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Hallo zusammen, ich befinde mich gerade in meiner dritten depressiven Episode seit insgesamt 12 Jahren. Meine ersten Depressionen waren gekennzeichnet durch übermäßiges Schlafbedürfnis, starke Antriebslosigkeit und Traurigkeit. Escitalopram hat mir damals in der ersten Episode mit 10 mg gut und vor allem schnell geholfen. Ich habe das Medikament dann nach 6 Monaten wieder abgesetzt. Meine zweite Episode( nach drei Jahren) verlief von den Symptomen her ähnlich. Escitalopram wirkte da allerdings erst mit 15 mg zuverlässig. Diese Dosierung habe ich fast 7 Jahre lang genommen. Letztes Jahr im Herbst abgesetzt/ausgeschlichen. Seit 6 Wochen bin ich erneut depressiv. Schwere Depression laut Arzt mit Angst. Allerdings auch charakteristisch anders im Verlauf. Traurigkeit, Mangelnder Selbstwert, Überforderung. Keine Antriebsschwäche. Neu für mich, ich bekam Zwangsgedanken. Die erhoffte Wirkung vom Escitslopram blieb aus. Während der Eindosierungsphase von Escitalopram krasser Virusinfekt; danach plötzlich Schlaflosigkeit und vermehrt Ängste. Vor allem Ängste, dass das escitalopRAM nicht bzw. Nicht mehr wirkt. Umstellung auf venlafaxin 37,5 1-0-1, nach vier Tagen 2-0-2, wieder nach vier Tagen auf 150mg morgens und 75 mg abends. Mittlerweile bin ich in der vierten Woche mit Venlafaxin und nehme 225mg-0-75 mg und zusätzlich zur Nacht Agomelatin 50mg. Leider verbessert sich mein abzustauben immer nur ein zwei, vielleicht drei Tage, dann wird die Schlafqualität wieder schlechter und die depressive, ängstliche Stimmung nimmt zu. Ich habe Angst, zu der therapieresistenten Depression gewechselt zu sein. Kann das sein , oder brauche ich Geduld? Wer kann mir helfen und sagen wie lang ich noch Geduld haben sollte. Sorry für den langen Text.
Gruß aus der Pfalz

31.07.2022 14:58 • 31.07.2022 #1


2 Antworten ↓


Hey cass! Das wichtigste zuerst: das ist eine Phase und kein Dauerzustand! Man braucht zum Einschleichen eines neuen Medikaments auch Geduld! Und wenn es nicht gut wirkt bei Dir, dann wird Dir der Arzt ein anderes Medikament vorschlagen. Ganz wichtig ist neben viel Ruhe und Entspannungsübungen auch das Du Dich mit Kram ablenkst. Bei mir ist das stricken, puzzeln, Hörbücher hören, seichte Filme schauen... ich weiß ja nicht ob Du Kinder/Familie hast, die Dich zusätzlich in Beschlag nehmen... Aber ich lass grad viel machen und versuche Druck rauszunehmen.

Bin Mutter von zwei tollen , aber oft auch anstrengenden Jungs ( 17 und 10 Jahre alt). Ich Steiger mich so rein, lese ständig in irgendwelchen Foren und da liest man echt schlimme Sachen und die Angst vor einer therapieresistenz steigt.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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