eine sehr,sehr hohe Toleranz zu haben.
Pass bitte gut auf dich/euch auf
liebe Grüße

...ein Ende sehe ich auch (noch) nicht..

10.04.2016 20:03 • x 1 #24


Clara Zett
Hallo enten,
ich passe so gut auf uns auf, wie es geht. Er hat ja noch mehr Medis, auch Antidepressiva noch, aber ich glaube, er wirft nur so viel ein, dass er schlafen kann. Er will so viel wie möglich schlafen, damit er nicht denken muss. Außerdem will er nichts essen. Und auch sonst nichts tun, was evtl. gut für ihn wäre. Nicht mal mehr Milch in den Kaffee. Er sagt, er will sich nichts Gutes tun. Er glaubt, sich bestrafen zu müssen. Ich hab ihm gesagt, dass auf diese Weise (die vielen Medis, kein Essen...) ganz schnell der Stoffwechsel entgleisen kann und es dann vielleicht gefährlich wird. Außerdem weiß er, dass ich den Arzt hole, wenn es mir zu riskant wird. Er wird sich aktiv nichts antun, aber er würde es gern in Kauf nehmen, wenn es so käme. Da mach ich aber nicht mit, auch wenn er das jetzt nicht verstehen kann!

10.04.2016 20:17 • #25


enten
Guten Mogen Clara,
wie geht es dir/euch?

12.04.2016 07:26 • #26


Clara Zett
Guten Morgen enten!

Wir halten uns weiter aufrecht, danke der Nachfrage.
Am Sonntag abend kam mein Freund plötzlich und fragte ob ich noch wach wäre und dann haben wir uns zusammengesetzt und er hat ein bisschen erzählt, was da eigentlich abgelaufen ist. Und so wie er es schildert, ist es nun wirklich nicht seine Schuld gewesen, nicht mal Ungeschicklichkeit oder sowas. Er hat gefragt: warum macht sie sowas? Warum sucht sie erst Kontakt und kurz bevor ich komme sagt sie es geht nicht? Ich hab ihm gesagt, dass ich das auch nicht beantworten kann, aber dass sie offenbar ein gewaltiges Problem hat, das nichts mit ihm zu tun hat. Sie hat ihn wohl Sonntag abend noch mal angeschrieben so nach dem Motto: lass ja nichts mehr von dir hören und deine Tochter wirst du auch niemals sehen! So richtig böse, dabei wollte er sie doch nur besuchen, auf ihren eigenen Kontaktwunsch hin! Er hat mir aber wenigstens geglaubt, dass er da nichts dafür kann und sich gefragt, warum er sie nicht einfach hassen kann. Dafür sind halt noch zuviele Gefühle da. Ich hoffe, sie hört jetzt mal auf, ihn zu quälen. Jedenfalls hat er einen neuen fb-account und sie ist gesperrt, das ist ja schon mal was.
Essen mag er immer noch nicht, aber er versorgt weiter morgens und teilweise auch abends die Tiere und meldet sich mindestens einmal am Tag bei mir. Das habe ich mir ausgebeten. Sonntag abend hatten wir eigentlich vereinbart, dass ich ihn Montag abend in die Klinik bringe, weil er Angst hatte, die Kurve nicht zu kriegen. Gestern wollte er aber nichts mehr davon wissen und lieber zuhause bleiben.
Das Wichtigste: er hatn mir versprochen, sich nichts anzutun und rechtzeitig zu sagen, wenn er es ohne ärztliche Hilfe nicht mehr schafft. Und das möchte ich jetzt gerne auch glauben, aber bisher hat er mich ja auch nicht angelogen.

Soviel dazu, ich hoffe, du hast Zeit und Lust, soviel Text zu lesen, aber mir tut es ja auch gut, zu berichten. Hab auch gestern deswegen mit einem anderen Freund telefoniert und mir ein bisschen Rat geholt, denn die beiden kennen sich auch.

Vielen Dank für deine Anteilnahme!

Es grüßt verzagt aber hoffnungsvoll
die Clara

12.04.2016 07:44 • #27


enten
Clara,warum verzagt?Habe dich doch gefragt,wie es geht/läuft bei dir/euch.
Warum machst du dir dann Gedanken darüber ob ich Zeit/Lust habe?
Ich freue mich,wenn ich etwas von dir höre und ich weiß,dass es dir den Umständen entsprechend gut geht also schieb diese Gedanken,bitte beiseite
Irgendwie klingt es etwas zuversichtlicher,aber er ist sehr sprunghaft in seinen Äußerungen,kann dass sein?
Hängt alles noch in der Schwebe aber ich denke es ist ein gutes Zeichen,dass er auf dich zukommt und redet.
Es ist ja auch noch nicht viel Zeit vergangen und so heißt es..abwarten.
Das sich diese Frau nicht mehr meldet,halte ich für eher unwahrscheinlich.
Wie geht es dir selbst?Kommst du mit der Situation einigermaßen klar?
liebe Grüße

12.04.2016 08:07 • #28


Clara Zett
Liebe enten,

das verzagt bezog sich eigentlich auf den Lauf der Dinge, der mir immer noch Gedanken und Sorgen bereitet. Nicht auf deine Frage!

Sprunghaft ist mein Freund eigentlich nicht, aber er denkt manchmal, genau wie ich, schon Jahre voraus und da sich die Dinge oft anders entwickeln, muss man seine Pläne dann anpassen. Ich selbst denke momentan nur von einem Tag auf den anderen. Denn sein Zustand kann sich ja jederzeit ändern, dafür kann er auch gar nichts, und dann müssen wir halt wieder umplanen.
Selbst komme ich im Moment ganz gut damit zurecht. Der innere Frieden ist zwar immer noch etwas gestört, aber es triggert mich momentan nicht so. Ich glaube auch, dass er absprachefähig ist und sich tatsächlich melden wird, wenn es doch nicht mehr geht. Und ich glaube außerdem, dass es ihm ein bisschen geht wie mir damals: man fühlt sich zwar tonnenschwer und wie ein seelenloser Roboter, aber man (also er) erledigt seine Aufgaben, soweit es sein muss, und wird alleine dadurch ein wenig stabilisiert. Wenn er zuhause bleiben möchte, ist das, glaube ich, ein gutes Zeichen.

Liebe Grüße
die Clara

12.04.2016 08:35 • #29


Vergissmeinicht
Liebe Clara,

denke, er hat genug Tabletten. Dennoch braucht er unverzüglich Hilfe. Er hat in gestörtes Verhältnis zu sich und seiner Umwelt und dabei kannst Du ihm nur begrenzt helfen.

Wie alt ist er?

12.04.2016 15:44 • x 1 #30


Clara Zett
Hallo Vergissmeinnicht,

mein Freund ist jetzt 43, knapp 44 Jahre alt. Und er hat ein durchaus gestörtes Selbstbild, ohne Zweifel. Nicht umsonst haben wir uns in einem Suizidforum kennengelernt. Eigentlich war ja schon für gestern abend die Klinik geplant. Morgen nun hat er einen von seinen regelmäßigen Terminen in der Instituts-Ambulanz. Ich hoffe, dass er seiner dortigen Ärztin erzählt, wie es ihm geht.
Mein Angebot, mir morgen freizunehmen und ihn hinzubringen, hat er ausgeschlagen. Er will selbst hinfahren und meint, das ginge schon. Morgen früh vor der Arbeit sehe ich ihn aber nochmal kurz, dann werde ich spontan entscheiden, ob ich ihn alleine fahren lasse. Dagegen kann er auch nichts machen, weil es nämlich mein Auto ist

Mein Freund ist in Kindheit und Jugend schwerst traumatisiert worden und vieles erklärt sich sicherlich auch dadurch. Auch, dass er keine wirkliche Vorstellung davon hat, wie Liebe sich eigentlich anfühlt und darum so auf diese Person fixiert ist.... Aber das ist nun wieder eine andere Geschichte.

Es grüß dich ganz lieb
die Clara

12.04.2016 15:56 • #31


Vergissmeinicht
Dan für den Drückerlie

Gib dann nach dem Termin von ihm mal Bescheid.

12.04.2016 16:30 • #32


Clara Zett
Ja, das mache ich, sobald ich von ihm höre, wie es war. Kann aber auch sein, dass er sich nur seine Medis verschreiben lässt und nix erzählt....

12.04.2016 21:28 • #33


Clara Zett
@vergissmeinnicht:

Hallo, da bin ich wieder. Er ist tatsächlich selbst hingefahren, ich hatte auf Arbeit einen halbwegs wichtigen Termin und er wollte partout nicht, dass ich ihn absage. Es geht ihm weiter sehr schlecht, aber er war heute morgen trotzdem ganz klar. Also hab ich ihn fahren lassen. Inzwischen ist er auch heil zurück, aber leider, wie ich schon befürchtet habe, hat er bei seiner Ärztin nicht ausgepackt und geschaupielert, dass alles ok ist. Also nur seine Verschreibungen abgeholt...
Es fällt ihm leider sehr schwer,sich Anderen gegenüber zu öffnen und so bin ich zur Zeit die Einizge, mit der er mal über seine Probleme spricht.
Na gut, das muss er selber wissen. Jedenfalls hält er sich aufrecht, so gut er kann, und macht auch zuhause seinen Job weiter, versorgt die Tiere etc., wenn auch etwas auf Sparflamme.

Liebe Grüße
die Clara

13.04.2016 11:47 • #34


Clara Zett
Guten Abend allerseits!

Hier haben sich die ganz großen Wellen etwas geglättet inzwischen. Ich fühle mich aber immer noch beunruhigt und kann einfach meine Mitte nicht finden. Komme mir vor, wie ein Eichhörnchen auf Speed, wälze mich in schlechten Träumen umher und mache Pläne für alle nur denkbaren Notfälle...

Nachdem mein Freund sich die ganze Woche verkrümelt hat und wir nur Kontakt über kurze Notizen oder SMS hatten, hat er mich heute früh geweckt zum Kaffee und dann haben wir über ne Stunde geredet. Er hat von sich aus ganz viel erzählt und auch, dass er jetzt gerne, evtl. mit Hilfe des Jugendamtes und auf neutralem Boden, Kontakt mit seiner Tochter aufnehmen würde. Das geht natürlich nur mit Einverständnis seiner Ex, die er eigentlich lieber nicht treffen würde. Denn es ist ihm genauso klar wie mir, dass sie nur mit dem Finger schnippen muss, und er schmeißt alle guten Vorsätze hin und eilt wieder zu ihr. Und dass ihm das überhaupt nicht guttut. Das ist ein echtes Dilemma, aber auf jeden Fall ist er momentan klar distanziert vom Suizid. Egal, für welches Vorgehen er sich entscheidet. es wird auf jeden Fall eine komplizierte, hoch emotionale Sache werden. Ich überlege schon, wie ich ihn am besten unterstützen kann, ohne selbst zu sehr angefressen zu werden.

Vielleicht hab ihr ja ein paar gute Vorschläge für mich, oder ihr begleitet mich einfach ein wenig, damit ich meine Spannungen mal etwas loswerden kann.

Liebe Grüße von der Clara

16.04.2016 21:12 • #35


JollyJack
Hey Clara,

was ich schon einmal gesagt habe und immer noch für richtig halte:

Halte Deinen Kopp unten!

Das Ganze entwickelt sich mMn zu einem Selbstläufer. Du kannst Nickes mehr tun, außer Dich selbst zu schützen.

So grausam das ist und so Leid es mir tut...

Ich wünsche Dir viel Kraft!
JollyJack

16.04.2016 21:46 • #36


Clara Zett
Hey Jack,

du könntest Recht haben. Aber ich glaube, das schaffe ich nicht, mich da ganz rauszuhalten. Zumal alles, was passiert, auch in irgendeiner Form Konsequenzen für mich hat. Wir leben hier schließlich zusammen und haben uns hier gemeinsam eingerichtet. Und ich bin auch ein bisschen auf seine Hilfe angewiesen, wenn ich weiter normal Arbeiten gehen will. Das heißt: wenn er geht, muss ich entweder Stunden reduzieren oder Teile meiner geliebten Hobbies aufgeben. Und wenn er bleibt, werde ich auch sein Gesprächspartner bleiben und an seinen Sorgen teilhaben. Und wenn er seine Tochter womöglich herholen kann, wird das wieder viel verändern. Wobei mir das am liebsten wäre, wenn die Kleine hier wäre und er auch und seine Ex weit weg....
Ich müsste ihm nur sagen, dass mir das zuviel ist, und er würde kein Wort mehr über das Thema verlieren und ggf. ausziehen. Aber das möchte ich natürlich nicht!
Momentan sehe ich da einfach noch keine gute Lösung und ich hab ja auch keinen Einfluss darauf, wie sich die Dinge entwickeln.

Aber Danke für deine guten Wünsche! Ich kann jede Menge Kraft gebrauchen

16.04.2016 22:57 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

Clara Zett
Morgen geht er in die Klinik.

17.04.2016 20:35 • #38


enten
Hallo Clara,
was ist los?Klang doch gestern etwas besser?

17.04.2016 20:44 • #39


Clara Zett
Hallo enten,
schön, dass du da bist.
Wir haben heute mehrmals lange miteinander gesprochen. Und er hat mir gestanden, dass er Anfang der Woche Eisspray und ein Skalpell besorgt hat. Und in der Ambulanz hat er angekündigt, in Urlaub zu wollen und darum für 3 Wochen seine Medis zu brauchen. Er hat also ganz konkrete Pläne geschmiedet und alles vorbereitet. Er sagt, so nah dran war er noch nie, wie Anfang der Woche (da hat mein Bauchgefühl also wieder richtig gelegen!). Und dass er momentan für sich selbst nicht garantieren kann. Höchstens von einem Tag auf den nächsten.
Wir haben dann beredet, dass er morgen die Klinik anruft und sich ankündigt. Dann hat er hier noch was zu erledigen und ich mache früher Schluss auf Arbeit und bringe ihn dann zur Krisenintervention. Er möchte sich nicht umbringen, aber weiß einfach nicht, wie er jetzt leben soll.
Er hat sich mir heute vorbehaltlos anvertraut und mir auch gesagt, dass er mich auf keinen Fall als Freundin verlieren will und dass ich beruhigt auf Arbeit fahren kann und er in der Zwischenzeit keine Dummheiten machen wird. Naja, und da vertrau ich ihm jetzt einfach mal, aber es ist eben doch echt schei.. Zumindest hat er alle Kontaktmöglichkeiten zu seiner Ex gekappt und wohl zum ersten Mal auch richtig kapiert, dass er sich auch innerlich von seiner Ex endgültig trennen und distanzieren muss, wenn er nicht zugrunde gehen will. Nur dass er es sich alleine nicht zutraut.
Ja, so ist nun der Stand der Dinge, und ich glaube, das ist eine richtige und verantwortungsvolle Entscheidung.

Ganz liebe Grüße
die Clara

17.04.2016 20:55 • #40


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