Pfeil rechts
21

J
Hallo zusammen,
dummerweise habe ich auch noch Urlaub. Auch die Arbeit kann mich jetzt nicht ablenken. Schlafe sehr schlecht bis kaum und bin ab 4 Uhr wach und das gedankliche Hansterrad läuft wieder an. Surfe dann ein wenig mit dem ipad und informiere mich über das Tagesgeschehen. Nun bin ich dabei, dass halb leergefäumte Wohnzimmer wieder einigermaßen gemütlich zu machen. Stelle Schränke und Regale um, der große Essenstisvh bekommt auch einen anderen Platz. Irgendwann im Laufe des Tages fahre ich für 2 Stunden in die Fitnessbude - das lenkt gut ab. Heute bin ich am frühen Abend wieder einmal bei der Trennungsberatung. Und dann kommt der lange und einsame Abend - hier zerreisst es mich nahezu, kann mich aber noch nichtvaufraffen, irgendwas zu unternehmen wie z.B. Kino oder ähnliches. Abends ist es am schlimmsten.

22.07.2015 06:36 • #41


Icefalki
Jade, es braucht seine Zeit. Im Moment bist du aus allen rausgerissen. Alles ist anders. Nichts stimmt mehr.

Aber die Zeit arbeitet für dich. Du wirst deine Situation annehmen können/müssen.

Das Problem ist das akzeptieren und annehmen ungünstiger Lebensumstände. Und das dauert.

Logik und Emotionen sind zwei paar Stiefel. Und Emotionen kann man nicht abstellen. Man muss sie leider durchleben.

Im Leben werden wir gebeutelt. Schicksalsschläge, Krankheiten, Verluste müssen verarbeitet werden, wie wir auch die guten Tage erleben dürfen.

Auch diese kommen wieder. Ganz sicher.

Hast du das geschafft, wirst du bewusster Leben. Dich an Kleinigkeiten, der Normalität erfreuen können. Weiß man doch jetzt, wie zerbrechlich vieles ist und wieviel Leiden es verursachen kann.

Glück, Zufriedenheit ist eine Sache, die du dann pflegen und erhalten wirst.

22.07.2015 12:13 • #42


A


Trennung liegt an - demnächst ohne Sozialkontakte

x 3


Believer
Hallo Jade,

ich habe gelesen, dass du umräumst. Respekt!
Du schaffst neue Perspektiven und das ist im Moment sicher kein leichter Job für dich...

Du solltest aber deinen Anpruch an dich selbst auchnicht zu hoch schrauben. Für Kino ist immer noch Zeit.

Leider kann man weder Traurigkeit oder Grübelei einfach so ausknipsen - und dass nachts die Dinge eine völlig andere Dimension bekommen und auf einmal riesig werden ist leider auch so. Irgendwie läuft da gerade der Stummfilm 'Nosferatu' in meinem Kopfkino: Nosferatu, der da an eine Wand entlang schleicht und einen riesigen Schatten wirft - bei Licht besehen wäre er vielleicht eine blasse Erscheinung und bei Tageslicht...

Icefalki hat recht, mit dem, was er schreibt und du hast schon angefangen deinen Weg zu gehen, auch wenn du das momentan anders empfinden solltest.

Liebe Grüße
Believer

22.07.2015 21:27 • #43


J
Die Trennungsberatung gestern tat gut - wir haben ein Trennungsmodell durchgesprochen. Auch wenn in der Theorie ein Licht am Ende des langen dunklen Tunnels zu sehen sein wird, ist diese Erkenntnis nicht wirklich förderlich. Die Angst zu vereinsamen, bleibt noch wie vor umfassend und lässt sich auch nicht weg- oder schönreden. Ich weiss auch, dass ich aktiv werden muss, denn es wird keiner an meiner Haustür anschellen, um mich ab zu holen. Nur fehlt mir jetzt die Kraft dafür.

23.07.2015 04:02 • #44


B
Hi.
Ich lebe seit knapp 2 Jahren wieder alleine, nach langjähriger Beziehung. Ich bin allerdings Vollzeit im Job eingespannt und habe 2 Pferde, welche mehrmals täglich versorgt werden von mir. Diese tägliche zeitliche Routine hilft ungemein. Ich hatte meistens dann am Wochenende, vor allem Sonntags, dieses LOCH, wo ich anfing zu grübeln. Es gab auch einige Versuche Männer kennenzulernen, die scheiterten (es passte nicht). Das machte das ganze natürlich noch schlimmer, weil man bekommt dann immer mehr Zweifel und Sorgen, dass es vielleicht nie wieder was wird. Ich hab dann tatsächlich angefangen Sonntags morgens wieder in die Kirche zu gehen (bin katholisch). Ich war bestimmt 20 Jahre nicht in der Kirche gewesen. Ich bin auch nicht gläubig o.ä., aber es ist eine Möglichkeit, sich morgens aufzuraffen, einigermaßen passabel anzuziehen, ein Ziel anzusteuern, unter Leute zu kommen. Man muss dort mit niemand sprechen, wenn man nicht möchte. Aber man hat Leute um sich herum. Es wird gesungen (was mir z. B. Spaß macht). Nach einigen Wochen/Sonntagen kennt man die Leute, die dort regelmäßig hingehen. Da fällt dann auch schonmal ein Guten Morgen. Es gibt auch nach der Messe regelmäßig Möglichkeiten zu gemeinsamen Tätigkeiten (Brunch im Pfarrheim, Ausflüge).

Meine Mutter hat mit 50 nochmal neu geheiratet und hat ihren 10 Jahre älteren Mann übrigens auch in der Kirchengemeinde kennengelernt

Für mich (36) ist der Kirchenbesuch jetzt nicht unbedingt ein Mittel zur Partnersuche, weil in dieser Altersklasse eindeutig zu wenig bis keine Männer dort hingehen. Aber in Deiner Altersklasse sieht es auf jeden Fall deutlich besser aus. In unserer Gemeinde gehen hauptsächlich ältere (sehr oft einzelne) Leute zur Kirche und dann auch viele Familien mit Kindern.

Ich gehe nun schon lange Zeit sehr regelmäßig (fast jeden Sonntag) hin und mir hat das total geholfen. Anfangs hatte ich teilweise Angst dort zu sitzen, mit fremden Menschen, aber das Gefühl hab ich inzwischen gar nicht mehr. Vom Sehen her kennt man sie ja nun nahezu alle inzwischen. Wenn man den Mumm hat, an den weiteren Angeboten teilzunehmen, die dort angeboten werden, würde man auch richtige Kontakte aufbauen können. Und das sind alles einfache Dinge, fast alles kostenlos, und ohne jegliche Verpflichtung.

Ich habe in der ganzen Singlezeit auch immer versucht, Dinge außer Haus zu machen, die ich vorher mit Partner auch gemacht habe.
Ich gehe z. B. total oft ins Kino, mind. 1 x pro Monat. Oder ich fahre in einen Zoo. Da ist immer was los, es rennen viele Kinder rum. Und man hat fast immer die Möglichkeit mit jemand ins Gespräch zu kommen, wenn man z. B. gemeinsam vor einem Gehege steht und etwas beobachtet.
Für Urlaubswochen mache ich mir immer Tagespläne. Ich schreibe alles auf, was erledigt werden muss (Sachen, wo man sonst keine Zeit für findet). Da ich einen Putzfimmel habe, findet sich da immer reichlich. Das fängt beim Fußleisten-Abwischen an, über Schränke ausräumen und auswischen bis hin zu neu tapezieren, Gardinen waschen etc. Und wenn man einmal anfängt, kommen meist noch unverhoffte Dinge dazu. Es ist aber ein gutes Gefühl, wenn man nach und nach Dinge auf der Liste abhaken kann als erledigt Da Deine Frau nun ausgezogen ist (teilweise mit Möbeln), gibt es bestimmt etliche Ecken im Haus, wo man was machen muss (Du hast damit ja bereits angefangen).

Einen großen Fehler darf man nicht machen: Zu Hause hocken und nichts tun Die Spirale dreht sich dann immer weiter zu. Ich hab nach 2 Jahren Single-Leben teilweise Angst bekommen vor Sachen, die früher ganz normal waren. Die Menschen werden einem fremd und fremdes macht Angst. Das darf nicht passieren. Man sollte im besten Fall keinen Tag erleben, wo man nicht wenigstens mit einem Menschen mal kurz ein Wort gewechselt hat (also real, nicht virtuell). Wenn man Urlaub hat, und also keine Arbeitskollegen trifft, kann man zur Not auch zu Media Markt fahren und sich einfach wegen irgendwas beraten lassen. Die freuen sich sogar total, wenn jemand mal ne Beratung haben will (z. B. habe ich mich über versch. Formen von Friteusen beraten lassen ) Hört sich vielleicht dämlich an und wahrscheinlich bin ich schon fortgeschrittenes Stadium von allen möglichen Psychosen , aber ich erhalte immer ein gutes Gefühl, nachdem ich mit anderen Menschen gesprochen habe.

Liebe Grüße
Sabine

23.07.2015 12:33 • x 2 #45


J
Zitat von bine_mn:
Hi.
Ich lebe seit knapp 2 Jahren wieder alleine, nach langjähriger Beziehung. Ich bin allerdings Vollzeit im Job eingespannt und habe 2 Pferde, welche mehrmals täglich versorgt werden von mir. Diese tägliche zeitliche Routine hilft ungemein. Ich hatte meistens dann am Wochenende, vor allem Sonntags, dieses LOCH, wo ich anfing zu grübeln. Es gab auch einige Versuche Männer kennenzulernen, die scheiterten (es passte nicht). Das machte das ganze natürlich noch schlimmer, weil man bekommt dann immer mehr Zweifel und Sorgen, dass es vielleicht nie wieder was wird. Ich hab dann tatsächlich angefangen Sonntags morgens wieder in die Kirche zu gehen (bin katholisch). Ich war bestimmt 20 Jahre nicht in der Kirche gewesen. Ich bin auch nicht gläubig o.ä., aber es ist eine Möglichkeit, sich morgens aufzuraffen, einigermaßen passabel anzuziehen, ein Ziel anzusteuern, unter Leute zu kommen. Man muss dort mit niemand sprechen, wenn man nicht möchte. Aber man hat Leute um sich herum. Es wird gesungen (was mir z. B. Spaß macht). Nach einigen Wochen/Sonntagen kennt man die Leute, die dort regelmäßig hingehen. Da fällt dann auch schonmal ein Guten Morgen. Es gibt auch nach der Messe regelmäßig Möglichkeiten zu gemeinsamen Tätigkeiten (Brunch im Pfarrheim, Ausflüge).

Meine Mutter hat mit 50 nochmal neu geheiratet und hat ihren 10 Jahre älteren Mann übrigens auch in der Kirchengemeinde kennengelernt

Für mich (36) ist der Kirchenbesuch jetzt nicht unbedingt ein Mittel zur Partnersuche, weil in dieser Altersklasse eindeutig zu wenig bis keine Männer dort hingehen. Aber in Deiner Altersklasse sieht es auf jeden Fall deutlich besser aus. In unserer Gemeinde gehen hauptsächlich ältere (sehr oft einzelne) Leute zur Kirche und dann auch viele Familien mit Kindern.

Ich gehe nun schon lange Zeit sehr regelmäßig (fast jeden Sonntag) hin und mir hat das total geholfen. Anfangs hatte ich teilweise Angst dort zu sitzen, mit fremden Menschen, aber das Gefühl hab ich inzwischen gar nicht mehr. Vom Sehen her kennt man sie ja nun nahezu alle inzwischen. Wenn man den Mumm hat, an den weiteren Angeboten teilzunehmen, die dort angeboten werden, würde man auch richtige Kontakte aufbauen können. Und das sind alles einfache Dinge, fast alles kostenlos, und ohne jegliche Verpflichtung.

Ich habe in der ganzen Singlezeit auch immer versucht, Dinge außer Haus zu machen, die ich vorher mit Partner auch gemacht habe.
Ich gehe z. B. total oft ins Kino, mind. 1 x pro Monat. Oder ich fahre in einen Zoo. Da ist immer was los, es rennen viele Kinder rum. Und man hat fast immer die Möglichkeit mit jemand ins Gespräch zu kommen, wenn man z. B. gemeinsam vor einem Gehege steht und etwas beobachtet.
Für Urlaubswochen mache ich mir immer Tagespläne. Ich schreibe alles auf, was erledigt werden muss (Sachen, wo man sonst keine Zeit für findet). Da ich einen Putzfimmel habe, findet sich da immer reichlich. Das fängt beim Fußleisten-Abwischen an, über Schränke ausräumen und auswischen bis hin zu neu tapezieren, Gardinen waschen etc. Und wenn man einmal anfängt, kommen meist noch unverhoffte Dinge dazu. Es ist aber ein gutes Gefühl, wenn man nach und nach Dinge auf der Liste abhaken kann als erledigt Da Deine Frau nun ausgezogen ist (teilweise mit Möbeln), gibt es bestimmt etliche Ecken im Haus, wo man was machen muss (Du hast damit ja bereits angefangen).

Einen großen Fehler darf man nicht machen: Zu Hause hocken und nichts tun Die Spirale dreht sich dann immer weiter zu. Ich hab nach 2 Jahren Single-Leben teilweise Angst bekommen vor Sachen, die früher ganz normal waren. Die Menschen werden einem fremd und fremdes macht Angst. Das darf nicht passieren. Man sollte im besten Fall keinen Tag erleben, wo man nicht wenigstens mit einem Menschen mal kurz ein Wort gewechselt hat (also real, nicht virtuell). Wenn man Urlaub hat, und also keine Arbeitskollegen trifft, kann man zur Not auch zu Media Markt fahren und sich einfach wegen irgendwas beraten lassen. Die freuen sich sogar total, wenn jemand mal ne Beratung haben will (z. B. habe ich mich über versch. Formen von Friteusen beraten lassen ) Hört sich vielleicht dämlich an und wahrscheinlich bin ich schon fortgeschrittenes Stadium von allen möglichen Psychosen , aber ich erhalte immer ein gutes Gefühl, nachdem ich mit anderen Menschen gesprochen habe.

Liebe Grüße
Sabine


Hallo Sabine,
danke für deine aufmunternden Worte. Aus meiner Eheberatung ist nun eine Trennungsberatung ( nur mit mir) geworden. Da war ein Schwerpunkt, was mich alles so triggert und runterzieht. Letztlich ist es so, dass ich immer in einer Beziehung gelebt habe, also nie allein war. Da ist für mich jede Tätigkeit, die ich allein jetzt machen muss, mit Svhmerzen verbunden. Fängt beim Kochen an und hört beim kühlen B. auf unserer Terrasse auf. Alle Tätigkeiten, die ich nie allein gemacht habe. Leider gibt es hier kein Kochkurs für Single - den könnte ich jetzt wirklich gebrauchen.
Mit der Kirche habe ich mir das auch schon überlegt. Ich bin allerdings vor Jahren ausgetreten und das wäre für mich nicht ehrlich, aus diesem Grund wieder einzutreten. War evangelisch.
Also nochmals danke für deine so ausführliche Anteilnahme

Viele Grüße
Jade

23.07.2015 13:21 • #46


J
Hallo zusammen,
obwohl mir die vielen gutgemeinten Ratschläge meine Einsamkeit und Traurigkeit nicht wegnehmen können, bin ich für die virtuelle Anteilnahme sehr dankbar.
Gestern Abend hatte ich wieder so einen Durchhänger und war wie gelähmt durch meine Verzweifelung. Mag sein, dass mich das Aufräumen und Entsorgen getriggert hat. Unter anderem habe ich gestern Kataloge und Zeichnungen zur geplanten Badezimmersanierung entsorgt. Das Bad ist erst einmal aufgeschoben - ich weiss ja auch nicht, ob ich hier wohnen bleibe. Und wenn, dann keine Renovierung nach den gemeinsamen Renovierungsplänen. So entsorgt man allerdings Stück für Stück Gemeinsamkeit und das tut weh, weil ich der Gemeinsamkeit nachtrauere und nur noch Einsamkeit sehe und empfinde.
So das musste ich mir jetzt mal von der Seele schreiben.

24.07.2015 10:22 • #47


Believer
Hallo Jade,

ich hoffe, es geht etwas besser als gestern Abend.

Ich denke, (hoffe) ich kann nachvollzeihen wie es Dir geht, ich habe ähnliche Phasen druchlaufen und es ist als springt einen die Verzweiflum unvermittelt von hinten an, wie ein Raubtier... und dann ist man erst mal wieder drin im Tunnel und weiß nicht, wann man wieder rauskommt. Ich kann Dir aber versichern, man kommt raus! Nichts bleibt für immer, auch der größte Mist niciht.

Ich wünschte, ich könnte etwas gescheites schreiben, dass Dir wirklich weiter hilft und ch hoffe, das oben sind keine hundertmal gehörten Phrasen, denn das braucht nun wirklich keiner in Deiner Situation.
Als ich gelesen habe, dass Du bisher imer in einer Beziehung gelebt hast, konnte ich mir abolut vorstellen, dass Du Angst hast, zu vereinsamen - Du machst im Moment zwangsweise etwas das erste mal, Du hast kaum Erfahrung damit, dass sich da momentan nicht gerade freudige Erwartung zeigt auf das, was auf Dich zukommt, wer könnte Dir das verübeln.

Außerdem, warum solltest Du nicht der Gemeinsamkeit nachtrauern und Schmerz empfinden dürfen? Auch wenn es jetzt nicht mehr ist, ist sie ein Teil Deines Lebens und wird es immer bleiben.

Ich hoffe Du empfindest es nicht als Klugscheißerei - es gibt unterschiedliche Arten alleine zu sein - eine, die quält, wo die Stille um einen herum nicht auszuhalten ist uns man sich wie vom Leben abgeschnitten fühlt. aber es gibt auch eine, in der man sich selbst genügt, wo man in etwas aufgeht, niemanden braucht und spürt, dass da gerade etwas gutes mit einem passiert und dass man gerade eine persönlich Weiterentwicklung geschafft hat, die man mit jemandem zusammen nicht erreicht hätte. Diese Erfahrung wünsche ich Dir.

Liebe Grüße
Believer

24.07.2015 21:55 • #48


J
@ Believer,
danke für deine mitfühlenden Worte. Gestern Abend waren die Wolken über mir erstemal nicht ganz so düster. Aus dem großen und fast leeren Wohnzimmer habe ich mir eine Musikecke gebaut und diese dann voll zum Einsatz gebracht. Ob es den Nachbarn gefallen hat, wag ich zu bezweifeln. Auf jeden Fall hat mir hier keiner reingeredet, wie es in der Vergangenheit oft der Fall war, wenn ich die Rockgrößen der 60 er und 70er Jahre hier hab auftreten lassen.
Auch wenn ich mir die neue Freiheit ein wenig schön rede, hätte ich es am liebsten so wie früher. Ist schon komisch, zu schreiben wie früher.
Gestern kam auch der Kaffeeautomat an, den ich mir bestellt hatte. Seit Jahren war bei uns immer ein Kaffeeautomat in Einsatz. Unter der Woche habe ich gern ein bis zwei Espresso getrunken ( morgens Tee) und am WE auch morgens Kaffee mit aufgeschäumter Milch. Den Automaten hat dann meine Frau mitgenommen und wollte zunächst wie zu Omas Zeiten, den Kaffee mit dem Kaffeefilter aufbrühen. Ist mir nicht unbekannt, da wir das auch im Wohnmobil gemacht haben. Dann habe ich mich durchgerungen, wieder einen Automaten anzuschaffen. Leider sind die finanziellen Spielräume jetzt verdammt klein geworden, so dass diese luxuriöse Anschaffung erst einmal die absolute Ausnahme ist.
Jetzt beginnt das Wochenende und ich befürchte, dass mich vieles wieder triggern wird. Es tut mir aber gut, hier weiteres lesen zu können.
Viele Grüße
Jade

25.07.2015 08:54 • #49


BBrecht
Zitat:
Jetzt beginnt das Wochenende und ich befürchte, dass mich vieles wieder triggern wird. Es tut mir aber gut, hier weiteres lesen zu können.


Ja, Wochenenden, insbesondere Sonntage sind absolut teuflisch in Situationen, wo das liebste, was man hat, so wie bei Dir, nicht mehr da ist oder in meinem Fall so gut wie 10.000km weg in der 3.Welt praktisch mit ihren Tücken.

Da wünscht man sich, es gäbe keine Wochenenden .

Aber ich finde, Du gehst doch letztlich mit einer selbstbewussten Ruhe eigentlich die Dinge an, die ich in meinem Fall nicht habe.
Das wird Dir auf längere Sicht helfen, die Probleme zu meistern, denke ich.

Wie heisst es in Köln?
Ess hätt noch immer jotjegange oder so ähnlich...

25.07.2015 09:04 • #50


J
Zitat von BBrecht:
Zitat:
Jetzt beginnt das Wochenende und ich befürchte, dass mich vieles wieder triggern wird. Es tut mir aber gut, hier weiteres lesen zu können.

Wie heisst es in Köln?
Ess hätt noch immer jotjegange oder so ähnlich...


@ BBrecht,
Ich hoffe, du kannst dein Zitat auch ein wenig für dich annehmen. Ich drücke dir ganz fest die Daumen.

Viele Grüße
Jade

25.07.2015 09:11 • #51


Believer
Hallo Jade,

ich kenne diese fürchterlichen Wochenenden, gerade wenn die Trennung noch 'frisch' ist.

Ich war mit einem Mann zusammen, von dem ich geglaubt hatte, er wäre der 'Eine' der zu mir passt. Ohne das weiter ausführen zu wollen, es war nicht so. Er ist gegangen und für mich ist die Welt zusammengebrochen. Für mich war er immer noch der richtige und ich habe ein ganzes Jahr damit verbracht, mir seine Rückkehr zu wünschen und um diesen Gedanken zu kreisen. Es war mir unvorstellbar, einem anderen Mann nahe zu sein.
Dann hatte ich gedacht: O.K. jetzt musst Du also noch die unterste Stufe nehmen und hatte mich in einem Dating-Portal angemeldet. Als ich eigentlich schon aufgegeben hatte, weil mir das gegenseitige 'abchecken' fürchterlich gegen den Strich ging, habe ich einen Mann kennegelernt und es entwickelte sich eine Beziehung, die schnell begann und genauso schnell (nach 2 Monaten) wieder vorbei war. Auch er ist gegangen - und derselbe Prozess setzte ein, wieder ein Jahr, wenn auch emotional nicht so niederschmetternd, wie vorher. Dazu kam aber jetzt das Gefühl, dass irgendwas mit mir nicht stimmt...

Soviel zum Thema, Du hättest es gerne wie früher. Es ist einfach so, dass einem das was vertraut ist, auch wenn es zum Schluss bestimmt nicht der Himmel auf Erden war, lieber ist, als das Unbekannte, das kommt.

Mittlerweile sind etwa 2 1/2 Jahre vergangen, die von der mehr oder weninger (eher mehr würde ich sagen) starken Sehnsucht geprägt waren, einen Menschen zu haben, mit dem ich in einer für beide erfüllenden Beziehung lebe.

Jetzt hat sich plötzlich etwas verändert. Dort, wo ich diese Sehnsucht gespürt habe, ist nichts. Es ist nicht das berühmte 'schwarze Loch' sondern (bildhaft gesprochen) eine weiße Stelle auf dem Herzen, die nichts mehr fühlt. Ich denke an diese Männer und fühle mich wie ein unbeteiligter Zuschauer.
Im Moment weiß ich noch nicht, ob ich froh darüber sein soll, dass es so ist. Der Gedanke, dass sich diese gehfühllose Stelle vergrößern könnte und ich das Mitgefühl für meine Mitmenschen verliere ist das, was mich momentan beunruhigt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass mit mir in den Beziehungen, die ich hatte wirklich etwas nicht gestimmt hat: ich war so sehr von dem Wunsch erfüllt, dass es doch dauerhaft Bestand haben möge, dass ich nicht mehr ich selbst war.

Jetzt bin ich Solistin und fühle mich dabei mir selbst näher, als ich es mit den Männern jemals war.

Warum schreibe ich das? Vielleicht, damit Du siehst, dass Du auf einem Weg bist, der Dich überall hin führen kann. Vielleicht drehst Du ein paar Schleifen und kommst an einer Stelle raus, die Du im Leben nicht erwartet hättest. Vielleicht wartet eine Frau auf Dich, die Du Dir niemals hättest vorstellen können...
Schön reden musst Du Dir nichts - wenn Sch..., dann ist es eben Sch... und wenn Du das empfindest, raus damit...
Schön werden - das darf es (wenn auch vielleicht nicht gleich )

Et kütt, wie et kütt... (Es kommt wies eben kommt - auch kölsches Grundgesetz)

ein mutiges Wochenende

Believer

25.07.2015 12:21 • #52


J
Nachdem ich die halbe Nacht wach lag und einfach nicht in den Schlaf kam, liege ich jetzt völlig apathisch im Bett und kann irgendwie nicht aufstehen.
Sonntags war immer mein Part. Da habe ich mit dem Rad Brötchen geholt, den Tisch gedeckt und zwei Eier gekocht. Wenn es warm genug war, hab ich auf unserer überdachten Terrasse eingefeckt. Das volle Programm - mit Tischdeche usw.
Die Eier sind mittlerwweile abgelaufen -, ein Fall für die Tonne. Die Spülmaschine muss auch noch ausgeräumt werden, aber jetzttritt mich ja keiner. Man kann so völlig die Wohnung verwahrlosen lassen und keiner kriegt es mit.
Das sind ja schöne Gedanken zum Sonntagmorgen.

Viele Grüße
Jade

26.07.2015 07:52 • #53


M
Zitat von Jade55:
Nachdem ich die halbe Nacht wach lag und einfach nicht in den Schlaf kam, liege ich jetzt völlig apathisch im Bett und kann irgendwie nicht aufstehen.
Sonntags war immer mein Part. Da habe ich mit dem Rad Brötchen geholt, den Tisch gedeckt und zwei Eier gekocht. Wenn es warm genug war, hab ich auf unserer überdachten Terrasse eingefeckt. Das volle Programm - mit Tischdeche usw.
Die Eier sind mittlerwweile abgelaufen -, ein Fall für die Tonne. Die Spülmaschine muss auch noch ausgeräumt werden, aber jetzttritt mich ja keiner. Man kann so völlig die Wohnung verwahrlosen lassen und keiner kriegt es mit.
Das sind ja schöne Gedanken zum Sonntagmorgen.

Viele Grüße
Jade


Also für mich ist immer der Sonntag ein absoluter Tu-ich-nix-Tag, dafür ist es ja auch Sonntag. Geniese den Tag und mach es Dir gemütlich und tu was für Dich. Lerne für Dich was zu tun.
Ich wünsche Dir viel, viel Spaß beim nächsten Sonntag - und ich denk an Dich.

LG
Mary45

27.07.2015 19:45 • #54


ElmarA42
Hallo Jade55,
dein Sonntagsbericht hört sich nicht gut an. Aber da es mir auch öfter so geht kann ich dich gut verstehen. An den Tagen kannst du vorher die tollsten Ideen haben, dann geht einfach nichts. Schlaue Ratschläge erreichen mich dann nicht. Manchmal machen sie mich nur aggresiv. Steht auch iregndwo geschrieben , zu den trüben Gedanken kommt dann noch dazu noch nicht mal was sinnvolles zu machen.
Kann dir keinen Ratschlag geben nur Solidarität.

27.07.2015 19:56 • #55


J
Jetzt ist der Auszug schon fast 2 Wochen hermund ich bekomme mich einfach nicht organisiert. Der Rasen müsste mal gemäht werden und die Fenster sind benötigen dringend einer Schönheitspflege. Obwogl ich Urlaub und damit auch Zeit habe, kann ich mich durch nichts motivieren.
Ich hänge nur den trüben Gedanken nach. Gestern wollten die Nachbarn mir was Gutes tun und haben mich zu einem privaten Tanzzirkel mitgenommen. War ne bekloppte Idee. Überall nur Pärchen, die fröhlich ihrem Freizeitsport nachgingen. Da kam ich mir richtig fehl am Platz vor. Einzig ich hatte ein zwei nette Gespräche. Wenn man so alt ist wie ich, bieten diverse Wehwechen genug Gesprächsanlass - es war einfach nur schrecklich. Vielleicht sollte ich mich mal hinsetzen und eine to-do-Liste aufszellen.
Ich komm irgendwie aus dem düsteren Tal nicht heraus und bin einfach nur traurig.
Viele Grüße
Jade55

30.07.2015 07:31 • #56


ElmarA42
Hallo Jade55,
der Auszug ist ja schon mal geschafft. ich habe auch so Phasen wo ich nur so rum gammel und nichts gebacken kriege. Mach die Liste wenn es dir hilft. Manchmal hilft auch nur warten. Ich zwing mich dann meist etwas raus zu gehen, eine Runde spazieren.
So ein Tanzzirkel mit Pärchen hätte ich auch nicht gemocht. Bei sowas komm ich mir dann extra alleine vor.
Ich meide sowas eher.
Gute ratschläge die alles besser machen kann ich dir leider nicht geben.
Viele Grüße
Elmar

30.07.2015 20:16 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

Believer
Zitat von Jade55:
Jetzt ist der Auszug schon fast 2 Wochen her

es könnte auch heißen, der Auszug ist noch nicht mal 2 Wochen her. Das ist noch nicht wirklich lange und wenn du zu diesem Zeitpunkt trübe Gedanken hast und traurig bist, ist das schon verständlich.

Der Rasen und die Fenster laufen nicht weg - hast Du das vor deiner Trennung gerne gemacht? Dann kommt das sicher wieder und wenn das für dich immer schon blöde Aufgaben waren, warum sollte es jetzt anders sein, zumal du ja nicht gerade in deiner besten Verfassung bist...

Deine Nachbarn wollten Dir was gutes tun, finde ich schön - auch wenn das Ergebnis noch nicht der Volltreffer war, du scheinst ihnen nicht gleichgültig zu sein.

Wie lange dauert dein Urlaub noch? Die Arbeit strukturiert deinen Tagesablauf, das könnte schon helfen.
Deine momentane Lage ist schwierig und das verändert sich nicht gleich - leider,
manchmal geht es zwei Schritte vorwärts und einen zurück. Ich hatte immer wieder das Gefühl, plötzlich wieder ganz am Anfang zu stehen und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das nicht durch irgendeinen Auslöser bei mir auch wieder passiert - wir werden sehen...

Auch wenn es sich für dich momentan nicht so anfühlen mag, du bist schon ein Stück Weg gegangen - das kann dir keiner mehr nehmen. Schöne Zeiten kann man nicht zurück holen aber schlimme Gott sei Dank auch nicht - sie werden eines Tages Geschichte sein.

30.07.2015 21:57 • #58


BBrecht
Zitat von Mary45:

Also für mich ist immer der Sonntag ein absoluter Tu-ich-nix-Tag, dafür ist es ja auch Sonntag. Geniese den Tag und mach es Dir gemütlich und tu was für Dich. Lerne für Dich was zu tun.
Ich wünsche Dir viel, viel Spaß beim nächsten Sonntag - und ich denk an Dich.

LG
Mary45


Samstag/Sonntag sind die absoluten Horrortage einer Woche, so man wartet oder allein ist. Schon der Freitag ist ein unangenehmer Auftakt. So schön Wochenenden im Normalfall sind, nun kann man sie knicken. Es gibt nichts unschöneres. Wie soll man sie verbringen? Man tigert rastlos durch die Wohnung, man trifft sich mit Freunden und Bekannten und ist dennoch absolut nicht bei der Sache, es gibt eine gespannte Langeweile, die die Zeit nicht rumgehen lässt.

Nicht Fisch und nicht Fleisch -- und wenn, sind Fisch und Fleisch schon verrottet.

Ich hab @Mary`s Posts nicht alle gelesen zum Thema-- aber den Sonntag geniessen, das ist nur möglich, wenn alles so ist, wie es sein sollte. Ansonsten ist der Sonntag wie abgelaufene Eier -- nur schlimmer.

31.07.2015 06:38 • #59


BBrecht
Zitat von ElmarA42:
Hallo Jade55,
dein Sonntagsbericht hört sich nicht gut an. Aber da es mir auch öfter so geht kann ich dich gut verstehen. An den Tagen kannst du vorher die tollsten Ideen haben, dann geht einfach nichts. Schlaue Ratschläge erreichen mich dann nicht. Manchmal machen sie mich nur aggresiv. Steht auch iregndwo geschrieben , zu den trüben Gedanken kommt dann noch dazu noch nicht mal was sinnvolles zu machen.
Kann dir keinen Ratschlag geben nur Solidarität.

Ja, kann ich nur unterstreichen, gleich mit 100 Strichen. Auf den Punkt gebracht!

31.07.2015 06:42 • #60


A


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