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Zitat von -IchBins-:
Das wichtigste ist doch, dass du erst mal mit dir selbst ins Reine kommen kannst so gut wie es geht und dann kommen manch andere Dinge vielleicht sogar von selbst.

Und das ist ja das Schwere daran. Ich bin jetzt 25+ Jahre schwer psychisch krank, habe drei Langzeittherapien gemacht, nehme seit Jahrzehnten Medikamente und ich bin dennoch noch weit davon entfernt, mit mir und meinen Erkrankungen im Reinen zu sein.

Das sagt sich so leicht und mag für manche vielleicht auch leicht sein, aber für andere ist es eine (nicht lösbare) Lebensaufgabe.

@Becky2024
Ich trage die psychische Erkrankung seit meiner Kindheit in mir und war jahrzehntelang vergeblich in mehrerenTherapien und in Kliniken. Irgendwann kam der große Wendepunkt. Ich habe drei Jahre selbst an mir mit den für mich richtigen Tools arbeiten können und habe keine Depressionen mehr, keine Panikattacken und die Ängste sind so weit in den Hintergrund gerückt, dass ich gut damit leben kann.

Da wir unterschiedliche Prägungen usw. haben, braucht es seine Zeit. Ich habe leider viel zu viel Zeit mit den falschen Therapieformen verschwendet und auch mit den Klinikaufenthalten sowie mit mehreren verschiedenen Medikamenten über Jahre, hat mir alles nicht geholfen. Erst die Frage an mich selbst und das Erforschen meiner Ursache. Schritt für Schritt habe ich es aufgearbeitet, verarbeiten und abarbeiten können.

Wünsche dir gute Besserung auf deinem eigenen Weg.

A


Vergleiche mit gesunden Menschen tun weh

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@evelinchen da hast du recht. Die Vergleiche und die negative Sichtweise ist in einer Depression typisch.

@Becky2024 jeder Mensch hat eine andere Geschichte. Der eine reißt das Ruder rum der andere bleibt chronisch krank gefangen in seinen Mustern.

Zitat von Becky2024:
mag für manche vielleicht auch leicht sein


Mit Sicherheit mal nicht..

Dennoch es liegt ganz alleine an dir, was du aus deinem Leben machst ..

Es kommt auf die Einstellung an..daran kann man arbeiten..

Jeder.

@laluna74 da hast du recht ich frage mich dann nur wenn jeder daran arbeiten kann warum
Trigger

ist sie Suizid Rate bei Depressionen so hoch. Obwohl diese jahrelang in Therapie waren und an sich gearbeitet haben.


Meine Tochter hatte während Corona auch diese Tendenzen..und war ganz unten..

Sie hat es geschafft...sie geht jetzt ihren Weg..

Sie schafft alles...denn ich glaube an sie..

Sie ist in mancher Hinsicht weiter als ich..

Auch sie weiß was sie will..und sie setzt es um.

Sie hat sich seither um 100% gewandelt.

@laluna74 das freut mich. Bei mir ist es eher aufgrund der Erkrankung die
Trigger

chronische Suizidalität weiß nicht ob es hier Menschen gibt die sowas auch haben. Aber ich denke da braucht es professionelle Hilfe die ich mir suchen muss. Obwohl ich schon seit 20 Jahren Therapie mache.


Zitat von -IchBins-:
und das Erforschen meiner Ursache.

Ich weiß, dass ich Traumata aus der Kindheit mit mir rumtrage (daher auch die PTBS). Meine Therapeutin hat mal versucht, da ranzugehen und das ging mächtig in die Hose und hat mir sehr geschadet. Sie sagte daraufhin, dass man nur an der Vergangenheit arbeiten kann, wenn man in der Gegenwart stabil ist. Und das bin ich leider nicht.

Zitat von laluna74:
daran kann man arbeiten..

Aber wenn man dich schon Ärzte besucht, Tabletten schluckt, in die Klinik geht, Therapien macht und alles hilft nichts, was soll man dann sonst noch machen? Ich tue alles, was laut Lehrbuch als Therapie bei meinem Krankheiten angeraten ist, aber komme da dennoch nicht raus.
Und einfach zu sagen ändere doch deine Einstellung / denke einfach anders / whatever kanns ja nicht sein. Das hat ähnliche Vibes wie mach doch einfach Sport dann geht's dir besser mit deiner Depression. Wenn es so einfach wäre, gäbe es keine Jahrzehnte lang chronisch schwer Erkrankten.

@Becky2024 ganz genau so ist es. Ich denke sie meinen es nicht böse mit ihren Tipps sondern wollen nur helfen. Aber ich denke verstehen kann man es nur wenn man in einer ähnlichen Situation ist. Eine PTBS ist eine Krankheit die man nicht einfach durch jahrelange Therapie und positives Denken heilen kann. Weil dein ganzes Denken und Fühlen programmiert wurde. Da kann man nicht einfach ausbrechen.

Zitat von Becky2024:
dass ich Traumata aus der Kindheit

Spielt bei mir mit ein und auch die Epigenetik.
Vielleicht kannst du erst mal nicht dagegen kämpfen = Kampf = noch mehr Leid aus meiner eigenen Erfahrung.
Annahme, Akzeptanz würde vielleicht hilfreicher sein auch aus meiner Erfahrung heraus, da es ja sowieso schon ist wie es ist und dann die Frage, was möchte ich, welche Möglichkeiten habe ich, welche sind gegeben, was kann ich Schritt für Schritt umsetzen? Achtsamkeit könnte helfen, den Fokus auf das Jetzt zu legen, denn Gedanken sind nur Gedanken (Erinnerungen), die man weder ändern, noch rückgängig machen kann. Damit wird wertvolle Lebenszeit verschwendet, leider. Ich bin da erst mit 49 drauf gekommen, weil ich es damals nicht besser wusste, zudem die falschen Formen hatte und mir nicht klar war, dass keine Medikamente etwas ändern, sondern nur ich selbst kann mir helfen, alles andere ist nur eine Tür oder ein Weg, der einem gezeigt werden kann, ihn gehen muss man immer allein/selbst.
Ich ärgere mich heute noch darüber, dass ich so dumm war und es nicht kapiert habe, dass ich wirklich nur selbst etwas tun kann, aber ich hatte auch nicht die richtige oder die für MICH richtige Unterstützung.
Ist ein schwieriges Thema. Sicher kann ich nur aus meiner eigenen Erfahrung schreiben, was und wie ich es gemacht habe, das heißt auch nicht, dass das jedem anderen genauso gut tut oder helfen wird.
Da darf jede/r seinen eigenen Weg finden und manchmal gilt es mehrere Abzweigungen zu gehen oder wieder umzukehren usw.

@-IchBins- du schreibst unten enden die Ursachen endet das leid. Aber die Ursachen können doch gar nicht Enden weil sie passiert sind.

Zitat von Britta35:
@-IchBins- du schreibst unten enden die Ursachen endet das leid. Aber die Ursachen können doch gar nicht Enden weil sie passiert sind.

Nicht in dem Zusammenhang.
Wenn du z. B. Bauchschmerzen hast und findest die Ursache, weißt du, was du dagegen tun kannst, dass es besser wird und aufhört.
Was die Psyche angeht, ich habe an den Ursachen gearbeitet und somit fand mein Leid ein Ende.

Beispiel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vier_edle_Wahrheiten

@-IchBins- ah ok verstehe. Und wenn du seit 20 Jahren an den Ursachen arbeitest und dein Leid trotzdem kein Ende findet was macht man dann?

Zitat von Britta35:
@-IchBins- ah ok verstehe. Und wenn du seit 20 Jahren an den Ursachen arbeitest und dein Leid trotzdem kein Ende findet was macht man dann?

Das liegt nun mal bei jedem selbst, ich kann immer nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen bzw. schreiben, was der andere Mensch daraus für sich mitnehmen kann oder will wie auch immer liegt nicht in meiner Hand.
Aber dazu ist ja ein Selbsthilfeforum da, dass man seine Erfahrungen weitergeben darf und der eine oder andere Mensch kann da etwas für sich heraus mitnehmen, andere wiederum nicht.

Zitat von -IchBins-:
Annahme, Akzeptanz würde vielleicht hilfreicher sein auch aus meiner Erfahrung heraus

Das ist tatsächlich etwas, was mir schwer fällt. Ich bin mit meinen Erkrankungen nicht im Reinen. Ich möchte nicht akzeptieren, dass sie mein ganzes Leben bestimmen und mich in der Hand haben.
Zitat von -IchBins-:
Achtsamkeit könnte helfen, den Fokus auf das Jetzt zu legen, denn Gedanken sind nur Gedanken (Erinnerungen), die man weder ändern, noch rückgängig machen kann

Ich denke aktiv eigentlich recht wenig über Vergangenes nach. Es gibt nur immer wieder Momente, da wird was getriggert. Ganz unbewusst und nicht absichtlich. Und plötzlich ploppt das Gefühl auf, dass ich Dinge nicht alleine bewältigt kriege.

Zitat von astra:
wie schafft man es, sich nicht mehr mit Gesunden zu vergleichen und das (wenige) zu schätzen, was man hat?

Sich zu entscheiden es nicht mehr zu tun und konsequent dabei bleiben. Mit Dankbarkeit kann man lernen, das zu schätzen was man hat und wenn es auch nur wenig ist.
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Zitat von Becky2024:
Ich möchte nicht akzeptieren, dass sie mein ganzes Leben bestimmen und mich in der Hand haben.

Wenn es aber sowieso schon so ist, wie es ist und du es weg haben willst, bedeutet es wieder Kampf.
Verstehst du, wie ich es meine. Wenn du dir aber eingestehst und zu dir selbst sagen kannst: ok, ich habe nun mal Depressionen/Ängste wie auch immer, kann schon einmal eine Erleichterung kommen.
Wenn du das geschafft hast, sind die Wege offen da so ran zu gehen, wie DU es möchtest, wie du für dich entscheidest, wie es weiter gehen soll und wie du lernen kannst so gut damit umzugehen, dass es vielleicht irgendwann zur Nebensache werden kann.


Zitat von Becky2024:
Es gibt nur immer wieder Momente, da wird was getriggert.

Das kenn ich auch, heute noch. Aber ich bin mir meiner Gedanken bewusst und nehme sie wahr, aber lasse mich nicht mehr darauf ein bzw. verliere mich nicht mehr darin und sage dann zu mir: aha, ach so dieser Gedanke wieder und lass ihn gehen und fokussiere mich wieder auf mein Tun.
Ich habe dank meiner verschiedenen Meditationen seit über 2 Jahren viel lernen dürfen und schaffe es heutzutage leichter, aus solchen Triggermomenten wieder schneller raus zu kommen.
Wenn ich mir klar mache, dass Gefühl, also Emotionen auf meinen Gedanken beruhen, weiß ich, es war diese oder jener Gedanke, der zu dieser Emotion geführt hat und frage mich gleichzeitig: Ist das JETZT die Realität, meisten nein, also wieder zurück zum Fokus aufs Hier und Jetzt.
Das waren und sind meine Hilfsmittel, wenn ich sie mal brauche.

Zitat von Becky2024:
Es gibt nur immer wieder Momente, da wird was getriggert. Ganz unbewusst und nicht absichtlich. Und plötzlich ploppt das Gefühl auf, dass ich Dinge nicht alleine bewältigt kriege.

Die Gefühle überwältigen dich und du fühlst dich ihnen hilflos ausgeliefert, weil du nicht weißt, wie du sie regulieren kannst. Die überwältigenden Gefühle, kommen von Gedanken und Vorstellungen, die deine Gefühle so verstärken (dich triggern). Du kannst erstmal deine Atmung verlangsamen, besonders den Ausatem und dir dabei Ruhe sagen, ich bin ruhig. Das bringt wieder runter. Der Atem ist der erste Helfer bei überschießenden Reaktionen. Entspannung ist die langfristige, beste Heilmethode.

Zitat von -IchBins-:
weiß ich, es war diese oder jener Gedanke, der zu dieser Emotion geführt hat

In der kognitiven Verhaltenstherapie hilft das ABC-Protokoll gut, die Gedanken und damit verbundenen Gefühle zu identifizieren. Mir hat die Einsicht sehr geholfen, daß ich das alles selbst bin, nicht fremdgesteuert und keinen Einfluß habe.

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