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Der Thread ist zwar schon ein paar Tage alt aber ich möchte mich auch mal zu dem Thema äußern. Ich denke, Handysucht ist real und vielleicht auch bei psychischen Problemen stärker. Das Handy ist dann sowas wie eine Art Schutzanker vor negativen Gefühlen und Gedanken, was am Anfang gut funktioniert aber langfristig schädlich ist. Wenn ich mal länger nicht auf das Handy schaue, dann merke ich, dass zumindest viele Gedanken in meinem Kopf sind,fast wie eine ungewollte Selbstreflexion. Und genau da liegt, denke ich, das Problem. Man will somit negative Gedanken und Gefühle unterdrücken, was aber das ganze nur noch viel schlimmer macht.
Was mich aber viel mehr interessiert,ob hier jemand Erfahrungen mit Handy-Abstinenz hat nach langem und exzessiven Konsum? Also habt ihr dann auch sowas wie Entzugserscheinungen wie Unruhe, Gedankenrasen, innere Leere usw.?
Am schlimmsten finde ich eigentlich die negativen destruktiven Gedanken, die dann automatisch hochkommen. Ich denke aber, dass das völlig normal ist, weil man sie ja permanent unterdrückt

Zitat von trial:
Was mich aber viel mehr interessiert,ob hier jemand Erfahrungen mit Handy-Abstinenz hat nach langem und exzessiven Konsum? Also habt ihr dann auch sowas wie Entzugserscheinungen wie Unruhe, Gedankenrasen, innere Leere usw.?
Am schlimmsten finde ich eigentlich die negativen destruktiven Gedanken, die dann automatisch hochkommen. Ich denke aber, dass das völlig normal ist, weil man sie ja permanent unterdrückt

Wenn man das Handy vor allem zum Schutz vor negativen Gedanken nutzt, halte ich ein eine abrupte, unüberlegte Abstinenz für falsch.
Denn das führt entweder dazu, dass die Gedanken überhand nehmen (mit den bekannten Folgen). Oder man sucht sich eine entsprechende Ersatzbeschäftigung (Fernsehen, normales Internet, ...).
Da wird man von den Inhalten vielleicht nicht so sehr überfordert, wie beim unreflektierten Konsum von Instagram, FB, und Tiktok. Aber Ersatz ist Ersatz.
Man sollte sich dann m. M. n. mit eben den Gedanken beschäftigen, vor denen man ansonsten flüchtet. Aber eben nicht nur grübeln und verzweifeln, sondern angehen und die Augen auf machen.

A


Handysucht bekämpfen - Erfahrungen / was hilft?

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Da stimme ich dir zu. Ich rede auch nicht von einer abrupten Abstinenz, sondern von dem was ich als schädlich halte, nämlich wie du es beschreibst, der unreflektierte Konsum. Die andere Ersatzbeschäftigung ist da deutlich sinnvoller.
Mir geht es auch nicht zwangsweise um Gedanken, sondern auch um Gefühle, die durch Handykonsum indirekt unterdrückt werden.

fände ich auch optimal, wenn man Dinge bewusst machen kann genauso wie bewusst weglegen.
Ist halt bei Zwängen und Sucht oder sehr starken Gewohnheiten dann nicht immer so einfach.
Ich kann mir vorstellen, dass für manche dann ein längeres unterbrechen besser ist...aber am besten natürlich mit Sinn und Verstand, d h wie geht man dann mit sich und dem um was in einem auftaucht....was kann ich sonst so tun, was vielleicht auch eher mit Bedürfnissen zu tun hat und was durch die Zwangsbeschäftigung zu kurz kam.
Sollte man stärkere Probleme unterdrücken, wäre sogar eine Begleitung professionell wohl besser.

Zitat von Feuerschale:
fände ich auch optimal, wenn man Dinge bewusst machen kann genauso wie bewusst weglegen.
Ist halt bei Zwängen und Sucht oder sehr starken Gewohnheiten dann nicht immer so einfach.
Ich kann mir vorstellen, dass für manche dann ein längeres unterbrechen besser ist...aber am besten natürlich mit Sinn und Verstand, d h wie geht man dann mit sich und dem um was in einem auftaucht....was kann ich sonst so tun, was vielleicht auch eher mit Bedürfnissen zu tun hat und was durch die Zwangsbeschäftigung zu kurz kam.
Sollte man stärkere Probleme unterdrücken, wäre sogar eine Begleitung professionell wohl besser.

Ja, und man kann auch schon bevor man das Handy weglegt, darüber nachdenken.
Also einfach kurz überlegen: Warum schaue ich mir jetzt dies oder das an? Was löst das in mir aus? Was wäre eine Alternative? Wie würde ich mich damit fühlen und was kann ich tun, um mit negativen Gefühlen umzugehen? Kann ich vielleicht sogar einen Nutzen aus dem ziehen was ich hier grade mache?
Denn irgendwas ist ja dran, an dem was man so mit dem Handy macht. In der Regel dreht sich der übermäßige Konsum um die sozialen Medien und Messenger. An beidem ist m. M. n. aber grundsätzlich erstmal nicht schlechtes dran.

Zitat von trial:
sondern auch um Gefühle, die durch Handykonsum indirekt unterdrückt werden.

Na gut, dann eben Gefühle. Eigentlich gibt es doch zwei Möglichkeiten dafür:
- Entweder bietet mir das Handy positive Gefühle / Erfahrungen, die mir im echten Leben fehlen
- Oder das Handy überdeckt negative Gefühle die im echten Leben hochkommen

Guten Morgen,

Thema Handy umtreibte mich auch am wochenende wieder.

Ich fuer mich bin damit beschaeftigt mein beduerfniss dahinter zu erfragen.

Also fragen wie: hab ich mein handy in der hand um gerade in verbindung zu gehen in dem ich jemanden oder im forum was schreibe? Die naechste Frage die darauf aufbaut: will ich aus einem mangel heraus gerade in verbindung gehen? Wenn ja, such ich sicherheit, aufmerksamkeit, zugehoerigkeit, hab ich grad vermehrte unsicherheiten mit mir alleine oder sonstiges? Oder gehe ich in verbindung weil ich mich gut fuehle und was teilen moechte?

Nehme ich es in die hand um zu sehen ob jemand an mich gedacht hat weil ich mich vielleicht grad nicht fuer wichtig empfinde oder mir der kontakt zu mir selbst fehlt?

Oder gehts mir eigentlich grad richtig gut und komme wohlwollend ins forum um in kontakt zu treten weil ich grad praesent bin und somit eher helferisch auf andere eingehen und unterstuetzend da sein kann oder einfach jetzt grad nur spaß am austausch habe. Hier macht die dosis das gift.

Oooooder ist es einfach die gewohnheit: morgens beim kaffee mal alle plattformen kurz durchzugucken.

Ich habe fuer mich festgestellt, dass ein auferlegtes handyverbot und eigene verurteilungen, innere prozesse verstaerken. Sprich wenn ich denn das handy wegpacke um an meiner vernunft zu ruetteln, mir zu denken ich muss jetzt doch auch mal ohne klar kommen..... Denn gehe ich noch unruhiger aus der situation raus und schaukel mich hoch. Da ist der griff denn nicht weit.

Erfrage ich aber mein beduerfniss welches mich das handy ueberhaupt in die hand nehmen laesst kann ich sagen ahhh, ich habe gerade dieses und jenes beduerfniss wieder - interessant und lege es denn bei seite. Denn ist es fuer mich nicht so anstrengend es weggelegt zu haben und kann besser mit umgehen bzw es auch mal ueber stunden ganz in die ecke werfen.

Also ja. Es kann schon sehr zermuerbend sein. Vorallem weil das handy soviel anzubieten hat was einem verleitet dran haengen zu bleiben.

Manchmal kommen mir auch die wildesten ideen im alltag weswegen ich JETZT mal kurz was googeln muss. Und schwupps wurde daraus eine halbe stunde weil ich mich hab ablenken lassen von bunten bildern und wenn ich schon mal dran bin kann ich dies und jenes noch gucken

Ich denke wenn man erstmal seine muster erkennt ist das schon ein großer gewinn. Spaeter gehts denn darum, diese in dem jeweiligen moment rechtzeitig festzustellen und sich umzulenken. Aber eben nicht mit der verurteilenden keule.

Ist wie bei vielem trainingssache.. Zu erkennen was gerade ein uebertinschen ist oder einfach nur weil ich zeit und wirklich lust auf internet und kontakte habe.

Ich habe gerade das handy bei meinem kaffee in der hand. Erst informierte ich die schule ueber etwas wichtiges und denn kam der beruehmte klick ins forum wenn ich schonmal zeit und ruhe hab

Knipsis Beitrag lesen und dann handy weglegen...

Zitat von Azure:
Knipsis Beitrag lesen und dann handy weglegen...

Ich zitiere dein Zitat: Du weißt doch was zu tun ist - mach es einfach... Auf, auf in den Tag und gehe die naechste halbe stunde bewusst an

Ich trinke nun mein kaffee aus.. Tanze ein Lied lang um aus den spannungskopfschmerzen zu kommen und spring denn ins buero

@Knipsi die Gedanken warum Handy usw kenn ich auch ganz gut.
Vielleicht ist wirklich das bewusst sein wieso da wichtig...also statt nur Verbote.
Ist ja auch nicht alles schlecht.

Nur wenn man zu lang dran hängenbleibt, eher so zwanghaft und dann vergisst, wieder in sich
reinzuhorchen, dann find ich es nicht so gut.
Weil dann die Umgebung vielleicht auch mal was braucht wie Haustier...oder der Körper mal
Bewegungen, trinken, essen und so.

Ja daher macht ja die dosis das gift. Also ich kann ja zb. mit bester laune herkommen sein und wenns denn aber zu lange war oder die themen zu schwer fuers gemuet waren - kippte vielleicht die eingangsstimmung und man finder sich doch wieder in der inneren unruhe und spannung wieder.. Denn ist man quasi schnell wieder aus dem mangel heraus online als man denken konnte.

Es sind eben die eigenen muster die hintergruendig wirken. Je nachdem was man sich ueber die jahre als strategie fuer etwas angeeignet hat und dieses etwas muss einem bewusst werden, damit man das fuer sich erkennt.
Ganz wichtig ist da eben auch, dass fuer sich wahrheitsgemaeß zu ergruenden. Jemand der zb. sagt er/sie ist gern hier weil er/sie eben spaß dran hat - kann genauso insgeheim ein schwerwiegendes beduerfniss haben was im außen (im eigenen umfeld) gar ganz ungestillt bleibt.

Ich zb. bin definitiv oft aus einem Mangel heraus am handy. Welche zahnraeder/anteile da genau eine rolle spielen und aneinander haengen - weiß ich mittlerweile grob und erkenne es immer besser. Was aber noch nicht bedeutet, dass ich es schon super gut haendeln kann von der erwartung an mich selbst, dass was gleich funzen muss (wenn ichs doch schon verstanden hab) komm ich aber langsam weg

Danke für eure Antworten. Mir geht es in erster Linie darum, dass das Handy als Ablenkung dient, was auf Dauer nicht gut sein kann, vorallem wenn die Nutzung exzessiv ist und man wild rumscrollt.Natürlich tut man dies nicht ohne Grund und wenn ich das Scrollen auslasse, merke ich dass eine innere Leere hochkommt, aber darunter trotzdem Gefühle verborgen sind . Ich spüre mich also wieder, auch wenn ich erstmal nichts spüre und zwar ungefiltert. Mir geht es wirklich nicht um die normale Nutzung wie z.b. Whatsapp, sondern um das Doomscrolling bei TikTok zb, also ein Dopmaninkick nach dem Anderen. Wenn das wegfällt, fühlt sich das erstmal richtig unangenehm an und man spürt diese innere Leere, die auch schon vorher da war aber jetzt durch den Verzicht wieder mehr spürbar ist. Ich merke aber auch gute Dinge, wie weniger Anspannung oder das der Kopf durch zuviel Input überfordert ist

Zitat von trial:
merke ich dass eine innere Leere hochkommt, aber darunter trotzdem Gefühle verborgen sind

Ich würde dann was andres machen, was dich auch interessiert.
Was Neues kochen.
Zum Beispiel Bücher lesen, das lenkt total ab.

Bewegst Du Dich? Sport, Wandern? Oder bist Du nur daheim … bei Ablenkung vergesse ich das Handy total ..

Zitat von Knipsi:
Jemand der zb. sagt er/sie ist gern hier weil er/sie eben spaß dran hat - kann genauso insgeheim ein schwerwiegendes beduerfniss haben was im außen (im eigenen umfeld) gar ganz ungestillt bleibt.

Ja hatte auch mit online angefangen weil real nicht viel los oder schwierig war. Also keine interessanten tiefergründigen Gespräche und kein denkbares Umfeld für Partnerschaft. Gut, ist im inet auch nicht alles rosig, aber doch bunter u. vielfältiger.

Zitat von Luce1:
Bewegst Du Dich? Sport, Wandern? Oder bist Du nur daheim … bei Ablenkung vergesse ich das Handy total ..


Ich nutze mein Handy auch nur um Langeweile aus dem Weg zu räumen.

Ich bin eine Person absolut ohne tiefere Interesse, hört sich komisch an, ist aber so.
Das hab ich seit der Kindheit.

Ich komme nach der Arbeit nachhause, mach den Haushalt, dan bleibt mit nichts anderes übrig als auf Handy zu schauen.

Sport, Spazieren, Lesen? Langweilt mich zu tote.
Hin und wieder mach ich es, aber absolut nicht gerne und nur wenn ich ein schlechtes Gewissen hab.

Das einzige was mich wirklich richtig gut ablenkt ist, wenn ich was mit Freunden mache, da ist mir das Handy echt völlig egal.

Aber naja, alle Freunde sind inzwischen schon verpartnert, haben teilweise schon Kinder oder sind verheiratet.. da hab ich keinen Platz mehr.

Und sonst sind die Beschäftigungsmöglichkeiten am Ar. der Welt bei mir herum auch sehr dürftig.
Keine Vereine, keine Gruppen, die regelmäßig was machen... nix.
Im Umkreis von einer halben Stunde Autofahrt kann ich mich maximal ins Wirtshaus sezten.

Leider habe ich noch keine Lösung gefunden, es betrifft aber nicht nur die Handynutzung - sondern auch die sinnlose Nutzung am PC. Ich bin leider in (zu)vielen Foren unterwegs und verdattel da schnell mal 1 oder 2h am Tag. Am Handy schaue ich gern im FB oder Insta vorbei - am Ende des Tages ärgere ich mich immer über die verschwendete Lebenszeit. Konnte die Frage aber auch nicht beantworten wie ich die Zeit produktiver gestaltet.

Gutes Beispiel heute: Freundin ist in der Arbeit, 8 Uhr Frühstück, danach etwas Haushalt und danach saß ich fast 1h am Handy fest, FB und Insta Reels geschaut, zumindest danach gibt es für 1,5h in den Sport. Jetzt nach dem Mittag habe ich es mir in mein Arbeitszimmer bequem gemacht und werde wieder meine 2h in den Foren abhängen .

Ich frage mich oft wie ich meine Lebenszeit qualitativ besser gestalten kann, es gibt da viele Ideen nur sind diese halt mir Aufwand und Geld verbunden - am Ende gehe ich den bequemen Weg.

@Peter30 ganz klasdischer dopaminschub kombiniert mit gelesen, gesehen wahrgenommen werden aber ohne aufwand

Es ist halt leicht bequem zu sitzen und sich iwo durchzuscrollen. Statt eben koeroerlich aktiv zu werden um das glueckshormon zu aktivieren.

Die frage ist vllt: was bleibt mehr haengen? Das was du uebers koerperlich aktiv, echte begegnungen dir reinholst oder bleibt dir das erscrollte wissen in erinnerung?

Du darfst nun entscheiden und vielleicht sogar doch eine runde aktiv werden. Es sei denn du musst grad eigentlich arbeiten im arbeitszimmer?

Ich habe eben spontan jemanden besucht ohne ankuendigung alla ueberraschung und das wird mir lange haengenbleiben. Was ich hier heute frueh schon im forum gelesen hab? Hab ich laengst vergessen genauso wie die inhalte der kurzen videos die ich gesehen hatte als ich eigentlich ein lied bei youtube suchte
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Aktiv war ich ja, 1,5h auf dem Ergometer im Fitty - eigentlich müsste ich mal Finanzen ordnen und die Dokumente meiner Steuererklärung zusammenbringen. Am Ende wieder alles verdattelte Zeit ...

Wer will, Montag auf Pro7 und Joyn (20:15)

Jenke-Experiment über Handysucht und Versuch 2 Wochen mal komplett ohne zu leben:
https://www.joyn.de/bts/serien/jenke/je...sind-20494

Zitat von Marc_Sky:
Wer will, Montag auf Pro7 und Joyn (20:15) Jenke-Experiment über Handysucht und Versuch 2 Wochen mal komplett ohne zu leben:

Das kam doch schon einmal auf RTL vor einigen Monaten ?

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