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N
Hallo zusammen , ich bin im Moment sehr verzweifelt. Durch unterschiedliche Therapeuten, sowohl in der Klinik als auch ambulant, wurde mir gesagt: Um meine Angst und Panikstörung zu besiegen, müsste ich den Kontakt zu meiner Mutter minimieren. Durch sie wird meine Angststörung aufrechterhalten und getriggert. Leider habe ich den Fehler gemacht und bin vor einigen Jahren wieder ins Elternhaus zurückgezogen, gemeinsam mit meinem Mann. Es ist ein 2-Familienhaus mit abgetrennten Wohnungen. Nachdem mein Vater Ende 2017 verstorben ist, hat sich meine Mutter massiv an mich geklammert.

2018 fingen verschiedene körperlichen Beschwerden an und 2019 war ich komplett ausgenockt , inklusive 12 wöchigem Klinikaufenthalt. Mir ging es zu diesem Zeitpunkt sehr schlecht und ich konnte monatelang, dass Haus nicht mehr verlassen. In der Klinik fand ich sehr gute Hilfe und kehrte gestärkt in den Alltag zurück.
Schon in der Klinik wurde mir geraten, mit meinem Mann in eine eigene Wohnung zu ziehen und den Kontakt zu meiner Mutter zu minimieren, da sie Mitauslöser meiner Angststörung ist (Wurzel liegen in Kindheit, toxische Mutter-Kind Beziehung.).

(1998 hatte ich auch Panikattacken, die durch Auszug aus dem Elternhaus verschwanden.)

Ich weiß nicht mehr, warum ich den Fehler gemacht habe wieder in das Elternhaus zu ziehen, Ich schaffe es nicht auszuziehen und meine Mutter mit 87 Jahren alleine zu lassen, obwohl ich weiß dass ich dabei selber kaputt gehe. Der innere Konflikt macht mich fertig und ich bin wieder auf dem absteigenden Ast. Jeder Kontakt zu meiner Mutter löst massiven Schwindel aus.

Wie komme ich nur aus dieser Situation heraus? Hat jemand ähnliches erlebt?

Grüße Nelly

16.06.2021 21:54 • 18.06.2021 #1


10 Antworten ↓


A
Du musst das selber fühlen wie hoch der Leidensdruck ist....eventuell solltest du nochmals in Ruhe mit ihr reden,sagen wie du empfindest.

16.06.2021 22:42 • x 2 #2


A


Meine Angststörung wird durch Mutter aufrecherhalten

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4_0_4
Zitat von Nelly49:
Wie komme ich nur aus dieser Situation heraus?

Die Antwort auf die Frage ist, das Du definieren solltest was Du willst und was nicht.
Ambivalenz blockiert deine Enscheidung und ohne diese wird das in der Theorie erst enden, bis einer von euch beiden draufgeht.

Mal abgesehen davon das Du das sicher auch ein deine Familie trägst, was ich für suboptimal halte.
Hast Du selbst Kinder? Wenn ja, sollest Du dich schützen um deine Kinder vor Schaden zu bewahren.

Siehe hier:
Zitat von Nelly49:
Ich weiß nicht mehr, warum ich den Fehler gemacht habe wieder in das Elternhaus zu ziehen, Ich schaffe es nicht auszuziehen und meine Mutter mit 87 Jahren alleine zu lassen, obwohl ich weiß dass ich dabei selber kaputt gehe. Der innere Konflikt macht mich fertig und ich bin wieder auf dem absteigenden Ast. Jeder Kontakt zu meiner Mutter löst massiven Schwindel aus.

17.06.2021 10:03 • x 3 #3


N
@Annalehna Mit meiner Mutter darüber zu sprechen bringt nicht viel. Unsere Beziehung - Bindung ist seit der Kindheit schwierig. Meine Mutter war immer sehr manipulativ und hat mich immer dafür verantwortlich gemacht, wie es ihr geht.Ich denke sie hätte auch therspeutische Hilfe gebraucht. Und obwohl mein Leidensdruck groß ist,schaffe ich den Absprung nicht.

17.06.2021 13:57 • x 2 #4


A
ich habe es in der Therapie gelernt....und es war richtig fûr mich. ..meine Mutter kannte den Grund.
Ich habe ihr kurz vor ihrem Tod verziehen.....darûber war sie sehr glücklich und ist friedlich eingeschlafen.

Es war in dem Moment auch richtig fûr mich.

17.06.2021 14:01 • x 4 #5


S
Du denkst, weil sie Deine Mutter ist, kannst Du ihr dies und das nicht antun.

Wäre es denn eine Option auszuziehen und in der Nähe was Neues zu finden?

Eure Wohnung/Haus zu vermieten?

Wenn Dir in der Klinik fremde Menschen diese Empfehlungen gegeben haben, dann scheint ja was dran zu sein .... Als Kind hat man immer ein schlechtes Gewissen.

Was sagt denn Dein Mann dazu?

17.06.2021 14:01 • x 4 #6


N
@cube_melon Du hast völlig recht Ich muss eine Entscheidung treffen. Mein ständiges Hin und Her ist sehr energieraubend und führt zu keiner Lösung.

Leider haben wir keine eigenen Kinder:, d.h. wir sind ungewollt kinderlos. Aber die Problematik hat natürlich eine Auswirkung auf die Beziehung zu meinem Mann. Ich weiß nicht, wie lange er es noch mit anschaut,wie ich zerbreche. Er würde mit mir den Weg gehen eine eigene Wohnung mit mir beziehen. Aber er kann die Entscheidung nicht für mich treffen,dass muss ich selbst schaffen Er leidet momentan auch sehr unter meiner häufigen DR. Meine Therapeutin versucht auch mich zu unterstützen, aber ich schaffe es nicht die Entscheidung zu treffen.
Lg Nelly

17.06.2021 14:17 • x 1 #7


N
@portugal Ja, mein starkes Verantwortungsgefühl meiner Mutter gegenüber, ist seit der Kindheit in mir verankert. Aber ich möchte wieder gesund werden . Mein Kopf weiß dass auch, aber das emotionale Erleben fehlt mir, bzw. meine Psyche schützt mich durch häufige DR vor meinen aufgestauten Gefühlen.

Ja, wir könnten uns nach einer eigenen Wohnung umschauen und mein Mann wird den Weg mit mir gehen. Aber ich stehe mir selbst im Weg.

Lg Nelly

17.06.2021 14:26 • #8


Calima
Zitat von Nelly49:
Aber ich stehe mir selbst im Weg.

Wenn dein Verantwortungsgefühl stärker ist, als dein Wunsch nach mehr Autonomie, ist das ebenfalls eine Entscheidung, die du treffen kannst: Deine Mutter bis in den Tod zu begleiten, um dich nicht mit den negativen Gefühlen auseinandersetzen zu müssen, die ein Auszug mit sich bringen würde.

Jede Entscheidung, die du triffst, wird einen Preis verlangen. In diesem Fall vielleicht entweder den Verlust des guten Gewissens der guten Tochter auf der einen und der Verlust der Autonomie auf der anderen Seite. Beides zusammen im Plus behalten, geht nicht.

Egal, welchen Weg du wählst: Wichtig ist, zu erkennen, DASS du die Wahl hast. Es ist nicht dein Schicksal, in deiner Situation zu verharren, du kannst jederzeit gehen, Und wenn du bleibst, dann deswegen, weil dir das im Augenblick als der für dich richtige Weg erscheint.

Immer nur über Möchte und Sollte nachzudenken, führt nur zu dauerhafter Unzufriedenheit. Triff die Entscheidung klar für dich und stehe dazu. Das wird für Entlastung sorgen, egal, wie sie ausfällt.

17.06.2021 14:44 • x 4 #9


4_0_4
Zitat von Calima:
Egal, welchen Weg du wählst: Wichtig ist, zu erkennen, DASS du die Wahl hast.

absolut

Sich entscheiden zu können ist Freiheit in Reinform. Oft genug haben wir diese Freiheit nicht.
Das Leben ist wie der Schriftzug auf dem riesen Raumschiff in Mel Brooks Spaceballs

We Break For Nobody

Das leben läuft weiter - ohne Rücksicht auf deine Befindlichkeiten. Und irgendwann gibt es nichts mehr zu entscheiden.
Calima sieht das absolut richtig - beide Plus zusammen sind eine Illusion.

17.06.2021 17:25 • x 1 #10


N
Vielen Dank für eure Antworten. Sie waren sehr hilfreich für mich und zeigen mir dass ich eine Entscheidung treffen werde bevor ich zerbreche. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende

18.06.2021 13:16 • x 2 #11


A


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