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Zephyr
Zitat von Abendschein:
Bitte nicht böse sein, wenn Du Dich nicht ständig und immer auf Deine Gebrechen konzentrieren würdest
und schon auf das wartest, was eintreten könnte, ob es Dir dann nicht besser gehen würde?

Wie gesagt, es ist nicht böse gemeint, aber ein bißchen Arbeiten würde doch in Deinem Fall nicht
schaden, oder? Du bist noch so jung, ich dagen bin ein alter Mensch.

Ich habe in meinem Leben noch nie eine Kur oder Reha gehabt. Ich habe das auch nie beantragt
und bin auch (leider)? nicht soviel zum Arzt gerannt. Ich will leben, trotz meiner Schmerzen.

Ich will nicht zum alten Eisen gehören und nichts mehr tun.

Was könnten Dir für Antworten, Deiner Meinung nach helfen?

Erstmal sorry, dass ich die Antwort so stückele, ich weiß akut nicht, wieviel ich ab Antwort am Stück schaffe. Nicht um sonst geht es hier um die Angst davor, dass ich psychisch zusammenbreche....

Erstens, ich bin niemandem böse deswegen, nur weil er seine freie Meinung mit mir teilt. Im Gegenteil bin ich dafür sogar dankbar. Es ist für mich halt auch um so enorm viel leichter mit anderen Menschen zu kommunizieren, wenn jene einfach direkt sind und sagen, was sie denken, anstatt nur herum zu palabern.

Auf deine erste Frage, jep, mir geht es besser, wenn ich einfach ausblende, dass ich diesen Mist habe. Wenn es um Schmerzen geht, tu ich und kann es auch im Bereich der Skala von 0-7 sehr gut. Ab 8 wird es aber schwer das einfach noch ausblenden und ignorieren zu können.

Entsprechende Taubheiten, die eben teils auch schon chronisch sind, kümmern mich auch nicht all zu sehr. Solange das halt irgendwie im Rahmen bleibt, ist es okay für mich. Es ist für mich auch okay, dass eben meine Außenseite meiner Linken hand chronisch zu etwa 50-80 % taub ist. Es ist für mich auch okay, dass meine Außenkate meines Daumes zu 100 % komplett taub und gefühllos ist. Ich akzeptiere diese Einschränkungen.

Taubheit ist für mich also auch kein soo großes Problem, wenn es auch nervig sein kann.

Schlimm sind für mich nur Lähmungen. Wieviele Komplettlähmunen und wieviele Teillähmungen hattest du schon in den Händen?
Bei mir ist es akut so, dass die letzte Komplettlähmung der rechten Hande diese von heut auf morgen wohl dauerhauft zur schwächeren machte. Aber nicht weil die Muskeln schwach wären, sondern weil die Nerven beschädigt sind.
Die ganze Physio, in welcher ich wirklich hart an den Geräten trainierte, brachte nur, dass meine rechte Hand minimal stärker wurde.

Über Nacht muss ich nun zum dritten mal damit klar kommen, dass meine Linke dominant sein muss. Und akut ist es so, dass ich mit der rechten nie mehr die Kraft erzielen werde, wie ich sie in der linken nicht dominanten Hand habe.

Mag ja sein, dass das für andere Menschen kein großes Problem sein mag, aber für mich sind meine Hände mein Leben.

Ich bin froh darum, dass ich wieder halbwegs gut und sicher tippen kann. Aber es wird wahrscheinlich nicht besser werden. Denn wie gesagt, ist und bleibt meine rechte nach der letzten Lähmung deutlich schwächer als die linke. Ich kann trainieren, was ich will,.. meine dominante Hand bleibt schwach und ich mache schon ganz unterbewusst vieles mit der linken Hand.


Wie gesagt bin ich dir gewiss nicht böse und was das Arbeiten betrifft, tu ich das ja, wenn ich kann. Allein wie meine Linke so stark ist oder wurde, um die rechte zu stützen ist mega! Darüber hinaus bin ich immer pro leben und mache das, ich halt schaffen kann. Fast immer auf 100 % meiner Möglichkeiten um weiter zu kommen.

Ich bin noch so jung? Dies nützt nur aber nichts, wenn ich nicht endlich mal frei mich entfalten kann. Meine Psyche bricht zusammen und daran sind definitiv auch diese immer krasseren Coronamaßnahmen schuld. Sorry, wenn ich es so sage, aber diese Maßnahmen zerstören und zerstörten vieles.

Was für Antworten könnten mir helfen? Was könnte mir helfen?
Im Grunde weiß ich das auch nicht wirklich.

Was mir aber schon immer half, einen Ort zu haben an welchem ich Menschen habe, die mir mir reden und schreiben.

10.08.2021 08:21 • x 2 #21


moo
@Zephyr
Herzlichen Dank für Deine Rückmeldungen - ich hatte Netzprobleme, daher meine verspätete Antwort.

Zu Deinen konkreten geschilderten Krankheiten kann ich leider nichts sagen, das ist für mich unüberschaubar. Deshalb bitte ich darum, auch meine folgenden Kommentare und Anregungen vor diesem Hintergrund aufzufassen. Mir geht es um eine direkte Auseinandersetzung mit Deiner Angst vor Zusammenbruch, den ich nämlich recht gut kenne, wenn auch wohl nicht im Rahmen der von Dir geschilderten Umstände.

Zitat von Zephyr:
Oder denkst du, dass ich, bin ich mal wirklich ganz unten, mein Denken ändere und dadurch alleine wieder aus dem Loch komme?

So crazy sich das anhört - es käme auf einen Versuch an. Die Angst um das Durchhalten, das Kämpfen um die Kontrolle, die Oberhand können (!) einen großen Anteil des Leidens ausmachen. Kannst Du das bei Dir erkennen? So intelligent wie ich Dich erlebe, hast Du Dir darüber sicher schon mal hypothetisch Gedanken gemacht.


Zitat von Zephyr:
Ich kann akut keine psychischen Totalzusammenbuch gebrauchen. Denn wer hilft mir und wem ist es möglich meine Lebensziele zu halten?

Auch hier die Hypothese:
1. Was genau würde/könnte passieren, wenn ein Totalzusammenbruch eintritt?
2. Was wäre als Totalzusammenbruch zu bezeichnen?

Zitat von Zephyr:
Was mich psychisch kaputt macht, sind Lähmungen. Sprich wenn ich meinen Körper nicht mehr voll und ganz nutzen kann. Das macht meinen Psyche kaputt.

Ich bin mir bewusst, dass es zwei grundverschiedene Sachen sind, über derlei zu sprechen und es am eigenen Leib zu erfahren. Trotzdem: Siehst Du irgendeine Chance, mit Lähmungen kreativ umzugehen? Sie also mal wahrnehmungstechnisch zu untersuchen?

Es gibt im Theravada-Buddhismus eine sogenannte Asubha Meditation. Dabei wird die Unerfreulichkeit des menschlichen Körpers, die abstoßenden Aspekte des Körpererlebens sowie seine physischen Einzelteile kontempliert.

So krass und unschön sich das vielleicht anhört (und sich in der Praxis auch durchaus anfühlt!) - es soll letztlich zu einer nüchternen, realistischen (!) Einsicht in die Daseinsmerkmale und idF zur Befreiung des (u. a. am Körper anhaftenden) Geistes führen. Sie ist zwar nur für Fortgeschrittene gedacht und wird idR nur Ordinierten empfohlen, aber wenn das körperliche Leiden extrem ist, kann es auch uns Laien u. U. große Einsichten und entsprechend eine klarere Sicht vermitteln.

Jeder von uns kommt in dieser Runde mit individuellen mentalen und körperlichen Voraussetzungen zur Welt und kann idR nicht allzu viel daran wesentlich verändern. Jedoch ist der Geist in hohem Maße erziehbar, zur Einsicht geneigt - wenn man ihn lässt und entsprechend fordert. Dass wir hier über derlei wichtige Dinge schreiben, ist u. a. ein Beweis dafür.

Wir gehen alle davon aus, dass uns dieser Körper weitestgehend gehört oder zumindest gehorcht, doch in Wahrheit ist das überhaupt nie der Fall. Er ist abhängig in vielerlei Hinsicht. Indem wir uns auf den Körper verlassen, kommt irgendwann der Punkt, wo wir seine Hinfälligkeit anerkennen müssen, um nicht noch mehr zu leiden. Wir verlassen uns auch in anderer Hinsicht auf Dinge, die völlig unverlässlich sind.

Mich würde interessieren, wie Du das siehst. Aber bitte nur und erst, wenn Du die Kraft und Muße dafür hast. Ich habe hier, wie Du siehst, keinen oberflächlich-schnellen Lösungsvorschlag, den man hingerotzt bekommt, sondern es steht ein ganzes Lebenssichtsgebäude dahinter. Damit kann man sich ggfs. in Ruhe anfreunden, wenn es einem entspricht. Sofern Du sagst, das geht überhaupt nicht in Deine Richtung, gib´s den Hühnern...

11.08.2021 08:36 • x 1 #22


A


Angst vor einem psychischen Zusammenbrechen & der Folgen

x 3


Abendschein
Zitat von Zephyr:
Erstmal sorry, dass ich die Antwort so stückele, ich weiß akut nicht, wieviel ich ab Antwort am Stück schaffe. Nicht um sonst geht es hier um die Angst davor, dass ich psychisch zusammenbreche.... Erstens, ich bin niemandem böse deswegen, nur weil er seine freie Meinung mit mir teilt. Im Gegenteil bin ich dafür ...

@Zephyr , ich kann Deine Angst verstehen. Jetzt besser, als vorher.

Habe auch wieder eine Hiobbotschaft bekommen, vom Arzt, das mit meinem linken Knie etwas nicht stimmt. Ich bekomme die Botschaft, der Arzt sagt mir Alternativ, was ich machen kann und dann bin ich alleine, mit dieser Botschaft. Ich habe Freunde, oder Bekannte, denen ich das erzähle.

Wenn auch nur wenigen. Sie hören mir zu, denn ich sage es nur denen, die das so ein bißchen nachempfinden können, aber können sie mir wirklich helfen? Wenn ja, wie sieht diese Hilfe aus? Schön ist es, wenn jemand sagt, das er oder sie das kennt, also das Leid. Er trägt es mit mir. Damit ist mir ein kleines bißchen geholfen, Psychisch auf jeden Fall.

Welche Diagnose ich auch immer bekommen, ich muß alleine damit fertig werden. Ich sage mir, es gibt schlimmeres, ja, aber das was ich habe, ist für mich ersteinmal schlimm genug. Ich bin traurig darüber,
ich weine. Bringt ersteinmal ein bißchen Erleichterung, für meine Seele.

Ja und dann kommt sie, die gute Freundin, die jeder hier kennt. Die Angst. Was will sie von mir? Sie
schleicht sich ein, ja. Ich kann sie verstehen Deine Angst, weil es auch meine Angst ist.

Nicht mehr zu funktionieren, egal in welchem Bereich. Ob in den Händen, oder in den Füßen, .....

Du bist noch so jung, Du bist fast 30 Jahre jünger, als ich. Du hast Dein Leben noch vor Dir, das
wird ja dann immer gesagt, aber ich möchte auch im Alter noch fit sein, durch die Einschränkungen,
bin ich das aber auch nicht mehr. Ja, noch weiß ich nicht so Recht wie es weitergehen wird.

Ich denke aber darüber nach und schließe Dich in meinen Gedanken mit ein.
Nun sind wir schon zu Zweit und das trägt sich vielleicht ein kleines bißchen besser.

Jeder trägt die Lasten des Anderen und dann wird es für einen leichter.
Wie fühlt sich das für Dich an?

Was mir hilft, ist mein Glaube.

Liebe Grüße Abendschein

11.08.2021 08:53 • x 2 #23


Abendschein
Zitat von Zephyr:
Gerade weil du auf einem Auge blind bist und dich das deutlich im Alltag behindern dürfte.

Um Prozente zu bekommen müßte ich ganz Blind sein,....so die Aussage.

Zitat von Zephyr:
Auch deine Fußschmerzen, angeborenen Sichelfüße, Senk-, Spreiz-, Plattfüße, kannst du loswerden.

Ich habe sie jetzt durch gute, sehr gute Fußeinlagen in den Griff bekommen. Die Schmerzen. Sie sind etwas weniger geworden.


Zitat von Zephyr:
Was die Stromstöße in den Händen anbelangt, klingt das nach einem Problem in der HWS. Deine Kreuzschmerzen untermauern das. Es gibt eine mögliche Lösung für all deine Probleme, sofern du halt nur normal bist.

Die Stromstöße in den Händen berufen sich auf Daumensattelsyndrom, dafür habe ich jetzt Orthesen bekommen, das hilft mir auch ein wenig.


Zitat von Zephyr:
Aber an der Stelle empfehle ich einfach an Liebscher und Bracht auf Youtube weiter, da deren Methoden ähnlich zu denen sind, die ich selbst für mich entwickelte und diese eben wirklich gegen Schmerzen sehr gut helfen.

Ja das mache ich, danke. Denen folge ich schon eine ganze Weile.

Zitat von Zephyr:
Was die Sichelfüße betrifft, kenne ich mich nicht aus.

Mir wurde im letzen Jahr eine OP angeboten, nein nicht angeboten, der Chefarzt von einem Krankenhaus
hat gesagt, das ich OP Füße habe und da hilft nur eine OP. Ich habe dankend abgelehnt, obwohl ich so starke Schmerzen hatte, das ich nicht mehr Laufen konnte.

Das ist Dank der Einlagen besser geworden.

11.08.2021 09:04 • #24


Zephyr
Als erstes möchte ich natürlich für die Antworten danken und ich meine das mit dem Danken auch echt und nicht nur als pauschale Floskel, dass man halt aus Höflichkeit danken solle, weil es zum guten Ton gehöre. Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht immer für jede Kleinigkeit ein Danke ausspreche. Dass man mich als Mensch respektiert und mich in meinem Grundwesen als Mensch akzeptiert oder toleriert erachte ich beispielsweise als Selbstverständlichkeit. So habe ich das zumindest gelernt. Und ich lernte ja auch noch weiter, so dass ich heute selbst Menschen zu akzeptieren lernte, die mir ganz persönlich ins Auge spucken. Jeder hat seine Geschichte und jeder hat seine Probleme. Ich selbst will aber nicht der Auslöser für die Gewalt eines anderen Gegenüber meiner selbst oder anderer sein. Daher akzeptiere ich das, wie andere Menschen sind und rede mit ihnen und habe wieder meine endlose Geduld darin. Irgendwann werden die anderen es schon erfahren, erkennen und verstehen. Ich werde nie jemanden zu etwas zwingen, was jemand nicht will nicht kann oder akut halt nicht kann. Geduld, Geduld, Geduld... die Geduld löst einen jeden Konflikt.

14.08.2021 05:59 • x 2 #25


Zephyr
Zitat von moo:
Zu Deinen konkreten geschilderten Krankheiten kann ich leider nichts sagen, das ist für mich unüberschaubar. Deshalb bitte ich darum, auch meine folgenden Kommentare und Anregungen vor diesem Hintergrund aufzufassen. Mir geht es um eine direkte Auseinandersetzung mit Deiner Angst vor Zusammenbruch, den ich nämlich recht gut kenne, wenn auch wohl nicht im Rahmen der von Dir geschilderten Umstände.

Deiner Bitte werde ich gerecht kommen und alles deinerseits auch entsprechend bedenken und behandeln und beantworten. Alles so gut ich es halt am Ende subjektiv, rational und emotional kann.

Zitat von moo:
So crazy sich das anhört - es käme auf einen Versuch an. Die Angst um das Durchhalten, das Kämpfen um die Kontrolle, die Oberhand können (!) einen großen Anteil des Leidens ausmachen. Kannst Du das bei Dir erkennen? So intelligent wie ich Dich erlebe, hast Du Dir darüber sicher schon mal hypothetisch Gedanken gemacht.

Ich kenne eigentlich beides. Also einerseits das intensive Bestreben, die DIE Kontrolle über alles in der Nische des eigenen Lebens halten und behalten zu können. Dazu eben auch die intensivsten Verteidigungsmuster und -aktionen, die ich schon als Kind vorallem gegen meinen Bruder entwickelte. Das war alles oft sehr durch die Ratio geprägt in meiner Kindheit. Weniger durch die Emotion. Heute ist es definitiv umgekehrt - sprich die Verteidigung findet mehr durch Emotion statt als durch Ratio, oder besser gesagt, es ist schwerer sich mit rationaler Kreativität zu behaupten und zu wehrenals mit der reinen Emotion.

Aber ich vermute, das liegt daran, dass ich halt eben nicht mehr so diese Kontrolle halten will. Die Emotion ist ja auch nichts, was mit Kontrolle gleichzusetzen ist. Die Angst, die Angst habe ich nicht mehr, wenn ich voll in der Emotion lebe. In der vollen Emotion habe ich sogar schon oftmals meiner ältesten und bis heute starken Phobie getrotzt, als wäre es nichts. Eben der Gewitterphobie. In der vollen Emotio kann ich sogar teils bei einem Gewitter raus gehen und dieser Phobie einfach nur F*ck U sagen. Das konnte ich früher nicht, aber heute schon, aber eben nur wenn ich voll in der Emotion bin.

Die Angst ist also auch ein Teil der Ratio und des Denkens. Ich kann es, was du sagst auch erkennen. Auch das Denken allein kann das Leiden ausmachen oder zumindest am Leben halten. Ich weiß das.




Zitat von moo:
1. Was genau würde/könnte passieren, wenn ein Totalzusammenbruch eintritt?
2. Was wäre als Totalzusammenbruch zu bezeichnen?

1. Im besten Fall würde ich mich für 5-14 Tage komplett ohne Ausnahme von allen Menschen in der Außenwelt isolieren und dann ist es wieder okay.
Im schlechtesten Fall würde ich mich ebenso mindestens solange isolieren (wohl aber eher für 4-6 Wochen lang), aber in der Zeit keine Rechnungen zahlen, keine sozialen Kontakte halten können, keinen Haushalt machen können, usw. Also im schlechtesten Fall würde ich nicht mal mehr das Haus verlassen können, wenn ich Hunger habe, um Essen zu kaufen. Insbesondere auch verstärkt durch die Corona-Maßnahmen, die mir zusätzlich sehr viel erschweren.

Also wenn ein Zusammenbruch stattfindet, würde das akut wahrscheinlich bedeuten, dass ich nichts mehr groß zuhause mache und nur noch von dem leben kann, was ich als Notreserve an Dosennahrung zuhause eingelagert habe. Zudem wäre ich nicht mehr in der Lage, Geschirr und so abzuwaschen. Daher würde meine Wohnung und Küche verkommen. Am Ende würde ich wohl die Dosen direkt auf die Herplatte stellen, um das Essen darin warm zu bekommen.

Gehen die Dosen aus, würde ich wahrscheinlich so gut wie gar nichts mehr essen und dann halt stark abnehmen. Also selbst wenn ich noch genug an Nahrung hätte, die aber dann zu schwer für mich zu zubereiten ist, würde ich sehr intensiv hungern und am Ende vermutlich wieder auf oder unter mein Niedrigstgewicht von 52 kg auf 1,76 m Größe gelangen.

2. Was also solches zu bezeichnen wäre? Hmm, naja, das ich eben keine Energie und keinen Antrieb mehr habe, um zumindest über Wasser bleiben zu können?



Zitat von moo:
Siehst Du irgendeine Chance, mit Lähmungen kreativ umzugehen? Sie also mal wahrnehmungstechnisch zu untersuchen?

Ja, ich denke schon.
Wenn ich noch im Halbschlaf mir gelähmten Händen/Armen aufwache, finde ich es sogar teils lustig, wie blöd mein Hirn ist, dass es nicht kapiert, was ich mit der komplett gelähmten Hand alles so mache. Also es ist dann alles total surreal und das ist irgendwie auch interessant und den Spielinstinkt weckend. Also die spielerische Neugier ist da dann durchaus hochaktiv. Ob das kreativ ist, weiß ich nicht, aber es ist zumindest was anderes als normal im Rahmen des Körpers.

Ansonsten bin ich schon seit über einem Jahrzehnt darin aktiv, Lösungen für all die Beschwerden zu finden. Und ich fand auch schon viele. Nannte ich diese andere, wurde ich frech angegangen oder sogar gebannt. Kann ja nicht sein... ist alles Unfug, was ich schreibe. Naja, mit aber half es sehr lange, damit es zumindest wieder besser wurde. Dass meine Lösungen für immer helfen, behauptete ich auch nie und ich weiß heute auch, dass meine Lösungen eben nicht für die Ewigkeit waren.

Heute hatte ich ganz bewusst in der letzten Physio nochmal alles ins Training der Arme gesteckt. Volles Programm bis zur totalen Muskelerschöpfung. Was ist jetzt? Kein Muskelkater, dafür aber nur eine rechte Hand, die sich komisch und anormal anfühlt und weiter schwach bleibt.

Also was muss ich denn noch machen, damit ich zumindest wieder den Normalzustand auf der Rechten Seite erlange?

Auch sowas ist nicht gut, wenn es darum geht, dass ich psychisch Angst vor einem Zusammenbruch habe.

Denn ich sehe halt die beste Chance darin, dass ich mit dem Körper, mit Sport, mit Intensiv-Sport da raus komme.
Aber wenn das so gar keinen Effekt hat, naja, warum mache ich das dann überhaupt?


Zitat von moo:
Es gibt im Theravada-Buddhismus eine sogenannte Asubha Meditation

Was das und dein Schreiben dazu hinaus anbelangt.
Ich teile das im Grunde, in meinem Wesen und Sein vollkommen. Ich bin im Temperamentprofil überwiegend ein Phlegmatiker und Melancholiker. Ich bin darin überhaupt kein Choleriker und nur phasenweise ein Sanguiniker. Also Ich denke ich bin so 40 % Phlegmatiker, 35 % Melancholiker und 20 % Sanguiniker. Am Ende nur jene 5 % Choleriker.

Ich denke, so ist in etwas mein Temperament gegliedert. Aber ich weiß natürlich auch aus Erfahrung sehr gut, dass ich für das, was du schreibst, Mitmenschen brauche, Mit denen ich auch Mit gehen kann.

Ich hätte vor 10 Jahren nie gedachte, das ich mal sagen oder schreiben würde, dass ich das Mitgefühl anderer Menschen brauche, um wieder alleine oder zusammen mit einem oder ein paar Menschen wieder einen guten Weg in eine gute Zukunft gehen zu können.

Aber es gibt noch eine Alternative, die ich halt mir behalte und festhalte.
Jeden Tag leisten um an jedem Tag eine Sache nach der Anderen fertig zu machen und als Balast über Board werfen zu können, damit ich am Endziel endlich wieder so wenig Balast habe, um wieder frei das machen zu können, was aus mir entspringt und was mich im Gegenzug wie von selbst weiterbringt und im Leben hält.

Was den Buddhismus anbelangt oder was Religionen anbelangt, glaube ich nicht an eine Erlösung. Ich glaube an mich, an das, was ich und mein Körper kann, ich glaube ebenso an die Menschlichkeit und daran, dass wir, die Menschen, am Ende nicht böse sind, sondern einfach zu- und füreinander stehen.

Nunja, mein Glaube darin scheint ja auch zusammenzubrechen, weil ... naja, ich denke es weiß jeder warum.

14.08.2021 07:10 • x 2 #26


Zephyr
Zitat von Abendschein:
Wenn auch nur wenigen. Sie hören mir zu, denn ich sage es nur denen, die das so ein bißchen nachempfinden können, aber können sie mir wirklich helfen? Wenn ja, wie sieht diese Hilfe aus? Schön ist es, wenn jemand sagt, das er oder sie das kennt, also das Leid. Er trägt es mit mir. Damit ist mir ein kleines bißchen geholfen, Psychisch auf jeden Fall.

Ja, das ist halt das MITEINANDER! Einfach in einer Sache, in einem Problem MIT dem anderen sein und sich im IDEAL dann gegenseitig raus aus dem Problem befördern.
Sowas wünsche ich mir. Menschen finden, die einen nicht wegen anderer Dinge anklagen, diffamieren, oder sonst wie fertig machen, nur weil man nicht so ist oder denkt wie sie, sondern die Gemeinsamkeiten finden, in denen man zusammen einen weg finden und gehen kann, um darin weiter zu kommen.

Zitat von Abendschein:
Welche Diagnose ich auch immer bekommen, ich muß alleine damit fertig werden. Ich sage mir, es gibt schlimmeres, ja, aber das was ich habe, ist für mich ersteinmal schlimm genug. Ich bin traurig darüber,
ich weine. Bringt ersteinmal ein bißchen Erleichterung, für meine Seele.

Kenne ich alles auch sehr gut... leider muss man ja sagen, denn warum geht es nicht anders?


Zitat von Abendschein:
Du bist noch so jung, Du bist fast 30 Jahre jünger, als ich. Du hast Dein Leben noch vor Dir, das
wird ja dann immer gesagt, aber ich möchte auch im Alter noch fit sein, durch die Einschränkungen,
bin ich das aber auch nicht mehr. Ja, noch weiß ich nicht so Recht wie es weitergehen wird.

Ja, ich bin jung, aber nicht mehr ganz so rebellisch wie noch vor etwa 1,5 Jahren.

Reflektiere ich alles nochmal ganz grob hatte ich aber auch schon mit 15 tiefe Phasen erlebt und auch mit 21 und 23 und auch 25 große Angst vor einem Zusammenbruch gehabt.

Es ist halt so, in meiner Kindheit sagte man mir immer, ich hätte enormes Potential und man sagte mir immer ich sei irgendwie super intelligent. Ich fragte und frage mich aber nur immer, wenn dem so ist, warum gibt es da draußen keinen Menschen, der mich auf meinem Weg begleiten will und mir hilft, mein Potential zu entfalten. Warum muss ich so enorm vieles vollkommen alleine irgendwie schaffen, auch wenn mir vieles davon so gar nicht liegt? Als Beispiel der ganze Smaltalk. Mittlerweile habe ich schon zwangsweise so einiges dazu gelernt und ich denke ich kann das manchmal gut manchmal aber auch gar nicht mehr. Also so wie es halt zu erwarten ist. Mal kann ich das super, mal kann ich auch fremde Menschen komplett mit dem Reden überfordern, mal kann ich selbst kaum ein Wort aus mir rausbringen.

Aber das ist nicht mein Potential. Das ist alles Anti-Potential.

Man hilft Menschen nicht, indem man ihnen einfach immer wieder nur sagt, dass sie jung seien und/oder Potential haben.
Man hilft Menschen nur, indem man auf auf sie zugeht, erkennt, wer sie sind, und wahrnimmt, was sie brauchen, und dann darin begleitet, was sie können und wollen. Nur so hilft man anderen wirklich. Alles andere ist meiner Ansicht nach nur leere Luft. Auch wenn es hart klingt, aber es ist doch am Ende so, oder nicht? Zumindest ich erlebte es so. Wobei ich jetzt natürlich Autist bin und es daher bei Nicht-Autisten ganz anders sein kann. Schwierig.

Aber genau DAS. Genau das Schwierig will ich nicht mehr und genau das ist mit ein Grund dafür, warum ich Angst vor einem weiteren Zusammenbruch habe. Ich will endlich mal in den Dingen wieder weiter kommen, die mir gut tun. Mehr nicht.

14.08.2021 07:32 • x 1 #27


Zephyr
Zitat von Abendschein:
Um Prozente zu bekommen müßte ich ganz Blind sein,....so die Aussage.

Wie bei jener Viki in der Doku. Das ist bescheuert!

Zitat von Abendschein:
Ich habe sie jetzt durch gute, sehr gute Fußeinlagen in den Griff bekommen. Die Schmerzen. Sie sind etwas weniger geworden.

Die Fußeinlagen lindern den Schmerz anfangs zwar, werden aber auf Dauer das Problem nur schlimmer machen.
Darin kann ich dir nur Liebscher und Bracht empfehlen. Suche auf Youtube danach. Dort gibt es Übungen und Erklärungen dazu. Du solltest aber ebenso einen Termin bei einem Physio machen, der von Liebscher ausgebildet wurde, damit der dich dann entsprechend behandelt. Ich bin mir zu 95 % sicher, dass du nach so einer Behandlung durch, erstmal komplett Schmerzfrei sein wirst und es im nachhinein auch bleiben wirst, wenn du die Übungen von Liebscher zuhause regelmäßig machst.

Probiere es bitte einfach mal aus. Ich weiß es aus eigener Erfahrung, dass solche Methoden gegen viele Schmerzen und so helfen. Ich selbst gehe z.B. Nur noch in Barfußschuhen und habe mit den Füßen gar keine Probleme. Meine Knie machen zurzeit nur Probleme, weil ich mit der Hacke gehe, bzw. über die Ferse anstatt dem Vorfuß gehe. Ich werde es mir wieder angewöhnen in den Barfußschuhen wieder über den Vorfuß zu laufen. Suche dazu mal auf Youtube nach Godo gehen. Ich selbst will auch wieder sehr viel öfter komplett Barfuß gehen. Das ist nicht nur gut für die Füße, sondern auch für die Knie, für die Hüfte, für die Wirbelsäule und auch für den Hals und Kopf.

Stehe gerade (barfuß) und nicht schief (in Schuhen und Einlagen).

14.08.2021 07:46 • #28


Zephyr
Zitat von Abendschein:
Die Stromstöße in den Händen berufen sich auf Daumensattelsyndrom, dafür habe ich jetzt Orthesen bekommen, das hilft mir auch ein wenig.

Naja, Orthesen sind halt auch am Ende nur Prothesen. Sie lindern Schmerz oder das Problem, lösen es aber nicht.
Ich sage ja nicht, dass das kein Segen für einen sein kann und es nicht hilft. Aber es ist halt keine Lösung, zumindest keine Endlösung, wenn man nur so vorgeht.
Es kann am Ende wie der Gips beim gebrochenen Bein sein. Am Anfang kann es gut und sogar sehr wichtig sein, dass man das man den Fuß in Gips einbetoniert. Aber auf Dauer muss man dann auch die Muskeln und Faszien angehen, um die Schmerzen und Verschleißprobleme zu lösen. Die aller meisten Schmerzen entstehen eben wegen verkürzten Sehnen/Muskeln und/oder verklebten Faszien. Das kann man lösen, indem man diese Verklebungen und Verfilzungen gezielt löst. Und das funktioniert wirklich. Ich mache das schon seit mindestens 10 Jahren, ohne was von Liebscher was gewusst zu haben. Meine eigene Therapie, die ich entwickelte gegen EDS-Probleme ist am Ende nichts anderes als das, was Liebscher auch sagte und lehrt.

Zitat von Abendschein:
Mir wurde im letzen Jahr eine OP angeboten, nein nicht angeboten, der Chefarzt von einem Krankenhaus
hat gesagt, das ich OP Füße habe und da hilft nur eine OP. Ich habe dankend abgelehnt, obwohl ich so starke Schmerzen hatte, das ich nicht mehr Laufen konnte.

Das ist Dank der Einlagen besser geworden.

Bitte, bitte bitte keine OP machen, wenn man nicht vorher alles andere versucht hat. Denn bei einer OP wird nichts geheilt, sondern nur kaputt gemacht, um die Knochen und so wieder zurecht zurichten und zu versteifen mit Metallschrauben oder sonst was.
Also eine OP sollte in solchen Sachen wirklich nur die letzte aller Optionen sein, wenn eben wirklich gar nichts anderes mehr hilft.

Daher gut, dass du es abgelehnt hast. Aber jo, was deine Sache anbelangt, ist es bei dir ja noch nicht gelöst. Aber man kann es lösen, davon bin ich überzeugt. Gfs. kann ich dir sogar darin als Tutor helfen, da ich doch viel Ahnung mittlerweile von habe.

Aber ich sollte das nicht tun, denn ich bin so und so überlastet und will eben nicht zusammenbrechen.
Suche in der Sache bitte Therapeuten, die im Konzept von Liebscher ausgebildet wurden, oder wenn das nicht möglich ist, dann weise jene Therapeuten und auch Orthopäden eisern darauf hin, wie du das Problem und die Schmerzen lösen kannst. Also nicht locker lassen..

Ich selbst habe bzgl. meiner Arme zwar mit der Physio .. nee, also meine linke Seite, mein linker Arm und meine linke Hand ist durch die Physio nur um do stärker und stabilder geworden. Die rechte Seite bleibt nicht sonderlich stabil und schwach, aber ich habe trotzdem ganz klar in der Physio darauf gesetzt, dass ich die Arme trainieren will. Als man mich fragte, ob ich am Ende noch was für die Beine machen möchte, sagte ich: Nein, ich möchte noch mehr was für die Arme tun.

Es ist jetzt nach der letzten Physio auch mein festes Ziel, dass ich intensiv für meine Arme trainiere. Auch wenn ich damit am Ende vielleicht nicht die Taubheiten und Teillämungen besiegen werde, kann ich damit hoffentlich verhindern, dass ich rechts ultra schwach werde.
Oder anders gesagt: Meine Behinderung motiviert mich erst recht dazu, dass ich alles gebe, damit mich das nicht behindert. So wie im Autismus ist es nun eben auch im Körper. Ich versuche alles, ich will und gebe alles. Es wäre nur sehr hilfreich, wenn ich Menschen habe, die mich darin aktiv unterstützen. Denn alleine schaffe ich es nicht. Alleine schaffe ich ultra viel, aber breche dann doch irgendwann zusammen so wie es akut auch meine rechte Hand tut, die jetzt halt immer tauber und gelähmter wird.

Dennoch: Ein Lob auf meine Rechte Hand, die das viele Schreiben mitmachte jetzt.
Die ist immo echt über dem Limit. Aber die hält durch. Die Linke stützt aber auch immo sehr.

Solange meine Linke Seite so gut ist, und die rechte nicht komplett ausfällt, geht es.

Um aber zurück zum Thema zu kommen. In der Sache, würde jetzt im Moment meine Linke komplett gelähmt sein, wäre das ein Super-GAU.
Akut trägt meine Linke Hand die Rechte Hand und meine eh schon nicht so stabile Psyche trägt diese Lasten meines Körpers. Also ich bleibe stark, auch wenn ich bei jedem Tastendruck der rechten Hand ganz eindeutig und intensiv spüre, wie taub, gelähmt, und kaputt meine rechte Seite ist.

Wird das je wieder anders werden? Ich versuche es und gebe alles, was ich kann dafür.
Aber ich weiß nicht, wie ich auf Dauer damit innerhalb meines Wesens umgehen können werde.

Mal sehen. Wenn es mit bleibt, mache ich daraus kreativ auch etwas besonderes daraus. Oder aber es macht mich kaputt.
Denn immo ist es halt wirklich so, dass ich tippe und die rechte Hand zu 50-60 % lahm und gelähmt ist. Die Linke ist hingegen total locker und frei und korrigiert immer wieder auch die Fehler die die rechte macht. Das sind zwei komplett unterschiedliche Welten, die ich da so erlebte.

Aber wie gesagt, ich plane nun die Tage ein intensives Training der Hände. Weit mehr als ich in der Physio machte.
Zudem eben auch die Dehnungsprogramme von Liebscher. All das will ich kommende Woche starten. Ich hoffe das bringt dann auch was, und auch was für die Psyche, damit ich nicht zusammenbreche.

14.08.2021 08:30 • x 1 #29


E
Es tut sehr gut hier mitzulesen, weil ihr so achtsam und klar schreibt.

@Zephyr
Ich habe bei weitem nicht diese immensen Probleme, die du (und auch @abendschein) hast, finde mich bei all den von dir geschilderten Kämpfen dennoch wieder. Deswegen möchte ich hier gerne einen Gedanken loswerden, der möglicherweise auch eine Anregung für dich ist.
Dieser Gedanke kam mir vor einiger Zeit als ergänzende Möglichkeit zu all meinen anstrengenden Eigenbemühungen. Ich habe ihn aber bisher selbst noch nicht umgesetzt:

Ich frage mich, ob die körperlichen Schmerzen/Probleme nicht dadurch besser würden, wenn ich regelmäßig sanfte Berührungen in Form von M.a.s.sag.en erhalten würde. Mein Muskeltonus ist am ganzen Körper sehr verhärtet, sagte mir meine Physiotherapeutin. Ich bin mir relativ sicher, dass sich diese Verhärtungen aufgrund jahrelangem psychischem Stress peau a peau aufgebaut haben, dieser Prozess so langsam, aber halt stetig, vonstattenging, dass ich meinen Muskeltonus nun gar nicht als immense Verhärtung wahrnehme, weil sich mein Körper - eben durch dieses langsame Steigerung - für mich normal anfühlt. Also ich sehe Parallelen zu dir, bin aber - wie bereits geschrieben - in viel geringerem Ausmaß davon betroffen als du.

Der Grund dafür, warum ich diesen Gedanken noch nicht in die Tat umgesetzt habe, ist der, dass tief in mir drin der Glaubenssatz wirkt, dass solch eine sanfte Methode nichts bringt, weil da ja nichts passiert, man nichts macht, nicht tief ins Gewebe eingedrungen wird etc. pp.
Aber vielleicht ist genau das der Denkfehler und das Sanfte würde tatsächlich helfen, weil man loslässt - wenn man es denn schafft. Ja, das Loslassen ...

Solltest du mit meinem Geschreibsel nichts anfangen können, vergiss´ es einfach wieder

14.08.2021 09:23 • x 1 #30


Zephyr
Zitat von Myosotis:
Aber vielleicht ist genau das der Denkfehler und das Sanfte würde tatsächlich helfen, weil man loslässt - wenn man es denn schafft. Ja, das Loslassen ...

Das ist sehr sicher der Denkfehler. Denn Dehnung hilft wirklich. Ich dehne mich schon immer ganz normal im Alltag, da mein Körper nicht sill sitzen kann und will, und um so mehr dehne ich heute wieder, da alte Schmerzen wieder aufkamen. Ich hatte mal den Denkfehler, dass mich nicht dehnen müsse oder sollte, da ich von Natur aus extrem beweglich bin,

Aber das war ein Denkfehler. Denn auch wenn ich Anfang 30 noch so beweglich wie Anfang 2ß bin, heißt das nicht, dass es meinen Gelenken gut ginge.

EDS lässt grüßen. Niemand will das Geräusch horen, als ich an den Ringen in den passiven Hang zu gehen. Da hatte ich schon Angst, das am Ende es ein Plopp macht und das Gelenk ausgekugelt ist.

Das ist Schei...e.
Ebenso Schei...e ist halt Schwäche und immer wieder kehrende Teillähmung meiner Rechten Hand.

Aber immo ist mir alles egal. Sollte man mir die Rechte Seite amputieren müssen, wäre mir das auch egal, weil mittleriweile die Linke Hand bei mitr so und so dominant ist und auch stärker. Wenn es so sein soll, dann ist es halt so. Solange meine Linke stark bleibt, ist alles gut.

Die Angst bleibt, aber ich setze alles auf die Linke und auf das Workout an den Ringen. Ein gezielt extremes Trainung der recht Seien muss einfach was bewirken.

Aber falls nicht, auch egal, ich mich nun bewusst wieder dem Emo-Core widmete und ich non-binär lebe.
Solange meine linke Seite stark ist und stärker wird, brauche ich die die Rechte Seite nicht so wirklich. Irgendwann wir mein Kopf auch damit klarkommen, das ich nun links bin. Interessanterweise trage ich auch schon immer meine Haare gegen den Wirbel nach links. Also so, wie es wohl normal ist. Aber mein Wirbel ist anders herum als es normal ost. Und ich denke, wenn schon Emo und non-binär, dann auch richtig.

Solange ich das sein werde und kann, werde ich wahrscheinlich auch nicht zerbrechenl

In diesem Sinne Adieu Zephyr 2.0 und Willkommen Zephyr 0.1

Ich stelle alles auf den Kopf. Was kann dann noch zusammenbrechen? Ich denke nichts.

14.08.2021 21:27 • x 1 #31


E
Zitat von Zephyr:
Das ist sehr sicher der Denkfehler. Denn Dehnung hilft wirklich.

Stimmt ist auch meine Erfahrung. Mal abgesehen davon, dass man sowohl sanft als auch rabiat dehnen kann, ist das von mir angesprochene Loslassen hiermit allerdings nicht möglich, da man selbst aktiv ist.

Die von dir verwendeten Begriffe und Abkürzungen EDS, Emo-Core und non-binär waren mir neu und ich musste zunächst nachschauen, was sie bedeuten. Zu alledem kann ich leider nichts beitragen.

Und ich lese aus deiner Rückantwort "Dinge" raus, die ich nicht ansprechen möchte. Ich habe den Eindruck, @moo gelingt es aufgrund seiner Erfahrungen besser auf dich einzugehen, als mir.

Liebe Grüße!

16.08.2021 08:14 • x 1 #32


moo
Hallo miteinander,

ich war ein paar Tage unterwegs...

Zitat von Zephyr:
Ich selbst will aber nicht der Auslöser für die Gewalt eines anderen Gegenüber meiner selbst oder anderer sein. Daher akzeptiere ich das, wie andere Menschen sind und rede mit ihnen und habe wieder meine endlose Geduld darin. Irgendwann werden die anderen es schon erfahren, erkennen und verstehen.

Solch eine Haltung empfinde ich als großes Geschenk für die Welt und vor allem uns selber, die wir uns bemühen, sie zu entwickeln.

Zitat von Zephyr:
Heute ist es definitiv umgekehrt - sprich die Verteidigung findet mehr durch Emotion statt als durch Ratio, oder besser gesagt, es ist schwerer sich mit rationaler Kreativität zu behaupten und zu wehren als mit der reinen Emotion.

Ich fürchte, jegliche sogenannte Ratio ist bei fast allen Menschen geradezu durchdrungen von Emotionen. Und letztere entspringen aus unserem (automatischen) Wollen und/oder Nicht-Wollen.

Zitat von Zephyr:
Die Emotion ist ja auch nichts, was mit Kontrolle gleichzusetzen ist.

Meines Erachtens Ja und Nein - Emotion wird (verblendeterweise) als Reaktion des Zugeneigten bzw. Abgeneigten Geistes kompensatorisch eingesetzt. Das kann man gewissermaßen als (subjektiv empfundene) Kontrolle verstehen. Andererseits funktioniert das halt nicht und führt in den meisten Fällen schlechterdings zur Leidvermehrung.
Hierbei ist zu bedenken, dass, wie oben gesagt, unsere Vernunft bzw. der vielgepriesene Pragmatismus meist (unbewusst) mit Emotion und Bewertung vermischt und deshalb nicht wirklich vernünftig ist.

Zitat von Zephyr:
In der vollen Emotio kann ich sogar teils bei einem Gewitter raus gehen und dieser Phobie einfach nur F*ck U sagen. Das konnte ich früher nicht, aber heute schon, aber eben nur wenn ich voll in der Emotion bin.

Das ist ein gutes Beispiel. Vermeintlich schlägt hier der Ober (Wollen) den Unter (Nicht-Wollen). Und das nicht aus Vernunftsgründen, sondern zum größten Teil per Emotion.

Zitat von Zephyr:
Kann ja nicht sein... ist alles Unfug, was ich schreibe. Naja, mir aber half es sehr lange, damit es zumindest wieder besser wurde. Dass meine Lösungen für immer helfen, behauptete ich auch nie und ich weiß heute auch, dass meine Lösungen eben nicht für die Ewigkeit waren.

Genauso kreativ kenne ich Dich ja auch. Ich habe lediglich den Eindruck (!), dass es ein gewisses Kämpferideal ist, welches Deine - m. E. richtigen und erfolgreichen - Handlungen mental begleitet. Liege ich da richtig?
Falls ja, muss das sein? Falls ja, kannst Du sagen, warum?

Zitat von Zephyr:
Denn ich sehe halt die beste Chance darin, dass ich mit dem Körper, mit Sport, mit Intensiv-Sport da raus komme.
Aber wenn das so gar keinen Effekt hat, naja, warum mache ich das dann überhaupt?

Vielleicht (!) wegen dem Glaubenssatz: Wer den Kampf aufgibt, hat schon verloren!?

Zitat von Zephyr:
Ich teile das im Grunde, in meinem Wesen und Sein vollkommen. Ich bin im Temperamentprofil überwiegend ein Phlegmatiker und Melancholiker. Ich bin darin überhaupt kein Choleriker und nur phasenweise ein Sanguiniker. Also Ich denke ich bin so 40 % Phlegmatiker, 35 % Melancholiker und 20 % Sanguiniker. Am Ende nur jene 5 % Choleriker.

Ich kenne diese klassischen Unterscheidungen der abendländischen Heilkunde. Jedoch wird dort auch gelehrt, dass sich die Temperamentanteile im Laufe des Lebens mitunter stark verändern können. Die Heilkunst soll ja gerade zu einem harmonischen Gleichgewicht derselben beitragen.

Zitat von Zephyr:
Ich hätte vor 10 Jahren nie gedacht, dass ich mal sagen oder schreiben würde, dass ich das Mitgefühl anderer Menschen brauche, um wieder alleine oder zusammen mit einem oder ein paar Menschen wieder einen guten Weg in eine gute Zukunft gehen zu können.

Diese Einsicht ist bemerkenswert und ich kann das auch aus meiner Erfahrung zu 100% bestätigen. Ist dies nicht ein gutes Beispiel für die Möglichkeit einer wesentlichen Veränderung dessen, was wir als unser Ich, unseren Charakter o. ä. bezeichnen?

Zitat von Zephyr:
Was den Buddhismus anbelangt oder was Religionen anbelangt, glaube ich nicht an eine Erlösung. Ich glaube an mich, an das, was ich und mein Körper kann, ich glaube ebenso an die Menschlichkeit und daran, dass wir, die Menschen, am Ende nicht böse sind, sondern einfach zu- und füreinander stehen.

Somit drückst Du im Grunde eine durch und durch mit dem Dhamma im Einklang stehende Haltung aus. Der Buddhismus zielt auf individuelle Befreiung vom Leiden durch Verstehen ab, nicht auf Erlösung von Außen oder seitens einer Gottheit o. ä.

Zitat von Zephyr:
Ja, ich bin jung, aber nicht mehr ganz so rebellisch wie noch vor etwa 1,5 Jahren.

Ja, genauso kommt mir das bei Dir auch vor. Steht Dir aber gut... - meinst nicht auch?

Zitat von Zephyr:
Es ist halt so, in meiner Kindheit sagte man mir immer, ich hätte enormes Potential und man sagte mir immer ich sei irgendwie super intelligent. Ich fragte und frage mich aber nur immer, wenn dem so ist, warum gibt es da draußen keinen Menschen, der mich auf meinem Weg begleiten will und mir hilft, mein Potential zu entfalten. Warum muss ich so enorm vieles vollkommen alleine irgendwie schaffen, auch wenn mir vieles davon so gar nicht liegt?

Über Fremdpotential zu labern ist leider weitverbreitet, vor allem seitens derjenigen, die weder Mitgefühl noch Verantwortungsgefühl aufbringen können oder wollen. Intelligenz und Kreativität sollten uns Betroffene nicht zu autarken Helden ihres Schicksals abstempeln. Wie Du richtig sagst, sind wir Menschen definitiv voneinander abhängig. Gerade das Leugnen dieser wichtigen und verbindenden Einsicht ist derzeit leider schwer en vouge. Hilfe steht uns allen zu.

Zitat von Zephyr:
Man hilft Menschen nur, indem man auf auf sie zugeht, erkennt, wer sie sind, und wahrnimmt, was sie brauchen, und dann darin begleitet, was sie können und wollen. Nur so hilft man anderen wirklich.

Ganz genau!

Zitat von Myosotis:
Der Grund dafür, warum ich diesen Gedanken noch nicht in die Tat umgesetzt habe, ist der, dass tief in mir drin der Glaubenssatz wirkt, dass solch eine sanfte Methode nichts bringt, weil da ja nichts passiert, man nichts macht, nicht tief ins Gewebe eingedrungen wird etc. pp.
Aber vielleicht ist genau das der Denkfehler und das Sanfte würde tatsächlich helfen, weil man loslässt - wenn man es denn schafft. Ja, das Loslassen ...

Definitiv eine nicht zu unterschätzende These! Was steht Dir, Myosotis, im Wege, diesen Denkfehler durch ein Tun-Lassen wirksam aufzudecken?

16.08.2021 10:37 • x 1 #33


E
@moo
Noch im Wege stehen mir:
Meine ganz konkrete Vorstellung davon, wie die Person, in deren Hände ich mich begebe, sein müsste und meine ebenso konkrete Vorstellung davon, welche Intensität und welches M.a.s.sag.e-Tempo ich brauche um loslassen zu können, gepaart mit dem in meinem Kopf - aufgrund vergangener Erfahrungen - abgespeicherten Satz, dass ich sowieso an den/die Falsche/n gerate.
Denn interessanterweise habe ich es in meinem Leben bereits sehr - ja zu - oft erlebt, dass ich mich z.B. an mir empfohlene Personen (z.B. Heilpraktiker o.ä.) gewandt habe, die anderen bereits sehr gut helfen konnten, mit meiner jeweiligen Problematik jedoch nicht (ausreichend genug oder anhaltend) weiterkamen, sprich: ich am Ende wieder alleine und hilflos da stand ... und hiermit schließt sich der Kreis zu meiner Kindheit.

Die beiden ganz zu Anfang genannten Vorstellungen fußen auf vergangenen M.a.s.sag.e-Erfahrungen, die zum damaligen Zeitpunkt (vor einigen Jahren) ganz okay für mich waren, zum jetzigen Zeitpunkt und für ein komplettes Loslassen jedoch keinesfalls geeignet wären.

Was diesen Glaubenssatz anbelangt, wirkt er nicht mehr so immens stark wie noch vor einigen Wochen, ich merke bereits eine leichte Veränderung hin zur Auflösung, bin mir jedoch sicher, dass es zur kompletten Auflösung entsprechend positiver Erfahrungen bedarf. Derzeit dient mir sozusagen als Übungsfeld zum Umprogrammieren meine TCM-Therapeutin, mit der ich bereits einige gute, wenn doch auch teils holprige, Erfahrungen gemacht habe.
Aber ich bleibe dran und das ist das Entscheidende für mich: nicht gleich abhauen, wenn nicht sofort alles passt; mit den vermeintlichen Fehlern/Irrtümern anderer umgehen lernen, darauf vertrauen, dass sich letzten Endes doch ein gutes Ergebnis zeigt und wenn nicht, weiterhin Hoffnung haben, dass es beim nächsten Versuch trotzdem anders sein kann und vor allem, dass ich nicht Schuld daran bin.

Und ich hatte sogar vor kurzem bereits einen Vorstoß in Richtung M.a.s.sag.e gemacht doch terminlich waren wir zunächst dann doch nicht zusammengekommen.

16.08.2021 13:57 • x 1 #34


A


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