Verwandtes Thema
Hallo!
Ich bin 19 Jahre alt (w) und war schon immer sehr schüchtern und introvertiert.
Meine Zeit in der Grundschule verlief eigentlich sehr positiv. Ich hatte nicht viele Freunde, dafür aber gute. Es gab damals nur einen Vorfall, der mir schon in diesem jungen Alter gezeigt hat, dass ich irgendwie anders war. Eine Mitschülerin zog mich an den Haaren und schubste mich die Treppen runter. Meine ehemalige beste Freundin stand daneben und lachte damals nur.
Als ich 10 war, fuhr mir die Freundin einer Nachbarin ,die ebenfalls im gleichen Alter war, mit ihrem Fahrrad in meinen Schritt. Meine Mutter war schon damals sehr distanziert und hatte ihre eigenen Probleme. Sie fing an sich zu beschweren, meinte immer wieder ich wäre handysüchtig und wenn ich so weitermachen würde, würde man mich in eine Klinik einliefern müssen. Ich gebe zu, dass mein Handy-Konsum damals sehr exzessiv war. Ich benutzte es damals sehr viel (auch am Esstisch) und es war damals meine zweite Hand. Obwohl ich die ganze Technik nun anfange zu hinterfragen, trag ich immer noch Schuldgefühle in mir, die ihre Aussagen in mir ausgelöst haben. Natürlich ist mir klar, dass es bei vielen Menschen da draußen teilweise immer noch so ist, aber ich möchte das nicht mehr sein. Ich habe wieder angefangen zu lesen, mache Spaziergänge in der Natur und mache momentan ein FSJ.
Als ich auf's Gymnasium kam, schloß ich mich einer Gruppe an. Ich hatte auch eine beste Freundin. Diese Freunde fingen nach einer gewissen Zeit an zu sehen, dass ich sehr passiv und ruhig war. Sie fingen an sich über meine Schweißhände lustig zu machen. Auch über meine Größe (1,50)machten sie sich lustig. Oft hieß es dann : Die *mein Name* macht garnichts. In der 8. Klasse hieß es von einem männlichen Gruppenmitglied, dass ich so dick und klein wäre, wie die Feder, die auf dem Pult lag. Das passierte im Physik-Unterricht. Von meinen Freunden hieß es, ich sollte das alles nicht so ernst nehmen. Es war ja nur Spaß.
In der 8 und 10 hab jeweils eine Nachprüfung gemacht und beide bestanden. Meine Noten waren damals schon nicht gut. Von meiner besten Freundin musste ich verbalen Missbrauch ertragen, bis ich ihr nach 7 Jahren die Freundschaft in der 11.Klasse kündigte.
Meine Noten sackten immer mehr ab. Ich fand heraus, dass meine ehemalige beste Freundin eine Narzisstin war.
Ich hatte in der Zeit auch sehr große Probleme mit meiner Sportlehrerin. Ich verhielt mich im Unterricht so passiv, dass sich das Mädchen, mit der sich meine ehemalige beste Freundin zusammen tat, bei der Lehrerin über mich beschwerte.
In der 11 bekam ich auch eine neue Lehrerin in Englisch, die gleichzeitig auch meine Stufenleiterin war.Diese Lehrerin verhielt sich sehr kalt und distanziert gegenüber mir. Sogar sehr streng(wahrscheinlich weil ich eben sehr ruhig war). Sie kam mir anfangs sehr komisch vor. Ich glaube ich hatte sogar etwas Angst vor ihr.
Anfang 2017 stand im Januar eine mündliche Prüfung in Englisch an. Ich war an dem Tag krank. Ich schrieb ihr morgens ne Mail. Als sie mir zurück schrieb, meinte sie, dass sie mich schon erwartete, wenn ich wieder gesund werden würde. Die Prüfung lief gut. Sie gab mir ne 2-. Was mir trotzdem auffiel war, dass sie sich beim Gespräch der Note sehr nah an mich setzte. Sie legte ein Bein über das andere und ihr Knie berührte beim Sitzen meins. Sie fragte mich wieso ich so ruhig sei, ob ich mich umsetzen wollte etc.
Ich hatte danach noch ein Gespräch mit ihr. Zusammen mit meiner Mutter. Ich erzählte ihr von den Problemen in Sport.
In der nächsten Stunde mit ihr, bekam sie mit, wie ich mit einer Mitschülerin über unsere anstehende Prüfung in Sport plauderte. Sie schaute auf und starrte mich vom Ende des Raumes an. Als ich rauswollte, meinte sie zu mir, dass meine mündliche Beteiligung besser geworden war. Sie lächelte mich an und ich stand dort wie angewurzelt. Alles andere verstummte irgendwie. Die Stimmen meiner Mitschülerin wurden schwacher. Es war eine sehr komische Situation. Sie war immerhin meine Lehrerin. Ab dem Moment verliebte ich mich in sie.
Eine andere Situation ereignete sich in mitten einer Gruppenarbeit. Die Schüler standen in der Mitte und sie saß außen am Tisch. Ein Schüler erzählte einen Witz, sodass wir alle anfingen zu lachen. Als ich geradeaus schaute, merkte ich erst, wie sie mich anstarrte und mit einem ruhigen Lächeln anschaute. Bei einer Gruppenarbeit im Vorraum starrte sie mich auch an. Wenn ich hinschaute, schaute sie weg. Als ich vorne am Pult saß und die Ergebnisse der Gruppenarbeit vorlas, schaute sie bei ihrem Feedback immer auf ihre Notizen und nicht in meine Augen.
Ich bemerkte schon damals, dass sie eine Kette vom Baum des Lebens trug. Ich googelte und stoß auf Buddhismus. Ich bin halt jemand, der alles beobachtet, wenn er mit einem anderen Menschen redet. Ich stoß auf den Begriff alte Seele und habe mich in dem Beitrag wiedergefunden.
Ich hatte in der 11 ausserdem noch eine Lehrerin, die mir in einem Gespräch nach dem Unterricht sagte, dass sie sich Sorgen um mich machte. Ich würde nie mit den Mitschülern reden und eine unsichtbare Wand um mich ziehen.
Nun zu mir : Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich zu ruhig und zu dumm für diese Gesellschaft bin. Wenn ich mit Menschen rede, habe ich das Gefühl, dass ich ihre Emotionen durch die Wörter, die sie mir sagen, fühle. Ich bin sehr sensibel (ist das schlimm?) und auch ein bisschen anhänglich, durch die negativen Erfahrungen (wie oben erwähnt) die ich mit Menschen gemacht habe. Ich weiß momentan nicht, was mit mir los ist. Ich habe 2016 erfahren, dass ich am Turner Syndrom leide. (meine Periode bleibt aus, kann keine eigenen Kinder zeugen, Eierstöcke zu klein, bin nur 150 cm groß).
05.01.2020 13:25 •
#30