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Liebe Forumsmitschreiber!

Ich bin neu in diesem Forum und weiß auch nicht ganz genau, ob ich richtig bin. Gerne möchte ich aber meine Gedanken bzw. meine Gefühle aufschreiben. Ich denke dieses Forum kann mir nämlich auch helfen mit meinen Gedanken und Gefühlen besser umzugehen. Es ist ja immer gut seine Gedanken aufzuschreiben und sich danach auch zu sammeln.

Grundsätzlich muss ich einmal von Anfang an gestehen nicht immer ein stilles Wasser bzw. ein einsamer Mensch gewesen zu sein, bei mir hat sich das alles erst entwickelt. Ich glaube hochsensible Menschen (und so einer bin und war ich immer), sind für Einsamkeit eher enfänglich als Menschen die über das Leben weniger nachdenken. Ich glaub ich konnte meine Unsicherheit in großen Gruppen (z.B. in der Schulzeit) immer gut überspielen. Ich war immer eher als der Clown und ein lustiger Mensch bekannt. Das ist zwar auch eine gewisse Auszeichnung, leider wird man aber auch häufig nicht sehr ernst genommen. Meine extreme (ich würde schon sagen krankhafte) Ängstlichkeit gegenüber von Frauen machte es zudem auch unmöglich eine richtig ernsthafte Beziehung mit einer Frau zu finden. Die einzige richtig tolle Liebe in der Schulzeit war bereits nach 2 Monaten zu Ende, was für das Selbstbewusstsein auch nicht wirklich förderlich war. Nach 5 Jahren langen WARTEN, war es dann endlich so weit. Nach einer Zeit, wo ich nicht nur Zwischenmenschliche Beziehungen vermisste sondern auch während meiner Lehre andauernd gemobbt wurde ,fand mich während der Grundwehrdienst (ein Urlaub gegenüber der Lehrzeit) eine wunderschöne Dame mit der ich dann auch noch 1 1/2 einzigartige Jahre verbrachte.

So einzigartig die Beziehung, so einzigartig auch die kalte Abservierung. Diese passierte von einen Tag auf den anderen. Ich möchte jetzt nicht alles erzählen, aber es war auf alle Fälle ein reines (für mich) menschliches Drama von welchen ich mich bis jetzt nicht wirklich erholen konnte. Nach einer kurzen Zeit des Frustsaufens mit Freunden widmete ich mich vollkommen meiner Ausbildung. Während meines Studiums konnte ich die ganzen Erniedrigungen meiner Lehrzeit aufarbeiten. Ich vertiefte mich richtig in die Arbeit und hab dabei fast das Atmen vergessen und Freunde absichtlich ignoriert. Mit gemeinsamen Freunden meiner Exfreundin (mit denen sie keinen Kontakt mehr hat) hab ich den Kontakt vollkommen abgebrochen. Nach 3 Jahren warten lernte ich eine nette Studienkollegin kennen. Natürlich traute ich mich sie nicht anzusprechen. Zum Glück machte sie das. -- zwei mal getroffen und abserviert worden. Meine Hoffnung auf die große Liebe entgültig dahin. Ab jetzt war die Arbeit mein bester Freund. Dort war ich ja schließlich ein bisi erfolgreich.

Ich entschloss mich, nach einiger Zeit für einen abermaligen Tapetenwechsel und wollte im Ausland studieren. Dort klappte alles gut und ich glaub ich war auch recht beliebt, aber was hilft das alles wenn man sich einsam und alleine fühlt. Wenn man in einer Menschenmasse steht und sich alleine und nutzlos fühlt.

Viele charakterliche Probleme haben sich auf alle Fälle extrem entwickelt.
1. Einsamkeitsgefühle, egal wo und wann
2. Suche nach dauernden Tapetenwechsel (in Form von Auslandsaufenthalten) - wo ich dann meistens alleine sein will und auch bin
3. das Warten auf Telefonanrufe
4. Freunden absagen, obwohl man eigentlich Zeit hätte -- Lustlosigkeit sich mit anderen Menschen zu treffen
5. Sport. Ich mache sehr viel SPort. Ich hab Angst dick zu werden und mache daher 5x die Woche Sport. 2x Laufen und 3x Kraftraining. Im Fitnesscenter stört es mich, wenn mich andere Leute anreden. Ich will alleine sein
6. Ich bevorzuge es alleine zu Essen. Leider hab ich es nämlich nicht gerne mit anderen Menschen zusammen zu essen.
7. Ich bin ein sehr professioneller Mensch. So komisch es klingen mag, meine GROßE STÄRKE ist präsentieren. Die Menschen halten mich außerdem für zu mitfühlend und können sich nie vorstellen, dass ich irgendwann explodiere. Wahrscheinlich hab ich mich auch sehr gut unter Kontrolle. die Aggressionen lass ich meistens beim Laufen raus. Angeblich knirsche ich aber auch beim Schlafen mit den Zähnen (was typisch für nicht verarbeite Probleme sein soll)

Irgendwie ist es schwer die ganzen Gefühle schriftlich festzuhalten. Was übrig bleibt bin jedenfalls ich ganz alleine. Bis auf meine Familie (die ich sehr liebe und die mich liebt) hab ich niemanden. Wahrscheinlich hab ich damit eh schon mehr als viele andere. Trotzdem bin ich sehr alleine, auch wenn ich in großen Gruppen immer eine gute Figur abgebe. Ich will es irgendwie ändern und ich hab in meinen Leben bis jetzt immer alles verändern können, bis eben auf Liebe und die Einsamkeit.

Vielleicht geht es ja irgendwem bei euch, auch wie mir!! Ich freu mich auf alle Fälle über jede Rückmeldung. Auch wenn ich Aussagen, wie geh zum Psychater schon sehr häufig gehört habe, freu ich mich auch über diese Aussagen. Freie Meinungsäußerung und Anteilnahme lehrt mich nämlich vielleicht aus den Fesseln entfliehen zu können.

Mir geht es jetzt jedenfalls doch ein bisi besser, nachdem ich alles heruntergeschrieben habe.

LG aus dem Ausland (dieses mal Kanada)
Geli82

05.08.2009 06:53 • 05.08.2009 #1


1 Antwort ↓

I
Zitat von geli82:
Fesseln entfliehen zu können.

Wieso dann auf der Suche nach einer festen Beziehung, nur, um zu explodieren, die Fesseln wieder zu sprengen? Da kann ich gut verstehen, dass die Frauen, denen Mann ja einen sechsten Sinn nachsagt, sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht haben.

Gute Beziehung zur Familie... Naja, Frau will einen Mann nicht mit seiner Familie teilen.

05.08.2009 14:26 • #2





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