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37

S
Ich will hier ein bisschen über die Tatsache schreiben/mich austauschen, wie sehr der Körper mit der Zeit abbaut, wenn man an einer psychischen Erkrankung leidet.
Mich schockiert das seit einiger Zeit ziemlich bei mir. Vielleicht geht es euch ähnlich.

Seit ich krankgeschrieben und anschließend Frührentner wurde, ging es stetig bergab mit meiner körperlichen Kondition. Aber schon die Zeit davor war es so, dass meine Kondition immer mehr abgebaut hat, weil man sich immer weniger zu Sport aufraffen konnte. Home Office trug dazu auch leider viel bei (dadurch bewegt man sich auch immer weniger finde ich).
Das Herumflacken daheim auf der Couch usw. nahm dagegen stetig zu.

Ich war früher immer so fit, habe in sehr jungen Jahre sogar Kampfsport betrieben, Tennis gespielt und war in Leichtathletik immer sehr gut. Mit den letzten Jahren ging es dann stetig bergab. Aktuell versuche ich mich zwar durch einen Sportverein wieder etwas hochzukrempeln, aber das ist so unfassbar anstrengend und schwer (auch geistig). Wenn ich sehe, dass teils 70-jährige in unserem Verein fitter sind als ich, dann ist das schon arg schwer zu ertragen. Oft muss ich nach dem Training daheim erst einmal 30 Minuten auf der Couch durchschnaufen, bevor ich duschen kann.

Rückengymnastik, Dehnübungen und Liegestütze versuche ich zwar auch alle paar Tage mal, aber auch dort ist es natürlich sehr schwer, mich dauerhaft zu motivieren. Lässt man einige Wochen schleifen, wird alle wieder unfassbar steif. Ich komme mir manchmal vor wie ein 80-jähriger.
Bzgl. Ausdauersport (Laufen, Radfahren, Schwimmen) brauchen wir gar nicht groß reden. Mir reicht es schon aus, wenn ich an manchen Tagen recht flott das ganze Haus staubsauge. Dann pumpt mein Herz wie blöd.

Der Grund ist mir klar:
Zu wenig Bewegung (gibt Tage, da habe ich keine 1000 Schritte), zu viel Herumflacken usw.

Wie ist das bei euch?
Was tut ihr dagegen?
Wie schafft ihr es, aus diesem Loch des körperlichen Wracks herauszukommen?

PS: Kontakte mit Freunden usw. klappt eigentlich recht gut. Auch zur Selbsthilfegruppe gehe ich nun regelmäßig. Es geht also eher rein um das Körperliche, wo ich meinen Hintern nicht so recht hoch bekomme und ja, natürlich bin ich froh, dass ich das mit dem Sportverein seit einigen Monaten recht gut hinbekommen habe und einigermaßen halten kann (1-2x pro Woche).

08.02.2024 10:44 • 09.02.2024 x 3 #1


24 Antworten ↓


B
Ich bin in genau der selben Situation. Habe durch Medikamente vor vielen Jahren sehr spontan 40kg zugenommen und leide seitdem unter dem Gewicht und der damit verbundenen körperlichen Unfitness.
Ich versuche mir zu sagen, ich bin halt krank. Andere Menschen mit anderen Krankheiten laufen auch keinen Marathon mehr. Und das ist eben das Symptom meiner Erkrankung, dass ich nicht mehr gut motivierbar bin. Dazu kommt auch noch, dass ich alleine bin und ohne Freunde, Partner/in macht das ganze natürlich weniger Spaß. Es gab in der Vergangenheit immer mal wieder aktivere Phasen, aber durchhalten tu ich das nie. Ich weiß, dass es mir damit besser gehen würde, aber es hat halt momentan anderes Priorität, nämlich mein Leben wieder in den Griff zu bekommen und nicht 24 Stunden am Tag darunter zu leiden.

08.02.2024 10:57 • x 3 #2


A


Unfit / körperlicher Abbau durch psychische Erkrankungen

x 3


S
@Becky2024
Danke für deine Zeilen und es tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht.

Mit Übergewicht habe ich Gott sei Dank kein Problem.
Vermutlich liegt das daran, dass ich durch meinen psychischen Zustand immer mal wieder nicht so viel essen kann und allgemein durch viel Stress dann irgendwie mehr Kalorien verbrauche.
Ernährung ist insgesamt ok, auch wenn ich natürlich auch oft Fressattacken habe auf der Couch mit Süßigkeiten usw.

Zitat von Becky2024:
Ich versuche mir zu sagen, ich bin halt krank. Andere Menschen mit anderen Krankheiten laufen auch keinen Marathon mehr.

So kann man es sehen, stimmt schon.
Manchmal denke ich mir das auch und dann ist das ok.
Ich habe nur Bedenken, dass wenn ich mir das dauernd sage, mir damit sozusagen auch das letzte bisschen Motivation abschneide. Mir kommt es dann so vor, als ob es manchmal einfach eine Ausrede für mich selbst ist, um mich nicht aufraffen zu müssen.


Zitat von Becky2024:
Ich weiß, dass es mir damit besser gehen würde, aber es hat halt momentan anderes Priorität, nämlich mein Leben wieder in den Griff zu bekommen und nicht 24 Stunden am Tag darunter zu leiden.

Klar muss oberste Priorität haben, das normale Leben auf die Reihe zu bekommen. Das ist bei mir auch immer mal wieder so.
Du sprichst es aber im ersten Halbsatz schon an: Ich glaube, dass irgendwie alles zusammenhängt. Wenn wir es schaffen würden, unseren Körper fitter zu bekommen, würde sich das auch positiv auf unsere Seele auswirken und umgekehrt ist es ja genauso. Ich versuche daher, an allen Stellen zu arbeiten, auch wenn das so unfassbar schwer ist.

08.02.2024 11:05 • #3


B
Zitat von SteveRogers:
Mir kommt es dann so vor, als ob es manchmal einfach eine Ausrede für mich selbst ist, um mich nicht aufraffen zu müssen.

Es ist aber keine Ausrede. Wenn du eine Diagnose hast, bist du krank. Oder ohne feste Diagnose kannst du auch krank sein.
Wäre es eine Herzschwäche, würde es dir dann leichter fallen, zu akzeptieren, dass du vieles nicht kannst, wie ein Gesunder das kann?
Zitat von SteveRogers:
Ich versuche daher, an allen Stellen zu arbeiten, auch wenn das so unfassbar schwer ist.

Das ist auch super so. Umso mehr du aktiv bist, desto besser ist es. Ich würde auch jegliche Motivation nutzen, aktiv zu sein. Aber mach dich bitte nicht selber fertig, wenn du es mal nicht kannst.

08.02.2024 11:26 • x 1 #4


S
Zitat von Becky2024:
Es ist aber keine Ausrede. Wenn du eine Diagnose hast, bist du krank. Oder ohne feste Diagnose kannst du auch krank sein.
Wäre es eine Herzschwäche, würde es dir dann leichter fallen, zu akzeptieren, dass du vieles nicht kannst, wie ein Gesunder das kann?

Schon klar. Mir geht es wohl eher darum, WIE VIEL ich nicht kann durch meine Erkrankung.
Wo sind die Grenzen? Ich kann mich mit Herzschwäche komplett gehen lassen und sagen, dass ich gar keinen Sport mehr machen kann oder ich kann versuchen, das Beste daraus zu machen und so gut es geht eben trotzdem ein bisschen Sport machen.
Krank oder nicht krank = Sport machen oder gar nicht - das ist ein bisschen zu schwarz/weiß finde ich und daher fühle ich mich oft in dieser Ausrede-Rolle, wenn ich das bei mir so betrachten würde. Ich weiß eben, wenn ich ganz ehrlich bin, dass da mehr gehen würde. Es liegt nicht nur zu 100% an meiner Erkrankung. Es ist auch oft viel Unwillen dabei.
Der innere Schweinehund eben, der bei uns allen hier natürlich noch viel größer ist, aber er hat seinen Grund nicht nur zu 100% in meiner Erkrankung.


Zitat von Becky2024:
Aber mach dich bitte nicht selber fertig, wenn du es mal nicht kannst.

Ne, keine Sorge. Ich akzeptiere mittlerweile sehr vieles bei mir.
Ich weiß aber auch, dass hier und da mehr gehen würde, aber ich habe einfach keinen Bock darauf und da bin ich dann ehrlich und auch manchmal hart zu mir.

08.02.2024 11:59 • x 1 #5


B
Zitat von SteveRogers:
Es ist auch oft viel Unwillen dabei.

Ich finde es, seit ich erkrankt bin, sehr schwer zu differenzieren, was Unwille ist, was kein Bock oder was die Depression. Ich glaube, man kann das gar nicht so differenziert trennen. Zumindest wüsste ich nach so vielen Jahren der Erkrankung nicht mehr, wie sich der Unterschied anfühlt.

Ist es wirklich 'kein Bock', oder doch die Depression? Woran merkt man das?

08.02.2024 12:11 • x 1 #6


P
Zitat von SteveRogers:
Schon klar. Mir geht es wohl eher darum, WIE VIEL ich nicht kann durch meine Erkrankung. Wo sind die Grenzen? Ich kann mich mit Herzschwäche ...


Sport bzw Bewegung hilft tatsächlich immer. Im-mer. Ob bei Herzschwäche, während der stärksten Chemo, bei Rheuma, wenn man 100 Jahre alt ist...immer.
Die Krankheit darf nie Ausrede sein.
Man muss die für sich richtige Dosis und Art der Bewegung finden.

Ich habe auch lange Phasen der Erschöpfung, Überforderung und Unlust gehabt in denen ich mich wenig bewegt habe. Aber nie aufgegeben zu denken, dass ich mehr machen MUSS. Mir haben jetzt motivierende Social-Accounts auf Instagram und Youtube geholfen, ein Vertrag in einem richtig tollen (und sehr teuren) Fitnessstudio und das ich mich in Gesundheitsthemen einlese. Das verändert alles immer mehr mein Mindset, merke ich, gesunde Verhaltensweisen fallen immer leichter und ich muss immer seltener auf meinen Kampfspruch Ich habe keinen Bock auf Sport?! Dann trainiere ich halt ohne Bock! zurück greifen.

Nur nicht aufgeben. Jeder Tag ist ein neuer Tag.

08.02.2024 12:11 • x 4 #7


S
Zitat von Becky2024:
Ich finde es, seit ich erkrankt bin, sehr schwer zu differenzieren, was Unwille ist, was kein Bock oder was die Depression. Ich glaube, man kann das gar nicht so differenziert trennen. Zumindest wüsste ich nach so vielen Jahren der Erkrankung nicht mehr, wie sich der Unterschied anfühlt.

Ja, das glaube ich dir total.
Das ist eine riesen Problem, dass man nicht mehr unterscheiden kann, was durch was kommt.


Zitat von Becky2024:
Ist es wirklich 'kein Bock', oder doch die Depression? Woran merkt man das?

Bei mir klappt es manchmal schon, zu merken, ob es einfach normale Faulheit ist, die wir Menschen eben einfach in uns drin haben oder Depression.
Ich könnte z.B. gerade jetzt einfach aufstehen, an die frische Luft gehen und Joggen. Das würde mir rein von der Kraft her nichts ausmachen, das zu tun. Ich will aber nicht und setze mich stattdessen gerade lieber vor den Laptop und TV und flacke herum.
Das ist bei mir heute z.B. klar Bequemlichkeit.
Sicherlich wird dieser grundsätzliche Drang zu Bequemlichkeit und Faulheit durch meine Erkrankung gefördert, aber es ist nicht immer so, dass ich nicht könnte rein aufgrund Depression. Depression ist bei mir nicht immer da. Ich kenne diese extreme Gefühl (Druck im Magen, fast heulend, total unangenehm, null Kraft usw). Wenn ich das nicht habe und einfach nur deshalb nicht hoch komme, weil ich die letzten Tage/Wochen/Monate mich sozusagen daran gewöhnt habe, rumzuflacken, dann ist das bei mir schon auch viel gehen lassen.

Das ist dann ein bisschen ähnlich zu vielen, normalen Menschen, die nicht psychisch krank sind, aber sich einfach daheim verkriechen vor dem TV, nur Chips futtern, immer fetter werden und irgendwann geht gar nix mehr.
Der Mensch ist leider ganz im Inneren ein ziemlich faules Tier. Wäre es anders, würden wir nicht ständig Dinge kaufen, die uns den Alltag erleichtern oder?
Das ist so in uns drin und wenn man da nicht dagegen ankämpft, dann wird es immer schwerer glaube ich. Genau so fühle ich mich zur Zeit. Meine Erkrankung hat sicherlich einen großen Anteil daran, aber sie ist bei mir nicht der alleinige Grund, warum ich so abgebaut habe körperlich.

08.02.2024 12:19 • #8


S
Zitat von Pauline333:
Aber nie aufgegeben zu denken, dass ich mehr machen MUSS

Ein guter (Vor)Satz.

Ich denke mir halt immer:
Wenn es wirklich nur von der Depression wäre, müsste fast keiner hier schaffen, Sport zu machen und das ist ja nicht so.

Zitat von Pauline333:
ein Vertrag in einem richtig tollen (und sehr teuren) Fitnessstudio und das ich mich in Gesundheitsthemen einlese. Das verändert alles immer mehr mein Mindset, merke ich, gesunde Verhaltensweisen fallen immer leichter und ich muss immer seltener auf meinen Kampfspruch Ich habe keinen Bock auf Sport?! Dann trainiere ich halt ohne Bock! zurück greifen.

Das mit dem Fitness-Studio muss ich wohl auch nochmal versuchen.
Ich habe 10 Jahre Kieser Training gemacht und das auch immer, obwohl ich oft wenig Bock hatte, aber ich wusste, es tut mir gut.
Vielleicht muss ich das einfach nochmal versuchen....versuchen eben...ohne zu viel zu erwarten.

08.02.2024 12:21 • x 1 #9


B
Zitat von SteveRogers:
aber es ist nicht immer so, dass ich nicht könnte rein aufgrund Depression.

Wobei so eine Depression natürlich auch Fluktuation unterliegt. Es gibt sicher Menschen mit leichten Depressionen, die auch regelmäßig Sport machen.
Und es gibt Menschen mit schwerer Depression die nie Sport machen können. Und alles dazwischen.

Ich finde es gut, dass du das so gut bei dir differenzieren kannst. Ich glaube, ich kann das bei mir nicht.

Es ist ja ähnlich mit der Angst. Klar könnte ich genau jetzt aufstehen und das Haus verlassen und würde vermutlich nicht daran sterben. Aber die Angst ist halt da und hindert mich daran. Wobei sie mich natürlich nicht rein physisch festhält.

Ich finde das sehr schwer auseinanderzuhalten, was man tatsächlich KANN und was eben doch zu schwer ist wegen der Erkrankung.

08.02.2024 12:51 • x 1 #10


Feuerschale
Zitat von SteveRogers:
Ich war früher immer so fit, habe in sehr jungen Jahre sogar Kampfsport betrieben, Tennis gespielt und war in Leichtathletik immer sehr gut. Mit den letzten Jahren ging es dann stetig bergab. Aktuell versuche ich mich zwar durch einen Sportverein wieder etwas hochzukrempeln, aber das ist so unfassbar anstrengend und schwer (auch geistig).

Hallo Steve Rogers,
ich denke, das ist einerseits ein Guthaben, dass du damals so fit warst, denn der Körper vergisst nicht und ggf. auch der Stoffwechsel nicht, darauf kannst du sicherlich aufbauen.

Nur- ganz vergleichen mit dem früheren Ich geht dann auch nicht.
Ich glaub, da kommt man dann doch nicht mehr hin zurück.
Zitat von SteveRogers:
Ich glaube, dass irgendwie alles zusammenhängt. Wenn wir es schaffen würden, unseren Körper fitter zu bekommen, würde sich das auch positiv auf unsere Seele auswirken und umgekehrt ist es ja genauso.

Das denke ich auch.
Und ich kenne bei mir den Unterschied zwischen mir gehts schlecht oder ich bin in einer Trägheit/bequemen Bahn/keine Lust. Das braucht dann eher wieder einen längeren Anschub, um das ich mach nichts Gefühl des Körpers wieder zu umgehen.

Ich suche mir eher Bewegung so im natürlichen, spazieren gehen, zwischendrin ein paar Dehnübungen, oder Hebeübungen (Beine heben), Katzenbuckelübungen und sowas. Wenn ich mir innerlich Sport sage, krieg ich schon psychisch und körperlich Stress. Qi Gong gefällt mir auch, oder halt mal etwas mehr Haus- und Gartenarbeit.
Zitat von Pauline333:
Sport bzw Bewegung hilft tatsächlich immer. Im-mer. Ob bei Herzschwäche, während der stärksten Chemo, bei Rheuma, wenn man 100 Jahre alt ist...immer.
...
Man muss die für sich richtige Dosis und Art der Bewegung finden.

Genau, das halte ich auch für wichtig- also das richtige zu finden.
Und herauszuhören wirklich am Limit oder flüstert der Schweinehund was ein? Und wieviele faule Tage kann ja auch mal sein, gestehe ich mir zu und wann schadet es mir eigentlich eher?

Und ähnlich wie ein Teufelskreis der Lähmung und Passivität kann man auch in einen Kreislauf kommen, wo man mehr entdeckt an Bewegungen und sich das auch gut anfühlt und man mehr Lust bekommt.

Mir hilft das bewegen eher bei der Depression. Mein Gehirn ist gefordert, wenn ich Koordinierungsübungen mache, und so im Cardiobereich kommt alles in Schwung, und das ist besser als grübeln.
Es darf nur nicht zu elend werden vom Gefühl, denn sonst bekomme ich SEHR negative Selbstgespräche.
Zitat von SteveRogers:
Das ist bei mir heute z.B. klar Bequemlichkeit.
Sicherlich wird dieser grundsätzliche Drang zu Bequemlichkeit und Faulheit durch meine Erkrankung gefördert, aber es ist nicht immer so, dass ich nicht könnte rein aufgrund Depression. Depression ist bei mir nicht immer da. Ich kenne diese extreme Gefühl (Druck im Magen, fast heulend, total unangenehm, null Kraft usw). Wenn ich das nicht habe und einfach nur deshalb nicht hoch komme, weil ich die letzten Tage/Wochen/Monate mich sozusagen daran gewöhnt habe, rumzuflacken, dann ist das bei mir schon auch viel gehen lassen.

Ja, also die Unterscheidung ist echt wichtig finde ich.

Ich setze mir manchmal so in den Tag so Termine rein, in denen ich wenigstens eine Kleinigkeit probiere. Und wenn es nur fünf Minuten sind. Da kann ich dann feststellen, ob es wirklich mega sch. ist und ich nichts kann,
oder einfach nur unangenehm da ich lieber sitzen würde.

08.02.2024 16:50 • x 3 #11


Schlaflose
Zitat von SteveRogers:
Wie ist das bei euch?
Was tut ihr dagegen?
Wie schafft ihr es, aus diesem Loch des körperlichen Wracks herauszukommen?

Ich habe vor 25 Jahren allein wegen der Psyche mit Sport (Joggen) angefangen, nachdem ich gelesen hatte, dass das bei Schlafstörungen und mittleren Depressionen so gut hilft wie ein Antidepressivum. Vorher habe 0 Sport gemacht und über die Irren gelacht, die einfach so in der Gegend herumrennen Und als ich nach 6 Wochen imstande war, 20 Minuten am Stück zu laufen, war ich so euphorisch wie schon lange nicht mehr. Und das habe ich danach beibehalten und es kamen weitere Ausdauersportarten dazu, die die ich im Wechsel mache, auch wenn es mir schlecht geht. Ich bekomme richtige Entzugserscheinungen bzw. ein schlechtes Gewissen, wenn ich keinen Sport machen kann. Der größte Anreiz für mich ist der zusätzliche Kalorienverbrauch und die Aussicht, dann mehr essen zu können.

08.02.2024 17:12 • x 2 #12


W
@Schlaflose Du bist eh cool!

08.02.2024 18:36 • x 1 #13


S
Zitat von Feuerschale:
Und herauszuhören wirklich am Limit oder flüstert der Schweinehund was ein? Und wieviele faule Tage kann ja auch mal sein, gestehe ich mir zu und wann schadet es mir eigentlich eher?

Und ähnlich wie ein Teufelskreis der Lähmung und Passivität kann man auch in einen Kreislauf kommen, wo man mehr entdeckt an Bewegungen und sich das auch gut anfühlt und man mehr Lust bekommt.

Mir hilft das bewegen eher bei der Depression. Mein Gehirn ist gefordert, wenn ich Koordinierungsübungen mache, und so im Cardiobereich kommt alles in Schwung, und das ist besser als grübeln.
Es darf nur nicht zu elend werden vom Gefühl, denn sonst bekomme ich SEHR negative Selbstgespräche.

Kann ich voll unterschreiben
Wie gesagt kann ein Ziel sein, selbst die wenigen Phasen/Tage, in denen es einem nicht ganz so schlecht geht, sofort zu nutzen, um sich etwas aufzuraffen. Das ist schwer, aber es sind kleine Chancen, die man nicht verstreichen lassen sollte finde ich.

Bildlich sehe ich an diesen Tagen sozusagen einen imaginären Freund, der mir die Hand reicht, während ich am Boden liege. Man möchte dann sozusagen auch weiterhin einfach am Boden liegen bleiben, aber genau dann ist es so wichtig, diese Hand zu ergreifen und sich aufzurappeln. Am nächsten Tag ist diese helfende, imaginäre Hand meist schon wieder weg und es geht gar nicht. Wenn ich die Hand nicht hin und wieder ergreife bei diesen wenigen Chancen, dann verschwindet sie mit der Zeit immer mehr, bis sie irgendwann ganz weg ist.
Je öfter man die Hand ergreift, umso öfter glaube ich, dass sie an immer mehr Tagen erscheint.

09.02.2024 08:29 • x 2 #14


Dunkelbunte
Zitat von SteveRogers:
Wie ist das bei euch?
Was tut ihr dagegen?
Wie schafft ihr es, aus diesem Loch des körperlichen Wracks herauszukommen?

Ich gehe viel raus spazieren (auch alleine), früher Rehasport, heute Fitnessstudio.
Bis vor kurzem war ich stark übergewichtig, jetzt nur noch übergewichtig und bald normal gewichtig.

Meine Psyche profitiert davon, wenn ich regelmäßig an die Luft gehe, auch früher in den härtesten Zeiten.

09.02.2024 08:40 • x 2 #15


S
Zitat von Dunkelbunte:
Ich gehe viel raus spazieren (auch alleine)


Zitat von Dunkelbunte:
Meine Psyche profitiert davon, wenn ich regelmäßig an die Luft gehe, auch früher in den härtesten Zeiten.

Danke für die Bestätigung dieser Tatsache.
Ich habe das auch schon gemerkt, dass einfaches Rausgehen mit ein bisschen Herumlaufen schon sehr gut tun kann. Alleine die Helligkeit draußen macht ja viel aus.
Müsste ich auch viel öfter machen, anstatt in der Wohnung vor dem PC zu sitzen.
Auch da fehlt mir oft der letzte Ruck.
Vielleicht müsste ich es mal mit Kopfhörern und Musik versuchen oder einem Podcast, draußen längere Strecken spazieren zu gehen-

09.02.2024 09:26 • x 1 #16


Dunkelbunte
Zitat von SteveRogers:
Vielleicht müsste ich es mal mit Kopfhörern und Musik versuchen oder einem Podcast, draußen längere Strecken spazieren zu gehen-

Ja, Mucke dabei mache ich auch öfters. Und manchmal raus um die Felder und die Ruhe genießen. So, wie ich es gerade brauche...
Danach bin ich meistens tot

09.02.2024 09:29 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Zitat von Dunkelbunte:
Danach bin ich meistens tot

Kenne ich, aber ich vermute, dass es bei dir auch so ist, wie bei mir:
Man ist zwar (körperlich) tot, aber dem Kopf/Geist/der Seele geht es gut oder?

09.02.2024 10:19 • x 1 #18


kritisches_Auge
Ich habe Sport von jeher aus tiefstem Herzen verabscheut, mag weder TV noch Chips und wiege dabei 47 Kilo.
Dem gängigen Bild eines Menschen der sich nicht bewegen mag, entspreche ich also in keiner Weise.

Wenn ich mich einmal bewegen musste, bin ich hinterher ausgesprochen schlecht gelaunt.

Mir liegt es völlig fern mich irgendwie rechtfertigen zu wollen, ich glaube nur, dass jeder Mensch seine eigene Gesetzlichkeit für das hat was ihm guttut.

Es ist sicher ein großer Unterschied sich nicht zu bewegen weil man sich nicht aufraffen kann oder Sport rundum abzulehnen.

09.02.2024 10:37 • #19


P
Zitat von kritisches_Auge:
Dem gängigen Bild eines Menschen der sich nicht bewegen mag, entspreche ich also in keiner Weise.


Menschen, die sich nicht bewegen mögen sind nicht immer äußerlich fett. Aber auch schlanke Menschen können fett sein: skinny fat.
Auch als schlanker Mensch kann man eine ungesunde Körperzusammensetzung haben mit zu wenig Muskelmasse und zuviel Körperfett

09.02.2024 11:01 • x 4 #20


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl