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... Beziehungsängste (mehr dazu im folgenden Text)

Hallo zusammen,

ich habe den folgenden Text in ähnlicher Form auch schon im Themenkomplex: Beziehungsängste reingesetzt, denke aber, dass er hier eingentlich sogar besser aufgehoben ist, da es mir im Grunde darum geht, nicht mehr allein sein zu wollen und endlich auch mal eine Beziehung oder einfacher gesagt, eine Freundin zu haben.

Kurz erstmal was zu mir: Ich bin 31 Jahre alt, wohne im Münsterland und leide unter einer ängstlich vermeidenden Persönlichkeitsstörung.

Der Grund oder besser der Auslöser, dass ich mich vorallem in letzter Zeit so einsam gefühlt habe bzw. immernoch fühle, ist hauptsächlich der, dass viele meiner Cousins in letzter Zeit geheiratet haben und im Übrigen auch sehr attraktive Frauen. Und ein Foto, von einer der Hochzeiten, hat mich kalt erwischt (Ist eigentlich interessant, das schon ein einfaches Foto eine emotionale Krise auslösen kann). Ich fühlte mich in diesem Moment sehr einsam und war neidisch auf meinen Cousin, auch weil seine Frau wirklich schon sehr nach an meine Idealvorstellung einer Partnerin rankommt (Vom Aussehen her versteht sich).

Und seitdem hat mich dieses Thema eingentlich auch wieder richtig beschäftigt und deswegen habe ich mich hier auch angemeldet, weil ich es jetzt einfach leid bin, mir selbst immer nur einzureden, dass schon alles irgendwie gut werden wird.

Ich habe bisher leider noch keine Freundin gehabt. Bin aber auch im Umgang mit Frauen, gerade bei potentiellen Partnerinnen, ziemlich unsicher und vlt. zu wenig locker. Deswegen glaube ich auch, dass potenzielle Partnerinnen meine Unsicherheit spüren und sie dadurch auch unsicher werden in Bezug auf meine Person.

Ich habe im Übrigen schon so einige Abende alleine im Bett noch darüber nachgegrübelt, ob ich überhaupt bereit bin für eine Beziehung und welche Vorraussetzungen erfüllt sein müsssten, damit eine mögliche Beziehung für mich, wie für sie nicht zur Belastung werden würde. Ich bin da letzendlich zu dem Schluß gekommen für mich, dass sie auf jedenfall Verständnis für meine Erkrankung haben müsste und sie mir vor allem die Zeit geben müsste, die ich zweifelsohne bräuchte, um bereit zu sein, um mich für eine Partnerschaft auch emotional zu öffnen.

Es ist so, dass ich im Laufe meiner Kindheit mir sozusagen als Schutzwall antrainiert habe, meine Gefühle mehr oder weniger unter Verschluß zu halten, so dass ich mittlerweile eher rationell denke und handle. Und von der rationellen Seite habe ich meine Erkrankung weitesgehend verstanden und verarbeitet und bin heute glücklicherweise auch um einiges Selbstsicherer als noch als Kind oder Jugendlicher.
Doch, und da werdet ihr mir sicher zustimmen, gehören zu einer vernünftigen Beziehung eben auch Gefühle. Und da mache ich mir eben auch die größten Gedanken drum.
Bin ich in der Lage einer Partnerin das Gefühl zu geben, dass ich sie liebe und bin ich bereit das Gefühl zuzulassen geliebt zu sein? Bin ich in der Lage, einer potenziellen Partnerin das zu geben, vor allem emotional, was sie sich wünscht und braucht?

Diese Gedanken mögen vlt. für einen gesunden Menschen irrational erscheinen, aber für mich sind das ganz sicher Dinge, die mir immer wieder, wenn ich über das Thema nachdenke, durch den Kopf gehen. Denn hinzu kommt ja die Sorge bzw. Angst davor, dass ich auch enttäuscht werden könnte, quasi, dass ich mich in einen Menschen verlieben könnte, der mich aber nicht liebt bzw. mich irgendwann sitzen lassen könnte. Ich weiß zwar auch, dass jeder, der schonmal in einer Beziehung war bzw. ist, auch bereit sein muss dieses Risiko einzugehen. Nur mach ich mir Sorgen, ob ich von der emotionalen Seite her bereit bin, dieses Risiko einzugehen, ober ob gerade diese Angst dazu führt, dass ich mich emotional nicht richtig auf eine Partnerin einlassen kann und sie dadurch vergraule.

Vom rein rationellen Standpunkt her, bin ich mir sicher, dass ich natürlich in der Lage bin zu lieben, denn ich bin ja nach wie vor ein Mensch mit Gefühlen. Des Weiteren denke ich, vom rationellen her, dass sich viele Sorgen und Gedanken von selbst erledigen, sollte ich tatsächlich eine Frau finden, die bereit ist, sich auf eine Beziehung mit mir einzulassen.

Ich denke es dürfte wohl klar geworden sein, dass ich zwei Seiten in mir drin habe, die immer irgendwie im Konflikt zueinander stehen. Ich bin vom Sternzeichen übrigens Zwillinge und das passt auch sehr gut auf meinen Charakter. Das macht es für mich nur nicht immer leicht beide Seiten im Einklang zu halten. Ich habe aber mittlerweile zu akzeptieren gelernt, dass beide Seiten zu mir gehören und dass dieser innere Kampf, nicht nur schlechte, sondern auch gute Seiten hat. Denn dadurch, dass ich mir im Vorfeld zu neuen Situationen viele Gedanken mache, bin ich bereiter auch auf die unterschiedlichsten Situationen zu reagieren, zum Anderen, kann ich so auch sicherer Sein, dass Entscheidungen, so ich sie dann treffe, gut überlegt sein werden.
Leider hat diese Tatsache aber auch die negative Seite, dass ich gerade bei wichtigen Entscheidungen ziemlich lange brauch, um mich festzulegen und zum Anderen auch viel in Zweifel gezogen wird, was ich mache und denke. Und dadurch entstehen auch diese Unsicherheiten, die ich eingangs angesprochen habe.

Trotzallem, was ich oben geschrieben habe, möchte ich gerne eine nette Frau an meiner Seite haben und nicht mehr allein sein. Und ich möchte hiermit auch gleich einen Aufruf an alle Frauen schreiben, die trotz oder wegen des obigen Textes Lust bekommen haben, mich mal (näher) kennen zu lernen. (ohne irgendwelche Verpflichtungen, versteht sich )
(Bin mal gespannt, wie sowas hier aufgenommen wird)

Ihr dürft mir natürlich gerne eure Meinung dalassen, egal ob Tipps, Anregungen, Kritik, oder sonstwas. Freu mich von euch zu hören, äähm lesen meinte ich natürlich

LG To.B.Lonely

03.05.2014 22:54 • 12.05.2014 #1


45 Antworten ↓


mauque
Hallöcheen,

Du machst dir glaube ich vieeeel zu viele Gedanken. Setz dich nicht so unter Druck.
Ich glaube ja das die richtige Frau existiert und dass sie dich genau so mögen wird wie du bist !
Sie wird deinen Charakter auch trotz deiner Schüchternheit erkennen und ihn zu schätzen wissen.
Mach dich nicht so verrückt und denk nicht so viel nach.
Versuche so oft wie möglich raus zu gehen soferns dir möglich ist, unternimm was und lern Frauen kennen, dann ist die richtige schon dabei.
Wünsche dir viel Erfolg und kopf hoch.
P.s.: Wenn du jemand zum reden brauchst, kannst du mich ruhig anschreien

05.05.2014 14:07 • #2


A


Ich will endlich auch eine Freundin haben trotz

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mauque
Anschreien kannst du mich natürlich auch, aber ich meinte natürlich anschreiben

05.05.2014 14:07 • #3


T
Hallo mauque,

zunächst mal vielen lieben Dank für deine Antwort.

Zunächst mal möchte ich sagen, dass ich doch sehr hoffe, dass es da draußen die Richtige für mich gibt. Sonst wär ich nämlich wirklich sehr sauer auf denjenigen, der mein Leben geplant hat
Aber um es noch mal ernsthafter zu formulieren: Ich denke nicht, dass ich so ein schlechter Mensch bin, dass ich keine Freundin verdient hätte, aber es ist für mich eben auch nicht so einfach jemande kennen zu lernen wie für viele andere Menschen. (siehe meine Probleme)

Dass ich mir zu vieeeele Gedanken mache, liegt wohl zum einen in meinem Charakter, meiner Persönlichkeit verankert und zum Anderen auch daran, dass ich eben die Zeit dafür habe, mir so vieeele Gedanken zu machen.

Dein Tipp mit dem herausgehen und was unternehmen um so Frauen kennen zu lernen, ist sicher nett gemeint und es ist auch nicht das erste mal, dass ich diesen Tipp bekomme.
Aber ich muss dir sagen, dass mir ehrlich gesagt ein wenig die Ideen fehlen, was ich unternehmen könnte und zum Anderen bin ich auch nicht wirklich der Typ, der sich allein irgendwo hinsetzt nur in der Hoffnung, dass man Jemanden kennen lernen kann.

Würde mich über Anregungen hierzu freuen. Vlt. wäre ja was dabei, was ich mir vorstellen könnte.

Um es nochmals kurz zu sagen: Ich denke mir fehlt einfach gesagt die Lockerheit in Bezug auf mögliche Partnerinnen, soll heißen, dass sobald da Eine ist, die die Eine sein könnte, entsteht bei automatisch ein innerer Druck. Dieser besteht aus vielen verschiedenen Gedanken, die alle auf mich einprasseln und mir dadurch einiges an Mut nimmt und mich zweifeln lässt.

Es mag vlt. ein bisschen feige klingen, aber ich bin eben nicht so wirklich der Typ, der einfach so fremde Frauen anspricht in der Hoffnung, das Sie die eine Richtige ist. Ich bin eher wohl der Typ, der darauf wartet angesprochen zu werden (von der dann hoffentlich richtigen Frau)
(Und ja, mir ist klar, dass es so eher unwahrscheinlich ist eine Frau kennen zu lernen, aber was soll ich machen?) - hier sind übrigens auch Tipps und Anregungen erwünscht.

Ich hoffe es ist klar geworden, dass ich deine Tipps zu schätzen weiß, dass sie für mich aber nicht so einfach unzusetzten sind.

Für jegliche weitere Fragen, Anregungen aber auch Kritik bin ich sehr dankbar.

LG To.B.Lonely

PS.: Liebe mauque, ich ziehe es vor dich erstmal anzuschreiben. Je nachdem, wie das Gespräch verläuft kann ich dann auch lauter werden oder ich kann auch, wenn es deinerseits gewünscht ist, rumschreien

05.05.2014 17:54 • #4


mauque
Ich verstehe sehr gut das du keine Lust mehr auf die Tipps hast, die dir jeder gibt.
Das Problem ist, es gibt keine Zauberformel...
Man kann das Glück nicht herauf beschwören.
Man weiß nie was passiert, vielleicht findest du beim onlinedating deine große Liebe
Bitte doch mal deine Freunde dir jemanden vorzustellen oder deine heißen Schwägerinnen
Dann wissen die Mädels was auf sie zu kommt
Du musst einfach als erstes von diesem Gedanken loslassen, das du jemand finden 'musst'.
Wenn du sagst, du redest mit jemand und wirst dann nervös, ist das ja von vorne herein zum scheitern verurteilt.
Versuch mal etwas lockerer zu werden in der Hinsicht, baue erst mal Freundschaften auf bevor du dich in diesen Beziehungsgedanken reinsteigerst.
Wünsch dir auf jeden Fall das du dein Glück findest und weiß das du's wirst

05.05.2014 18:32 • #5


T
Hallo mauque,

an dieser Stelle nochmals vielen lieben Dank für deine Aufmunterungsversuche und Tipps.
Es tut mir ja schon gut, wenn ich mit jemanden darüber schreiben kann, der offensichtlich Verständnis für mich und meine Probleme hat.
Und ja, ich weiß, dass es keine Zauberformel gibt und dass mein Leben keine Lovestory sein müsste um vlt. irgendwann doch die Richtige zu finden. Vermutlich wird es sowieso gerade dann passieren, wenn ich am wenigsten damit rechne.
Und um das auch noch mal zu sagen, ich denke schon, dass es nicht das verkehrteste wäre nicht von vornherein eine tiefergehende Beziehung anzustreben, sondern erstmal Freundschaften aufzubauen zu Frauen (reimt sich sogar ) Ich hab halt nur die Sorge, dass ich, wenn ich mal eine Freundschaft zu einer Frau hätte, zu schnell zu viel will und dadurch die Freundschaft zerstöre. (Ich weiß, ist nur ein Gedanke, aber sicher kein ganz unberrechtiger, oder vlt. doch?)

An dieser Stelle möchte ich nochmals an alle Frauen, die dies hier lesen, die selber auch einsam sind und es nicht mehr sein wollen, und die Lust haben ganz ungezwungen jemand ganz netten kennen zu lernen, bitten, mir doch einfach eine Nachricht zu hinterlassen. Ich antworte auch ganz bestimmt, ist versprochen

LG To.B.Lonely

05.05.2014 21:26 • #6


P
Mir geht es ähnlich...
Bin gerade in eine neue Stadt gezogen und habe mir fest vorgenommen, diesmal alles anders zu machen.
Ich habe schon früh gemerkt, dass ich nicht so ticke wie meine ganzen Freundinnen, die mit 16 ihren ersten Freund hatten, dann war nach ner Woche Schluss und direkt der nächste Typ parat.
Ich weiß einfach nicht wie man so was wie eine Beziehung richtig angeht/ aufbaut usw... obwohl ich schon oft sehr verliebt war und es auch zu mehr hätte kommen lassen können, aber irgendwas in mir blockt dann total ab.
Jetzt da ich ja umgezogen bin sehe ich das quasi als Neustart und will es schaffen, mal mehr aus mir rauszukommen und Kontakte zu knüpfen. Ich habe zwar kein total intensives Verlangen nach einer Beziehung, aber hin und wieder verspüre ich auch diesen Neid auf Bekannte, die heiraten, Kinder kriegen, gemeinsame Zukunft planen... Dann beschleicht mich diese furchtbare Angst vor dem älter werden, davor dass ich auf ewig einsam sein werde und mein ganzes Leben irgendwann keinen Sinn mehr macht.
Bin immer froh, wenn ich hier lese, dass es anderen (und vor allem auch Männern) genau so geht.
Du darfst mir auch gerne schreiben wenn du jemanden zum Reden brauchst

05.05.2014 23:41 • #7


T
Zitat von panic@thedisco:
Mir geht es ähnlich...
...
Ich weiß einfach nicht wie man so was wie eine Beziehung richtig angeht/ aufbaut usw... obwohl ich schon oft sehr verliebt war und es auch zu mehr hätte kommen lassen können, aber irgendwas in mir blockt dann total ab.
...
Ich habe zwar kein total intensives Verlangen nach einer Beziehung, aber hin und wieder verspüre ich auch diesen Neid auf Bekannte, die heiraten, Kinder kriegen, gemeinsame Zukunft planen... Dann beschleicht mich diese furchtbare Angst vor dem älter werden, davor dass ich auf ewig einsam sein werde und mein ganzes Leben irgendwann keinen Sinn mehr macht.
Bin immer froh, wenn ich hier lese, dass es anderen (und vor allem auch Männern) genau so geht.
Du darfst mir auch gerne schreiben wenn du jemanden zum Reden brauchst


Hallo panic@thedisco,

danke für deine Antwort. Ich finde es ebenfalls schön zu lesen, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so geht. So wie du deine Situation oben beschrieben hast, genauso würde ich mich auch beschreiben.
Ich war vlt. noch nicht so oft verliebt, aber es ist so, sobald die Möglichkeit da ist, tatsächlich eine nette Frau kennen zu lernen, ist etwas in mir, was mich hindert oder zumindest stark zögern lässt.

Auch den Rest würde ich für mich im Grunde 1 zu 1 übernehmen. Ich habe genau wie du nicht ein intensives Verlangen nach einer Beziehung, versprüre aber Neid in Bezug auf andere Paare. Ich habe sogar die gleichen Ängste wie du, nämlich dass ich mein Leben lang allein sein könnte (wahrlich keine schöne Vorstellung) und niemals efahren würde, was es bedeutet geliebt zu werden.

Ich würde dir schon gerne schreiben, einfach weil ich glaube, dass wir uns gut unterhalten könnten. Aber, da ich ein Gentleman bin, möchte ich dir die Möglichkeit geben, hierauf nochmals zu antworten und/oder mir ne Nachricht schreiben. Natürlich nur, wenn du auch jemanden zum Reden brauchst

Würde mich sehr freuen nochwas von dir zu hören ähh lesen meinte ich

LG

06.05.2014 21:49 • #8


P
Finde ich gut, dass wir uns in der Hinsicht anscheinend sehr ähneln
Mein größtes Problem ist glaub ich nicht die Tatsache, dass ich aus welchen Gründen auch immer keine normale Beziehung zustande bringe, sondern viel eher dass ich viele Dinge nicht einordnen kann. Zum Beispiel weiß ich einfach nicht, ob ich tatsächlich eine Beziehung will. Ist ja schließlich nicht unbedingt ungesund single zu sein und wenn man halbwegs klarkommt, warum nicht?
Aber dann gibt es diese andere Seite in mir, die Angst hat, etwas zu verpassen. Was, wenn ich mit 50 meinen Traummann kennenlerne, dann ist es zu spät für Kinder und Familie im klassischen Sinne. Oder was ist wenn alle meine Freunde mal Kinder haben? Wollen die dann noch was mit mir zu tun haben und stehe ich dann nicht als totaler Versager da?
Ich bin ja nicht unbedingt so schüchtern, dass ich niemanden kennenlerne, aber ich lasse halt alle abblocken. Dann kommen wieder so Phasen, in denen ich wahnsinnig gerne jemanden kennenlernen würde und überzeugt bin, diesmal in eine richtige Beziehung reinrutschen zu können. Aber sobald es ernst wird mach ich nen Rückzieher...

Ich fühle mich in letzter Zeit allerdings irgendwie anders als früher, so als würde mir tatsächlich so was wie ein Partner fehlen. An meiner Angst davor ändert sich dadurch allerdings (leider) nichts. Kann aber auch daran liegen, dass eine Freundin von mir bald heiratet und auch schon vom Kinderkriegen redet. Da erwacht einfach so ein komisches Gefühl in mir, so eine Mischung aus Neid und Sehnsucht. Manchmal erwische ich mich sogar dabei, dass ich Bekannten und Freunden dieses Glück nicht gönnen will, was ja total absurd ist, natürlich freue ich mich für sie, aber ich würd mich eben auch gern mal für mich selbst freuen...

06.05.2014 22:07 • #9


T
Also ich muss mal sagen, dass ich das absolut erstaunlich finde, dass es Jemanden gibt, der genauso empfindet in Beziehungsdingen.

Es mag schon verrückt klingen, aber im Grunde kann ich deinen Text wirklich genauso auch für mich unterschreiben. Schon verblüffend, oder
Es ist wirklich so, dass im Grunde alle Dinge, die du so ansprichst, auch für mich gelten. Ich werde deswegen nicht nochmal anfangen, alle deine Aussagen zu bestätigen.

Ich gönne natürlich auch Jedem sein persönliches Glück, aber nicht, wenn es bedeuten würde, dass ich dafür unglücklich sein müsste. Da, glaube ich und wünschte ich mir manchmal etwas mehr Egoismus. Ich würde mich, genauso wie du, auch gerne mal für mich freuen und nicht nur für andere, die ihre große Liebe schon gefunden haben.

Ich finde es wirklich schön, dass wir beide diese Sorgen haben. Und ums nochmal zu sagen, ich hätte nichts dagegen, wenn wir uns gegenseitig (noch) besser kennen lernen würden, oder anders gesagt, weiterhin in Kontakt bleiben.
Wie siehst du das ?

06.05.2014 22:37 • #10


P
Verrückt aber find ich gut, dass mal jemand wirklich genau so denkt und fühlt wie ich.
Klar können wir gerne weiter in Kontakt bleiben, bzw. diesen erst mal ausbauen

Woher weißt du denn eigentlich von deiner Persönlichkeitsstörung, die du in deinem Post schilderst? Warst du schon mal in Therapie oder so? Ich habe in letzter Zeit viel drüber nachgedacht mal eine zu machen. Einfach nur um zu wissen, was mit mir los ist. Vielleicht fehlt mir ja einfach nur so ein kleiner Schubs und plötzlich wird alles ganz normal. Oder aber ich bin komplett sozial inkompatibel und muss mich wohl oder übel damit abfinden.

Ich habe mir jedenfalls fest vorgenommen, in absehbarer Zeit einen neuen Lebensabschnitt einzuläuten. Es muss doch möglich sein, diese Beziehungsangst (oder was es auch immer ist) zu überwinden. Also wenn wir uns da weiter austauschen können wäre ich sehr dankbar!

06.05.2014 23:44 • #11


T
Können wir sehr gerne machen. Vlt. hilft es ja uns beiden

Im Grunde war es so, dass ich immerschon Probleme hatte im sozialen Bereich. Ich hatte nie wirklich Freunde, hab mich so oft es ging auf mein Zimmer zurückgezogen. Ich war sehr schüchtern.
Das hat mich dann auch während meiner Ausbildung stark eingeschränkt. Ich hatte die meiste Zeit mit meinen Ängsten zu kämpfen und konnte mich so in keine Abteilung durchsetzen bzw. reinbeißen (hab in einem größeren Unternehmen meine Ausbildung machen können). So wurde ich, als ich meine Abschlußprüfung bestanden hatte nicht übernommen und ich war arbeitslos. So habe ich in der Folgezeit in erster Linie über das Arbeitsamt verschiedene Praktika durchgeführt, wo die Probleme aber auch unvermindert auftraten. Irgendwann hab ich dann selbst festgestellt, dass ich alleine so nicht mehr zurecht komme und so bin ich dann in eine Tagesklinik gekommen, wo ich zum ersten Mal meine Probleme aufarbeiten konnte. Und da hab ich dann auch gehört, dass sich mein Problem eine Persönlichkeitsstörung ist.

Danach hab ich noch weitere Reha-Maßnahmen (sowohl medizinisch als auch beruflich) gemacht und landete schlussendlich in einer WfbM, wo ich heute ganz zufrieden bin und meine Leistung bringen kann.
Ich bin in dieser Zeit auch viel selbstbewusster geworden, sodass ich heute für mich sagen kann, dass ich auf jeden Fall bereit wäre, mal eine Beziehung auszuprobieren. Mir fehlt halt nur die passende Probantin, also eine Frau, die bereit wäre, mich näher kennen lernen zu wollen und bereit ist, mir gewisse Unsicherheiten bzgl. einer Partnerschaft zuzugestehen.

Wie sieht das denn bei dir aus? Wärst du auch bereit, mal eine Beziehung zu probieren, wenn es jemand gäbe, der auch dazu bereit wäre?
Hast du eigentlich bestimmte Gedanken, wenn du an eine Beziehung denkst, die dir Angst machen?

Freu mich jetzt schon auf deine Antworten

07.05.2014 17:55 • #12


P
Dann hast du ja schon etwas Erfahrung im therapeutischen Bereich. Ich leider gar nicht, aber meine Probleme hab ich auch nicht seit gestern. Also das Wort schüchtern passt nicht so zu 100 % zu mir, aber ich habe gewissermaßen Probleme auf andere zuzugehen bzw. mich zu öffnen, vor allem wenn ich gerade wie jetzt in ein neues Umfeld komme. Habe mich diesbezüglich allerdings schon krass verändert, habe jetzt in meinem Studium schon relativ viele Kontakte knüpfen können und bin auch für meine Verhältnisse stärker auf Leute zugegangen.
Ich schaffe es sogar, dass Freunde und Bekannte mich überhaupt nicht als schüchtern oder zurückhaltend beschreiben, aber ich habe generell oft das Gefühl, dass niemand so richtig in mich reinschauen kann und es in mir ganz anders aussieht als es manchmal nach außen hin den Anschein erweckt. Du hast ja auch in deinem Post was von zwei Seiten erwähnt (ich bin übrigens Sternzeichen Krebs) und ein bisschen kann ich das auch für mich übernehmen. Generell stecke ich meiner Einschätzung nach voller Gegensätze und Konflikte...

Ich glaub allerdings nicht dass es bei mir schon als Persönlichkeitsstörung zu sehen ist, aber wer weiß was mir ein Psychologe erzählen würde. Dennoch würde ich darauf nicht so viel geben, weil man immer die Möglichkeit hat an sich zu arbeiten, auch wenn man offiziell an einer Krankheit leidet. Wir machen ja schon mal einen guten ersten Schritt indem wir uns hier anmelden und austauschen

Ja, ich würde sehr gern mal diese mysteriöse Sache mit den Beziehungen kennenlernen Ich habe überhaupt keine Vorstellung davon, was mich dann erwarten würde. Angst habe ich allgemein vor zu viel Nähe, ich fühle mich auch von Freunden schon mal eingeengt. Aber bei Freunden kann man ja immer mal sagen dass man keine Zeit hat oder so. In einer Partnerschaft fühle ich mich dazu verpflichtet, für meinen Partner ständig da sein zu müssen und mehr Nähe zuzulassen als ich vertragen kann. Und dann sind da natürlich noch diese Gedanken, dass ich nicht richtig glaube dass man mich wirklich lieben kann. Obwohl ich meinen Charakter nicht schlecht finde und über mein Aussehen kann ich mich auch nicht beschweren. Ich hoffe ja seit Jahren darauf, dass ich irgendwann mal zufällig (nach dem Motto auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn) an einen Mann gerate mit dem es klappt. Nur langsam glaub ich, dass von selbst da nix passiert, sondern ich selbst tätig werden muss...

Hast du konkrete Ängste? Hättest du schon mal eine Beziehung oder Affäre, etc. haben können und hast aufgrund dieser Ängste abgelehnt?

07.05.2014 21:14 • #13


T
Also, wie ich schonmal erwähnt habe, geht es mir im Grunde genau wie dir. Auch ich habe öfters das Gefühl, dass ich nach aussen anders wirke, als ich mich selber wahrnehme. Ich bin vom Sternzeichen Zwillinge, was meinem Charakter tatsächlich auch sehr gut beschreibt.
Ich kann dich und deine Sorgen bzgl. ner Beziehung also sehr gut verstehen.

Ich hätte bisher noch nie eine Beziehung oder eine Affäre haben können. Ich hätte früher aber bestimmt aufgrund meiner Ängste eher ein Rückzieher gemacht. Heute bin ich da schon offener für, nur hab ich bis jetzt Mrs. Right noch nicht kennen gelernt. Ich will damit sagen, wenn jemand bereit wäre mit mir eine Beziehung einzugehen, dann wäre ich mit Sicherheit der Letzte, der es nicht versuchen würde trotz etwaiger Ängste und Bedenken. Wie sieht's denn bei dir aus? Hattest du schonmal die Gelegenheit eine Beziehung einzugehen und hast dann aufgrund deiner Ängste es dann doch nicht gemacht?

Hast du eigentlich schon Vorstellungen davon, wie dein Traummann sein sollte?

07.05.2014 21:46 • #14


P
Ja, ich war mehrmals kurz davor, aber konnte es einfach nicht. Warum weiß ich selbst nicht so genau, weil es z.B. einmal ein sehr guter Freund von mir war für den ich auch Gefühle hatte. Wir kannten uns schon lange und waren uns sehr vertraut, aber nicht mal da war es mir möglich... Diese Tatsache beängstigt mich zusätzlich. Habe immer das Gefühl, dass mir alles zu schnell geht. Ich frage mich dann, was ein Mann überhaupt machen muss, damit es für mich passt und ich mich nicht eingeengt fühle. Da ich dann auch total abblocke kann ich es nur verstehen, dass die Männer dann nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Die wissen einfach gar nicht woran sie sind, und da ich über meine Gefühle nie offen rede, kann mich auch niemand so wirklich einschätzen.
Hm... mein Traummann... da ich selbst sehr sensibel bin, komme ich gar nicht mit mega dominanten Menschen klar. Mich stört es aber genauso, wenn jemand seine eigene Meinung nicht vertreten kann und null Selbstbewusstsein hat. Was das Aussehen angeht habe ich schon auch Ansprüche, das heißt aber nicht dass es ein Model sein muss, sondern einfach jemand bei dem die Ausstrahlung stimmt. Was gar nicht geht ist wenn jemand arrogant und unzuverlässig ist.
Und was sind so deine Vorstellungen? Hast du schon mal für eine Frau sehr innige Gefühle gehabt? Vielleicht auch weil du das Gefühl hattest, dass Charakter und Aussehen perfekt passen?

08.05.2014 23:13 • #15


T
Also ich habe im Grunde noch keine innigen Gefühle für eine Frau gehabt, was wohl auch daran liegt, dass ich erstens noch keinen längeren Kontakt zu einer Frau hatte und so auch keine stärkeren Gefühle aufbauen konnte, zum anderen auch, da ich womöglich aus Angst vor Zurückweisung es gar nicht wirklich zulasse, tiefere Gefühle aufkommen zu lassen.

Ich denke, meine Traumfrau sollte schon hübsch anzuschauen sein, muss aber keine Modelmaße haben. Sie sollte einfach natürlich sein.
Und sie mir auf der einen Seite die emotionelle und körperliche Nähe geben, mir aber auch den Freiraum lassen, den ich brauche und mir hin und wieder auch mal in den Hintern treten, mich motivieren.

Du schreibst, dass du dich manchmal fragst, was ein Mann machen muss, damit es für dich passt und du dich nicht eingeengt fühlst. Hast du darauf für dich schon Antworten gefunden?

Und du sagst, dass du nie über deine Gefühle offen redest. Das sehe ich aber ganz anders, denn in deinen Texten stecken sehr viele Gefühle von dir drin. Ich behaupte zwar nicht, dass ich dich aktuell schon wirklich einschätzen könnte, aber eins weiss ich ganz sicher: Du brauchst dich für deine Gefühle nicht zu schämen. Denn ich halte dich, auch wegen deinen Problemen, für einen tollen Menschen, denn es gehört schon auch ne Menge mut dazu, sich hier einzuloggen und mit quasi Fremden so offen über deine Probleme zu schreiben.

Was glaubst, du, brauchst du, um dich in einer Beziehung wohlzufühlen? Vlt. das Gefühl, gebraucht zu werden? Oder vlt. auch körperliche Nähe? Oder vlt. gerade auch nicht? Vlt. jemand, der dir zuhört? Oder jemand, der dich aufbaut? Vlt. ist ja was dabei für dich.
Bin jedenfalls gespannt auf deine Antwort. LG

09.05.2014 17:00 • #16


P
Hm, ja das mit der Angst vor Zurückweisung ist so ne Sache... Wenn ich mal genauer drüber nachdenke war ich glaub ich auch noch nie so richtig verliebt, also zumindest habe ich es immer geschafft alle Gefühle zu verdrängen wenn es nötig war. Ich wünschte, ich wär mal so verliebt in jemanden, dass ich alle Ängste vergessen kann und mit der Person einfach zusammen sein möchte. Ich weiß dass ich gerne verliebt bin, ich mag dieses Gefühl grundsätzlich schon, aber da ich eh immer von vornherein weiß, dass ich keine Beziehung eingehen kann, kann ich auch sehr schnell wieder loslassen.

Ich kann so gut wie keine Gefühle zulassen, auch wenn ich drüber schreiben kann. Das ist glaub ich so mein Ventil, weil ich ja sonst keins hab. So mutig find ich das jetzt nicht, hier zu schreiben... mutiger fänd ich es meine Probleme mit jemandem aus meinem Umfeld zu besprechen. Aber trotzdem danke dass du das so siehst

Das Problem ist, dass sich bei den meisten Menschen alles nur um Beziehungen dreht und ich da nie mitreden kann. Aus dem Grund hab ich den Kontakt zu vielen Leuten verloren oder baue erst gar keinen auf. Irgendwann kommt immer die Frage, wie es so um einen steht und mir ist es extrem unangenehm, dass ich keine Beziehungserfahrung habe. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis wirklich niemanden dem es so geht wie mir. Früher war ich deshalb immer endlos neidisch auf sämtliche Freunde, die Beziehungen hatten. Ich hoffe einfach, dass es demnächst klick macht und ich einfach ein normales Leben führen kann.

Mit dem Einengen ist es so eine Sache bei mir. Wenn ich mich zurückziehen will sollte mein Partner das so hinnehmen und wenn ich dann Nähe brauche sollte er da sein für mich. Das ist ziemlich egoistisch, und ich kann es auch niemandem übel nehmen der damit nicht klarkommt. Vielleicht muss ich mich auch langsam an Nähe gewöhnen... ich weiß ja schließlich nicht wirklich wie sich das in einer Beziehung so anfühlt. Und ich glaube mir fehlt dieses sogenannte Urvertrauen. Ich habe sehr liebevolle Eltern und eine schöne Kindheit gehabt, aber vertrauen kann ich gar nicht. Ich denke oft, die Menschen um mich herum mögen mich nicht wirklich oder suchen nach einer Möglichkeit den Kontakt zu mir abzubrechen. Bei mir muss man als Mann glaub ich sehr hartnäckig sein, weil ich auch sehr kalt und abweisend sein kann, obwohl ich das gar nicht so meine. Und die meisten nehmen die Mühe einfach nicht auf sich, weil sie andere schneller haben können.

Was brauchst du so in einer Beziehung, bzw. was denkst du ist dir wichtig? Und was geht für dich gar nicht?

09.05.2014 19:06 • #17

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T
Zunächst möchte ich dir mal sagen, dass ich schon finde, dass ein gewisser Mut dazu gehört, so offen mit fremden Menschen über so intime Dinge zu reden. Und glaub mir, es gibt kaum was intimeres, als die eigene Psyche. Ist aber kein Problem, wenn du das eben anders siehst.

Im Grunde kann ich dir (mal wieder) nur zustimmen. Ich wünschte mir auch öfters mal das Gefühl des Verliebtseins zu spüren.

Ich finde es schade, dass du von vornherein davon ausgehst keine Beziehung eingehen zu können. Weil diese Einstellung keine besonders gute Vorraussetzung ist um eine Beziehung anzufangen.
Natürlich wünsche ich dir, dass du bald deinen Traumtypen findest. Ich wünsche dir zwar, dass es einfach so klick macht, würde aber aus eigener Erfahrung vermuten, dass es für dich nicht die berühmte Liebe auf den ersten Blick gibt, da du, wie ich, jemand zu sein scheinst, die dazu neigt, Ihre Gefühle eher zu verdrängen bzw. zu unterdrücken. Ich glaube, dass du eher Jemanden kennen lernen wirst, von dem du Anfangs vlt. noch gar nicht vermutest, dass er der Richtige ist. Ich bin für mich jedenfalls zu dem Schluß gekommen, dass ich nicht in der Lage bin, mich von jetzt auf gleich zu verlieben, sondern dass ich, gewissermaßen, erst die betreffende Person lieben lernen muss. Und ich könnte mir vorstellen, dass es bei dir genauso sein könnte.
Was ich damit sagen will ist im Grunde das, was du auch schon geschrieben hast. Du brauchst, genauso wie ich, das Gefühl, sich voll und ganz auf den Partner velassen zu können. Du nennst es Urvertrauen, was ich auch sehr passend finde. Dieses Urvertrauen ist aber etwas, dass sich erst entwickeln muss und nicht von Anfang an da sein kann.
Aber dass du schreibst, dass du oft denkst, dass die Menschen dich nicht wirklich mögen und mit dir nichts zu tun haben wollen, das kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich frage mich, warum sollten die Menschen in deinem Umfeld nichts mit dir zu tun haben wollen? Nur weil du bis jetzt noch keine Beziehung hattest? Bitte versteh das nicht falsch, ich kann dich sehr gut verstehen, einfach weils mir im Grunde genauso geht. Ich brauche auch meine Zeit um Vertrauen zu schöpfen, nur habe ich jetzt nicht das Gefühl, dass die Menschen, mit denen ich es zu tun habe, mit mir nichts zu tun haben wollen, nur weil ich bis jetzt noch keine Bezihung hatte. Vertraust du mir eigentlich?

So, das kurz dazu, kommen wir nun zum langen Teil dieses Textes. Du möchtest wissen, was ich so über Beziehungen denke. Was mir wichtig ist und was ich brauche. Nun dazu habe ich mir schon so einige Gedanken gemacht:

Vertrauen: Ich denke, dass es sehr wichtig ist, seinem Partner vertrauen zu können und sich ihm auch anvertrauen zu können.
Ehrlichkeit: Ebenso wichtig ist es, dem Partner und auch sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, auch wenn das bedeutet dem Partner damit zunächst weh zu tun. Ich finde es wichtig, seinem Partner sagen zu dürfen, was einem an ihm (oder sie) stört.
Respekt: Kein Mensch ist perfekt, aber jeder Mensch hat es verdient mit dem gleichen Respekt behandelt zu werden, mit dem man selbst auch gerne behandelt werden möchte.
Treue: Ich meine hier nicht nur, dass man seinem Partner gegenüber treu bleiben sollte (zumindest solange beide Seiten das Gefühl haben, dass die Beziehung noch erfüllend genug ist) sondern auch, dass man sich selbst gegenüber treu bleibt. Ich glaube nicht, dass man auf Dauer in einer Beziehung glücklich werden kann, wenn man sich für den Partner komplett verändert. Okay, ein bisschen Anpassung ist immer, aber man sollte mit sich selbst weitestgehend zufrieden sein, sonst funktioniert das nicht auf Dauer.
Bereitschaft: Hiermit meine ich, die grundsätzliche Bereitschaft sich überhaupt auf eine Beziehung und damit auch auf den anderen Menschen, möglichst ohne große Vorurteile (vorrangig was die Beziehungsfähigkeit angeht), einzulassen und damit natürlich auch das Risiko einzugehen, tief enttäuscht zu werden. Und man sollte bereit sein, in einer Beziehung auch was geben zu müssen, aber auch etwas Entsprechendes zu bekommen. Es sollte dann wohl auch klar sein, dass natürlich beide Seite dazu bereit sein sollten sich darauf einzulassen.
Freiraum: Wichtig für das gute glingen einer Beziehung, ist für mich auch, dass man seinem Partner einen gewissen Freiraum lässt. Es bringt gar nichts, wenn man den Partner total einengt und umklammert. Für mich gilt zwar die grundsätzliche Regel: Partnerschaft vor Freundschaften, aber natürlich sollten unter einer Partnerschaft die anderen Freundschaften, die man so hat, nicht leiden.
Spaß: Ein ganz wichtiger Punkt für eine gute Beziehung ist für mich auch der Punkt Spaß haben. Auch wenn dieser in meiner Liste ziemlich unten steht, glaube ich, ohne eine gute Portion Spaß kann keine Beziehung dauerhaft glücklich machen. Selbstverständlich sollte klar sein, dass eine Beziehung nicht immer nur Spaß machen kann. Es gibt sicher auch eine ganze Reihe Tage, an denen die Sonne nicht scheint, es sogar ein regelrechtes Donnerwetter geben kann. Entscheidend ist, dass man gerade in solchen Situationen erkennt, dass nach Regen meistens auch wieder Sonne kommt. Und ich glaube auch, dass man viele schwere Situationen mit einer guten Portion Humor besser überstehen kann als anders.
Ernsthaftigkeit: Mein letzter wichtiger Punkt ist dann eigentlich das genaue Gegenteil vom Vorangegangenem. Was ich damit meine, ist dass eine funtkionierende Beziehung notwendigerweise ein gewisses Maß an Ernsthaftigkeit benötigt (zumindest wenn man es ernst miteinander meint). Denn sonst kann es passieren, dass man sich gegenseitig und die Beziehung nicht mehr wirklich ernst nimmt und man sich so voneinander entfernt.

Wie du siehst habe ich mir sehr viel Gedanken gemacht zum Thema gutes Gelingen einer Beziehung und ich hoffe, dass du meine Gedanken nachvollziehen kannst. Es ist entscheidend, denke ich, dass man aus allen o. g. Punkten eine gute Mischung findet.
Es gibt selbstverständlich auch noch weiterführende Punkte wie Zärtlichkeit, Leidenschaft und letztendlich Liebe. Diese sind jedoch meiner Meinung nach Dinge, die sich aus einer gut funktionierenden Beziehung heraus entwicklen.

Das allerwichtigste für eine Beziehung ist für mich jedoch der Punkt Zeit: Ich meine hiermit, dass man sich gegenseitig die Zeit geben sollte, die es benötigt um bereit zu sein (auch und gerade innerlich) eine Beziehung einzugehen und sich gegenseitig überhuapt kennen zu lernen. Das ist meiner Meinung nach auch einer der Hauptgründe warum Beziehungen scheitern. Viele Paare geben sich selbst und ihrem Partner nicht ausreichend genug Zeit einander kennen zu lernen. Damit meine ich sowohl die negativen als auch die positiven Seiten des Partners und der Beziehung als solche. Jeder Mensch braucht unterschiedlich viel Zeit, um in einer Partnerschaft anzukommen. Wichitg ist, dass man nichts übereilt (aber auch nichts unnötig weit herausschiebt). Da aber eine gut funktionierende Beziehung ohnehin lange dauert, sollte das möglich sein.

Ich hoffe, das hier überfordert dich jetzt nicht, ist nämlich ne Menge, was ich hier so geschrieben habe. Bin mal auf deine Reaktion und Meinung zu meinen Ausführungen gespannt.

Achso, was für mich nicht geht: Hmm, da wären zum einen: Arroganz, Selbstverliebtheit, Egoismus, Unnatürlichkeit (zu viel Schminke, überall Tatoos, überall Piercings). Und da ich eher der ruhige Typ bin, sollte sie nicht unbedingt der komplett aktive Typ sein, also jeden Abend Party machen bis zum Umfallen, trotzdem aber bereit sein, auch mal was zu unternehmen. Am besten natürlich, was was beiden Spaß macht)

So, ich lass dich jetzt erstmal hiermit alleine und warte freudig gespannt auf deine Antwort hierauf und verbleibe mit ganz besonders lg, To.B.Lonely

09.05.2014 20:11 • #18


P
Das nenn ich mal nen Text Aber es hat Spaß gemacht ihn zu lesen.
Ich kann dir im Grunde genommen nur zustimmen bei dem, was du zu Beziehungen geschrieben hast. Das liest sich fast so, als ob du schon einige Beziehungen gehabt hättest
Natürlich ist es wichtig, dass man sich darüber im klaren ist, was man von einer Partnerschaft überhaupt erwartet, aber im Grunde kann man es ja nicht steuern in wen man sich verliebt.
Mich wundert es daher auch, dass Spaß in deiner Liste so weit unten steht. Ist es nicht so, dass man Menschen am ehesten vertraut, wenn man mit ihnen Spaß haben kann, über die gleichen Sachen lacht? Also ich glaube, das ist fast das wichtigste. Klar, beim Thema Beziehungen nennen Menschen immer wieder die Klassiker wie Vertrauen und Treue. Aber kann man das überhaupt erfüllen wenn es keinen Spaß gibt? Spaß ist doch das, was Menschen verbindet. Wenn man mit jemandem Spaß haben kann, kann man ihm auch vertrauen, dann möchte man diesem Menschen nah sein und sieht auch über seine Fehler hinweg, also so sehe ich das.

Zu deiner Frage ob ich dir vertraue: Das kann ich so nicht beantworten. Das kommt immer darauf an worauf man Vertrauen bezieht, und dann wächst Vertrauen ja auch aus verschiedenen Situationen. Auf jeden Fall scheinen wir uns gut unterhalten zu können und ähnliche Ansichten zu haben, also denke ich da ist schon mal eine gute Grundlage für Vertrauen.

Zu der Sache mit dem nichts zu tun haben wollen: Ich hatte das nicht unbedingt im Zusammenhang mit mangelnder Beziehungserfahrung gemeint. Es ist eher so, dass ich mich selbst distanziere, weil ich nicht darauf angesprochen werden möchte. Vor sogenannten Mädelsabenden habe ich eh Schiss, weil da nur über das eine Thema geredet wird. Das führt dann dazu, dass ich meinen wenigen Freunden ständig absage und irgendwann bricht der Kontakt ab.

Also ich muss generell mal was loswerden: Ich finde, dass du sehr selbstbewusst und ausgeglichen wirkst. Ich kenne Männer (und auch Frauen), die sind ein paar Monate single und total verzweifelt. Denken dann, dass sie zu fett sind, unattraktiv, dumm oder was weiß ich, anstatt sich selbst mal zu akzeptieren. Finde das schlimm, wenn man seine Selbstsympathie nur davon abhängig macht, ob man vom anderen Geschlecht gerade angehimmelt wird oder nicht.
Hier im Forum schreiben ja einige Personen von Beziehungsängsten usw., aber viele sind einfach unglaublich verzweifelt und haben gar kein Selbstwertgefühl. Das mein ich auf gar keinen Fall böse, weil ich selbst an dem Punkt mal war vor einiger Zeit. Habe es dann irgendwie geschafft an mir selbst zu arbeiten, deshalb geb ich auch das Projekt Beziehung nicht auf.

Es mag vllt auch widersprüchlich erscheinen, aber grundsätzlich mag ich mich schon. Ich setze mich nur sehr unter Druck und denke immer ich muss ganz besondere Leistungen bringen damit andere mich akzeptieren. Bin aber auch schon viel selbstbewusster geworden. Als Teenie war es ganz schlimm, ich war total schüchtern und wurde auch teilweise gemobbt, bzw. konnte mich immer zu den Außenseitern der Schule zählen.

Und ich muss dir tatsächlich zustimmen, ich werde keinen Typen vor mir sehen und sagen das ist er!, sondern muss jemanden langsam kennenlernen. Ich suche schon jemanden, der jetzt auch nicht unbedingt schon tausende Beziehungen hatte, weil ich dann einfach zu viel Angst hätte mich der Person anzuvertrauen. Ich taste mich beim Kennenlernprozess immer langsam voran und gucke, wie sehr ich denke mich einer Person öffnen zu können und wenn ich glaube, dass da keine Basis für ein gesundes Vertrauen ist, dann weiß ich auch dass es nix wird.

Gibt es bei dir einen bestimmten Grund, dass du Gefühle und Liebe nicht richtig zulassen kannst? Wie wäre das für dich, wenn du jetzt eine tolle Frau kennenlernen würdest. Hättest du mehr Angst vor der Beziehung an sich oder davor, ihr zu gestehen dass du keine Beziehungserfahrung hast? Mir persönlich würde das glaub ich am schwersten fallen...

Also dann warte ich mal wieder auf deine Antwort
Liebe Grüße auch von mir

09.05.2014 21:03 • #19


T
Ich weiß nicht, aber ich habe halt schon als Kind angefangen meine Gefühle unter Kontrolle zu halten, da ich viele negative Erfahrungen, insbesondere als Kind gemacht habe, war öfter im Krankenhaus, gerade als Kleinkind. Das hat mich, denke ich, schon stark geprägt. Ansonsten war ich, wie du auch, eigentlich immer eher der Aussenseiter und bin so halt auch kaum rausgekommen und hab so natürlich auch kaum Leute kennen gelernt und somit auch kaum Wertschätzung erfahren. Ich glaube aber schon, dass ich Liebe schon zulassen kann, wenn ich das Gefühl habe, dass sie die Richtige ist, aber das wird vorraussichtlich Zeit brauchen.

Ich glaube schon, dass eine gewisse Angst da wäre, aber ich bin mir sicher, dass mich das nicht davon abhalten würde, es mal zu probieren. Was mit dem gestehen der bisherigen Beziehungslosigkeit angeht, so kann ich dir sagen, dass ich da auch schon negative Erfahrungen gemacht habe, denn ich habe übers Internet Kontakt gehabt zu ein paar Frauen, die auch bereit waren, mich trotz meiner Probleme näher kennen zu lernen... ...bis zu dem Zeitpunkt, wo ich Ihnen davon erzählt habe, dass das mein erstes mal wäre. Daher würde ich wahrscheinlich erstmal versuchen herauszufinden, wie sie dazu steht.

Zum Thema Spaß: Ja, ich geb dir recht, denke aber, dass sich die Punkte sowieso gegenseitig beeinflussen. Denn, kann ich mit jemanden Spaß haben, dem ich nicht vertraue? Die Liste sollte auch keine Hitliste sein, sondern einfach eine Auflistung aller mir wichtigen Punkte in einer Beziehung ohne große Gewichtung, denn alle Punkte sind wichtig, oder?

Und damit das auch geklärt ist, schön zu lesen, dass ich nicht wie ein vollkommener Laie wirke in Beziehungsfragen, denn trotz, dass ich selber noch nicht in den Genuss gekommen bin, bin ich ja nicht blind und blöd bin ich auch nicht. Und so kann ich mir schon anhand von anderen Menschen, die in einer Beziehung leben plus meine eigenen Vorstellungen von einer Beziehung schon so gewisse Gedanken machen, was es braucht, damit es auch wirklich funktionieren kann. Und das, glaube ich, lässt mich auch grundsätzlich optimistisch einer Beziehung entgegen blicken.

Und nochwas, ja, im Moment bin ich wohl recht ausgeglichen, ich bin aber auch nicht gerade verlassen worden, fühle mich nur manchmal eben sehr einsam. Und dann schlägt mein Stimmungsbarrometer auch schon mal recht stark aus.

Ich frage mich nur, warum du dich unter den Druck setzt, immer besondere Leistungen bringen zu müssen? Ich meine, siehst du dich etwa selber so negativ?

Also ich finde dich bis jetzt wirklich sehr sympatisch und für mich reicht das vollkommen aus um aus voller Überzeugung zu sagen: ICH MAG DICH

09.05.2014 23:34 • #20


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