App im Playstore
Pfeil rechts
27

Hallo lieber Leser/in,
da hier im Forum ja schon einige Erfahrene Leute sind. würde mich mal interessieren, was euch bei einem Psychiater/ambulante Praxis wichtig ist?

Z. B.
- gute und schnelle Erreichbarkeit der Praxis.
- kurzfristige Termine z.B. für Medi Dosisanpassung oder andere Medi.




(Bitte sachliche Beiträge und keine angstmachende/ triggernde Antworten)

28.12.2022 21:55 • 31.12.2022 x 1 #1


13 Antworten ↓


Ich schon wieder

Ich hoffe das ist okay für dich.

Es ist schwer einen guten Psychiater zu finden, da alle überlaufen sind. Leider.

Meiner ist nicht unbedingt meine 1. Wahl, aber er ist gut zu erreichen, hat für Bestandspatienten Notfalltermine, Rezepte kann ich online bestellen und jederzeit rausholen.

Wartezeit ist bei Terminen nicht lang.

A


Gute Psychiater, Kritierien

x 3


Für mich ist die Sympathie am wichtigsten...Meine Psychiaterin nimmt mich ernst, berät mich und schlägt mir Medikamente vor und respektiert, wenn ich sie nicht nehme...ich fühle mich aufgehoben...

Dass ich mich nicht wie eine Nummer XY fühle und abgearbeitet werde wie am Fließband und gesagt wird: jetzt wird es aber mal Zeit, dass es ihnen nach so langer Zeit besser gehen sollte. .

Empathie, schnelle Hilfe bei Akutproblemen, gute Erreichbarkeit bestenfalls zu Fuß. Telefonische gute Erreichbarkeit und auch die Möglichkeit, mal eine Mail schreiben zu können.
Gute Aufklärung bei Medikamenteneinnahme sowie Verständnis bei Medikamentenablehnung.
Unterstützung bei der Aufnahme in eine Tagesklinik zum Beispiel (ruft dort direkt an, wenn es ein Notfall ist).

Für mich war unheimlich wichtig, dass er seine Patienten ernst nimmt und zuhört. Sich auch Zeit nimmt, nicht einfach nur ein Rezept ausstellt und der nächste bitte. Die Wartezeiten waren teilweise unschön, das stimmt. Sicher hat der Zeitungskiosk im selben Haus sehr davon profitiert, aber wenn man dran war, gab es immer ein offenes Ohr. Gerade wenn man in einem schlechten Zustand da hinkommt, hat man sich aufgehoben gefühlt. Da mach ich gerne Abstriche bei der Wartezeit und sitz da halt mit meiner Zeitung.

Zu allererst muß die Chemie stimmen. Und das auf beiden Seiten.
Sogar das Aussehen / die Ausstrahlung spielt für mich eine Rolle.
Berufsethik ist wichtig.
Ich muß mich wohl fühlen. Auch von den Räumlichkeiten und der Geräuschkulisse her.
Der Therapeut sollte sich selbst nur in Ausnahmefällen einbringen ( also etwas über sich privat zu erzählen ) Nur wenn es als Beispiel dienen könnte o.ä.
Er sollte professionell arbeiten. Z.B. Körperliche Distanz bewahren. Komplimente sachlich halten, damit eine Patientin da nicht falsches hineininterpretiert.
Es gibt Patientinnen, die neigen dazu, sich in den Therapeuten zu verlieben. Dieses Phänomen ist gar nicht so selten. Genauso, wie Mädchen sich in den Lehrer, in den Arzt oder ähnliches verlieben, weil sie sich Sicherheit, Geborgenheit, Liebe uvm. Versprechen. Weil der Therapeut eine Art Idol für sie ist.
Ich muß das Gefühl haben, dass er mit meinen Dingen, die ich ihm anvertraue, nicht hausieren geht.
Der Therapeut sollte auch keine Dinge von anderen Patienten erzählen. Ausnahme: wenn es auch hier um ein Beispiel geht, dass auf den jeweiligen Fall als Vergleich vielleicht passend wäre.
Ich muß mich ernst genommen fühlen, bei allem was ich ihm erzähle.
Das Gefühl der Sicherheit ist auch wichtig. In der Praxis meines Therapeuten fühle ich mich sehr sicher.
Er sollte nicht stur nach Büchern, oder so wie es an der Uni gelehrt wurde, behandeln, sondern sich weiterbilden, offen für alle neuen Erkenntnisse sein, aus seinen Erfahrungen individuelle Behandlungsmöglichkeiten erwägen.
Er muß ein gutes Fachwissen und viel Erfahrung haben. Mein Therapeut ist ü 70, fährt heute noch zu Seminaren usw.
Er sollte seriös erscheinen, authentisch sein, kein S ex Symbol, kein Machogehabe.
Also irgendwie ein Neutrum.
Menschliches sollte ihm nicht fremd sein.

@Mondkatze

Zitat von Genussvoll:
was euch bei einem Psychiater/ambulante Praxis wichtig ist?

Oh, ich habe jetzt auf einen Therapeuten bezogen geantwortet.
Habe wohl zu hastig gelesen.
Hoffe, das ist ok für dich ?

Ich war erst 2-3 Mal beim Psychiater und nur, um mir Medikamente verschreiben zu lassen. Da war es mir nur wichtig schnell (oder überhaupt) einen Termin zu bekommen und nicht trotz Termin stundenlang warten zu müssen. Ich wollte nur das Rezept in der Hand halten, alles andere war für mich unwichtig. Und da ich die Folgerezepte von meinem Hausarzt bekomme, hat mich schon seit 12 Jahren kein Weg mehr zum Psychiater geführt.

Die Chemie zwischen Psychiater und mir muss einfach passen. Ich hatte einen guten Psychiater, der in Rente ging, danach hatte ich wieder Glück mit seinem Nachfolger. Dieses Jahr bin ich umgezogen und suche jetzt immer noch einen neuen. Neben der Chemie zwischen uns, ist sicher auch die Erreichbarkeit, Wartezeiten, Freundlichkeit der Sprechstundenassistenz entscheidend.

Wollte noch kurz etwas ergänzen, der Psychiater sollte genau hinhören, damit er nicht eine falsche Therapieform dem Patienten mit an die Hand gibt oder zu einer falschen Therapieform rät und dann hat man das Theater, wenn man nichts darüber weiß und keine Ahnung hat, dass es überhaupt mehrere Formen gibt.

Ich habe einen sehr guten Psychiater.

Da kommt einiges zusammen,was mir dort sehr zusagt:

- ein schönes altes aber gepflegtes Gebäude
-Freundliche Helferinnen,die niemals schroff reagieren,auch nicht,wenn es voll ist in der Praxis
- die Möglichkeit,jederzeit auch ohne Termin in die Praxis kommen zu können,wenn was ist (woran
er mich auch bei jedem Termin erinnert)
- Er nimmt sich Zeit
- Er ist einfühlsam aber nicht aufdringlich
- Er hat ein ruhiges Gemüt,das alleine schon eine positive/beruhigende Wirkung auf mich hat
(niemals gehetzt oder kurz angebunden)
- Selten muss man länger als 10-20 Minuten warten,also die Terminierung wird nicht zu eng
getaktet
- Was die Medikamente angeht,stimmt er sich mit mir ab,nimmt eigene Vorschläge auf und zwingt
mich zu nichts und erklärt und begründet auch,warum etwas Sinn macht oder weniger Sinn
macht
- Als es noch sehr schlecht ging und ich es nicht aus dem Haus geschafft habe,konnte ich mit ihm
telefonieren

Das alles weiss ich sehr zu schätzen,denn ich hatte auch schon andere Psychiater.
Er hat allerdings auch eine psychotherapeutische Ausbildung,das ist vermutlich nicht die Regel.

Ich merke einfach,dass er wirklich daran interessiert ist,dass es mir gut geht bzw ich stabil bleibe und meinen Alltag bewältigen kann.
Was mir auch gefällt ist,dass er manchmal auch ein bisschen was von sich erzählt.
Er ist niemals von oben herab.
Und durch Gespräche mit anderen Patient/innen im Wartezimmer weiss ich,dass sie sich ebenso gut aufgehoben fühlen.
Durch sein Alter ist er ein erfahrener Arzt,das macht sicher auch viel aus.

Er macht auch häufig Urlaub,so dass gegeben ist,dass er nicht selbst in eine Stressfalle tappt und darüber die Behandlung leidet.
Bin sehr glücklich,ihn gefunden zu haben,er gibt mir Sicherheit.

Ich bin gerade auf der Suche nach einem Psychiater. Telefoniere seit mehreren Tagen eine sehr lange Liste (4 DINA4 Seiten) ab.
Was mich sehr große Überwindung kostet. Habe echt lange gebraucht mich dazu zu entscheiden und es einzugestehen.
Ist echt schwierig einen Arzt zu finden. Bei 2 Ärzten habe ich endlich einen kurzfristigen Termin.
Mit der Hoffnung den für mich passenden Psychiater zu finden.
Macht ein Psychiater noch was anders, außer Medikamente zu verschreiben?
Aktuell geht es nicht mehr anders. Ich greife nach jedem Strohhalm.

Diese Depression ist so schwer auszuhalten und frustrierend. Ich habe sowas zum ersten Mal. Ich würde die Depression am liebsten, wie ein Kleidungsstück einfach ausziehen können. Ich habe Unterstützung aus der Familie, aber leider muss man trotzdem alleine durch diese Depression. Ich möchte so gerne meinen alten Zustand zurück.
Maßnahmen wie Tagesstruktur, tu dir was gutes, Entspannungstechniken, Bewegung usw. helfen etwas.
Jeder Tag ist eine Herausforderung und kann nicht planen. Ich lebe immer von Stunde zu Stunde/Tag zu Tag.
Schlimm ist einfach die Unruhe, sehr starke Kraftlosigkeit, Schreckhaftigkeit, Panikattacken, depressiven Gefühle und keine Selbstsicherheit usw. zu haben

Was ich schon selber angelesen habe ist, die Akutphase einer Depression dauert ca. 6-8-12 Wochen. Insgesamt dauert die Heilung bis zu 6-12 Monate.


Lieben Dank für eure Antworten. Ich will nicht jammern. Ich bin einfach verzweifelt und denke manchmal.... man steht damit alleine da. Und nur mir gehts so.

Oft frage ich mich, wie schaffen es nur andere Erkrankte mit diesen Symptomen den Tag rum zu kriegen? Das ist ja kaum auszuhalten.

Ergänzung:
Ich freue mich schon darauf in einigen Monaten (oder auch 1 Jahr) wieder gesund zu sein (meine Perspektive).
Ich bin froh mich FÜR das Anrufen eines Psychiaters entschieden zu haben. Die Akutphase ist echt sch..

A


x 4





App im Playstore