Liucid
Zitat von moo:Hier: die Sprache dem Gesamtorgans Mensch entnehmen, sie manipulieren und wieder zu implementieren.
Ich glaube ja fast, genau hier liegt wahrscheinlich der Kern des Dilemmas .. diese ganze Geschichte wird eigentlich auf die Sprache 'reduziert' aufgezogen oder stellt sich zumindest zu weiten Teilen so dar, obwohl es ja eeeigentlich um die Menschen 'dahinter' geht (oder gehen soll/te).
Darüber hinaus wird hier und jetzt versucht, im Hau-Ruck-Verfahren die Sprache und das Denken nicht nur in Bezug auf die Geschlechter, sondern gleich für alle relevanten Bereiche 'in einem Abwasch' zu 'reformieren'. Was wir auf den ersten Blick sehen ist, dass hier wüst mit Wörtern jongliert wird, ohne dass ein wirklich 'echter' Zusammenhang zu den Menschen dahinter 'unmittelbar' ersichtlich ist. Und das eben obendrein auch noch auf ziemlich weitem und schwer überschaubarem Feld.
Und ich vermuuute ja, dass es wahrscheinlich genau diesem Umstand zu 'verdanken' ist, dass diese ganze Sache auf so breiter Front auf nicht-Verstehen und somit un-Verständnis stößt. Es fehlt einfach ein wichtiges Gl!ed in unserer 'Logik-Kette' und da braucht man sich dann ja eigentlich auch nicht zu wundern, dass es nicht gaaanz so funktioniert, wie man es sich vielleicht vorgestellt hat.
Stünde der Mensch und nicht die Sprache im Vordergrund, sähe das womöglich schon wieder ganz anders aus. Aber um das auf ernst zu nehmende Weise zu vermitteln, bräuchte man natürlich auch erstmal die 'Kooperation' der betreffenden Menschengruppen und diese müsste womöglich zunächst einmal 'verdient' werden. Das wäre wohl schon wirkliche 'Arbeit' .. also vielleicht doch lieber erstmal eine Art 'Selbstläufer'-Methode ausprobieren?.. und gucken, wohin uns das führt?
Aber vielleicht ist es ja wirklich so, dass dies lediglich ein Samen ist, der nun gelegt wird und einfach auch seine Zeit braucht, bis er gedeiht .
Wenn ich nur an die ganzen Rechtschreibreformen seit den frühen 90ern denke .. was haaaben wir, die wir die Schule zu der Zeit bereits verlassen hatten, gezetert und bei manchen Dingen sträuben sich mir auch heute noch die verbliebenen Haare. Anstatt viele 'Ungereimtheiten' unserer Muttersprache auszubügeln und alles um sooo vieles einfacher zu machen, ließ es den überwiegenden Teil der Leute, die nicht mehr in den Genuss entsprechnd 'angepasster Schulbildung' kamen, doch eher verunsichert zurück. Und das hält sich ganz offensichtlich zu weiten Teilen bis heute, da nehme ich mich auch selbst nicht aus. Aber wie wird es in 40 oder 50 Jahren aussehen?.. wenn es keine Menschen mehr aus der Zeit 'davor' gibt?
Und wie wird es in Bezug auf das Thema dieses Threads in 80 oder 100 Jahren sein?
Ich kann mir ja eigentlich nicht vorstellen, dass iiirgendjemand tatsächlich ernsthaft davon ausgehen würde, dass sich so etwas 'mal eben auf die Schnelle' durchsetzen ließe (wenn man vielleicht von 'ein paar Fanatikern' absieht, die es aber wahrscheinlich immer und überall auf die ein oder andere Weise geben wird). Aber wenn man es auf längere oder gar lange Sicht betrachtet?
29.12.2022 11:55 • x 3 #122