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Zitat von Natascha40:
Mir wurde, vor langer Zeit, zu Tavor geraten. Davon würde ich angeblich profitieren, es würde keinen Anlass geben zu leiden, wo es doch wirksame ...

Ich habe großen Respekt vor Tavor Co. Als ich in der Klinik an mein Hauptthema kam und ungebremst auf den Boden fiel (im übertragenen Sinne), wurde mir Tavor verordnet, 3 x tgl. 0,5 mg.

Ich glaube, 3 Tage habe ich es genommen, ich war total abgeschossen. Ab Tag 4 habe ich Tavor abgelehnt.

Ich habe seit Mai 2022 eine Dose mit 20 Tabletten Tavor zuhause, für den worst case, seinerzeit verordnet bekommen.

Die Dose ist noch zu, obwohl es einige Situationen gab, wo ich sie hätte nehmen können. Aber wie gesagt, mein Respekt davor ist zu groß, da ich für mich denke, eine Abhängigkeit will ich mir nicht ins Haus holen.

19.02.2023 11:18 • x 3 #41


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Ich musste einmal mitten in der Nacht ein Medikament vom Apothekennotdienst holen. Ich sollte bar bezahlen, damit ich die Apotheke nicht betreten muss. Nur hatte ich kein Bargeld bei mir. Die Apothekerin zögerte merklich - und fragte ob ich allein wäre. Das war ich. Daraufhin riss sie die Tür auf und warf sie hinter mir zu. Leider würde sehr viel passieren...

19.02.2023 11:27 • #42


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Tavor dauerhaft nehmen

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Zitat von Natascha40:
Mir wurde, vor langer Zeit, zu Tavor geraten. Davon würde ich angeblich profitieren, es würde keinen Anlass geben zu leiden, wo es doch wirksame Medikamente geben würde. Ich habe den Arzt zweimal gewechselt, denn ich hatte nicht die geringste Lust in eine Medikamentenabhängigkeit zu schlittern. Ich fand es auch ...

Ja, man muss die Verantwortung für sich selbst auch in einer Behandlung übernehmen und kann sich auf nichts verlassen. Da hilft nur, die Leute im Gespräch zu checken, wie fachkundig sie sind und wie sehr sie sich mit einem auseinandersetzen.

Ein guter Psychiater sollte eigentlich die Vorgeschichte erheben und auch sehen, ob er einen Suchttyp vor sich hat. Wenn es kein Suchttyp ist, kann man mit dem Tavor schon offensiver umgehen. Aber wenn die Patienten so auf der Kippe stehen, dass nix mehr Anderes hilft, dann gehen die klar das Risiko der Abhängigkeit ein. Die modernen Entzugsmedikamente haben an dieser Einstellung auch ihren Anteil. Medizin ist immer eine Momentaufnahme. Was heute unumstößliches Gesetzt ist, kann zwei Jahre später überholt sein.

Es ist sowieso so, dass wir extrem viele neue Medikamente bekommen und viele ganz neue Wirkungsmechanismen haben, wo noch keiner mit Erfahrung hat.... Da bin ich mal gespannt, was da auf uns zu kommt. Ein guter, moderner, fitter Psychiater, der aber schon ein bissl Berufserfahrung sammeln konnte und gut spezialisiert ist, ist Gold wert. Solche gibt es aber nur ganz selten.

Ich hab's 4 Jahre täglich genommen und noch Zolpidem seit 14 Jahren täglich. Tavor und Zolpidem sind kreuztolerant. 2 mg Tavor täglich und 10 mg Zolpidem.. Aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was andere mit pDIS oder DIS wegschlucken.

In der Klinik haben sie mir beim ersten Mal 1 Tavor mit 0,5 mg gegeben, als ich einen Flash hatte. Als die gar nichts geholfen hat, hat mein Traumatherapeut dumm geguckt und hat dann noch 50 mg Chrlorproxithen dazu drauf gehauen. Der Krankenpfleger hat kurz zusammengezuckt und den Chef fragend angeschaut. Und weil es so lustig war, noch 10 mg Zolpidem obendrauf. Ich habe dann prima geschlafen, aber am nächsten Tag war ich grau, grün, weiß und gelb im Gesicht, konnte mich kaum noch bewegen und habe es kaum zur Toilette geschafft. Und als ich in den Spiegel geschaut habe, habe ich im Spiegel einen Frankenstein-Verschnitt angeschaut. Muss ich nicht mehr haben.

Als Arzt kann man mit solchen kritischen Patienten nicht arbeiten, wenn man die nicht wenigstens über Nacht abschießt, damit sie Ruhe haben. Denn dann kann auch der Arzt schlafen, weil er sich keine Sorgen machen muss, dass nachts was passiert.

In sehr harten Zeiten muss man froh sein, dass es das gibt und wenn man davon dann nicht abhängig geworden ist, dann hat es prima geklappt. Ich habe viele zu selten was genommen, viel zu viel ausgehalten. War auch keine gute Entscheidung. Man brennt sich damit nur selbst aus.

19.02.2023 11:28 • #43


K
Zitat von Natascha40:
Ich musste einmal mitten in der Nacht ein Medikament vom Apothekennotdienst holen. Ich sollte bar bezahlen, damit ich die Apotheke nicht betreten muss. Nur hatte ich kein Bargeld bei mir. Die Apothekerin zögerte merklich - und fragte ob ich allein wäre. Das war ich. Daraufhin riss sie die Tür auf und warf sie ...

Um Gottes Willen, wo wohnst Du denn?

In einer Region, die nicht ganz unsere ist, aber nicht so weit weg ist, passiert so wenig, dass die Leute schon witzeln, ob sie nicht doch endlich den Polizeiposten einsparen sollten, weil die eh überflüssig sind. Viel mehr als dass da Strafzettel wegen Falschparken ausgestellt werden, passiert da nicht. Bei uns ist man zivilisiert, alle arbeiten ordentlich in ihren Jobs, pflegen ihre Häuser und putzen samstags ihr Auto usw. und so fort.... Bei uns ist es nicht assi.... Kommt schon auch vor, aber wenig und bei denen dort, ist echt nix los, gar nix. Crime kennen die nur aus dem Fernsehen.

19.02.2023 11:31 • #44


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Ich bin froh, dass Zwangsmedikation in Deutschland weitestgehend verboten ist.

19.02.2023 11:33 • x 1 #45


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Zitat von Kosmos:
Bei uns ist man zivilisiert, alle arbeiten ordentlich in ihren Jobs, pflegen ihre Häuser und putzen samstags ihr Auto usw

Ich habe keine Ahnung wer hier seine Arbeit ordentlich erledigt. Das weiß ich höchstens von meinen Kollegen. In der Waschstraße halte ich mich mangels Auto nie auf - aber die Zahl derer, die im Hof ihr Auto putzen scheint mir gering zu sein.

19.02.2023 11:42 • #46


K
Zitat von Natascha40:
Ich bin froh, dass Zwangsmedikation in Deutschland weitestgehend verboten ist.

Wir haben hier ganz andere Sorgen. Die Ärzte, die jeden Tag mit den Fragestellungen umgehen müssen, schütteln oft nur noch den Kopf. Z.B. sind alle Neuroleptika in i.v.-Anwendung - außer Halperidol - nicht mehr zulässig in Deutschland. Da stehen die Ärzte vor Patienten, die komplett austicken oder sich selbst schaden werden oder in dekompensiertem Zustand sind und die haben grade mal noch ein Medikament, das schnell genug wirkt....

Wenn man ein Medikament nicht braucht und es ist da, das ist kein Beinbruch. Aber wenn man ein Medikament dringend zum Einsatz braucht und man bekommt es nicht mehr, ist das nicht mehr lustig.

19.02.2023 11:46 • #47


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Zitat von Natascha40:
Ich habe keine Ahnung wer hier seine Arbeit ordentlich erledigt. Das weiß ich höchstens von meinen Kollegen. In der Waschstraße halte ich mich mangels Auto nie auf - aber die Zahl derer, die im Hof ihr Auto putzen scheint mir gering zu sein.

Hier ist für die Männer das Auto wichtiger als der Hund, das Kind, die Ehefrau und die Eltern. Und das in der Reihenfolge....

19.02.2023 11:47 • #48


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@Kosmos Ich teile deine Ansicht bezüglich der in Deutschland nicht mehr zugelassenen Verabreichungsform nicht.

19.02.2023 11:54 • x 1 #49


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Zitat von Natascha40:
@Kosmos Ich teile deine Ansicht bezüglich der in Deutschland nicht mehr zugelassenen Verabreichungsform nicht.

Wie gut kennst Du Dich denn mit Medizin aus und wieviel Erfahrung hast Du mit Medis-Einsatz? Die Leute, die diese Meinung vertreten, sind in ZNAs zuständige Ärzte und müssen für die Sicherheit der restlichen Patienten und des Personals und ihre eigene Sorgen. Und die Alternative ist ein 5-Punkt-Fixierungsbett und noch mehr Gewalt... Muss jeder wissen, worauf er steht...

19.02.2023 11:57 • #50


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Zitat von Kosmos:
Wie gut kennst Du Dich denn mit Medizin aus und wieviel Erfahrung hast Du mit Medis-Einsatz? Die Leute, die diese Meinung vertreten, sind in ZNAs ...

Ich mich weniger, aber ich bin mit mehreren Ärzten befreundet. Gerade das Thema finde ich sehr interessant.

Auch, dass es nicht erlaubt ist, Patienten gegen ihren Willen mit Medikamenten oder Fixierungen einzuschränken, damit das Personal nachts zur Ruhe kommen kann. Zum Glück sind da richterliche Beschlüsse erforderlich.

19.02.2023 12:02 • x 1 #51


K
@Natascha40

Weiß ich alles und ist richtig so. Löst trotzdem nicht das Problem, wenn Medikamente, die bisher sehr berechtigt im Einsatz waren, nicht mehr verfügbar sind.

Aber das geht auch inzwischen längst OT. Wenn Du das Thema verfolgen magst, würde ich einen eigenen Thread vorschlagen.

19.02.2023 12:06 • #52


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Zitat von Kosmos:
@Natascha40 Weiß ich alles und ist richtig so. Löst trotzdem nicht das Problem, wenn Medikamente, die bisher sehr berechtigt im Einsatz waren, ...

Es ist eben strittig, wie weit ihre Berechtigung war. Ich bin froh, dass dort Änderungen stattfanden.

19.02.2023 12:10 • #53


K
@Natascha40

Dann freu' Dich nur drüber. Ich kann Dir sagen, dass ich genug Ärzte kenne, die sich gar nicht drüber freuen. Und ich verstehe es. Kaum Personal und immer mehr Menschen, die in die ZNAs kommen und alles Andere als handlich sind..... Im Nebenraum steht eben das Fixierungsbett. Aber da muss man die auch erst mal reinkriegen....

Wenn manche alles besser wissen und können, sollten die vielleicht dort arbeiten und das Problem in den Griff kriegen....

19.02.2023 12:30 • #54


K
Zitat von Bosnian:
@Kosmos Sehr sehr gut geschildert und erklärt! Bravo Mädchen Lg

Leider glauben einem andere selten, was ich berichte. Aber wir haben uns ja schon drüber ausgetauscht, was man alles so machen kann. Da im Forum so viele Inhalte nur ins Lächerliche gezogen werden, spare ich mir die wichtigen Inhalte für die PNs auf. Ich habe keine Lust, immer gegen jemanden anzukämpfen. Für Menschen, die offen sind, bin ich auch offen. Für den Rest: Rückzug. Ich glaube, Du verstehst das sehr gut. Reden gegen die Wand macht mir keinen Spaß. Wenn noch Fragen sind, Du weißt , wo Du mich findest...

19.02.2023 13:03 • #55


Sonja77
Ich bin Gott sei dank nicht Suchtgefährdet und kann mit Medis sehr gut umgehen auch mit Tavor…..

Es gibt Menschen mich eingeschlossen die sind dermaßen Traumagestört das ein Leben ohne Medis gar nicht mehr möglich ist…..bei der Schwere und Vielfältigkeit an Traumatas die ich durchlebt habe muss ich schon froh sein heute so leben zu können wie ich das eben mache…..

Ich für mich kann sagen das ich froh bin das es neuroleptika und Tavor gibt.:::
Für viele leider die einzige Möglichkeit ein wenig leben zu können…..

Ein guter Psychiater verschreibt solche Medis nur wenn es wirklich nötig ist und keiner wird gezwungen die Medis auch zu nehmen….

Ich für mich musste mich dafür entscheiden denn ohne wäre ich heute nicht da wo ich jetzt bin

19.02.2023 13:12 • x 1 #56


V
Ich habe Tavor als Notfallmedikament zu Hause. Wir fliegen bald in den Urlaub. Da ich Flugangst habe, werde ich vorher eine Tavor nehmen. Da sie, wie schon erwähnt, sehr schnell abhängig macht, nehme ich Tavor nur im Notfall. Bei mir wirken sie nach ca. 1/2 Stunde. Ich werde nicht müde, sondern bekomme- wie man so schön sagt- ein LmaA Gefühl

19.02.2023 13:43 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

Schlaflose
Zitat von Natascha40:
Ich bin froh, dass Zwangsmedikation in Deutschland weitestgehend verboten ist.

Das ist aber doch hier nicht das Thema. Hier geht es um die freiwillige Einnahme von Tavor bzw. anderen Benzos.

19.02.2023 13:45 • x 1 #58


ginandjuice
zeig dem Arzt den Vogel. Geh zu einem anderen. Hier wurde schon alles gesagt.

19.02.2023 13:48 • #59


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Zitat von Kosmos:
@Natascha40 Dann freu' Dich nur drüber. Ich kann Dir sagen, dass ich genug Ärzte kenne, die sich gar nicht drüber freuen. Und ich verstehe es. Kaum Personal und immer mehr Menschen, die in die ZNAs kommen und alles Andere als handlich sind..... Im Nebenraum steht eben das Fixierungsbett. Aber da muss man die auch ...

Freuen ist vielleicht übertrieben, aber ich bin froh, dass es scharfe Begrenzungen für so manche Maßnahme bezüglich der Ruhigstellung gibt. Zum Glück gibt es auch Ärzte die dort arbeiten und froh sind, dass so manche Maßnahme fällt. Einer flog übers Kuckucksnest ist noch nicht so lange her.

19.02.2023 13:52 • #60


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