Depressionen - Angst vor Gefängnis

Zitat von alexwi29:

Ich leider schon seit knapp 10 Jahren an Depressionen, Hypochondire und Angstzuständen.

Nun ist es so, dass ich eine Mega Panik sowieso schon habe wenn ich mit Fremden zusammen bin, hinzu kommt dass ich auch Probleme habe auf fremde Toiletten zu gehen etc. oder vor neuen
Aufgaben etc., jetzt habe ich etwas gelesen von Haftkrankenhäusern. Gibt es sowas?

Ich möchte wenn es soweit kommt die Strafe annehmen aber dennoch nach einer Alternative schauen die man anbieten könnte, da kam mir dieses Haftkrankenhaus gerade recht.

LG Alex

Hallo Alex,

Haftkrankenhäuser gibt es, manche JVAs haben auch Krankenabteilungen. Ich glaube aber kaum, dass man sich aussuchen kann, wohin man möchte. Da bräuchte es schon überzeugende Gründe.

In einer JVA hat man einen Anspruch auf einen Einzelhaftraum, sofern das räumlich machbar ist und man hat dann natürlich auch eine eigene Toilette, was man in einem Krankenhaus nicht unbedingt hat. Wenn man nicht gerne mit anderen zusammen ist, ist man in der JVA eventuell sogar besser dran.
Es besteht zwar grundsätzlich Arbeitspflicht, aber nur, wenn man psychisch und physisch dazu in der Lage ist. Die meisten wollen aber lieber arbeiten, weil es sonst leicht langweilig wird.
Und Angebote wie z.B. Sport sind ja freiwillig.
Die Aufschlusszeiten morgens und abends, in denen man duschen oder mit anderen zusammen sein kann, kann man sicher auch allein im Haftraum verbringen.
Man hat auch Anspruch mit einem Psychologen oder Seelsorger zu sprechen, meist sind die aber sehr überlastet, sodass der Einzelne nicht allzu oft die Gelegenheit hat.

Ich habe vor längerer Zeit mal ehrenamtlich Strafgefangene besucht und auf Ausgängen begleitet und weiß deshalb noch ein bisschen was darüber.

Ich würde Dir aber unbedingt raten, die Chance der Bewährungszeit zu nutzen und möglichst in Freiheit zu bleiben. Du hast ja jetzt bestimmt einen Bewährungshelfer zur Seite gestellt bekommen, mit dem Du vieles besprechen kannst und der Dich auch bei Problemen unterstützen kann.

@la2la2

Du hast da anscheinend was missverstanden. Alex drohen 4 Monate Gefängnis, wenn er sich während der 3jährigen Bewährungszeit was zuschulden kommen lässt.
Er ist also zu 4 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden, die 3 Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde.
So habe ich ihn jedenfalls verstanden.

Zitat von alexwi29:

Richtig so ist es.
Ich habe keinen Bewährungshelfer. Müsst ich mir den selbst suchen?

Ich möchte keine wunden öffnen und die Staatsanwaltschaft fragen ob daß auch wirklich alles beseitigt ist. Jedenfalls habe ich einen Anwalt gefunden ja. Die Angst ist da ja das alles schief geht.... Das lähmt mich in die Zukunft zu schauen bereitet mir schmerzen und Kummer.

LG alex

Nein, selbst suchen kann man sich keinen Bewährungshelfer. Dann wurde es anscheinend nicht für nötig gefunden, dass Du einen hast. Ich kannte das eigentlich nur so, dass man zumindest für einen Teil der Bewährungszeit einen zugeteilt bekommt.

Dann hast Du anscheinend auch keinen Pflichtverteidiger bekommen, vermutlich weil die zu erwartende Strafe nicht sehr hoch war.

Du hast ja Angst, dass noch ein Verfahren offen sein könnte. Ist das etwas, was schon mal zur Bewährung ausgesetzt wurde? Dann hätte man Dir das aber schriftlich mitteilen müssen.
Sprich doch mal mit dem Anwalt darüber, denn der hat ja Akteneinsicht.
Ich glaube aber nicht, dass Du Dir so viele Sorgen machen musst, ich nehme mal an, dass damit alles erledigt ist.

Zitat von alexwi29:

Das laufende verfahren wurde eingestellt aber durch diese hat sich was anderes ergeben was angeblich noch gesondert geprüfte wird. Aber ich habe selbst davon nichts mehr gehört aber manchmal dauert es ja echt ewig bis dann noch was kommt. Mit sowieso anstehenden Bauchschmerzen und perspektivlosigkeit ist dies gar nicht so einfach. .. Da mich momentan Probleme nur überhäufen sei es hypochondrische Gedanken und auch immer wieder grübeln.

Eine Vorladung wird gerade bearbeitet vom Anwalt bzgl. Akteneinsicht. Warte schon 3 Wochen anscheinend kam die Akte noch nicht.

Ja, das zieht sich immer alles bei Gerichtssachen.
Ich weiß jetzt nicht, wie alt Du bist. Hast Du denn irgendeinen privaten Rückhalt durch Familie, Freunde oder stehst Du ganz alleine da?
Und warst Du schon mal bei Beratungsstellen wegen Zukunftsperspektiven oder hattest therapeutische Hilfe wegen der psychischen Probleme?

Dass Du in Therapie bist, ist ja schon mal gut. Wenn Du das Gefühl hast, dass Dir die Tagesklinik gut getan hat, könntest Du ja vielleicht doch nochmal dahin gehen.

Was die Schulden betrifft kann man, soweit ich weiß, einen Antrag auf Stundung stellen. D.h. Du müsstest die Schulden erst dann in vereinbarten Raten zurückzahlen, wenn Du irgendwann mal Arbeit hast. Ich würde den Anwalt mal deswegen ansprechen.