Zitat von Hazy: Ich halte es durchaus für möglich, Menschen mit ADHS durch Therapie zu stabilisieren. Aber das müsste dann teilweise anders aussehen, als wenn eine Depression behandelt würde.
Warum?
Ich habe sicher eine weitgehend anderes Sichtweise auf das, was eine Therapie machen kann
und was sie machen sollte.
Wenn ich Deiner Argumentation zustimme. Also eine Depression durch eine ADHS Störung
ausgelöst wird, dann handelt es sich bei dieser Depression dann wohl nicht um einen Mangel an irgendwelchen Botenstoffen.
Muss dann die Depression nicht in diesen Fällen auf logische Gedankenfehler begründet sein?
Und wenn da logische Gedankenfehler zugrunde liegen, warum muss sich denn dann eine Therapie
der Depression von einer Therapie für ADHS unterscheiden? Das verstehe ich nicht.
Zitat von Hazy: Oft treten zum Beispiel begleitend Depressionen oder Ängste auf, wenn eine Person lange Zeit nicht diagnostiziert wurde und nicht versteht, warum sie in der Gesellschaft und im privaten Leben so schlecht zurecht kommen. Oder wenn man sich aufgrund der Schwere der Symptome sein eigenes Leben „verbaut“, Süchte entwickelt, sich verschuldet, immer wieder Partnerschaften verliert etc.
Wenn das so ist, dann ist es die Aufgabe der betroffenden Menschen, möglichst die begleitenden
Ängste und Depressionen besser zu verstehen und dann abzuschwächen.
Übrig bleiben dann am Ende noch isoliert die Auswirkungen der ADHS Störung.
Zitat von Hazy: Natürlich kann ich (und will und habe ich auch schon) diese Glaubenssätze korrigieren. Ich denke aber, dass es für die wenigsten (egal ob ADHS, Borderliner, Angstpatienten, Depressive oder auch nicht erkrankte) Menschen leicht ist, diese Dinge zu verlernen und durch positive Glaubenssätze zu überschreiben.
Hier liegt ein weiterer Gedankenfehler der gravierende Folgen haben kann.
Man kann Dinge nicht verlernen. Es sei denn, man bekommt Alzheimer.
Und es ist auch nicht möglich, alte und falsche Glaubenssätze zu überschreiben.So funktioniert unser Gehirn nicht.
Man ändert etwas, indem man gute Glaubenssätze neben die alten, falschen Glaubenssätze
durch intensives Lernen und Ausprobieren in seinem Unterbewusstsein nebeneinander hinstellt.Es liegt danach in der Eigenverantwortung des Menschen, der in einer Therapie etwas lernen möchte,
ob er morgen dann noch den alten Glaubenssatz benutzen möchte oder lieber den neuen
Glaubenssatz verwenden will.
Zitat von Hazy: Aber das erfordert Einsicht, Arbeit, Ausdauer, Frustrationstoleranz, Mut und den Glauben daran, dass es besser werden kann.
Hier stimme ich Dir wieder uneingeschränkt zu.
Du beschreibst hier in vielen Einzelheiten, welche Eigenschaften helfen können, um
überhaupt etwas lernen und damit für sich selbst etwas verbessern zu können.