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Kokiri
Hallo zusammen,

dann werde ich auch mal nachdem ich hier im Forum schon viel gelesen habe eines meiner Probleme schildern. Dazu ist es wirklich ein sehr großes. Aber ich fange einfach mal mit meiner Person an, damit Ihr euch einen besseren Eindruck zu mir machen könnt. Ich bin männlich und 26 Jahre alt.

Zum meinem Krankheitsbild, ich habe schon recht früh schlechte Erfahrungen in meiner Kindheit gemacht. Mit 10 und 11 Jahren wurde ich mehrfacht vergewaltigt und die Videos davon wurden ins Internet gestellt. Die Verantwortlichen bekamen damals 3 Jahre Haft wegen guter Führung. Ich erinnere mich auch noch an solche Ereignisse da war ich 7 Jahre alt oder so. Aber nur noch ganz schwammig. Seitdem fing das ganze Problem eigentlich schon an. Ich war schon immer ein introvertierter Einzelgänger. Ich habe mit Niemanden über meine Probleme gesprochen, da es mir schlichtweg viel zu peinlich gewesen ist. Ich trug also dieses Päkchen erst mal mit mir rum.

Wie das Eine zum Anderen kam, bekam ich mit ca 14 Jahren starke Depressionen. Ich der Schule war ich permanentem Mobbing ausgesetzt verbal, als auch körperlich. Schnell stieg ich vom Gymnasium auf die Hauptschule ab. Irgendwann ging ich einfach nicht mehr in die Schule. Ich habe mich in meinem Zimmer eingeschlossen und die Fenster verdunkelt. So hockte ich tagelang in em Kellerloch und bin nicht mehr raus gekommen. Als die Schule endlich vorbei war, viel mir ein großer Stein vom Herzen, da einfach eine ganze Last von mir angefallen ist.

Mit ca. 18 Jahren fing ich dann an zu Arbeiten was auch wirklich gut klappte. Langsam wurde ich sozial und begab mich auch unter Menschen. Mit Freunden machteich mich auf und wir gingen Wochends weg und machten Party. Wie es so kommen sollte, fing ich auch an Dro. zu nehmen. Klar sind Dro. schlimm, keine Frage. Aber noch so viel Jahren sozialer Hungersnot wollte ich einfach dazugehören und nicht schon wieder der Außenseiter sein. Meine wichtigste Phase der Kindheit war nämlich genau so geprägt gewesen. Meine Einstiegsdroge damals war Dro. gewesen. Erst war es nur am Wochende um Party zu machen. Später auch im Job um überhaupt Leistungsfähig zu bleiben. Irgendwann war es so schlimm, dass ich unter Dro. aus dem fahrenden Zug gesprungen bin. Der Krankenwagen holte mich ab und ich musste auf die Intensivstation, da ich kurz vor einem Herzstillstand gewesen bin. Die Ärzte sagten mir, das nächste mal wenn ich Dro. nehme, könnte es das Letzte mal gewesen sein.

Auf diese Aussage reagierteich sofort. Mein Leben wollte ich so früh noch nicht aufgeben. Ich hörte also auf Dro. zu nehmen. Von jetzt auf Gleich. Ich weis auch nicht, wie ich das geschafft habe. Aber ganz ohne Nebenwirkungen sollte es auch nicht bleiben. Ich bekam durch diesen Konsum starke Panickattacken, wodurch ich auch stationär in der Psychiatrie behandelt wurde. Depressionen waren mir aus früherer Kindheut bekannt. Aber Panickattacken waren mir etwas ganz neues. Mit der Zeit entwickelte ich eine Boarderline PS mit SVV und triggerte bei nur jeder Möglichkeit selbst. Teilweise war SVV (Selbstverletzendes Verhalten, (ritzen)) eine Möglichkeite der Verarbeitung und Bewältigung meiner Probleme, zum Anderen aber auch um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das ganze war vor 8 Jahren.

Heute bin ich 26, leider unter Depressionen, Boarderline PS, Dissoziale PS und histrionische PS, Angst und Panickattacken und zu guter letzt unter Hypochondrie. Wobei letztes momentan das Schlimmste ist. Ich glaube permanent schwer krank ab Herzen zu sein. Ich messe jeden Tag die Blutdruckwerte. Kontrolliere mit einem Messgerät den Blutzucker obwohl ich kein Diabetes habe. Meine Krankenakte ist unendlich groß. Jede Nacht im Krankenhaus. Ich wurde sogar von den Ärzten nach hause geschickt ohne untersucht zu werden, weil Sie dachten ich würde Sie aufs Korn nehmen.

Da kommen wir jetzt zu meinem eigentlich Problem. Ich bin ständig mit allem und jenem überfordert. Mit 26 Jahren habe ich nun einen Verschleiß von ca 20 Arbeitgebern. Immer wieder versage ich und muss ie Arbeitsstelle aufgeben. Heute bin ich ja auch schon wieder deswegen krank geschrieben. Ich möchte arbeiten. Mir macht meine Arbeit auch Spaß, aber irgendwie macht mein Körper und die Psyche nicht mit. Das ärgert mich nur noch umso mehr und ich bin sauer auf mich und enttäuscht von meinen Leistungen. Hinzu kommt, dass ich am Samstag auch nicht die Führerscheinprüfung bestanden habe. Einfach weil es alles zuviel ist. Ich schrecke Nachts auf mit Panickattacken im Schlaf und weis nciht mehr wo ich ich befinde. Ich kann nicht mehr schlafen. Meine Beziehung leidet darunter.

Ich rede mir momentan wieder ein Epilepsie zu haben. Ein Bekannter ist daran gestorben, weil er bei einem Anfall erstickt ist. Ich kann also jetzt nicht mehr ohne Beobachtung alleine sein... Immer wieder zweifle ich an mir und frage mich wo mein Stellenwert in dieser Gesellschaft ist, wenn ich nicht mal dazu in der Lage bin zu dieser etwas dazu zu steuern. Dadurch wiederum kommen starke Zukunftsängste. Ich habe eine Partnerin momentan. Ich habe Angst dass Sie versterben könnte und ich alleine bin. Ich kann das Leben garnicht alleine bestreiten. Mit Geld kann ich nicht umgehen und ich würde dahin vegetieren. Die Kraft alleine zurecht zu kommen hätte ich garnicht... Therapeuthen hatte ich schon viele, aber es hat mir nicht gebracht. Die wollten mich permanent mit Medis voll stopfen. Das möchte ich aber nicht, da ich so schlechte Erfahrungen durch die Dro. gemacht habe. Aber das versteht kein Therapeuth und ich werde dann abgewiesen.

Jetzt kommt wieder die Winterzeit die ohnehin schwer für mich ist, da nochmal alles drückender ist. Aber irgendwie mag ich den Winter. Ich mag es auch wenn es drückend ist und manchmal suhle ich ich in diesem Schmerz. Weil oft ist der Schmerz das einzige ist, was ich fühlen kann. Weinen tut gut, da merke ich, dass noch irgendwo Emotionen in mir sind. Kann ich aber nur ganz selten. Ich bin momentan wieder im Flucht Modus. Am liebsten würe ich einfach fliehen alles hinter mir lassen und untertauchen. In einem Kellerloch, wo man mich einfach in Ruhe lässt und wo mich niemand kennt. Aber das ist momentan nicht möglich. So stehe ich es einfach alles irgendwie durch. Und wie das jetzt schon wieder enden soll weis ich auch nicht.

Naja vielleicht konnte ich meine Situtation ein wenig rüber bringen....

Gruß L.

21.10.2014 09:15 • 21.10.2014 #1


1 Antwort ↓

Heller_Wahnsinn
Da Du so einen riesen Packen an Problemen mit Dir herumträgst - hast Du mal darüber nachgedacht, ins Betreute Wohnen zu gehen und in einem geschützten Rahmen zu arbeiten (Werkstatt)? Im heutigen Arbeitsleben klappen selbst gesündere oder gesunde Menschen ab, da kann ich mir - ehrlich gesagt - nicht vorstellen, dass Du mit Deinen Belastungen das meistern kannst. Überlege Dir lieber Ziele, die für Dich realisierbar sind. Wenn das mit dem FS nicht klappt, vielleicht ist das sogar besser so, weil Du mit Deinem Krankheitsbild möglicherweise auch andere Menschen gefährdest (jemand, der mittendrin dissoziiert kann sehr wohl eine Gefahr für andere darstellen). Kauf Dir lieber ein schickes Fahrrad oder einen Motorroller und spare Dir das Geld fürs Auto lieber für Bahntickets. Es gibt genügend andere Menschen, die auch ohne FS durchs Leben kommen. Jobtechnisch würde ich an Deiner Stelle versuchen, in irgendein Förderprogramm einzusteigen. Es geht Dir doch sicherlich nicht darum, Karriere zu machen sondern einen sinnvollen Betrag für die Gesellschaft zu leisten. Dass kann man in entsprechenden Programmen sicherlich tun. Und ansonsten wäre Betreutes Wohnen für Dich vielleicht auch eine gute Wahl, weil Du dort nie allein bist.

21.10.2014 11:50 • #2





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