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Eines habe ich schon mal richtig gemacht: nicht geschrieben dass ich alles falsch mach.. obwohl ich das eigentlich erst schreiben wollte. Meine Therapeutin scheint aber immerhin Erfolg damit zu haben mir solche Verallgemeinerung auszutreiben.

Aber ansonsten.. kann ich mich oft selbst nicht ganz verstehen.. ich bin so extrem in dem was ich so tue. Ganz aktuell: ich habe grad auf offener Straße nach Aussage meines eigenen Mannes nen Typen mit nem Kampfhund, der so wirkte, als suche er nur jemanden zum vermöbeln angepflaumt. Mein Selbsterhaltungstrieb scheint Urlaub zu machen. Im Nachhinein wunder ich mich, dass ich mich getraut habe.
Hintergrund ist: ein Kampfhund hat vor wenigen Wochen meinen Hund angegriffen, als mein Mann mit ihr draußen war. Daraufhin ist sie weggelaufen und den ganzen Weg alleine nach Hause.. unter anderem musste sie dazu ein paar Straßen überqueren.. bei der einen fährt genau der Bus vorbei.. es hätte echt was passieren können. Ich find es schlimm, wenn Leute ihren Hund frei laufen lassen, obwohl sie wissen dass er angriffslustig ist.. (vor allem, wenn er dann auch noch so gefährlich ist).

Und nun haben wir grad geparkt, da sehe ich den Typ, der auch seinen Kampfhund grad in dem Moment erst anleint, als wir da grad parken. Ich habe meinen Mann gefragt, ob das der Hund war, der damals unseren angegriffen hat. Er meinte nur bin mir nicht sicher.. der Typ jedoch lief direkt an unserem Auto vorbei. Und so wie mein Mann gezögert hat, war mir im Grunde klar, dass es der gewesen sein muss.. und er einfach nur Angst hatte ihn anzusprechen. Also habe ich meinen Mann ein paar Mal gebeten ihn doch einfach kurz zu fragen, ob er und sein Hund es damals waren. Mein Mann hat aber gezögert.. und ich habe es getan. Ich soll geklungen haben als würde ich ihm gleich den Kopf abreißen. Das war natürlich nicht meine Absicht.. aber wenn ich geladen bin.. (natürlich hatte ich auch Angst, dass der gleich seinen Hund los macht oder so.. und ich war vor allem genervt davon, dass mein Mann das nicht kurz und freundlich machen konnte.. ).. naja.. jedenfalls klang ich wohl geladen. Habe den Kerl gefragt ob das sein Hund war, der neulich meinen angegriffen hat. Habe verstanden, dass er gesagt hätte dass ja. Und ich habe ihm gesagt dass es nett wäre, wenn er ihn dann bitte nachts angeleint lassen könnte, weil ich mich mit meinem Hund schon gar nicht mehr raus traue. (Deswegen geht mein Mann ja Nachts mit ihr raus.. ). Und dann hat der mich aber auch angepflaumt von wegen.. von was für nen Hund ich reden würde.. und dass es doch nicht seiner gewesen wäre. Aha. Hab ich mich wohl verhört.
Mein Mann konnte IMMER NOCH NICHT sagen, ob das der Typ war. Kapier ich einfach nicht. Er hatte damals noch gemeint, dass er den Typen samt Hund schon ein paar Mal getroffen hätte.. aber immer angeleint und dann sei das auch kein Problem gewesen.. (außer dass die Hunde sich schon an der Leine nicht so sonderlich leiden konnten, aber angeleint ist ja nie was passiert). Und nun kann er nicht sagen ob es der Kerl war, oder nicht? Wenn man erstmal weiß nach wem mann schauen muss.. wenn man ne Person schon mal wiedererkennt.. dann.. kann man das doch 2-3 Wochen später immer noch?!

Tatsache ist: ich habe mich mit nem Aggro-Typen samt Kampfhund angelegt.. und das ENTWEDER weil mein Mann nicht zugeben wollte, dass es der Kerl ist und er sich einfach gar nicht traut den anzusprechen, oder ich habe nen Fremden mit Kampfhund grundlos angepflaumt. Mit etwas 'Glück' wird das noch ein Nachspiel haben.

Und was mich am meisten fertig macht: mein Mann hat NICHTS dazu gesagt.. nichts. Er hat nicht ein Wort an den Typen gerichtet. Ich habe mich so im Stich gelassen gefühlt. Vielleicht war ich wirklich zu geladen.. gut möglich.. aber dann hätte er wenigstens etwas besänftigend eingreifen können. Oder sich selbst an den Typen wenden können.. schließlich weiß ich GAR NICHT wie der Typ aussah.. und sein Hund. Aber nein.. er stand nur da wie angewurzelt. Ich bemitleide mich grad selbst.. weil.. ich einen Mann geheiratet habe, der sich schon immer damit zurückgehalten hat sich für seine Familie einzusetzen. Er hat meistens hinter mir Schutz gesucht.. das ist nicht fair. Aber ich weiß, ich darf mich nicht beklagen.. denn schließlich war er noch nie wirklich anders.

Theoretisch könnte ich nun etliche Sachen aufzählen die ich falsch mache.. aber ich denke das war für den Moment genug. Bin noch recht aufgewühlt von dem was grad passiert ist. Ich sollte an mir arbeiten. Mich nicht mit Typen mit Kampfhunden anzulegen wäre schon mal eine gute Idee.

Auch wenn mir wahrscheinlich keiner helfen kann.. tat es doch gut es mir von der Seele zu schreiben. Danke für's 'zuhören'..

16.08.2010 01:31 • 16.08.2010 #1




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