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MaKaZen
Zitat:
Vorsicht, der folgende Text beinhaltet u.a. das Thema Trauma und könnte dich triggern!


Emotionen nicht zu erleben ist der mächtigste Selbstschutz, den unsere Seele entwickelt hat. Traumatisches Erleben wird direkt und ziemlich undifferenziert von der Amygdala, dem Angstzentrum des limbischen Systems verarbeitet: Kampf, Flucht, Erstarren oder Identifikation sind die Folge.

Nach Brazelton und Greenspan, 2002 haben Kinder Bedürfnis nach beständigen, liebevollen Beziehungen, körperlicher Unversehrtheit, Sicherheit und Regulation, Erfahrungen, die auf individuelle Unterschiede zugeschnitten sind, entwicklungsgerechten Erfahrungen, Grenzen und Strukturen, stabilen und unterstützenden Gemeinschaften und kultureller Kontinuität, einer sicheren Zukunft für die Menschheit.

Bleibt dem Kind eines oder mehrere solcher Grundbedürfnisse über einen längeren Zeitraum versagt, kann sich daraus ein Kindheitstrauma entwickeln. Einige Kinder sind von Natur aus resilient (widerstandsfähig) und andere vulnerabel (verletzlich).

Das Thema birgt zwei Aspekt in sich. Einerseits bietet es Motivation, eigene Kindheitstraumata zu heilen und andererseits den Hintergrund von traumatisierten Mitmenschen zu begreifen. Manche Emotionen von 'traumatisierten' Menschen sind abgespalten, man spricht in der Psychologie von Dissoziation. Auch 'gesunde' Menschen nutzen die Dissoziation, denn sie hilft, Belastendes und Störendes auszublenden, um im Alltag besser reagieren zu können.

Du erkennst 'emotions-lose' Menschen an folgenden Anzeichen: Ausgeprägte Logik und Realismus in der Denk- und Ausdrucksweise; Konkretes wird Abstraktem vorgezogen; Konflikte werden durch Handlungen und nicht durch Gespräche gelöst; Gefühle auszudrücken fällt schwer, noch schwierige ist es, die Gefühle anderer zu erkennen und zu deuten; Schwierigkeiten im direkten Umgang, empathisches Verhalten zu zeigen; zurückhaltendes und sozial angepasstes Verhalten; Kaum oder nur kurze Antworten auf Fragen nach dem Befinden; wenig direkter Austausch über Erlebtes;

Ich möchte an dieser Stelle klar und deutlich aussprechen, dass 'emotions-los' keine Bewertung beinhaltet und nicht zwingend eine Krankheit oder Persönlichkeitsstörung dahinter stecken muss. Mir geht es einzig und allein darum, Betreffende zu begreifen und zu lernen, sich ihnen gegenüber liebevoll aber auch angemessen zu verhalten. Wie weit ein Mensch damit gehen will und kann, ist eine ganz individuelle Angelegenheit.

Tipps im Umgang mit Betroffenen
  • Eigene Grenzen im Umgang erkennen und die Grenzen des Gegenübers begreifen
  • Den nötigen inneren Abstand einnehmen und den Abstand des Gegenübers respektieren
  • Input von eigenen Gefühlen dosieren und den 'kargen' Gefühlsausdruck akzeptieren
  • Notwendige Entscheidungen fällen und Entscheidungen des Gegenübers annehmen

04.08.2023 19:26 • 05.08.2023 x 2 #1


8 Antworten ↓


A
Genau in so eine Dame, habe ich mich sehr stark verliebt gehabt....

Für mich als mega emotionalen Menschen, war es ein Kampf gegen Windmühlen.

Ich weiß, dass die Person mich auch mag/ mochte, aber sie denkt, dass sie mir nicht gut genug sein wird und hat deshalb nie tiefe zugelassen.

Sobald wir sehr gute Momente hatten, war sie wieder auf Abstand.

Jetzt ist erstmals 6 Wochen lang Funkstille und ich muss es wohl einfach akzeptieren. Aber es tut weh und brennt in mir, denn eigentlich habe ich mich sehr sehr wohl gefühlt mit ihr und ich glaube, wir hätten uns sehr gut ergänzt.

05.08.2023 09:14 • x 2 #2


A


Die fehlenden Emotionen

x 3


MaKaZen
Zitat von Achtung_Achtung:
Jetzt ist erstmals 6 Wochen lang Funkstille und ich muss es wohl einfach akzeptieren. Aber es tut weh und brennt in mir, denn eigentlich habe ich mich sehr sehr wohl gefühlt mit ihr und ich glaube, wir hätten uns sehr gut ergänzt.

Hey, tut mir echt leid

Für mich persönlich ist es wichtig auch meine Grenzen zu kennen, damit ich mich nicht selbst verletze irgendwann. Ich weiss, es tut weh und dieser 'künstliche' Abstand ist kaum auszuhalten.

Habt ihr das gemeinsam so entschieden oder meldet sie sich nicht mehr?

05.08.2023 09:43 • #3


A
Etwas kompliziert.
Sie hat, bei den normalen 2-4 Tages Rückzügen in den Monaten davor, immer nach einer gewissen Ruhe, wieder auf meine Nachrichten reagiert.



Dann hatte ich nach einer Situation, meine Grenze gesetzt und ihr geschrieben, dass wir erstmal Kontakt lassen sollten, bis ich meine Gefühle im Griff habe. Weil dieses ständige ignorieren, tut mir einfach noch zu sehr weh.



Dann ist kurz darauf, wie von Gott gewollt, etwas geschehen, wo ich unvermeidlich und zufällig, der Helfer in der Not, bei einem ihrer Familienmitglieder gewesen bin. (Kannte persönlich niemanden von denen vorher, nur vom sehen)
Hab dann auch noch eine Nachricht bekommen, und sie hat sich bedankt dafür, dass ich für die Familie da bin.



Und danach kam nichts mehr...
Weder auf meine Nachfragen, ob sie sauer ist, oder sonstwas. 6 Wochen am Stück jetzt.


Okay...Ich hatte vor dieser Situation ja meine grenze geäußert. Vielleicht mag sie mich ja so sehr, dass sie einfach wirklich hilft, dass ich mich nicht mehr an ihrer Art verletze. Sie weiß wie sie ist und sie weiß, wie ich bin. Vielleicht schützt sie mich nur?


Du kennst dich bestimmt mit dem Dualseelenthema aus. Es passt genau zu uns. Sie ist der Kopf, ich bin das Herz.

05.08.2023 10:03 • #4


MaKaZen
Zitat von Achtung_Achtung:
Du kennst dich bestimmt mit dem Dualseelenthema aus. Es passt genau zu uns. Sie ist der Kopf, ich bin das Herz.

Ich kenne die Thematik

Bei mir hat es nicht geklappt und ich bin heute nicht unglücklich darüber. War eine sehr intensive, aufreibende und schmerzhafte Zeit

Ich glaub mehr, dass sie eine Bindungsstörung hat, warum auch immer. Kannst du es akzeptieren, dass von ihr nix mehr kommt?

05.08.2023 10:20 • x 1 #5


A
@MaKaZen ja darauf bin ich auch schon gestoßen und ich habe ein Buch darüber gelesen. Vieles stimmt überein, wie sie sich verhält.

Ich meine ich bin nicht unschuldig. Ich habe noch nie so intensiv gefühlt, ohne etwas mit einer Person schon intensiver gehabt zu haben. Für mich war das auch wie ein Kometeneinschlag und das habe ich auch nicht immer kontrollieren können. Ich wollte zu oft zu viel.

Natürlich vermisse ich den Kontakt mit ihr, dieses schöne intensive Gefühl. Aber gleichzeitig habe ich Angst, vor ihrer abweisenden Art.



Da ihre Familie mich jetzt auch kennt, ist ihr das wohl schon zu viel Bindung und deshalb flüchtet sie jetzt komplett von mir weg.


Ich nehme mir eigentlich vor wirklich 3 Monate mal nicht zu schreiben, aber dann hab ich deinen Beitrag gelesen und ich hatte den Impuls ihr heute ein paar nette Worte wieder zu schreiben.

Es kommt eh keine Antwort, aber insgeheim hoffe ich es natürlich. Ich weiß, dass dies kein loslassen ist und das muss ich wohl einfach.



Also ich wollte es ja selbst so, bis ich zu dem Punkt komme, an dem es mir egal ist und ich die Liebe einfach nur in mir trage. Aber ich habe selbst noch sehr viel Schmerz in mir und zu viel Vermissen.

05.08.2023 12:06 • x 1 #6


MaKaZen
Zitat von Achtung_Achtung:
Ich nehme mir eigentlich vor wirklich 3 Monate mal nicht zu schreiben, aber dann hab ich deinen Beitrag gelesen und ich hatte den Impuls ihr heute ein paar nette Worte wieder zu schreiben.

Akzeptanz kann gelernt werden, ist gar nicht mal so schwierig. Ist halt doof, wenn du insgeheim hoffst, dass was kommt und es kommt nix. Je mehr du nach ihr greifen willst, umso mehr hält sie das auf Abstand. Ich bin mit meiner DS verbunden, wird nur nix in diesem Leben, zu toxisch verlief das Ganze.

05.08.2023 13:53 • #7


A
Ich habe mich auch stets verbunden gefühlt. Ich habe meine Grenzen in Liebe mitgeteilt.

Sie war nie toxisch zu mir. Hakt das typische verschwinden, wenn es sich zu gut anfühlt.

Ich weiß das loslassen die einzige Option ist und es einfach zu akzeptieren. Hier und da, wenn ich in der Stille bin und verstand sich einschaltet, kommt das vermissen aber hoch. Heute war wieder so ein Tag...

Aber das wird auch vergehen. Ich danke dir für dein Verständnis

05.08.2023 14:13 • x 1 #8


MaKaZen
Zitat von Achtung_Achtung:
Ich weiß das loslassen die einzige Option ist und es einfach zu akzeptieren. Hier und da, wenn ich in der Stille bin und verstand sich einschaltet, kommt das vermissen aber hoch. Heute war wieder so ein Tag...

Wenn du es ganz akzeptieren kannst, findest du Ressourcen, die dir helfen, dich besser zu fühlen. Das Vakuum wird leider nicht so schnell verschwinden, es wird jedoch schon werden mit der Zeit.

05.08.2023 15:04 • #9





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