Pfeil rechts

A
Ja guter Vergleich, Gast.

Mich schlägt zumindest in diesem leben niemand mehr.

08.11.2012 23:39 • #241


T
geb ich gast recht.. regt einen doch zum nachdenken an..

Gute aufassung Gast

09.11.2012 01:11 • #242


A


Geschlagen werden Hilfe & Erfahrung bei häuslicher Gewalt

x 3


F
@ Gast

Genau, schönreden ist hier der richtige Ausdruck. Und finde das Beispiel auch gut.

Gute Nacht euch allen.

09.11.2012 02:20 • #243


B
Huhu

Die Ursache des Schönredens der elterlichen Gewalt liegt oft in dem
biblischen Satz Du sollst Vater und Mutter ehren (egal was auch im-
mer sie tun oder getan haben).

Ich selber musste, im Gegensatz zu Schlaflose, übrigens in meiner
Kindheit kein ausgeprägtes Fehlverhalten an den Tag legen, um mir
meine täglichen Schläge zu verdienen. Es genügte meiner Mutter, dass
ich der Sohn ihres gehassten Ex-Mannes war, um mir diese Gunst täg-
lich mit den Fäusten oder einem Kochlöffel zu erweisen. Schlimmer als
die Schläge selbst, die ich früh abzuwehren gelernt habe, waren aber
ihre erklärenden Worte dazu: Du bist eine unwerte Missgeburt und
genau so dreckig und krank wie dein Vater ...

Wenn man nun als Kind keinen Vergleich hat, nichts anderes kennt als
diese täglichen Mutter-Sohn-Gespräche, dann neigt man nätürlich da-
zu, sie für richtig zu halten und im eigenen Denken zu verharmlosen und
sie zu verinnerlichen.
Die Auswirkungen sind damals übrigens mehr meinen Lehrern in der Gr-
undschule aufgefallen, als dass sie mir selber bewusst waren. Ich wurde
öfters einmal von ihnen gefragt, warum ich mich in den Pausen fast immer
auf der Toilette verstecke, und warum ich in der Klasse bei jeder Beweg-
ung in meiner Nähe (z.B. Lehrer geht durch die Tischreihen) fast panisch
zusammenzucke ...

Nee, heute ist nix mehr mit Mutter ehren und/oder Schläge verharmlosen.
Gott möge sich daher sein viertes Gebot dort hinschieben, wo es das Licht,
welches er angeblich erschaffen hat, niemals erreichen wird.

Ganz liebe Grüsse, Der Beobachter

09.11.2012 12:51 • #244


A
Es ist traurig das zu lesen.

Bei mir war es auch so ähnlich, also es gab Gewaltausbrüche meiner Mutter , ohne wirkliche Gründe. Ein falsches Wort oder Unachtsamkeit , erst wurde Geschrien und dann oft geschlagen. Ich weiß noch, wie ich ihr einmal die Zunge rausgestreckt habe und sie hat das gesehen, das war schon während ihres ausrastens..zurück schlagen durften wir / ich nicht. Und ich war so unterwürfig , ich hab es mich auch nie getraut. Ich war damal verzweifelt darüber, das sie so über mich herrscht und während ich das hier Schreibe, zittere ich auch ein wenig.

So tief sitzt das noch.

09.11.2012 13:23 • #245


B
Huhu Amy

Den Schmerz und den Ärger auf die Mutter zulassen, nicht um jeden Preis
verstehen oder gar verzeihen wollen.

Meine Schwester musste nach mir ein ähnliches Schicksal bei dieser Mutter
ertragen wie ich. Sie hat sich nicht gewehrt, ist nicht fortgegangen wie ich
damals.
Sie leidet noch heute unter dieser Kindheit, hat nahezu null Selbstbewusst-
sein und ist in allem Tun von Angst bestimmt.
Auch Nahtod wegen Magersucht und über 10 Jahre Therapie haben nicht
dazu geführt, das Handeln ihrer Mutter wirklich neu zu bewerten, sie ehrt
und vergöttert ihre (unsere) Schlägermutter noch heute.

Seit knapp einem Jahr hat meine Schwester nun eine eigene Tochter, und
ich befürchte nun, dass dieses ehrenhafte Verhalten abermals eine Ge-
neration weitergegeben werden könnte ...

Ganz liebe Grüsse, Der Beobachter

09.11.2012 14:29 • #246


A
Was mir hier auffällt ist, dass die meisten von ihrer Mutter geschlagen wurden.

Ich wurde leider in späteren Beziehungen mit Männern auch wieder geschlagen , 3 x an der Zahl von 2 verschiedenen Partnern.

Was ich noch sagen wollte, ich vergöttere meine Eltern nicht, sie sind mir heute nahezu gleichgültig geworden.

Zur zeit möchte ich selbst keine Kinder, weil ich selbst nicht mit mir klar komme , da muss ich nicht noch 2 Kindern das leben versauen. Aber ich merke selbst, dass es ein langer weg ist, sich selbst wieder zu lieben, wenn man jahrelang als Mensch 2. klasse behandelt wurde.

09.11.2012 14:40 • #247


B
Huhu Amy

Es gibt in der Psychologie eine These die besagt, dass wir (unbewusst) in
unserem späteren Leben das suchen, was wir als Kind erfahren haben.

09.11.2012 15:16 • #248


A
Ja, ich weiß Beobachter. Rate mal, warum ich sagte , ich komme nicht immer so klar im leben
Heute ist es so, dass ich liebe nicht ertragen kann. Wenn aber ein Mensch mich schlecht behandelt , war ich in der Vergangenheit durchaus süchtig nach diesem Wechselspiel von liebe geben und kalt sein..

Das Ende vom Lied sind Tabletten, Therapie und eine drastische Reduzierung der Sozialen Kontakte .. Ich musste das alles erstmal schmerzlich wirklich wahrnehmen, und einsehen, dass es so nicht geht. Und ich bin auch noch mitten drin in diesem Prozess.

09.11.2012 15:29 • #249


B
Huhu Amy

Ja, auch mich hat das Leben den Glauben an diese These gelehrt.

Ich war mmer schon auf der Flucht vor der Liebe, denn der Preis für
die (Mutter)liebe war einmal unbezahlbar und viel zu hoch für mich.
Alles rationale Wissen, alle Therapie und Medikamente, haben diese
frühe Angstprägung in der Amygdalla bis heute nicht aufgelöst.



Liebe ist die grösste Kraft des Lebens, aber wenn die Liebe in früher
Kindheit mit Angst verbunden war, dann wird die Angst zur grössten
Kraft des späteren Lebens ...

09.11.2012 16:19 • #250


Schlaflose
Zitat von ThomasK:
also unter Schlagen verstehe ich etwas anderes.. So das mann ohne Grund eine auf die Zwölf bekommt. Oder So vermöbelt wird des es Blutet oder Wunden entstehen.

Geschlagen wurde ich in meiener Kindheit nicht..

Aber ich Habe eine Aufs Ziffernblatt bekommen wenn ich mist baute. Oder nen Klaps wenn ich frech war.

Richtig haue mit dem Ausklopfer habe ich bekommen wenn ich wirklich Mist baute. Da muss es aber Wirklich Böse gewesen sein.

Des war aber nur 2mal in meiner Kindheit.

Ansonetn hatte ich eine sehr schöne Kindheit



Ahhh, endlich mal jemand, der mich versteht-


@Amy @Beobachter

Wenn es mir so ergangen wäre wie euch, hätte ich sicherlich auch eine andere Einstellung zum Thema. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass euch die Schläge zusammen mit den gesamten Umständen drumherum die Kindheit kaputt gemacht haben und sich auf euer späteres Leben ausgewirkt haben. Aber bei mir war es einfach anders, die viele Liebe, dich insgesamt von der ganzen Familie bekommen habe, hat alles kompensiert. Ich hatte auch nie Angst vor meiner Mutter. Auch wenn ihr es euch nicht vorstellen könnt, es ist so.

09.11.2012 17:52 • #251


B
Huhu Schlaflose

Wenn es mir so ergangen wäre wie euch, hätte ich sicherlich auch eine andere Einstellung zum Thema.

Es freut mich natürlich, dass du in deiner Kindheit eine gute
Erziehung genossen hast ... ... und so heute

zu einem selbsbewussten Menschen geworden bist, der das
früh Erlernte auch ganz ohne elterliche Hilfe kann ...

09.11.2012 19:30 • #252


Schlaflose
Jetzt reichts mir. Wir drehen uns ja nur im Kreis, offensichtlich kann jemand, der so ein schweres Trauma erlitten hat wie du, sich nicht vorstellen, dass es auch etwas anderes gibt. Und bevor ich dir die Meinung geige und von Amy einen Rüffel bekomme, ist jetzt ein für allemal Schluss mit dem Thema.

09.11.2012 20:15 • #253


B
Nee liebe Schlaflose, das Thema ist erst dann zu ende,
wenn du für immer deinen Rohrstock weggelegt hast.

09.11.2012 20:37 • #254


A
Ich habe nix gesagt.

09.11.2012 20:39 • #255


Capricorn
@all:

Schla'Lo hat es doch schon am 02. Nov. um 10:42 Uhr klargestellt:

Zitat von Schlaflose:
... So Thema beendet. Ich habe meine Meinung und davon bringt mich niemand ab.


Eine geschlagene Woche vergebliche Liebesmüh' sie von anderem zu überzeugen!?!

Ich glaube ihr! ... seit o.g. Zitat. ... auch wenn ich alles andere als ihrer Meinung bin.

09.11.2012 23:49 • #256


Capricorn
@ Beo:

Zitat von Beobachter:
... Die Ursache des Schönredens der elterlichen Gewalt liegt oft in dem biblischen Satz Du sollst Vater und Mutter ehren (egal was auch immer sie tun oder getan haben).

Ich selber musste, […] übrigens in meiner Kindheit kein ausgeprägtes Fehlverhalten an den Tag legen, um mir meine täglichen Schläge zu verdienen. Es genügte meiner Mutter, dass ich der Sohn ihres gehassten Ex-Mannes war, um mir diese Gunst täglich mit den Fäusten oder einem Kochlöffel zu erweisen. Schlimmer als die Schläge selbst, die ich früh abzuwehren gelernt habe, waren aber
ihre erklärenden Worte dazu: Du bist eine unwerte Missgeburt und
genau so dreckig und krank wie dein Vater ...

Wenn man nun als Kind keinen Vergleich hat, nichts anderes kennt als diese täglichen Mutter-Sohn-Gespräche, dann neigt man natürlich dazu, sie für richtig zu halten und im eigenen Denken zu verharmlosen und sie zu verinnerlichen.

Die Auswirkungen sind damals übrigens mehr meinen Lehrern in der Grundschule aufgefallen, als dass sie mir selber bewusst waren. Ich wurde öfters einmal von ihnen gefragt, warum ich mich in den Pausen fast immer auf der Toilette verstecke, und warum ich in der Klasse bei jeder Bewegung in meiner Nähe (z.B. Lehrer geht durch die Tischreihen) fast panisch zusammenzucke ...

Nee, heute ist nix mehr mit Mutter ehren und/oder Schläge verharmlosen.
Gott möge sich daher sein viertes Gebot dort hinschieben, wo es das Licht,
welches er angeblich erschaffen hat, niemals erreichen wird.

Ganz liebe Grüsse, Der Beobachter



Einmal abgesehen von deiner Mutter [die mit absoluter Sicherheit auch ein massives (familiär übertragenes!?!) Problem hatte, was dein Verstand – klug wie du bist – auch sicher weiß. Nur: das Gefühl, die Seele, hat ihre eigene Ebene, die der Verstand nicht (dauerhaft) beherrschen kann/soll]:

Wenn ich höre, was du in deiner Kindheit, als hilfloses, deiner Mutter ausgeliefertes Geschöpf erleiden musstest, dann relativieren sich meine eigenen, eigentlich auch sehr schlimmen Erlebnisse und Probleme und ich schäme mich, dass ich nicht mehr Mut und mehr Kraft entwick’le, um mir selbst zu helfen.

Scham fühlt sich Sche*sse an, aber ich weiß seit geraumer Zeit, dass das, was sich Sche*sse anfühlt (auch Gefühle können täuschen), nicht schlecht sein muss. Im Gegenteil! Das (üblicherweise verteufelte) Gefühl der Scham ist u.a. oft auch der positive Impuls und die konstruktive Motivation, bei sich selbst etwas zum Besseren zu verändern. Scham ist nicht per se schlecht!

Aber, es geht hier nicht um mich. Also zurück zu dir:

Ich möchte dir hiermit meine Hochachtung aussprechen. Auch möchte ich mich für meine Gesellschaft entschuldigen, die dir als Kind nicht zur Seite stand bzw. wegsah, vielleicht meinte, sie dürfe sich in andere Familien nicht einmischen und dich vor deinen familiären Gewalttätigkeiten nicht gerettet hat.

Ich möchte dir danken, dass du NICHT (fatalerweise) die Spirale deiner familiären Gewalt unbewusst in der Gründung einer eigenen Familie weitergegeben hast (wie so viele andere), sondern – bis hin zur (für viele unbeschreiblichen) Grenze der bewussten Selbsttötung und (für viele noch unbeschreiblicheren) bewussten Überwindung derselben – dein Leben als glaubhaft selbstzufriedener Eremit eingerichtet hast.

Damit hast du m.E. die unheilvolle Kette der unbewussten Übertragung von Gewalt von einer Generation auf die nächste gesprengt … durch Verzicht auf den „Genuss“ einer eigenen Familiengründung und unsere Gesellschaft ein Stück weiter gebracht auf dem Weg zu weniger Gewalt gegenüber Schwächeren.

Wieviel an – wenn auch unbewussten – Selbstverzicht muss das wohl bedeuten? … wie viel an energiezehrender Kontrolle über die menschlich verständlichen Rachegelüste muss das gekostet haben? Du musst ein SEHR starker Mensch sein! Sonst wär’ dir das wohl gar nicht möglich gewesen.

All das, zusammenhängend betrachtet, nenne ich einen absolut wertvollen Beitrag für eine menschlichere Gesellschaft! … und – ohne mich klein zu fühlen – verbeuge ich mich vor dir!

Ich weiß, gerade die letzen Worte klingen fürchterlich pathetisch. Aber ich sehe es so und warum sollte ich nicht diese (meine) Wahrheit einfach auch so zum Ausdruck bringen dürfen?!?

Bei all dem möchte ich dich nicht zu einem „Heiligen“ hochstilisieren, denn ich glaube, dass neben all deiner ungeheueren Stärke und Beherrschtheit, doch immer noch der verprügelte, entwürdigte und von Gott und der Welt im Stich gelassene kleine Junge in dir sich nach Zuwendung, nach Gesehenwerden sehnt.

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass diesem Teil in dir, diese ersehnte Zuwendung noch in diesem Leben widerfährt!

Schön, wenn du auf mein posting antworten magst, aber bitte fühle dich in keiner Weise dazu verpflichtet! Du kannst dir absolut sicher sein: ich erwarte keine Antwort! Ich wollte nur meine Sichtweise zum Ausdruck bringen.


LG + shaka brah,
Capri

10.11.2012 01:56 • #257

Sponsor-Mitgliedschaft

F
Zitat von Amy87:
Ja guter Vergleich, Gast.

Mich schlägt zumindest in diesem leben niemand mehr.


Mich auch nicht, Amy...

10.11.2012 03:13 • #258


N
Raus aus der Opferrolle!



Selbstcoaching

10.11.2012 12:32 • #259


B
Huhu Capri

Heute, also im Erwachsenenalter ist mir natürlich die Familiendynamik von
damals weitgehend klar.
Meine Mutter hatte damals (wie auch noch heute) ihren Hass auf ihren Ex-
mann, also meinen leiblichen Vater, auf mich übertragen. Ihre Schläge und
ihre Worte waren somit eigentlich nicht gegen mich, sondern stellvertretend
gegen meinen Vater gerichtet.

Trotzdem haben sie damals und in der Folgezeit (Pubertät etc.) eine grosse
Auswirkung auf mich gehabt. Mit 14-16 Jahren hatte ich nicht das Wissen und
die Verarbeitungsmöglichkeiten wie ich sie später hatte.

Eine Weitergabe dieser Strukturen habe ich dadurch vermieden, in dem ich
mir jeden näheren Kontakt zu möglichen Lebens(Familien)Partnern verboten
habe. Trotz vieler Therapien und meinem heutigen Wissen, ist der völlige Ver-
zicht auf jedweder Paarbeziehung (einschliesslich körperlich/Sex), der einzige
mir möglicher Lebensweg.
Die Angst die in meiner Kindheit angelegt wurde, erweist sich also als stärker,
als alle biologisch angelegten Normalitäten und/oder Triebe.
Vielleicht reagiere ich daher heute auch verstärkt mit Protest, wenn ich höre od-
er lese, wie mit Kindern in ihrer Entwicklungs- und Prägungszeit umgegangen
wird.

Ganz liebe Grüsse, Der Beobachter

10.11.2012 14:17 • #260


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