salut
ich muss immer noch irgendwas schreiben, eh ich anfange, meinen kommentar abzugeben. daher diese inhaltlich eher belanglosen sätze zu beginn.
zunächst einmal glückwunsch, dass du den mut hast, eine therapie zu machen. das ist mehr, als viele andere haben (und ehrlich gesagt auch mehr, als ich habe) und verdient meiner meinung nach wirklich respekt und anerkennung. das solltest du auch dir selbst geben.
Zitat:
Dann kam was kommen mußte, mir schossen 1000 Gedanken durch den Kopf - was ist wenn ich aufs Klo muß, was ziehe ich, ich habe noch nicht gegessen, die Leute schauen mich sicher wieder an weil ich so blaß und dünn bin usw. usw. usw. - Diese Gedanken lähmten mein Handeln dann wieder völlig. Mein Mut verpuffte von jetzt auf gleich, was mit dem Ergebnis endete, das ich mich auf mein Sofa unter meine Kuscheldecke rollte, mir die Tränen kamen und ich weggetreten aus dem Fenster starrte.
ich war/bin/werde wohl immer sein in einer ähnlichen situation. zunächst überfällt einen eine riesige welle von euphorie und enthusiasmus und im nächsten moment zerschellt sie an den üblichen und eigentlich schon längst bekannten klippen.
ich erinnere mich nur noch dunkel, wie ich diese tiefen phasen des selbstmitleides (oder glaubst du, dass da noch etwas anderes mitschwingt?) überwunden habe.
aufgrund deiner gedanken und worte glaube ich, dass du durchaus weißt, dass du dich eigentlich anders verhalten solltest, dass du dich eben nicht vergraben solltest, sondern vielmehr dein leben froh und munter gestalten solltest (wobei das sollte hier natürlich relativ gemeint ist ). bei mir war es so, dass ich, auch in dem augenblick, in dem ich die absage gedanklich formuliere, ausspreche oder aufschreibe, bereits weiß, dass ich es eigentlich anders machen müsste. dass ich wieder nachgebe und nichts zustande bringe. was mich dann dazu führte, mit tränen in den augen irgendwelche sinnlosen sendungen zu gucken. das ist selbstmitleid in reinform, denke ich .
um das zu überwinden, habe ich angefangen, dinge gegen meinen inneren willen zu tun, will heißen, ich bin zu verabredungen und ähnlichem gegangen, auch wenn mir das innerlich widerstrebte. das ging öfters mal schief, wurde aber immer öfter immer besser. und irgendwann ist die hemmschwelle ziemlich klein und leicht zu überwinden. wenn man dranbleibt .
das ist der erste rat, den ich als hilfreich erachte. tu's einfach.
der zweite rat besteht darin, nicht über sein versagen zu klagen (ich hoffe, mein stil geht dir nicht so auf die nerven wie mir), sondern es zu akzeptieren. nun gut, du hast mit einer blöden begründung abgesagt, obwohl du es besser wusstest. schicksal. ist passiert, beim nächsten mal probier ich etwas anderes. du wirst feststellen, dass ein überwinden der probleme viel einfacher ist, wenn man sie erstmal akzeptiert anstatt sie zu dramatisieren. und wenn du immer ehrlich zu dir selbst bist und nach jeder situation ein fazit ziehst, dir vor augen hältst, was gut gelungen ist und was nicht, dich über ersteres freust und stolz bist, und letzteres als nun-einmal-geschehen akzeptierst, wirst du (so meine bescheidene erfahrung) merken, dass du immer mehr auf der haben-seite hast.
zu dem typischen hobby-tipp: den geb ich nur so nebenbei, da er durchaus ineffektiv sein könnte, aber formulieren möchte ich ihn trotzdem. vll suchst du dir ein hobby nicht nur oder nicht hauptsächlich nach dem spaßfaktor, sondern nach dem effekt. ich hab beispielsweise mit malen angefangen und das schreiben wieder aufgenommen. das macht mir natürlich auch spaß, aber es hat den vorteil, dass es ein kreatives ventil, bei dem man am ende ein ergebnis vor augen hat. dadurch bleibt der effekt immer recht groß.
noch ein wunsch meinerseits zum schluss:
Zitat:
Ich merke grad, ich könnte so viel schreiben, das würde glatt das Forum sprengen und überlege, nicht zu schreiben.
bitte, sprenge das forum.
03.07.2007 23:18 •
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