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Hallo ihr Lieben,

muss mal wieder mein Herz ausschütten, weil ich mich einfach grad total hilflos und alleine fühle.

Ich werde bald 22 und leide seit etwa eineinhalb Jahren unter meiner Angststörung. Fast genauso lange bin ich auch mit meinem Freund zusammen. Er hat mich also mit dieser „psychischen Erkältung“ kennen gelernt.

Am Anfang war er deswegen noch sehr aufrecht zu mir. Er stand zu 100 % fest an meiner Seite und akzeptierte es. Begleitete mich überall hin und unterstütze mich wo es nur ging.

Doch seit einem Monat ist genau das Gegenteil der Fall.

Ich muss dazu sagen, dass durch meine Angststörung viele Ängste wiedergekehrt sind, die ich seit meiner Kindheit sehr gut verdrängt habe. Z.b. die Angst vor dem Alk. (meiner Vater ist Alk.), die Angst an etwas zu ersticken (mit 4 wäre ich beinahe an einem Bonbon erstickt) und so „Kleinigkeiten“ eben.

Mein Freund und ich waren seit wir zusammen sind etwa 2 mal aus und das war auch noch ganz am Anfang. Heißt, wir verbringen unsere gemeinsame Zeit bei mir zuhause. Im Sommer waren wir ein paar Mal spazieren, aber das wars auch schon.
Auch war ich in der ganzen Zeit erst 2 mal bei ihm zuhause.
Ich kann irgendwo verstehen, dass dies eine wirklich große Belastung ist, denn immerhin hat er kann Auto, er fährt ca. 45 min mit dem Fahrrad, oder über ne Stunde mit dem Bus zu mir und wieder zurück.

Er hat vor nem Monat zu mir gemeint, dass er die Beziehung so nicht mehr will. Er möchte keine „kranke“ Freundin mehr und mir eine Art Frist gesetzt. Er wartet auf mich, aber nicht ewig.

Ich will mal sagen, mental sind wir auf jeden Fall noch zusammen. Wir treffen uns wie früher, tauschen Zärtlichkeiten aus und benehmen uns einfach wie davor auch, nur das wir eben wörtlich gesprochen keine Beziehung mehr führen. Er fühlt sich so wohler, denn für ihn heißt das, weniger Verantwortung. Er muss sich nicht mehr große Sorgen um mich machen, denn zusammen sind wir nicht mehr.

Ich hab mich dazu bereit erklärt, ihm zu liebe doch zu Psychopharmaka zu greifen. Werd mich ihm zu liebe in einem Sportverein anmelden und auch hab ich mich ihm zu liebe in vielen Hinsichten geändert. Ich weiß, ich sollte das alles nur für mich tun, aber wenn ich sage ich tu es für ihn, sehe ich bei mir weitaus mehr Fortschritte.

Ich mach kein Drama mehr, wenn er mit seinen Männern mal feiern gehen (hab ich früher getan, wegen der Alk.), ich reiß mich beim Essen zusammen das er nicht mitbekommt wie schlecht es mir geht, weil ich wieder kurz vor einer Panikattacke steh (wegen der Angst vorm ersticken).
Doch für ihn sind das keine Fortschritte die ich in Richtung gesund werden mache…
Ich bin erst dann wieder „gesund“, wenn ich alleine zu ihm fahren kann, dort paar Tage verbringe und alleine wieder nachhause komme.

Alles andere ist egal und irrelevant.

Ich war im Juli für 2 Monate in einer Tagesklinik. Ich konnte nach diesem Aufenthalt, selbstständig zu ihm fahren, aber ein „ich bin stolz auf dich“ musste ich aus ihm rausprügeln, denn das ist ja normal.

Für mich und für viele andere ist das nicht normal und das begreift er nicht.
Dazu kommt noch, dass er auch seit Beginn unserer Beziehung an Erektionsstörungen leidet, die psychisch bedingt sind/waren. Er musste auch dafür kämpfen, dass es sich unser Sexualleben bessert, genauso wie ich kämpfen muss, dass mein Alltag besser wird.
Ich liebe ihn wirklich sehr und ich möchte einfach nur eine glückliche Beziehung mit ihm führen.

Aber momentan weiß ich einfach nicht wie ich das anstellen soll. Ich kann nicht in ein paar Wochen wieder „normal“ werden.

Er sagt zu mir ich wär langweilig, weil man mit mir nichts anstellen kann. Und ich Depp versteh ich auch noch. Wir sind jung, mir fehlt es auch total das Partyleben und was will man mit jemand mit dem man nur zuhause sitzt und nichts von der Welt da draußen mitbekommt.
Ich hab ihm versprochen, dass wir bald ins Kino zusammen gehen, denn er will unbedingt einen bestimmt Film ansehen. Er weiß das dies für mich eigentlich eine riesige Qual ist, doch ihm zu liebe tu ich das. Gedankt wird es mir aber trotzdem nicht…
Eigentlich weiß ich, dass es keinen Sinn mehr hat für IHN zu kämpfen, aber ich will es trotzdem, weil ich ihn liebe.


Meine Freunde können auch nicht mehr mit mir umgehen, weil ich „nicht mehr die von früher bin“. Meiner Mutter geht das alles auch schon langsam auf den Keks. Ständig muss sie sich nach mir richten, wegen meinen Termin. Muss in der Arbeit Bescheid sagen das sie später kommt, oder früher geht, weil ICH Erledigungen zu machen habe.

Ich fühl mich alleine, hab das Gefühl das mich niemand versteht und es auch niemand versuchen will.

Ich werd niemals aufgeben, aber es macht einen so kaputt…

LG
Der kleine Winterengel

09.11.2010 15:00 • 09.11.2010 #1




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