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Liebe Forum Mitglieder,

Ich bin seit Anfang Dezember nun schon stiller Mitleser. Im November hatte ich einen Zusammenbruch auf der Arbeit. Grund war, dass im Juni betriebsbedingte Kündigungen angekündigt wurden und unser Bereich betroffen sein soll. Ich bin über 20 Jahre in der Firma und bin bisher noch nie mit so einer Situation konfrontiert gewesen.

Nach der Ankündigung ging es mir schon nicht mehr besonders, ich habe alle sozialen Kontakte aufgegeben und bin zum Neurologen da ich nicht mehr schlafen konnte. Depressiv war ich hier noch nicht, zumindest nicht offensichtlich. Er stellte bereits die Diagnose Depression und Angst gemischt. Darauf folgte Ergotherapie und die Suche nach einen Therapeuten. Die ergo hat etwas geholfen.

Im November wurden die Pläne der Firma dann konkret und es wurden die einzelnen Mitarbeiter zu Gesprächen geladen. Als ich die Einladung bekam konnte ich meinen Körper nicht mehr kontrollieren. Zitteranfälle, Atemnot, das Gefühl, die Beine versagen mit Gangunsicherheit und das Gefühl ich bekomme keine Worte mehr heraus. So als ob der Hals zu ist und mir fielen auch teilweise die Wörter nicht mehr ein vor lauter Aufregung. Der Zustand erst verängstigend. Wir hatten Freitag.

Am Samstag dann den ganzen Tag über Panikattacken und leicht erhöhte Temperatur. Die Angst bestimmte mein komplettes Leben ab diesem Zeitpunkt. Ich ließ mich dann erstmal aufgrund der erhöhten Temperatur krankschreiben. Der Hausarzt blickte hier aber bereits, dass es nicht nur das ist, da ich zitternd vor ihm saß. Blutbild, Schilddrüse und EKG waren oB. Nach zwei Wochen hat er mich dann zum Neurologen geschickt. Er stellte dann eine Anpassungssstörung mit Angst und schwerer Depression fest. Weiterhin krankgeschrieben. Medikamente:Escitalopram früh Promethazin bei Bedarf und Mirtazapin abends. Zum Schlafen noch Zolpidem bei Bedarf.

Mirtazapin hilft eigentlich ganz gut zum entspannen, aber ich wache jede Nacht um zwei schweißgebadet auf und dann geht nichts mehr. Escitalopram hilft mir gar nicht und ich habe damit eine extreme Unruhe in mir. Mit Promethazin entwickelte ich innerhalb einer Woche eine Akathasie. Das war die Hölle auf Erden. Ich konnte gar nicht mehr sitzen und liegen und lief nur umher. Habe diese dann nicht mehr genommen.

Ich hatte dann das Glück eine Therapeutin zu finden die mich direkt angenommen hatte. Erster Termin ist hinter mir und zwei weitere folgen. Tagesklinik Termin habe am 6.02. zum Vorgespräch.

Momentan ist einfach mein Problem, das mein inneres Gleichgewicht völlig weg ist, kein Selbstbewusstsein mehr und der Tag nur noch von Angst geprägt ist. Wenn die mal nicht da ist, dann die Depression. Das wechselt sich quasi ab. Ich versuche täglich spazieren zu gehen und Zirkeltraining zweimal die Woche zu machen. Ich habe zwar wenig Spaß dabei und schleppe mich da hin. Aber ich kann nicht permanent herum liegen.

Das schlimmste ist die Wartezeit und die Tage vergehen nicht. Nur ich weiß auch, dass ich momentan nicht wieder in die Arbeit kann ohne dass Thema aufgearbeitet zu haben.

Wie sind eure Erfahrungen. Hilft hier eine Therapeutin schnell und wie sind die Erfahrungen mit tagesklinik für diese Probleme?

Ich habe nächste Woche noch einen Termin beim Neurologen und spreche das schlechte ansprechen der Medikamente nochmal an.

Welches Medikament würdet ihr mir für morgens empfehlen um die Angst in den Griff zu bekommen?

Danke für das Zuhören und eure Hilfe.

Grüße

07.01.2020 11:26 • 06.02.2020 #1


25 Antworten ↓


Coru
Hallo xmystre,

ich hab mir alles durchgelesen. Tut mir leid, dass es bei dir gerade so schlecht läuft. Ich kenne das. Diese innere Unruhe, nachts aufwachen, nicht einschlafen können, gar nicht schlafen können. Den ganzen Tag diese Unruhe. Das wird irgendwann aufhören. Am Anfang war es bei mir ganz schlimm. Nach ein paar Wochen wurde es besser. Ich hatte aber lange immer wieder heftige Rückfälle. Heute manchmal sogar noch.

Du hast bisher alles gut gemacht. Du hast dir direkt Hilfe gesucht. Von einem solltest du dich verabschieden, dass es schnell geht. Das geht nicht schnell sondern langsam. Da kannst du machen was du möchtest.

Ich habe ganz gute Erfahrungen mit Opripamol gemacht, dass hilft besonders gegen die Angst und weniger gegen die Depression.

07.01.2020 11:41 • x 5 #2


A


Zusammenbruch nach drohender Kündigung

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X
Danke liebe Coru für deine schnelle Antwort.

Eigentlich wusste ich, dass es länger dauern wird, nur so einen schlechten Zustand würde man nicht einmal seinen schlimmsten Feind wünschen. Sich selbst zu verlieren, schwach zu sein, hilflos wie ein kleines Kind. Das ist eine Erfahrung, die mich so schnell nicht mehr loslässt.

Die Angst vor der Arbeit, die kontraproduktive Vermeidung und das Wissen, man kann dort vorerst nichts bewirken, weil man keine Stunde in diesem Zustand auf Arbeit überleben würde, frisst einen innerlich auf.

Die Tagesklinik strebe ich auf jeden Fall an und versuche danach eine Wiedereingliederung zu bekommen.

Ich war immer aktiv und komme mit diesem dahinvegetieren nicht klar, gleichzeitig sagt mir aber der Körper, das es noch nicht geht und die Unruhe und Angst sagt mir ich muss das Problem lösen. Also völlig widersprüchlich.

Ich werde den Neurologen mal auf Opipramol ansprechen. Vielen Dank

07.01.2020 13:12 • #3


X
So den Termin habe ich nun hinter mir und er war recht positiv. Habe zusätzlich Opipramol bekommen und es hilft etwas sich zu beruhigen. Kann es bei Bedarf nehmen und soll weiter bei Escitalopram bleiben, da er meint, dass ich seit dem letzten Termin eine Verbesserung zeige.

Nun, nach dem Termin letzten Donnerstag ging es mir drei Tage relativ gut und ich konnte sogar eine Freundin besuchen. Dachte also, es wird nun alles besser.

Am Sonntag dann der Absturz, alle alten Symptome wieder plötzlich da.

Ist es normal, dass sich solche Phasen abwechseln? Wird es jemals wieder besser?

21.01.2020 11:40 • #4


Soraya72
Was ist bei dem Gespräch bei der Arbeit rausgekommen ? Oder fand das noch gar nicht statt ?

21.01.2020 11:49 • #5


X
Ich war seit dem Zusammenbruch nicht mehr in der Arbeit. Bisher habe ich mich nur krank gemeldet sonst gab es keine Gespräche.

Ist auch denke ich noch zu früh. Habe ja erst Anfang Februar ein Vorgespräch in der Klinik.

21.01.2020 13:28 • #6


Soraya72
Ich frag mich das nur, weil ich mir überlege,ob du vielleicht besser an dir arbeiten kannst, wenn du weißt, was Sache ist.

Mich würde diese ungeklärte Sache derart beschäftigen

21.01.2020 14:34 • #7


X
Du meinst wegen den bevorstehenden Kündigungen, richtig?

Das ist weiterhin unklar. Die ganze Abteilung wartet immer noch auf einen Plan der Geschäftsführung. Es hat sich also nichts geändert in der Arbeit.

21.01.2020 14:36 • #8


Soraya72
Ja genau, ich dachte, es wäre gut, wenn das geklärt wäre.

Sowas ist schlimm, und du kannst es jetzt leider nicht beeinflussen.

Ich hoffe, du findest einen Weg aus dem Tief

21.01.2020 14:39 • x 1 #9


I
Ich hatte auch mal eine Anpassungsstörung.
Ist wieder weggegangen indem ich mir schrittweise kleine Aufgaben gestellt habe.
Durch die Erfolgserlebnisse wurde es wieder besser, hab keine Medikamente genommen.

21.01.2020 15:00 • #10


X
Ina wie lange hat das bei dir gedauert.

Ich hatte ja die Anpassungsstörung direkt nach dem Zusammenbruch und das ging über in eine Depression. Zumindest so hat es mir die Psychologin erklärt. Sie sagte auch, ich könne ihr Vertrauen, die Depression verschwindet irgendwann. Nur wann kann sie mir nicht sagen.

Ich hangel mich nun von Tag zu Tag und warte auf den Tagesklinik Termin am 6.02. schneller geht es jetzt halt einfach nicht. Ob die Klinik so das richtige ist, wenn man aktuell nicht weiß wie belastbar man ist, ist die zweite Frage. Aber probieren muss ich es.

21.01.2020 15:06 • #11


Icefalki
Zitat von xmystre:
Ina wie lange hat das bei dir gedauert.Ich hatte ja die Anpassungsstörung direkt nach dem Zusammenbruch und das ging über in eine Depression. Zumindest so hat es mir die Psychologin erklärt. Sie sagte auch, ich könne ihr Vertrauen, die Depression verschwindet irgendwann. Nur wann kann sie mir nicht sagen.Ich hangel mich nun von Tag zu Tag und warte auf den Tagesklinik Termin am 6.02. schneller geht es jetzt halt einfach nicht. Ob die Klinik so das richtige ist, wenn man aktuell nicht weiß wie belastbar man ist, ist die zweite Frage. Aber probieren muss ich es.


Hab ein bisschen Verständnis für dich. Angst entsteht, weil diese Unsicherheit deiner Arbeitssituation dich extremst gestresst hat. Mehr ist das nicht. Dir wurde buchstäblich der Boden unter den Füssen weggezogen und hat dich geängstigt. Allerdings läufst du schon länger auf Hochtouren und jetzt bekommst du die Chance, dein Leben neu zu ordnen.

Passiert vielen, die unbewusst ständig über ihre Kräfte gelebt haben. Und später, wenn du das alles begriffen hast, wirst du anders leben. Jeder, wirklich jeder muss dieses Tal der Hilflosigkeit überwinden. Und man kann es überwinden und dein Weg ist gut. Manchmal braucht es eben Hilfe von aussen. Reduziere jetzt deinen Druck, mal nimmer so gut zu funktionieren, das ist ok.

Du bist ok so, wie du bist. Jetzt eben mal ganz am Boden. Musste halt so kommen, drum lernen wir den Umgang mit der Angst. Nicht verzagen, das wird wieder.

21.01.2020 21:09 • x 4 #12


Lillibeth
Ich hatte im Sommer genau diesen Zusammenbruch als sich das Finanzamt zur Betriebsprüfung in der Firma meines Mannes angekündigt hat. Aus heiterem Himmel ging nichts mehr. Angst, würgen, 6 kg runter in zwei Wochen, Unruhe , nachts meine Mutter angerufen und sie 200 km weit herkommen lassen weil mein Mann arbeite musste und ich nichtmal Frühstück für die Kinder machen konnte. Es war die reinste Hölle. Habe dann verschiedene Medikamente probiert aber es wurde nur immer schlimmer. Hitze, schwitzen, Albträume... erst Opipramol hab ich vertragen und es hilft. Nehme jetzt morgens 25 und abends 50. allerdings wurde es viel besser als die Prüfung ohne Probleme durchwaten. Das war uns ja klar, die Angst war völlig unrationell. Grübelschleifen ohne Ende. Also es wird besser aber es wird dauern. Leider .....

21.01.2020 21:42 • x 1 #13


I
Zitat von xmystre:
Ina wie lange hat das bei dir gedauert.Ich hatte ja die Anpassungsstörung direkt nach dem Zusammenbruch und das ging über in eine Depression. Zumindest so hat es mir die Psychologin erklärt. Sie sagte auch, ich könne ihr Vertrauen, die Depression verschwindet irgendwann. Nur wann kann sie mir nicht sagen.Ich hangel mich nun von Tag zu Tag und warte auf den Tagesklinik Termin am 6.02. schneller geht es jetzt halt einfach nicht. Ob die Klinik so das richtige ist, wenn man aktuell nicht weiß wie belastbar man ist, ist die zweite Frage. Aber probieren muss ich es.


Ich stand vor einem Problem das ich nicht sofort lösen konnte. Ich hatte starke Angst fühlte mich der Situation ausgeliefert fand keinen Ausweg.
Ich liess mich krank schreiben ca 2 Wochen. Von jemand der sich mit Ängsten auskennt bekam ich den Tipp nicht länger zu vermeiden wie notwendig.
Ich bekam meine Angst in den Griff als mir klar wurde: ich darf ja nein sagen wenn was nicht geht für mich, bin nicht ganz hilflos. Ich ging zur Arbeit und sagte zu Vorgesetzten offen was für mich geht und was nicht. Es wurden Lösungen für eine zunächst unlösbar erscheinende Situation gesucht und gefunden. Das klappte auch deshalb weil ich mich ansonsten wieder krank gemeldet hätte.
Das ist auf deine Situation nicht übertragbar doch ich habe auch schon Angst um meinen Arbeitsplatz gehabt. Ich hatte mal 3Jahre lang Angst meinen Arbeitsplatz zu verlieren. Bewältigt habe ich das indem ich mich neu erfunden habe und innerlich vom Arbeitsplatz u Kollegen langsam verabschiedet habe. Hab geguckt welche Aus oder Fortbildungen mir spass machen würden. Ich hab im Büro gearbeitet und hab dann ein Seminar besucht und was ganz anderes aus mir gemacht. Dieser Prozess des neu Orientierens damals dauerte mehrere Jahre.

Wenn man starke körperliche Symptome hat geht das so nicht dann
muss man sich weiter krank schreiben lassen und erst mal stabilisieren. Tagesklinik ist ok zur Überbrückung.
Danach würde ich eine richtige Kur oder eine stationäre medizinische Reha machen.

Und dann eine berufliche Reha. Und dann guck was dir Freude macht was du gern beruflich tun würdest. Orientiere dich an Freude übernimm Initiative. Dieses mutig nach vorne gucken orientieren und handeln gibt einem Vetrauen ins Leben zurück.

Ich bin derzeit mal wieder arbeitslos muss auch wieder in ne Klinik aber ich hab Vetrauen in die Zukunft. Ich weiss noch nicht was ich tun werde aber ich weiss ich werde etwas finden das mir gut tut. Ich hab Vetrauen dass das Leben es gut mit mir meint.

Die Umstände könnten besser sein, es wird auf dem Arbeitsmarkt viel verlangt und ich bin nicht gesund das kann ich mir nicht aussuchen.
Was ich mir aussuchen kann ist, wie ich mit der Situation umgehe. in einem Selbstverteidigungsseminar hab ich mal gelernt, auch wenn eine Situation unlösbar erscheint habe ich noch Handlungsoptionen. Ich kann entweder freiwillig flüchten, kämpfen, verhandeln oder wenn das nicht geht beschliessen die Situation zu beobachten und abzuwarten bis ich eine Möglichkeit bekomme zu handeln.

Irgendwo in dir drin ist Mut und Kraft.

Kümmere dich gut um dich und begreife das Leben als Schule für den Geist und deine Aufgabe ist dich zu akzeptieren wie du bist und zu tun was du gerade tun kannst. Du bist genug so wie du gerade bist. Gib dir Zeit Kraft aufzubauen.

22.01.2020 08:15 • x 2 #14


X
Danke euch für die vielen Antworten. Hätte nicht gedacht, dass mir das Forum so viel Mut macht. Bin derzeit viel alleine aufgrund der AU und da hilft es, wenn man wenigsten virtuell Zuhörer findet.

Ich sage mir auch immer wieder, dass sich das so langsam aufgebaut hat und ich jetzt einfach viel Zeit brauche, aber man sieht keine Fortschritte und hat dann Angst, dass dieser Leere und Verzweiflung immer so bleibt. Im Endeffekt vermeide ich durch die AU ja mein ganzes Leben. Weiß aber auch, dass ich keinen Tag auf der Arbeit leisten könnte. Hier fehlt mir die Akzeptanz der Krankheit noch. Ich denke immer, du bist ja eigentlich nicht krank und dennoch fesselt dich alles so sehr, dass du den ganzen Tag im Liegen verbringen könntest. Meist ist es früh an schlimmsten, nachmittags entlädt sich dann alles in einer Panikattacke und danach wird es besser.

So denke ich halt, dass ich nicht fähig bin einen Tag in der Tagesklinik mit vollem Programm zu schaffen. Wahrscheinlich schafft man das aber wenn man muss...

22.01.2020 09:15 • x 1 #15


I
Bis zum Beginn des Programms in der TagesKlinik ist noch etwas Zeit (2Wochen bis 5.2. wenn ich das richtig verstehe.)

Die Zeit würde ich nutzen um deine Belastbarkeit für die Klinik zu steigern
so dass du dir das zutraust.

Ich mach das z.b. indem ich hier schreibe aber vorsicht begrenze das u überfordere dich nicht.
Du könntest z.b. bei den Forenspielen mitmachen.

Zusätzlich rate ich dir Folgendes:
Bau dir eine Tagesstruktur auf
z.b. so

Wecker stellen (max. 10.Std Schlaf)
aufstehen anziehen und ein Morgenprogramm durchführen :

Fenster auf, 5 min lüften

5 minuten leichte Gymnastik um den Kreislauf anzuregen (z.b. auf der Stelle laufen, Arme schwingen, 10 Kniebeugen)

leichte Hausarbeit achtsam durchführen so ähnlich wie das buddhistische Mönche tun
z.b Kehren und dabei bewusst atmen.
Müll rausbringen
Wäsche nach Farben sortieren

Danach ein gesundes Frühstück mit Liebe zubereiten.

Verdauungspause für den Körper und
Zeit für geistigen Input
z.b. ein gutes Buch lesen,
hier im Forum schreiben (Spiel)

Schreib dir eine Todo Liste
Heute und
diese Woche
nimm dir für jeden Tag nur 1 mittelgrosse Sache vor das reicht.

Was zu 3/4 auf die Liste kommt, ist Tagesstruktur mit Uhrzeit, was du jeden Tag ohnehin tust.
Jeden erledigten StrukturPunkt (auch Aufstehen u frühstück) abhaken und smiley dranmalen.
alles was du tust ist eine Leistung und ein Smiley wert.

Wenn die mittelgrosse Sache die du dir vorgenommen hast erledigt ist (z.b. eine Info recherchieren, jemand besuchen, ein Anruf ) hast du dir eine Belohnung verdient ! z.b. Lieblingsserie gucken oder Buch, Comic lesen.

Jeden Tag 5 minuten rausgehen in die Sonne. notfalls im jogginganzug ! (Winterschuhe u Jacke u Schal dazu ) für 5 min geht das.


Im Tagesverlauf:
Gefühle zulassen. also wenn dir nach Heulen ist, auch wenn das 30 minuten dauert, das ist gut, wertschätze deine Gefühle u lass das irgendwie gesund raus. Wut kannst du z.b an Kissen auslassen. Oder Musik hören die zu deiner Stimmung passt. Danach etwas beruhigendes tun. z.b. beruhigende Musik hören.

Wenn dir nach zittern u schütteln von Muskeln ist, das ist keine Panik, das ist eine gesunde Körperreaktion um im Körper gespeicherten Stress abzubauen lass das zu das ist gesund das baut Stress ab und löst Blockaden.
(Peter Levine Sprache ohne Worte)

Danach tu dir was Gutes was dir Geborgenheit gibt z.b. in eine Decke wickeln und beruhigende Musik hören.

Wenn noch Gefühle gesehen werden wollen lass das raus so lang bis alles raus ist.

Danach nicht unkoordiniert drüber nachdenken (grübeln ausbremsen): stop es ist genug.
Wenn du das Gefühl hast da muss jetzt was raus es sind Gefühle beteiligt und es beschäftigt dich was versuch folgendes
30 Minuten Wecker stellen
aufschreiben auf einen Block was dir durch den kopf geht.
Gefühle zulassen.
Wenn der Wecker klingelt: stop.
Restliche Gedanken in eine vorgestellte 'Schatzkiste' mit Zeitschloss legen. Diese Gedanken siehst du dir später noch mal an. Es ist jetzt erstmal genug.
Tu deinem Körper dann etwas Gutes

weiter mit der Tagesstruktur.

Ganz zum Schluss abends den Tag positiv reflektieren
entweder jemand anrufen,
hier im Forum schreiben
oder ErfolgsTagebuch schreiben und wert schätzen was du heute geschafft hast


Wenn das alles zuviel auf einmal ist such dir etwas aus was dir gefällt und fang einfach an und erhöhe deine Belastbarkeit langsam
Jeden Tag ein wenig.

Es ist egal wie schnell du gehst
hauptsache du hast den Mut anzufangen.
Jede Reise beginnt mit einem kleinen Schritt.
Auch wer langsam geht kommt irgendwann an

22.01.2020 21:33 • x 3 #16


X
Danke für die vielen Ratschläge.

Auch in der Therapie wurde mir zu so einen Stundenplan geraten. Ich habe das zum Teil schon umsetzen können, aber seit drei Tagen geht auch das nicht mehr oder nur unter großen Mühen.

Viel liegt daran, dass ich keine Nacht durchschlafen kann. Ich wache jede Stunde auf und bin früh extrem erschlagen. Aber tagsüber kann ich gar nicht schlafen vor lauter Abspannung.

23.01.2020 15:18 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Icefalki
@Ina2020 , danke dir mal für deine sehr konkrete Hilfeleistung.

@xmystre , Depression entsteht durch dieses Gefühl der Hilflosigkeit, das eigentlich alles beherrscht. Spüren wir in der Angst, spüren wir in der Depression. Wenn also Hilflosigkeit dem Leben gegenüber herrscht, dann braucht es einen Plan. Ina hat dir da einen tollen Plan geschrieben.

Gleichzeitig ist es unendlich wichtig, diese Erkrankung anzunehmen. Und weil sie vorhanden ist, ist Struktur enorm wichtig, weil sie den Beginn darstellt, Änderungen vornehmen zu wollen. Dass das schwer ist, wissen wir alle.

23.01.2020 15:41 • x 2 #18


X
Danke euch beiden für die vielen Infos und dem Mut machen.

Denke auch, dass ich die Krankheit noch nicht akzeptiert habe und daher immer früh denke, dass alles so wie immer sein muss.

Ich versuche ab morgen wieder Struktur rein zu bringen.

23.01.2020 15:47 • x 2 #19


Icefalki
Wird nie mehr so sein wie früher und das ist auch gut so. Das Früher hat uns dahin geführt, das Jetzt will es uns dauernd sagen. Und das so heftig, dass wir an den Symtomen verzweifeln. Dabei geht es nur darum, dieses JA zu sich sagen zu können. Verdammt JA, ich bin so ein toller Mensch, ich mag mich, ich bin gut so, wie ich bin. Verflixt noch mal du liebe Seele, ich arbeite jetzt daran, dass du nimmer so laut schreien musst, ich ändere meine Wahrnung zu mir, zu anderen, ich mach das jetzt. Ich bin ich, mit alle meinen Macken und meiner Angst und meiner Verzweiflung. Ich darf das haben, weil ich nicht auf mich aufgepasst habe und den alten Mustern meinte, folgen zu müssen.

GELLE?

23.01.2020 15:56 • x 4 #20


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