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Entwickler
Zitat von hereingeschneit:
Zitat von Entwickler:
Wenn ich ein Sozialfall wäre, würde sich kein Mensch für mich interessieren.

Vielleicht jammerst du dann zuwenig und man hat nicht den Eindruck, dass du Hilfe - Interesse brauchst.

Nein. Man braucht eine gewisse Grundblödheit, um allseits beliebt zu sein. Das trifft zwar nicht auf alle beliebten Menschen zu, aber auf die meisten des einfachen Volkes. Ein Zweifler und alle Arten von Kopfmenschen stören nur in der Komfortzone, wenn man für zu viele Erscheinungen eine plausible Erklärung hat. Unsere Mitmenschen streben in der Regel doch gar nicht nach Erkenntnisgewinn, sondern um noch mehr Anerkennung. Deswegen läuft fast alles nur noch über Selbstvermarktung. Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dümmere ist. Das Volk will es ja so.

25.01.2016 23:49 • x 2 #21


jessica68
Wenn mein Bruder hier mitliest wird er noch arroganter. Intelligenz usw. hat doch null mit Geschwisterfolge zu tun.

Tierschutz ist schon ein Talent und eine gute Mutter sein auch. Du verkaufst Dich unter Wert und irgendwie ist es schon ein Wettbewerb. Ich bin selbst schon lang im Tierschutz aktiv und weiß, daß das manchmal wirklich nicht einfach ist. Ich vermute mal, daß sie bewußt Dinge macht, die aufwendiger sind. Und deswegen dann Lob bekommt.

26.01.2016 17:48 • #22


A


Warum kann meine Schwester ALLES besser?

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Entwickler
Um beliebt zu sein, muss man gar nichts besser können. Eher ist es sogar umgekehrt. Wenn man etwas zu gut macht, werden andere nur wieder neidisch und distanzieren sich. Beliebte Menschen beherrschen es nur, auf den Gefühlen ihrer Mitmenschen wie auf einer Gitarre zu spielen. Ich kann das überhaupt nicht.

26.01.2016 21:52 • x 1 #23


K
@entwickler:
Zitat:
Beliebte Menschen beherrschen es nur, auf den Gefühlen ihrer Mitmenschen wie auf einer Gitarre zu spielen.


Meine Theorie lautet dzgl wie folgt:

Man kommt mit seinen Mitmenschen umso besser klar, je lockerer man ist.

Bei dir zB merkt man allein schon durch die geschriebenen Worte, dass du eeextrem verkrampft, verspannt bist.
Man merkt, dass du über lange Jahre mit Stress zu tun hatte. Dieser Stress macht einen dünnhäutig und kleinkariert, aber auch effizient und intelligent.

Ich denke, dass du die meisten Leute geistig locker in die Tasche steckst, aber diese Werte, Intelligenz und Logik, interessieren niemanden, vor allem keine Frauen.
Den meisten Leuten gehts darum, wie sie sich mit anderen fühlen, und da ist jemand, der nie mit Stress zu tun hatte jemandem, der Stress ausgesetzt war, hoffnungslos überlegen.

Ist nur meine Meinung.

26.01.2016 22:12 • #24


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Hallo Nadine,

ich kenne diese Gedanken gut. Ich habe eine kleine Schwester, die immer alles hinterhergeschmissen bekam, Wissen fällt ihr in den Schoss und sie ist auch die Beliebtere im Familienkreis. Lange Jahre habe ich mich (wie du auch) gefragt, warum sie alles besser kann als ich. Dieser Frage folgte ein Vergleich, der immer zu meinen Ungunsten ausfiehl.
Der Schlüssel lag darin, die Fragestellung zu ändern. Frag dich nicht mehr, was ihr beide gemeinsam habt, z.B. das Nähen (und sie besser kann als du), sondern was euch unterscheidet. Wie setzt jeder von euch seine Prioritäten? Bei meiner Schwester und mir kann man ganz klar sehen: Sie Karrieremensch, ich Familienmensch. Das heißt nicht, dass sie keine Familie hat, aber für sie war die Karriere schon immer wichtig. Für mich (rückblickend) nicht. Das hat dazu geführt, dass wir zwar teilweise die selben Wege gegangen sind (Abitur, Studium) sich aber die reinen Noten gar nicht miteinander vergleichen lassen, weil wir immer mit unterschiedlichen Prioritäten an die Sache rangegangen sind.

Um das auf dich und deine Schwester zu beziehen: Du schreibst, du nähst lieber Pullover und Hosen, weil sie nicht so aufwendig sind. Deine Schwester hingegen näht aufwendig und ewig lang an einem Kleidungsstück. Du backst fünf verschiedene Kuchen - deine Schwester macht Einen aufwendigen.
Für mich hört sich das wie folgt an: Deine Schwester ist eine echte Perfektionistin, macht lieber eine Sache ganz genau und penibel. Du hingegen lehnst dich mehr zurück, machst einfach dein Ding. Das sind zwei verschiedene Ansätze! Deine Schwester kann es nicht besser; sie macht es einfach anders, setzt ihre Prioritäten anders.
Wahrscheinlich gibt es noch sehr viel mehr solcher Unterschiede, du musst sie nur finden

26.01.2016 22:55 • x 1 #25


Entwickler
Kern: Der Wohlfühlfaktor ist doch nichts anderes als ein Relikt aus der Primatenzeit. In einer Affenhorde würde man einen Affen, der sich rein logisch verhält, genauso ausgrenzen wie in einer Menschengruppe. Wohlfühlen geht nur mit klar abgegrenzter Hierarchie, bei allen Primaten. Egal, wie dumm der Führer ist, es wird sich untergeordnet. Das löst natürlich Stress aus, wenn man die Dummheit der Menschen nicht akzeptiert, sondern sie damit permanent vor den Kopf stößt. Das ist zwar keine Lösung, aber so steht man nicht ganz so wehrlos da. Komischerweise geschehen aber regelmäßig Wunder, wenn ich dumme, aber ranghohe Gruppenmitglieder auflaufen lasse. Denn Logik macht sie regelrecht aggressiv. Sie können ihre Wut aber nicht an mir auslassen, so dass sie alles in sich reinfressen müssen. Dumme Menschen mit großer Fresse zur Weißglut zu bringen scheint meine Lebensaufgabe zu sein. Dass man dann überall verbrannte Erde hinterlässt, ist ja heutzutage kein Problem. Macht man halt woanders weiter.

Und wenn jemand besonders locker ist, dann steckt eben auch nicht viel geistige Durchzugskraft dahinter. Genauso kann man sagen, jemand, der nach allen Seiten offen ist, ist nicht ganz dicht.

26.01.2016 23:01 • x 1 #26


hereingeschneit
Den Text von xo finde ich echt gut.
Zitat von xoxoxoxo:
Deine Schwester ist eine echte Perfektionistin, macht lieber eine Sache ganz genau und penibel.

Also, wenn das wirklich so ist, (könnte aufgrund deiner Beschreibung durchaus zutreffen), dann brauchst du auf sie gar nicht neidisch sein. Dann braucht sie das Lob auch, denn sonst fühlt sie sich ruck zuck minderwertig. Perfektionisten stehen immer unter dem eigenen Druck alles perfekt machen zu müssen und das kann sehr anstrengend sein.

Zitat von Entwickler:
Und wenn jemand besonders locker ist, dann steckt eben auch nicht viel geistige Durchzugskraft dahinter. Genauso kann man sagen, jemand, der nach allen Seiten offen ist, ist nicht ganz dicht.

Ich weiß zwar nicht, ob ich ganz locker bin, aber der Rest trifft zu. Ich kann gut zuhören, aber es rieselt dummerweise auch sehr schnell wieder durch mich durch - bedeutet, kann mir nix merken, bin nicht ganz dicht, weil alles wieder verlorengeht.

27.01.2016 14:28 • #27


T
Zitat von Entwickler:
Nein. Man braucht eine gewisse Grundblödheit, um allseits beliebt zu sein. Das trifft zwar nicht auf alle beliebten Menschen zu, aber auf die meisten des einfachen Volkes. Ein Zweifler und alle Arten von Kopfmenschen stören nur in der Komfortzone, wenn man für zu viele Erscheinungen eine plausible Erklärung hat. Unsere Mitmenschen streben in der Regel doch gar nicht nach Erkenntnisgewinn, sondern um noch mehr Anerkennung. Deswegen läuft fast alles nur noch über Selbstvermarktung. Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dümmere ist. Das Volk will es ja so.


Wow !

Mit wenigen Worten EXAKT auf den Punkt gebracht, woran die Gesellschaft krankt.

Kann man im Berufsleben täglich schmerzhaft erleben. Und ist auch die Ursache dafür, dass immer mehr Menschen in Führungspositionen weder fachlich befähigt noch menschlich geeignet für ihre Tätigkeiten sind.

27.01.2016 14:58 • x 1 #28


Entwickler
Zitat von tanilein:
Kann man im Berufsleben täglich schmerzhaft erleben. Und ist auch die Ursache dafür, dass immer mehr Menschen in Führungspositionen weder fachlich befähigt noch menschlich geeignet für ihre Tätigkeiten sind.

Mir sagte mal ein älterer Kollege vor einigen Jahren: Früher zuckten die Mitarbeiter zusammen, wenn der Produktionsleiter die Werkshallen betrat. Heute muss der schon eine Show abziehen, damit überhaupt von ihm Notiz genommen wird.

Ich hatte mal eine Freundin, deren Tochter (damals 5) mich bis aufs Blut reizte, weil sie genau wusste, dass ich ihr nichts zu sagen hatte. Da sagte ihre Mutter: Autorität muss man sich eben verdienen. Die gibt es auch von Kindern nicht mehr geschenkt.

Ich hätte es gern so, dass jemand, der viel Wissen bewiesen hat (z.B. durch einen guten Uni-Abschluss) und dieses auch gut anwenden kann, keine extra Schauspieler- (also Blender-, Lügner-, Draufgänger-) -eigenschaften haben muss, um sich Respekt zu verschaffen. Aber es ist heute wirklich so perv., dass der ganze Dreck nach oben gespült wird. Am ehesten sieht man es noch an den Schulen, dass die Beliebtesten einer Klasse meist auch die dümmsten, abgebrühtesten und oft auch die kriminellsten sind.

Fragt man einen wahrhaft Geistlichen, so wundert diesen gar nichts diesbezüglich. Die Welt ist eben ein Drecksloch. Wer ehrlich ist und viel weniger Sünden als die Mehrheit begeht, dem ergeht es auch nicht viel besser als Jesus. Der wurde wegen seines Wesens gar gekreuzigt.

27.01.2016 20:07 • x 1 #29


K

Einen Einwand will ich mir erlauben:

Jede Entwicklung hat doch ihre Gegen-Entwicklung. Wo ist die bitte?

Was mich krank macht, dass heute so viel gejammert wird...:Die Konzerne, die Politker, die Medien, die, die, die, aber wo sind die Leute, die sich nach anderen Maßstäben leben?

Es gibt keine Alternative zu heutzutage,deshalb nehme ich jegliche Kritik nicht ernst.

Früher soll es mal so etwas wie Opposition, Revolutionäre, Zusammenhalt, Solidarität gegeben haben.

Wo ist die heute?

Mir kommt es so vor, als wäre jegliche Kritik von Leuten, die es selbst in der Situation des vermeindlichen Drecks nicht anders machen würden.

Wirkliche Werte, habe ich mein ganzes Leben nirgendwo gesehen.
Entsprechend kann man sich vorstellen, welche Ernsthaftigkeit hinter jeglicher Kritik steckt.

PS: Nicht persönlich nehmen. Ich kenne dich nicht. Mag sein, dass du anders wärst.

PPS: Ich persönlich denke, dass hochfunktionaler Autismus die einzige Heilung für diese kranke Gesellschaft ist.
Leute, die sich nicht durch dummes Geschwätz, Emotionen korrumpieren lassen, sondern schlicht und ergreifend das Richtigkeit handeln ....und auch gar nichts anderes können.


Hoffentlich lerne ich mal irgendwann solche Leute kennen.

27.01.2016 20:29 • #30


Entwickler
Zitat von Kern12:
Wirkliche Werte, habe ich mein ganzes Leben nirgendwo gesehen.

Genau daran bin ich fast mal gegen Ende der 80er Jahre verzweifelt. Ich konnte es nicht fassen, dass ich zu 99% nur von Mitläufern umgeben war. Zum Glück waren meine Eltern und Großeltern der eine Prozent, denn die konnten alle klar und frei denken. Ich kam mir teilweise vor wie im Irrenhaus.

Es ist wirklich Wahnsinn, dass man die Menschen, die sich bewusst gegen den Herdentrieb stellen, mit der Lupe suchen muss. Selbst die Linksradikalen, die früher in der Schule glaubten, sie würden voll gegen den Mainstream sein, waren für mich auch nur Herdentiere. Weil sie letzten Endes nur unter sich die Anerkennung gesucht haben, aber für rationale Argumente völlig unzugänglich waren. Keiner von denen hat die ganzen Denkverbote damals schon wahrgenommen. Vieles, was ich damals sagte, hat man in den völlig falschen Hals bekommen. Natürlich auch, dass die ganzen Oberstufler mir alle viel zu verspielt waren. Weil ich es nicht fassen konnte, wie unglaublich kindisch die sich benahmen. Und das wurde an der Uni auch nicht besser.

Ach ja, zu deinem Einwand mit der Gegenentwicklung: Ich erinnere mich an die Vergabe von Seminararbeiten: Die wollten alle möglichen soziologischen Themen haben, aber keiner wollte den Vorschlag: Utopien im 21. Jahrhundert (sinngemäß). Denn das Wort Utopie war in den 90er Jahren schon ein Unwort. Wer von denen hätte sich wohl eine andere gesellschaftliche Ordnung gewünscht? Ok, ich habe Wirtschaftswissenschaften studiert. Da wünscht man sich keinen Umsturz in ein anderes politisches System. Da passt man sich an. Und als ich das Thema meiner Diplomarbeit einem Mitläufer mitteilte, meine der nur: Und damit willst du später eine Stelle kriegen? Das Thema war eine Analyse, durch welches Streben Menschen zu Wirtschaftskriminellen werden. Aus seiner Sicht war ich damit ein Nestbeschmutzer.

27.01.2016 20:42 • #31


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