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boomerine
Mir ist heut danach :
als ich heute Mittag so unterwegs war, über die Felde ging und den Mais betrachtete,
gingen mir verschiedene Gedanken durch den Kopf.

Der Sommer ist vergangen,
der Herbst hat angefangen,
Frau Sonne bleibt sein Gast.
Sie ist dem Herbst verbunden
und schenkt ihm goldene Stunden,
verweilend - ohne Hast.

Will sie auch nicht mehr prahlen,
so schickt sie dennoch Strahlen,
nur milder als bisher.
Der Wind singt seine Weise,
nach Abschied klingt es leise,
doch auch nach Wiederkehr.

Und noch eines, das mir sehr gefällt.

Der Wind hat es mir zugetragen:
Der Herbst ist da ! - was soll ich sagen ?
Ich liebe seine milden Tage
die warmen Farben, keine Frage.

Wenn auch der Wind jetzt kühler weht,
die Sonne früher untergeht,
die Störche in den Süden ziehen
und letzte Rosen still verblühen............

Das alles kann ich wohl verschmerzen,
weiß ich doch tief in meinen Herzen,
das die Natur, die jetzt vergeht,
im Frühjahr wieder aufersteht.

Und doch: Mich quälen tausend Fragen!
Der Herbst ist da! Was soll ich sagen ?
Mein Sommer ging, er kommt nicht wieder.
Der Herbstwind singt mir Wehmutslieder.........

09.09.2017 18:54 • 11.09.2017 x 4 #1


7 Antworten ↓


L
Danke @boomerine.

09.09.2017 21:01 • #2


A


Der Herbst ist da

x 3


G
Vielleicht das Herbstgedicht schlechthin. Rilke schrieb es im Herbst 1902. Erschienen ist es im Buch der Bilder

H e r b s t t a g

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

09.09.2017 21:09 • x 4 #3


kl Schnecke

09.09.2017 21:28 • x 1 #4


boomerine
Zitat von kl Schnecke:
https://www.youtube.com/watch?v=VCL78fdsl6Yindex=1list=RDVCL78fdsl6Y



ach waren das schöne Zeiten.

10.09.2017 18:16 • #5


J
Zitat von Gnomenreigen:
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben

Ich mag das Gedicht sehr, aber diese Verse finde ich so traurig... ich bin eigentlich im Sommer mehr allein als im Herbst und Winter, wo ich wenigstens in VHS-Kurse gehe.

11.09.2017 10:32 • x 1 #6


blackandwhite
ENDLICH

11.09.2017 10:35 • #7


Wildrose
Das macht mich ganz traurig.

11.09.2017 15:47 • #8





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