Zitat von HoffnungsSucher: Warst du jemals Obdachlos? Hast du jemals in der Wildnis überlebt? Dann weisst du, dort kannst du nicht faul sein, sonst überlebst du nicht lange.
Hör auf Obdachlosigkeit zu romantisieren. Ich war mal Obdachlos, und es war schlimm, auch wenn nur kurz. Glaubst du ich würde das freiwillig langfristig machen wollen?
Dass wir beide Gemeinsamkeiten haben und du wie einer meiner Schatten klingst, ist keine Sache, die ich dir sagen muss - aber kann, wenn ich will.
Ja, ich war mal Obdachlos. Zwei Mal sogar, wenn ich einrechne, dass ich als Jugendlicher von Zuhause abgehauen bin, weil dort kein Platz für meine Individualität war.
Versucht habe ich es dann wie du. Jetzt hol ich mir den Jackpot.
Und weißt, du. Ich hab ihn mir geholt, weil ich nicht auf den Kopf gefallen bin und so manchen Trick auf Lager hab. Nur...dieser Schatten ist immernoch da
Sollte er nicht verschwunden sein?
Ich mein, ich hab ein Haus, ich hab ein Auto, ich hab eine Frau und ich hab ein Kind. Ich hab gemacht, was er mir befohlen hat, aber das reichte ihm nicht.
Und weißt du warum?
Weil das bei uns beiden Aspekte einer tiefgreifenden Persönlichkeitsstörung sind, die niemals ganz verschwinden wird.
Wir können beide nur kontrollieren, ob wir ihr die Macht über uns lassen oder nicht.
Ich hab mich dafür entschieden, diesen Schatten die Kontrolle wieder wegzunehmen. Das ist hart und unbequem, aber das andere hat mich auch nicht glücklich gemacht, weil es dieser Schatten in seiner Gier nach Mehr nicht zugelassen hat.
Ob du das für dich willst, nun, das ist deine Sache, aber solange du das nicht erkennst, dass du gerade von deinen eigenen Ansprüchen an dich selbst lang gemacht wirst, wirst du innerlich nicht wachsen und schon gar nicht aus deiner gegenwärtigen Situation entkommen - denn deine Schatten: die sehe nicht nur ich, als Niemand von Nirgendwo.