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F
Hallo ihr!

Ich hab ein kleines Problem und bin mir nicht sicher wo ich das reinposten soll.
Kennt ihr das, wenn ihr immer denkt, ihr wärt nicht gut genug? Wenn ihr irgendetwas spielen wollt, wo es von Teamwork abhängt? Wenn es um Familienplanung geht? Wenn ihr euch einen Hund holen wollt und immer die Beschreibungen lest?
Bei eurem Partner/Partnerin? Oder bei irgendetwas anderem?

Ich hab das Problem, das ich mir einen Wunsch erfüllen möchte. Nach meiner Ausbildung möchte ich erstmal nur maximal Halbtags arbeiten um mein Leben wieder in den Griff zu kriegen, denn im Moment besteht es fast nur aus routine, die eben gemacht werden muss. Ich wollte mir dann den Traum von einem zweiten Hund erfüllen. Da ich jetzt leider kaum Zeit für meinen Hund habe und mein Lebenspartner derzeit alles diesbezüglich erledigt, ist es ein großer Wunsch 2 Hunde zu haben, mit denen ich viel draußen machen kann. Wo ich eine feste Bindung zu den Hunden hab und am liebsten auch Hundesport machen möchte.

Jetzt ist immer die Frage im Hinterkopf...
Bist du wirklich genug für den Hund? Kannst du dich genug um ihn kümmern?
Und egal wer mich das fragen würde, ich würde rein intuitiv immer mit Nein antworten, weil ich Angst davor habe, das ich ihm wirklich nicht genug bieten kann....

Nun bin ich kurz davor eine bestimmte Hunderasse in einer Familie sehen zu können. Die Rasse fasziniert mich und es wäre wirklich ein Traum..
Aber es sind die Gedanken immer im Hinterkopf....

Was mach ich denn nur? Einen Termin, mich überwinden? Wie geht man an sowas am besten heran?

28.09.2010 14:17 • 28.09.2010 #1


5 Antworten ↓


P
Hallo Fynn,

Als Tierschützerin finde ich deine Bedenken nicht unpassend, sondern berechtigt, und sogar gut Würden mehr Leute sich vor dem Hundekauf so viele Fragen stellen wie du es jetzt tust, dann gäbe es vermutlich weniger Abgabehunde, weniger ausgesetzte Hunde, weniger Hunde deren Besitzer überfordert sind und sie einfach ertränken oder sonstwie auf grausame Art und Weise los zu werden versuchen.

Ein Hund ist eine heiden Verantwortung, und mir drängt sich bei deiner Beschreibung auch der Gedanke auf: Wieso ein zweiter Hund?
Kannst du mit deinem Jetzigen keinen Hundesport machen und viel draußen sein?
Bist du dir sicher dass du wirklich so viel mehr Zeit haben wirst als jetzt?
Hast du das Jobangebot mit Halbtagsarbeiten schon fest in der Hand? Bedenke dass immer mal wieder Not am Mann ist und dir dein Chef bald vorschlagen könnte, gerade wenn du neu bist und dich von deiner guten Seite zeigst, ob du nicht Vollzeit arbeiten und mehr Verantwortung übernehmen möchtest? Was dann?
Und ganz davon einmal abgesehen: Zwei Hunde sind wesentlich anstrengender als einer. Ich hab zur Pflege oft ein Retriever-Doppelpack, und obwohl Beide echt gut erzogen sind und brav hören bin ich nach dem Gassigehen immer total ausgelaugt. Mit einem Hund weg zu gehen, das macht Spaß. Aber mit zwei Hunden - ich persönlich finde es anstrengend. Und vielleicht solltest du wirklich erst dein Leben wieder ordnen, wie du sagst, und dann noch mal über die Anschaffung eines zweiten Hundes nachdenken. Wenn du Beides auf einmal anpackst, vielleicht wird es dir dann zu viel.

Wenn du dieses Gefühl des Nichtgenügenkönnens in allen Lebenslagen hast, dann würde ich an deiner Stelle darüber nachdenken woher das kommt und wie du es abschütteln kannst. Wenn du aber jetzt nur im Bezug auf den Hund hast würde ich sagen: Du bist noch nicht so weit, und dein Kopf will dir einfach sagen: Die Belastung könnte mir zu viel sein, bitte warte noch ein bisschen.

Ich will selber schon seit ich denken kann einen eigenen Hund, im Grunde warte ich darauf nun schon seit fast 8 Jahren. Aber meine Lebensumstände waren niemals so dass ich es mit meinem Gewissen hätte vereinbaren können, und sie werden sich in den nächsten 4, 5 Jahren auch nicht so ändern dass es funktionieren wird. Deswegen verzichte ich, dem Tier zuliebe, schon sehr lange darauf mir meinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen. Ich geh den Mittelweg: Ich nehme Pflegehunde vom Tierschutz bei mir auf (Futter+Tierarzt werden gestellt, vielleicht wäre das auch für dich ne Möglichkeit?) und nehme außerdem Hunde in Urlaubspflege wenn die Besitzer sie nicht mit nehmen können. Das ist zwar nicht wie ein eigener Hund, aber besser als gar nichts.


Liebe Grüße,
Bianca

28.09.2010 14:52 • #2


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Angst, nicht genug zu sein.

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Vorab: Danke das du mir geantwortet hast, das bedeutet mir wirklich viel!




Zitat von Pilongo:
Hallo Fynn,
Ein Hund ist eine heiden Verantwortung, und mir drängt sich bei deiner Beschreibung auch der Gedanke auf: Wieso ein zweiter Hund?
Kannst du mit deinem Jetzigen keinen Hundesport machen und viel draußen sein?
Bist du dir sicher dass du wirklich so viel mehr Zeit haben wirst als jetzt?
Hast du das Jobangebot mit Halbtagsarbeiten schon fest in der Hand? Bedenke dass immer mal wieder Not am Mann ist und dir dein Chef bald vorschlagen könnte, gerade wenn du neu bist und dich von deiner guten Seite zeigst, ob du nicht Vollzeit arbeiten und mehr Verantwortung übernehmen möchtest? Was dann?


Wieso ein zweiter Hund. Das ist eine gute Frage. Seit ich klein bin wollte ich einen Hund haben. Ich hab auch gewartet, ähnlich wie du. Nach 6 Jahren ergab sich eine gute Situation dafür. Ich bin berufstätig, aber nicht alleine mit dem Hund. Derzeit wohnen wir mit einem anderen Hund im Haus meiner Schwiegereltern die sich ebenfalls um meinen Hund kümmern. Er ist fast nie alleine, und wenn dann mit dem anderen Hund zusammen und genug Zeit von uns und Geld um ihn zu versorgen gab es auch.
Nun wieso ein zweiter Hund? Ich kann es dir garnicht so genau sagen. Wieso holt man sich überhaupt Hunde? Ich liebe Hunde und möchte das mein Hund gerne einen Kameraden hat. Ich möchte, wenn ich Kinder habe auch nicht eines sondern 2. Ich find es immer schöner, wenn man nicht alleine ist. Weil ich noch soo viel mit meinem Hund machen möchte und mein Freund wäre auch dabei. Fände es schöner wenn wir dann zu 4 unterwegs wären ! Ich finde Hunde einfach faszinierend. Sie bereiten mir Freude und ich ihnen, wenn ich mit ihnen unterwegs bin.
Derzeit kann ich wie schon oben geschrieben kaum was mit meinem Hund machen (außer am Wochenende) und das möchte ich gerne aufholen.
Und ja ich bin mir sicher ich werd mehr Zeit haben
Aus dem einfachen Grund das ich derzeit von 6 - 18 Uhr aus dem Haus bin. Ich bin alleine 12 Stunden nur wegen der Arbeit weg (und dem Fahrtweg) und bin also wirklich im Eimer wenn ich nach Hause komme. Wir wollen näher an meine Arbeit ranziehen, dann würde sich das ganze schon allein um 2 Stunden verkürzen [Dann würde ich mir trotzdem keinen Hund holen]. Also zu dem Job... Sagen wir es so es gibt in einer Großstadt viele Möglichkeiten. Mein Lebensgefährte arbeitet derzeit nebenbei im Subway und da möchte ich gerne halbtags oder 400 € basis arbeiten. Fest ist noch nichts, aber mir wird auch keiner einen Job für in 2 Jahren zusichern. Ich werd meine Ausbildung jetzt fertig machen und mein Freund fängt 2012 seine an. Das heißt wir würden beide ein geregeltes Einkommen haben und die Hunde wären nicht so viel alleine (Schichtarbeit).
Vollzeit arbeiten würde ich von vorne rein nicht annehmen, aber! der Chef ist wirklich prima. Er hat für alles verständnis und würde sowas auch verstehen, hab da also schon Beziehungen. Und Hundesport geht noch nicht so. Mein Hund hat aufgrund fehlender Prägephase und eingesperrt sein von der Kindheit noch kein optimalen Grundgehorsam. Er rennt zu jedem Menschen hin und freut sich wie ein bekloppter, zudem ist er gerade 1 Jahr alt und aufgrund der noch wachsenden knochen war es unmöglich.




Und ganz davon einmal abgesehen: Zwei Hunde sind wesentlich anstrengender als einer. Ich hab zur Pflege oft ein Retriever-Doppelpack, und obwohl Beide echt gut erzogen sind und brav hören bin ich nach dem Gassigehen immer total ausgelaugt. Mit einem Hund weg zu gehen, das macht Spaß. Aber mit zwei Hunden - ich persönlich finde es anstrengend. Und vielleicht solltest du wirklich erst dein Leben wieder ordnen, wie du sagst, und dann noch mal über die Anschaffung eines zweiten Hundes nachdenken. Wenn du Beides auf einmal anpackst, vielleicht wird es dir dann zu viel.



Das sehe ich bei uns auch schon. Der meiner Schwiegereltern akzeptiert unseren Hund nur, wirklich mögen z.b. tut er ihn nicht. Wobei ich sagen muss, Retriever sind sowieso sau anstrengend ... wir haben einen Goldie aus Leistungszucht (Vom Vermehrer gerettet...) und der hat Energie, mein lieber Scholli!
Ich bin jetzt schon dabei mein Leben in den Griff zu kriegen, indem wir umziehen und der Streß durch Schwiegereltern [Was das alles erst schlimmer gemacht hat] aufgelöst wird. Klar, ich werd mir sicher keinen Hund holen wenn ich kurz vorm zusammenbruch steh.
Wir wüssten auch schon welche Rasse... sagt dir Eurasier etwas?
(Eine Sache ist mir grad entfallen... vielleicht fällt sie mir ja wieder ein)





Wenn du dieses Gefühl des Nichtgenügenkönnens in allen Lebenslagen hast, dann würde ich an deiner Stelle darüber nachdenken woher das kommt und wie du es abschütteln kannst. Wenn du aber jetzt nur im Bezug auf den Hund hast würde ich sagen: Du bist noch nicht so weit, und dein Kopf will dir einfach sagen: Die Belastung könnte mir zu viel sein, bitte warte noch ein bisschen.


In allen. Ich zweifel an mir in jeglicher Hinsicht. Zu viele Erwartungen, zu wenig machen, zu wenig liebe gegenüber meinem Freund. Eigentlich wirklich überall... nur bei Hund eben verstärkt weil es ein Lebewesen ist und mir nicht mitteilen kann Ey du, mir fehlt was



Ich will selber schon seit ich denken kann einen eigenen Hund, im Grunde warte ich darauf nun schon seit fast 8 Jahren. Aber meine Lebensumstände waren niemals so dass ich es mit meinem Gewissen hätte vereinbaren können, und sie werden sich in den nächsten 4, 5 Jahren auch nicht so ändern dass es funktionieren wird. Deswegen verzichte ich, dem Tier zuliebe, schon sehr lange darauf mir meinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen. Ich geh den Mittelweg: Ich nehme Pflegehunde vom Tierschutz bei mir auf (Futter+Tierarzt werden gestellt, vielleicht wäre das auch für dich ne Möglichkeit?) und nehme außerdem Hunde in Urlaubspflege wenn die Besitzer sie nicht mit nehmen können. Das ist zwar nicht wie ein eigener Hund, aber besser als gar nichts.


Liebe Grüße,
Bianca


Versteh ich dich voll und ganz! Pflegehunde fehlt mir glaube ich noch ein wenig die Erfahrung für ... Man muss ja wissen was man in welchen Situationen macht, gut muss man beim normalen Hund auch, aber du weißt ja nie wie der Pflegehund auf Situation reagiert, wenn er einzieht.





Liebe Grüße,
Nicole

28.09.2010 15:29 • #3


Christina
Hi Nicole,

ich kann Pilongos Beitrag nur unterstreichen... Bis auf eine Kleinigkeit: Ich fand zwei Hunde nicht anstrengender als einen, sofern sie sich vertragen. Es ist sicher ein Unterschied, ob es die eigenen Hunde sind oder - wenn auch gut erzogene - fremde. Mit eigenen Hunden ist man ja (idealerweise) ein eingespieltes Team, weiß genau, wie sie reagieren und kann dementsprechend entspannt mit ihnen umgehen. Es kann aber zu unerwarteten und dann unbewältigbaren Problemen kommen, wenn einer der Hunde krank wird (und das muss man einkalkulieren, kann immer mal vorkommen). Dann wird's teuer (abgesehen davon, dass die Hundesteuer für den zweiten Hund sowieso beträchtlich ist) und u.U. sehr aufwändig (vier Spaziergänge am Tag statt zwei, weil die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Hunde auseinandergehen / kann man den kranken oder auch älteren Hund dann allein zu Hause lassen? / Wie organisiert man die Tierarztbesuche oder die Pflege für den kranken Hund? / Hat man dann überhaupt noch die Nerven, Zeit und das Geld für Hundesport o.ä. mit dem gesunden Hund?...). Da muss eine zweite Person grundsätzlich verfügbar sein - auch dann, wenn sich so eine Belastung über Wochen und Monate hinzieht oder gar über das gesamte Hundeleben. Statt Unternehmungen zu viert werden es dann Alleingänge mit je einem Hund. Zwei Hunde sind toll, wenn alles gut läuft. Wenn's nicht gut läuft, kann es sehr anstrengend und frustrierend werden.

Liebe Grüße
Christina

28.09.2010 15:57 • #4


F
Zitat von Christina:
Hi Nicole,

ich kann Pilongos Beitrag nur unterstreichen... Bis auf eine Kleinigkeit: Ich fand zwei Hunde nicht anstrengender als einen, sofern sie sich vertragen. Es ist sicher ein Unterschied, ob es die eigenen Hunde sind oder - wenn auch gut erzogene - fremde. Mit eigenen Hunden ist man ja (idealerweise) ein eingespieltes Team, weiß genau, wie sie reagieren und kann dementsprechend entspannt mit ihnen umgehen. Es kann aber zu unerwarteten und dann unbewältigbaren Problemen kommen, wenn einer der Hunde krank wird (und das muss man einkalkulieren, kann immer mal vorkommen). Dann wird's teuer (abgesehen davon, dass die Hundesteuer für den zweiten Hund sowieso beträchtlich ist) und u.U. sehr aufwändig (vier Spaziergänge am Tag statt zwei, weil die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Hunde auseinandergehen / kann man den kranken oder auch älteren Hund dann allein zu Hause lassen? / Wie organisiert man die Tierarztbesuche oder die Pflege für den kranken Hund? / Hat man dann überhaupt noch die Nerven, Zeit und das Geld für Hundesport o.ä. mit dem gesunden Hund?...). Da muss eine zweite Person grundsätzlich verfügbar sein - auch dann, wenn sich so eine Belastung über Wochen und Monate hinzieht oder gar über das gesamte Hundeleben. Statt Unternehmungen zu viert werden es dann Alleingänge mit je einem Hund. Zwei Hunde sind toll, wenn alles gut läuft. Wenn's nicht gut läuft, kann es sehr anstrengend und frustrierend werden.

Liebe Grüße
Christina



Ich habe hier meinen Lebenspartner und seine Eltern die uns jederzeit mit den Hunden unterstützen. Wäre auch kein Problem wenn einer von uns was hat die Hunde hin zu bringen. Oder ein Hund, wenn der andere Krank ist, hin zu bringen.

Danke für deinen Ratschlag!

28.09.2010 19:02 • #5


P
Hallo Fynn,

Ich würde an deiner Stelle nicht vor'm Umzug den Hund holen, sondern, wenn du es wirklich willst, erst danach Wenn ich überleg: 400€-Job und Ausbildungsgehalt.. das ist nicht viel Geld. Und die zwei Hunde kosten doch schon mehr als nur einer. Und dieWohnung ist dann ja auch kleiner als das Haus das ihr derzeit zur Verfügung habt, oder? Passen da dann überhaupt zwei Hunde rein?
Versteh mich nicht falsch, ich will dir das nicht madig machen mit den zwei Hunden. Aber ich leb selber von Bafög, Nebenjob, Halbwaisenrente, Kindergeld. Da komm ich im Monat so ungefähr insgesamt auf 600-1000€, je nachdem wie viel ich neben der Uni arbeiten kann. Und ich bin allein, und ich krieg schon immer einen heiden Schiss wenn nur mit den beiden Kaninchen die ich im Garten hab was ist. Dieses Monat ist mir meine einzige Jeans kaputt gegangen UND ich brauchte Winterschuhe für das nasskalte Wetter weil ich keine Stiefel hatte - da hab ich mir Geld leihen müssen weil Beides zusammen nicht mehr in meinem Budget drin war. Ich würde dir dazu raten auf jeden Fall eine Hundekrankenversicherung abzuschließen, für den Fall dass doch mal ne dicke Tierarztrechnung ins Haus flattert. Das hat eine Freundin von mir für ihren Kater, und das hat ihr schon sehr oft im wahrsten Sinne des Wortes des Hintern gerettet. Andernfalls hätte sie ihren Kater nicht behandeln können. (Sie arbeitet neben der Uni, ihr Freund macht ne Ausbildung.)

Ich kenn jetzt deine derzeitige Situation nicht und auch nicht deinen finanziellen Hintergrund, weiß nicht wie viel ihr dann zur Verfügung haben werdet. Aber ich an deiner Stelle tät lieber erst warten und schauen wie viel am Ende vom Monat übrig bleibt, und dann die Sache mit dem Hund angehen.
Und ja, ich kenne Eurasier, und ja, ich find die Plüschkugeln total klasse
Mein Herz schlägt aber für Setter und vor Allem Cocker... hach ja..


Liebe Grüße,
Bianca

28.09.2010 21:25 • #6